Vör lang, lang Tied...
Von Jörg Bruchwitz
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Über dieses E-Book
110 Seiten
In diesem eBook hat der Autor Jörg Bruchwitz zehn alte Volksmärchen “lütt bäten anners ut de Sicht von hüt vertellt”. Plattdeutsche Märchen nicht nur für Kinder.
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Buchvorschau
Vör lang, lang Tied... - Jörg Bruchwitz
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De fleigende Kuffer
Dat wier eis een Geschäftsmann, de wier so riek, dat hei de Hüser in de ganze Strat un binah noch de Hüser up’n Marktplatz mit Geldschiene har tapeziern künnt. Öwer hei hät dat nich makt, denn hei wüßt mit sin Geld bäter ümtaugahn. Wenn hei een Euro utgäwen hät, denn hät hei bestimmt teigen Euro wedder tröch krägen.
Jo, dat wier een düchtigen Geschäftsmann, öwer ook hei müßt irgendwann starwen. De Söhn hät nu all dat Geld krägen un hät dormit lustig in den’n Dag läwt. Hei is jede Nacht up Partys gahn, hät ut de Geldschiene lütte Schippe falt un hät Geldstücke in’t Water schmäten anstatt Steen. Up disse Wies is dat Geld denn ook tähmlich fix tau End gahn.
Tauletzt hät hei denn nich miehr as’n poor Cent besäten un har ook keen anner Kleeder miehr as’n poor hölten Tüffel un een ollen Morgenrock.
Nu häm sich sin Fründe nich miehr üm em kümmert, denn sei wulln sich mit em nich up de Strat seihn laten.
Een von de Fründe, een gaudmödiger Minsch, hät em een ollen Kuffer schickt mit’n Zettel an, up den’n stahn hät:
„Pack in!"
Jo, dat wier zwor nett dacht, öwer hei har nix, wat hei inpacken künn un dorüm hät hei sich sülben up den’n Kuffer rupsett.
Dat wier een eegenordig Kuffer. Wenn man up dat Schlott drückt hät, denn künn de fleigen.
Dat hät de Söhn von den’n Geschäftsmann denn ook makt un is fursens dörch dat apen Finster bät hoch öwer de Wulken flagen.
Ümmer wieder un noch wieder wech is hei flagen.
Twischendörch hät de Deckel von den’n Kuffer mächtig dull knackt un hei har Bang, dat de Kuffer uteneen bräken wür, denn har hei een ordigen Salto dörch de Luft makt.
Öwer hei is ahn Probleme bät nah de Türkei flagen. Dor is hei land und hät den’n Kuffer in’n Busch unner Bläder versteckt un is denn in de Stadt ringahn.
Dat künn hei ook ahn Bedenken daun, denn de Türken drägen jo all sowat as’n Morgenrock un ook so komische Pantüffel. Dor begegent hei ne Fru mit’n lütt Kind.
„Segg, leew Fru, hät hei frocht, „wat is dat för een groten Palast hier dicht bi de Stadt, wo de Finster so hoch sitten daun?
„Dor wahnt de Dochter von den’n rieksten Koopmann ut de Stadt!", hät sei antwurt.
„Ehr is von een Wahrsegger vertellt worn, dat een Mann sei siehr unglücklich maken wür un dorüm keen Mann tau ehr kamen dörf, wenn de Koopmann un sin Fru nich dorbi sünd."
De jung Mann hät sich bedankt, is wedder in’n Busch gahn, hät sich up sin Kuffer sett, is up dat Dack von den’n Palast flagen un von dor ut dörch dat Finster tau de Dochter von den’n Koopmann kladdert.
Sei hät up ehr Bett lägen un schlapen. Sei wier so schön, dat hei sei küssen müßt. Dorvon is sei upwakt un hät een mächtigen Schreck krägen.
Hei öwer hät seggt, hei wier de Türkengott, wegger dörch de Luft tau ehr kamen wier, un dat hät ehr schmeichelt.
Dor häm sei nu Siet an Siet säten un hei hät ehr Geschichten vertellt: Hei hät vertellt von ehr Oogen, dat wiern de herrlichsten, glasklorn Seen un ehr Gedanken würn dorin schwemmen as Meerjungfrugens. Hei hät ook von’n Adebar vertellt, wegger de lütten Kinner bringt. Jo, dat wiern tatsächlich herrliche Geschichten!
Denn hät hei de Koopmannsdochter frocht, ob sei em heuraten wull.
Dat Mäken hät nich lang öwerleggt un fursens antwurt:
„Jo, giern! Öwer du möst an’n Sünnabend herkamen, dor sünd min Vadder un min Mudder tau Besök hier. Sei warden stolt dorup sin, dat ick den’n Türkengott tau’n Mann krieg. Öwer du möst een recht schönes Märchen vertelln, denn dat mögen min Öllern. Min Mudder hürt giern moralische un vörnähme Märchen un min Vadder hürt giern lustige Märchen, öwer de man lachen kann."
„Jo, ick bring keen anner Bruutgeschenk as’n Märchen mit!", hät hei seggt un denn häm sei sich trennt.
Dat Mäken hät em noch een düren Ring mit Brillianten mitgäwen, dormit hei sei nich vergäten süll. Den’n künn hei ook gaud bruken.
Hei is wedder wechflagen, hät den’n Ring bi een Juwelier tau Geld makt, sich niege Klamotten köft un hät denn buten in’n Busch säten un een Märchen dicht. Dat süll bät tau’n Sünnabend fardig sin un dat wier nich so licht.
As hei dat fardig har, dor wier dat grad Sünnabend. De Vadder un de Mudder häm all bi ehr Dochter up em luert. As hei ankamen is, dor wür hei siehr fründlich begrüßt.
„Wist du uns nu een Märchen vertelln?", hät de Mudder frocht.
„Een Märchen, wegger deipsinnig un tau’n Nahdenken is?"
„Öwer dat möt ook tau’n Lachen sin!", hät de Vadder meent.
„Giern!", hät de jung Mann antwurt un is anfung tau vertelln. Un dor müßt man gaud tauhürn.
„Dat wier eis ne Schachtel mit Striekhöller, de up ehr hoge Herkunft siehr stolt wiern. Ehr Stammboom, dat heet, de grote Ficht, von de sei een lütt Stück wiern, wier een groter, oller Boom wäst. De Striekhöller lägen twischen een Füertüch un een ollen Melkpott un häm de beeden von ehr Jugend vertellt.
‚Jo, as wi noch gröne Twieg wiern", häm sei seggt, dor wiern wi wirklich noch up’n grönen Twieg. Jeden Morgen un Abend gäw dat Diamanttee, dat wier de Tau. Den’n ganzen Dag harn wi Sünnschien, wenn