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Toni der Hüttenwirt 118 – Heimatroman: Neue Perspektiven?
Toni der Hüttenwirt 118 – Heimatroman: Neue Perspektiven?
Toni der Hüttenwirt 118 – Heimatroman: Neue Perspektiven?
eBook115 Seiten1 Stunde

Toni der Hüttenwirt 118 – Heimatroman: Neue Perspektiven?

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.Toni, der Hüttenwirt liebt es ursprünglich. In Anna hat er seine große Liebe gefunden. Für ihn verzichtete Anna auf eine Karriere als Bänkerin im weit entfernten Hamburg. Jetzt managt sie an seiner Seite die Berghütte.

Es war Abend. Auf dem Marktplatz von Waldkogel war ein Podest aufgebaut wie ein erhöhter Tanzboden. Es führte eine kleine Treppe hinauf, die genau wie der Boden mit einem roten Teppich belegt war. Tannengrün an den Seiten gab dem Ganzen ein festliches Bild. Auf dem Podest stand Graf Tassilo von Teufen-Thurmann mit dem Mikrofon in der Hand. Er hatte das Ganze organisiert. Er hob den Arm und bat um Ruhe. Das Gemurmel der Waldkogeler ebbte ab. Sie standen dicht gedrängt auch auf der Straße. Kein Auto konnte die Hauptstraße passieren. Gewolf Irminger, der Polizeimeister von Waldkogel, leitete den Verkehr um.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum8. Nov. 2016
ISBN9783740910693
Toni der Hüttenwirt 118 – Heimatroman: Neue Perspektiven?

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    Buchvorschau

    Toni der Hüttenwirt 118 – Heimatroman - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt 118 – Neue Perspektiven?

    Toni der Hüttenwirt –118–

    Neue Perspektiven?

    Roman von Friederike von Buchner

    Es war Abend. Auf dem Marktplatz von Waldkogel war ein Podest aufgebaut wie ein erhöhter Tanzboden. Es führte eine kleine Treppe hinauf, die genau wie der Boden mit einem roten Teppich belegt war. Tannengrün an den Seiten gab dem Ganzen ein festliches Bild. Auf dem Podest stand Graf Tassilo von Teufen-Thurmann mit dem Mikrofon in der Hand. Er hatte das Ganze organisiert. Er hob den Arm und bat um Ruhe. Das Gemurmel der Waldkogeler ebbte ab. Sie standen dicht gedrängt auch auf der Straße. Kein Auto konnte die Hauptstraße passieren. Gewolf Irminger, der Polizeimeister von Waldkogel, leitete den Verkehr um.

    »Liebe Freunde, Mitbürger von Waldkogel! Ich bedanke mich, dass ihr so zahlreich gekommen seid. Mei, ich bin direkt überwältigt. Nach dem Streit in der letzten Zeit über die Gründung des neuen Trachtenvereins, der eigentlich mehr ein Tanzverein ist, hoffe ich, dass ich durch die Vorführung ein bisserl zur Ruhe beitrage. Es geht um die Trachten. Es wurde viel geredet, genauer gesagt getratscht. Jeder gab seine Meinung dazu ab, aber nur auf der Grundlage dessen, was er gehört hatte. Da war von der Zerstörung der Tradition die Rede, vom Niedergang unserer schönen ländlichen Kultur. Mei, des ist doch alles Unsinn! Im neuen Trachtenverein sind lauter junge Leut’. Sie lieben unsere ländliche Tradition genauso wie wir alle, wie wir Älteren. Aber es muss doch möglich sein, dass die jungen Leut’ ihrer Freude an der Tradition einen eigenen Stil geben können. Tradition kann auch verändert werden. Tradition ist nix, was tot ist. Sie lebt und wird gelebt. Nach meiner Meinung, und da stehe ich net allein, kann es nix schaden, wenn etwas Neues dazu kommt. Es wird doch nichts zerstört, wenn der neue Trachtenverein sich moderne Trachten ausdenkt. Irgendwann haben alle Trachten mal angefangen und jetzt kommt eben eine weitere neue Tracht hinzu. Damit des Gerede aufhört, habe ich euch alle hierher eingeladen. Ein Dank gilt auch unserem guten und allseits geschätzten Bürgermeister Fellbacher, der mir dabei geholfen hat.«

    Vereinzelt wurde geklatscht. Tassilo schmunzelte.

    »Also, jetzt will ich euch sagen und danach auch zeigen, wie des mit den neuen Trachten ist. Es ist hier nix anderes als eine Trachtenmodeschau. ›Ein Bild sagt mehr als tausend Worte‹, lautet ein Spruch. Ich will, dass ihr euch selbst überzeugen könnt, dass der Trachtenverein net in Discoklamotten auftritt, wie so einige Hornochsen erzählt haben. Des ist Unsinn!«

    Ein Gemurmel ging durch die Menge. Es entstand etwas Unruhe.

    »Ruhe jetzt! Ich habe Zeit. Wenn ihr länger auf das Freibier und die Würstchen vom Grill warten wollt, die es später auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus gibt, dann nur zu. Dann hole ich mir einen Stuhl, setze mich hin und warte, bis ihr wieder ruhig seid.«

    Augenblicklich verstummte das Gemurmel.

    »Die Entscheidung, welche Kleidungsstücke die offizielle Vereins­tracht werden, diese endgültige Entscheidung ist noch net gefallen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Um euch die vorzuführen, hab’ ich sogar Models mitgebracht, fesche Madln und stramme Burschen. Die zeigen euch jetzt die Teile. Also, ich finde alle Dirndl und auch die Sachen für die Burschen schön. Die Vereinsmitglieder werden am Ende abstimmen. Dabei geht es ganz demokratisch zu. Also jetzt geht es los.«

    Nacheinander kam immer ein Pärchen auf das Podest. Die Zuschauer sahen genau hin. Mit Vergnügen und einiger Schadenfreude sah Tassilo die teilweise enttäuschten Gesichter der mutmaßlichen Rädelsführer. Denn an den Dirndln, den Lederhosen, Westen und Hemden war nichts auszusetzen. Sicherlich entsprachen sie nicht den alten Trachten, aber sie waren sehr schön. Die Dirndl der Madln wirkten besonders fröhlich und jugendlich. Die Röcke waren knöchellang, die Mieder engverschnürbar über den teilweise bestickten Blusen. Alle Madln trugen Kropfketten und die Burschen bunte Halstücher, die die gleiche Farbe hatten wie die Socken. Es gab Trachten mit kurzen Lederhosen für die Burschen und welche mit Kniebundhosen, mit und ohne Westen, mit weißen oder buntgemusterten Hemden. Die Dirndl waren in verschiedenen Farbkombinationen.

    Die Menge verstummte immer mehr.

    Am Schluss kamen alle noch einmal auf die Bühne zum Finale. Tassilo griff wieder zum Mikrofon.

    »So, ihr Leut’! Des war es! Ich sehe, dass eure Neugierde jetzt befriedigt ist und ich sehe mit einer gewissen Schadenfreude noch mehr. Die Darbietung hat euch hoffentlich den Wind aus den Segeln genommen.«

    Der Graf machte eine Sprechpause und ließ die Augen schweifen.

    »Also, jetzt gebt Ruh’! Sonst nehme ich des persönlich und werde sehr ärgerlich, denn der junge Verein und die jungen Madln und Burschen, die liegen mir sehr am Herzen. Des wollte ich euch noch mal in aller Deutlichkeit sagen. So und jetzt machen wir einen neuen Anfang. Es ist angezapft, sage ich!«

    Beifall brandete auf. Die Menge setzte sich in Richtung Grillplatz in Bewegung. Der Graf ging auf den Bürgermeister zu.

    »Na, Fritz, was sagst?«

    »Ist gut gelaufen! Ich hoffe, deine Aktion hat die Gemüter beruhigt.«

    »Ja, des hoffe ich auch! In einigen Tagen wissen wir mehr. Jedenfalls hat der Intrigant Franz Huber schlechte Karten. Da kann der Ruppert Schwarzer noch so Druck auf seinen Bazi ausüben. Also ich denke, dass vielleicht noch einige Tage geredet wird, aber dann wird es gut sein. Nächste Woche treffen sich die Vereinsmitglieder bei mir im Waldschlösschen, dann werden wir endgültig entscheiden, was wir als neue Tracht nehmen. Sie soll schön aussehen, gut zu pflegen sein und net so teuer. Schließlich wollen wir auch eine Jungendgruppe haben. Die Kinder wachsen schnell aus den Sachen raus, und es geht auch mal etwas kaputt. Da dürfen die Tanzkostüme net zur finanziellen Belas­tung für die Eltern werden.«

    »Seit du selbst Großvater bist, kennst dich auch in diesem Bereich gut aus!«

    »Richtig!«

    »Gibt es die Jugendabteilung schon?«

    »Es gibt eine Liste von Interessenten. Die Anregung dafür ist vom Toni gekommen. Ich denke, wir bekommen schnell eine große Gruppe zusammen. Nachwuchsförderung ist wichtig.«

    »Bestimmt, dann schreibe meine Madln und Buben auch mal drauf.«

    »Des mache ich, Fellbacher! Übrigens, ich würde gern die Anna für die Leitung der Jugendabteilung gewinnen. Aber des wird ein bisserl schwierig werden. Da zähle ich auf deine Hilfe, Fritz.«

    »Des ist eine gute Idee! Sicherlich ist es für die Anna immer mit Aufwand verbunden, wenn sie zu den Treffen von der Berghütte herunterkommen muss. Doch du kannst auf mich zählen, Tassilo. Ich halte des für eine gute Idee. Die Anna ist net von hier, sie kommt ja aus dem hohen Norden. Dass der Verein sie als Leiterin der Jugendabteilung haben will, des ist auch eine Anerkennung für die Anna. Damit können wir gut zeigen, dass wir sie aufgenommen haben und sie zu einer von uns geworden ist.«

    »Genauso ist es! Dem Toni gefällt die Idee. Er ist richtig stolz auf seine Anna, seine Hüttenwirtin.«

    »Das kann er auch sein! Und die Gemeinde Waldkogel ist auch dankbar, dass sie des damals so eingefädelt hatte, dass der alte Alois die Berghütte wiederbekommen konnte.

    Tassilo, wenn ich mir vorstelle, wir hätten jetzt statt der schönen Berghütte, oben auf dem Berg eine Hotelbettenburg stehen mit Hubschrauberlandeplatz, Seilbahn, Sessellift und breiter Zufahrtsstraße dann schüttelt es mich heute noch.«

    »Ja, das war damals knapp. Der Gemeinde wäre nichts anderes übrig geblieben, als an den Ruppert Schwarzer zu verkaufen.«

    »Genau! Aber der Himmel hat dem Toni und damit auch uns die Anna geschickt.«

    »Die Engel vom ›Engelssteig‹ sind eben immer auf unserer Seite, auch wenn noch so schwarze Wolken über dem Gipfel vom ›Höllentor‹ stehen.«

    Die beiden Männer nickten sich zu. Auch ohne große Worte waren sie sich einig. Gemächlich gingen sie zum Parkplatz. Für Speis und Trank hatte Tassilo die Baumberger beauftragt.

    Toni und Anna waren von der Berghütte heruntergekommen. Sie halfen Tonis Eltern. Toni stand bei seinem Vater. Die beiden zapften ein Bier nach dem anderen. Anna und ihre Schwiegermutter Meta machten die Arbeit

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