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Ein Herz kann man nicht besitzen: Toni der Hüttenwirt 195 – Heimatroman
Ein Herz kann man nicht besitzen: Toni der Hüttenwirt 195 – Heimatroman
Ein Herz kann man nicht besitzen: Toni der Hüttenwirt 195 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Ein Herz kann man nicht besitzen: Toni der Hüttenwirt 195 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

»So, Gina, die Probezeit der beiden Bewerberinnen ist um. Jetzt sag mal, wie gefielen dir die potentiellen Gemeindehelferinnen?«, fragte Bürgermeister Fritz Fellbacher seine Sekretärin.


Gina füllte zwei Tassen mit Kaffee. Statt einer Antwort warf sie ihm einen vielsagenden Blick zu.


»Gina, mir ist nicht entgangen, dass sich deine Begeisterung in Grenzen hielt. Du bist mit einem ziemlich sauertöpfischen Gesicht herumgelaufen.«


Gina seufzte.


»Ich hatte nicht gedacht, dass es ihnen so schwerfällt, sich bei uns einzugewöhnen, Herr Bürgermeister. Ich habe doch auch gelernt, wie das ist, auf einem Hof zu leben und zu arbeiten.«


»Bei dir war das etwas anderes. Du warst verliebt und hast eingeheiratet.«


»Sicher, aber wenn eine junge Frau Gemeindehelferin als Beruf ausüben will, dann erwarte ich, dass sie tüchtig mit anpackt. Das ist doch die Grundvoraussetzung. Klar, niemand ist von Anfang an perfekt. Ich weiß, dass ich Geduld haben muss. Doch die beiden haben sich die Rosinen aus dem Kuchen gepickt, bildlich gesprochen. Beide waren gut, was den Haushalt und die Pflege betrifft. Doktor Martin Engler hat ihnen auf die Finger geschaut. Er hatte an der Krankenpflege nichts auszusetzen. Aber beide haben sich gedrückt, wenn es um Arbeiten ging, bei denen man sich die Finger schmutzig machen könnte: Stall ausmisten, sich um die Hühner kümmern, die Hasen versorgen und solche Arbeiten. Sie wissen, dass viele der alten Leutchen an ihrem Kleinvieh hängen. Aus Nostalgie halten sich viele noch ein oder zwei Kühe oder Ziegen.« Gina seufzte. »Da gab es immer wieder Diskussionen. In einem Stall gibt es nun mal Mist, Fliegen und üble
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Mai 2018
ISBN9783740928988
Ein Herz kann man nicht besitzen: Toni der Hüttenwirt 195 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Ein Herz kann man nicht besitzen - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 195 – Ein Herz kann man nicht besitzen

    Toni der Hüttenwirt

    – 195–

    Ein Herz kann man nicht besitzen

    Bekommt die wahre Liebe eine Chance?

    Friederike von Buchner

    »So, Gina, die Probezeit der beiden Bewerberinnen ist um. Jetzt sag mal, wie gefielen dir die potentiellen Gemeindehelferinnen?«, fragte Bürgermeister Fritz Fellbacher seine Sekretärin.

    Gina füllte zwei Tassen mit Kaffee. Statt einer Antwort warf sie ihm einen vielsagenden Blick zu.

    »Gina, mir ist nicht entgangen, dass sich deine Begeisterung in Grenzen hielt. Du bist mit einem ziemlich sauertöpfischen Gesicht herumgelaufen.«

    Gina seufzte.

    »Ich hatte nicht gedacht, dass es ihnen so schwerfällt, sich bei uns einzugewöhnen, Herr Bürgermeister. Ich habe doch auch gelernt, wie das ist, auf einem Hof zu leben und zu arbeiten.«

    »Bei dir war das etwas anderes. Du warst verliebt und hast eingeheiratet.«

    »Sicher, aber wenn eine junge Frau Gemeindehelferin als Beruf ausüben will, dann erwarte ich, dass sie tüchtig mit anpackt. Das ist doch die Grundvoraussetzung. Klar, niemand ist von Anfang an perfekt. Ich weiß, dass ich Geduld haben muss. Doch die beiden haben sich die Rosinen aus dem Kuchen gepickt, bildlich gesprochen. Beide waren gut, was den Haushalt und die Pflege betrifft. Doktor Martin Engler hat ihnen auf die Finger geschaut. Er hatte an der Krankenpflege nichts auszusetzen. Aber beide haben sich gedrückt, wenn es um Arbeiten ging, bei denen man sich die Finger schmutzig machen könnte: Stall ausmisten, sich um die Hühner kümmern, die Hasen versorgen und solche Arbeiten. Sie wissen, dass viele der alten Leutchen an ihrem Kleinvieh hängen. Aus Nostalgie halten sich viele noch ein oder zwei Kühe oder Ziegen.« Gina seufzte. »Da gab es immer wieder Diskussionen. In einem Stall gibt es nun mal Mist, Fliegen und üble Gerüche. Beide Damen hatten sehr romantische Vorstellungen vom Landleben. Sie wollten auch nicht melken. Muss ich mehr sagen?«

    »Na, des musst du net. Mit denen können wir nichts anfangen. Schreibe die Absagen und gib sie mir zur Unterschrift.«

    Gina nickte. Sie zog aus der Schreibmappe, die neben ihrer Kaffeetasse lag, zwei Briefe und reichte sie Fellbacher. Er grinste.

    »Kluges Madl! Du hast ja schon alles vorbereitet.«

    Fritz Fellbacher unterschrieb.

    »So, des war des. Jetzt müssen wir weitersuchen. Sind bei den anderen Bewerbungen welche dabei, die wir einladen können?«

    »Herr Bürgermeister, seien Sie mir net bös’, aber ich habe die Nase von Fremden gestrichen voll. Ich weiß, das klingt hart und eigentlich darf man so etwas nicht sagen. Aber meine Erfahrungen bringen mich dazu. Es ist doch so, die meisten Bewerberinnen kommen aus der Stadt und haben ziemlich romantisch verklärte Vorstellungen vom Leben auf einem Hof oder auf einer Alm. Wir sollten jemanden finden, der Waldkogel kennt, vielleicht sogar hier Freunde oder Verwandte hat.«

    »Das wäre natürlich ideal.«

    Fellbacher schaute Gina an und schmunzelte.

    »Gina, ich sehe es dir an. Du hast dir schon Gedanken gemacht, richtig?«

    Gina nickte. Sie zog einen Zettel aus der Schreibmappe.

    »Ich habe einen Entwurf gemacht. Es ist ein Aufruf an alle in Waldkogel, uns bei der Suche zu unterstützen. Den können wir aushängen. Veronika Boller kann jedem einen Zettel geben, der im Trachten- und Andenkenladen einkauft. Helene Träutlein kann auch welche beim Kaffeekränzchen verteilen.«

    »Des ist eine gute Idee«, Fellbacher überflog den Zettel. »Der Aufruf ist treffend formuliert, wie ich es von dir gewohnt bin. Den kannst du ausdrucken oder kopieren. Ich werde meinen Kindern sagen, sie sollen ihn in alle Briefkästen werfen oder auf jedem Hof und in jedem Haus abgeben. Die Rasselbande wird sich freuen, wenn ich ihnen dafür ein bisserl mehr Taschengeld gebe.«

    Gina und Bürgermeister Fellbacher waren sich einig. Gina warf sofort den Kopierer an. Während er druckte, erzählte sie, was sie mit den beiden Frauen erlebt hatte, die sich als Gemeindehelferinnen beworben hatten. Fellbacher lachte herzlich.

    »Beide hatten gute Ausbildungsnoten. Aber in der Praxis läuft es meistens net so, wie es im Lehrbuch steht.«

    »Genauso ist es, Herr Bürgermeister. Von unserer Flugblattaktion verspreche ich mir mehr. Außerdem war es doch immer so, dass wir in Waldkogel alles unter uns geregelt haben.«

    »Ja, Gina! Wir Waldkogeler halten zusammen! Wir hätten gleich am Anfang eine Flugblatt-Aktion machen sollen.«

    Gina stand auf und holte den ersten Stapel Flugblätter.

    »Den können Sie gleich hinüber zur Veronika Boller bringen, Herr Fellbacher. Inzwischen kopiere ich weitere.«

    Bürgermeister Fellbacher stand auf. Im Stehen trank er seinen Kaffee aus. Er nahm den ersten Stapel unter den Arm und verließ das Rathaus. Gina schob einen Packen Papier in den Kopierer für den nächsten Stapel.

    Sie war zuversichtlich, dass auf diese Weise eine Gemeindehelferin gefunden werden konnte, die besser zu Waldkogel passte.

    *

    Alexia und Peter wohnten Tür an Tür im Studentenwohnheim und galten schon seit Jahren als Paar.

    Sie stellte ihren Koffer und die Reisetasche vor die Tür. Da trat er in den Flur. Peter ging auf sie zu und gab ihr einen Kuss. Sie lachte und fuhr ihm durch das Haar.

    »Ist mein Langschläfer endlich aufgestanden?«

    Er lächelte.

    »Ich konnte nicht schlafen. Da habe ich heute Nacht noch einige Sachen sortiert.«

    Alexia schaute durch ihre offene Tür. An einer Wand stapelten sich die Umzugskartons.

    »Ich bin fertig. Mein Vater wird die Kisten bis Monatsende mit dem großen Kombi abholen. Dann putze ich mein Zimmer und gebe den Schlüssel ab. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Peter, du hast mir noch nicht gesagt, wann du deine Bude räumst.«

    »Irgendwann in den Semesterferien. Der Mietvertrag gilt noch fast zehn Wochen.«

    »Du gehst viel zu verschwenderisch mit der Kohle um, Peter. Wir sind mit dem Studium fertig. Warum willst du nicht so schnell wie möglich ausziehen?«

    Alexia hatte das Thema schon oft angeschnitten. Jedes Mal war er ausgewichen.

    »Weil ich noch einige Dinge zu erledigen habe.«

    »Dann erledige sie! Warum schiebst du sie vor dir her? Du bist doch sonst nicht so. Ich kenne dich nur als den pünktlichen und gewissenhaften Peter.«

    Er schmunzelte.

    »Okay, du hast recht. Ich sage es dir. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll, mit der Wohnung und so, weil mir noch eine Zustimmung fehlt.«

    »Ziert sich der Vermieter? Davon hast du nichts erzählt.«

    »Mit dem Vermieter hat es nichts zu tun. Es liegt an mir. Ich möchte etwas tun und scheue gleichzeitig davor zurück, es anzupacken. Ich schiebe seit Wochen, eigentlich seit Monaten, etwas vor mir her. Aber ich habe mir gesagt, bringe erst dein Studium zu Ende, immer schön einen Schritt nach dem anderen.«

    »Das schätze ich an dir, dass du immer zuerst etwas ordentlich zu Ende bringst, bevor du etwas Neues in Angriff nimmst. Jetzt sind wir hier an der Universität mit allem fertig. Was hindert dich daran, den nächsten Schritt zu tun?«

    Peter lachte.

    »Weil ich den Kopf voller Bedenken habe und fürchte, dass etwas schiefgehen könnte. Ich habe lange darüber gegrübelt, wie ich es sagen soll, mir immer wieder die Worte zurechtgelegt, doch ich habe nie den richtigen Ansatzpunkt gefunden.«

    »Muss ich das verstehen? Ich kann dir keinen Rat geben, wenn du mir nicht genauer sagst, um was es geht. Wenn du mir nichts darüber erzählen willst, dann musst du eben weiter allein im Trüben fischen.«

    Alexia zuckte mit den Schultern. Peter hat sich in den letzten Wochen verändert, dachte sie. Es hatte viele Augenblicke gegeben, in denen er sie seltsam angesehen hatte, als hätte er etwas auf dem Herzen. Aber er war ihren Fragen immer ausgewichen. Er hatte sich mehr und mehr von ihr zurückgezogen. Sie erklärte das mit Prüfungsstress. Ohne Fleiß keinen Preis! Sie hatten viel gepaukt und dafür auch gut abgeschnitten. Doch auch danach war Peter sehr still geblieben und in sich gekehrt.

    »Ich muss dann mal weitermachen«, sagte Alexia und wandte sich ab.

    Peter nahm Alexias

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