Reisebriefe eines Artisten
()
Über dieses E-Book
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz (* 7. August 1883 in Wurzen als Hans Gustav Bötticher; † 17. November 1934 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu bekannt ist. Er war bekannt zur Zeit der Weimarer Republik und zählte Schauspieler wie Asta Nielsen und Paul Wegener zu seinen engen Freunden und Weggefährten. Sein teils skurril, expressionistisch, witzig und geistreich geprägtes Werk ist noch heute bekannt. (Wikipedia)
Mehr von Joachim Ringelnatz lesen
Die schönsten Weihnachtsgedichte (Über 100 Titel in einem Band): Eine Sammlung der Weihnachtsgedichte von den berühmtesten deutschen Autoren: Am Weihnachtsabend + Die heil'gen Drei Könige + Weihnachtslied + Bäume leuchtend, Bäume blendend + Christnacht... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimes Kinder-Spiel-Buch, Kuttel Daddeldu & Kinder-Verwirr-Buch: Gedichte, Lustige Geschichten, Märchen und Spiele für Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Weihnachtsgedichte: Eine Sammlung der Weihnachtsgedichte von den berühmtesten deutschen Autoren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRingelnatz: Die schönsten Gedichte / Mein Leben bis zum Kriege: Das große Jubiläumsalbum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJoachim Ringelnatz: Mein Leben bis zum Kriege & Als Mariner im Krieg: Memoiren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKinder-Verwirr-Buch Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Gesammelte Werke (Über 800 Titel in einem Band) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKuttel Daddeldu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Flasche und mit ihr auf Reisen: Eine autobiographische Seemannsballade Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Mariner im Krieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schnupftabaksdose Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte, Gedichte von Einstmals und Heut: Gedichte dreier Jahre + Kasperle-Verse: Drei Gedichtbände voller Melancholie und Nonsens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJoachim Ringelnatz: Die Flasche und mit ihr auf Reisen: Eine autobiographische Seemannsballade Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte dreier Jahre: Poesie zwischen Witz und Melancholie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Flasche und mit ihr auf Reisen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Reisebriefe eines Artisten
Ähnliche E-Books
Gedichte – War einmal ein Bumerang …: Die besten und beliebtesten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllerdings - Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKritik des Herzens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie ein Spatz am Alexanderplatz: Berliner Orte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte-Miliz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weihnachtswunsch und andere Geschichten aus Dingsda Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMetamorphosen: Der goldene Esel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte dreier Jahre: Poesie zwischen Witz und Melancholie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte dreier Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer goldene Esel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRosa Luxemburg: Briefe aus dem Gefängnis: Denken und Erfahrungen der internationalen Revolutionärin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIncubus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf dem Weg: Persönliche und unpersönlichere Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe aus dem Gefängnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHinter Pflug und Schraubstock - Skizzen und Anekdoten aus dem Taschenbuch eines Ingenieurs: Wanderlebensregeln, Blut und Eisen, Der blinde Passagier, Hast du's erlebt?, Geld und Erfahrung, Unter der Erde, Die Sphinx von Gizeh, Der Tartarenrebell hinter dem Dampfpflug... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie letzte Fahrt der Jerusalem: Eine Seegeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Gedichte eines Seemanns Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Goldene Topf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Landarzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesänge aus den drei Reichen Ausgewählte Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe aus dem Gefängnis: Denken und Erfahrungen der internationalen Revolutionärin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTausend und ein Abenteuer: Ein neues Wanderbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSense und Nonsense: Gedichte und Prosa aus eigenem Anbau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu Guter Letzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie nicht lieben dürfen - Geschichte einer Leidenschaft: Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte, Gedichte von Einstmals und Heut: Gedichte dreier Jahre + Kasperle-Verse: Drei Gedichtbände voller Melancholie und Nonsens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlugzeuggedanken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedrängte Wochenübersicht: Ein Vademecum der guten Laune Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1001 Abenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Poesie für Sie
Gesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVater und Sohn Band 1: Bildgeschichten von Erich Ohser mit Versen von Inge Rosemann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi: Maulana Rumis Orientalische Lyrik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOdyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaulana Rumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi (Orientalische Lyrik): Deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke in drei Bänden (I) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDurchwachte Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Blumen des Bösen - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Französisch) / Les fleurs du mal - Edition bilingue (français-allemand) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi in Persisch und Deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte: Die besten und beliebtesten Dichtungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie man hassen soll: 555 Haikus gegen alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon der Selbstaufgabe zur Selbstachtung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMorgenstern - Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranzösisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Einfach Geschichten in Französisch und Deutsch mit Vokabelliste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomantische Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinfache Gedichte: deutsch - englisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Duineser Elegien: Ein metaphysisches Weltbild in zehn Skizzen: Elegische Suche nach Sinn des Lebens und Zusammenhang Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoethes Gedichte Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Du liebst mich, also bin ich: Gedanken - Gebete - Meditationen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Rainer Maria Rilke: Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ilias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnette, ein Heldinnenepos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Reisebriefe eines Artisten
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Reisebriefe eines Artisten - Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
Reisebriefe eines Artisten
Saga
Reisebriefe eines Artisten
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1927, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788728015766
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
www.sagaegmont.com
Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.
Dem Peter Scher und seiner Lene
Eisenach
(An den liebsten Freund)
Edelster Freund, ich gedenke dein
Abends vorm Fusse der Wartburg sitzend,
Bleisoldaten aus Baumrinde schnitzend
Und beseelt von dem Wunsche, dir gleich, ein Dichter zu sein.
In der Drachenschlucht morgens gewesend,
Mittags den Simplizissimus
Und die Geschichte der Thüringer Landgrafen lesend,
Türmt sich — wie Schollen — Genuss auf Genuss.
Was ich hier schaue, erfüllt mich mit Liebe und Dank.
Du, mein Dichter — nein Mensch — du wirst mich verstehn.
Welch ein Unterschied zwischen den lieblichen Triften
Und jener bitteren und doch süssen Anklagebank,
Wo wir uns fanden eintausendneunhundertundzehn
Wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften.
Ist mir’s nicht eben, als hörte ich Raubritter streiten,
Hier, wo einst Luther den Teufel mit Tinte beschmiert?
Seh ich nicht dort weiland Kaiser Wilhelm den Zweiten,
Wie er persönlich die alte Burg renoviert?
Hat nicht der Riegel geknarrt?
Naht nicht Fritz Reuter sich dort?
Doch ich muss leider jetzt fort.
Landgraf, ach werden Sie hart!
Über Ewigkeit möcht ich jetzt plaudern
Mit dir, doch (He, Kellner, noch ein Glas! He!)
Doch aus dem Tale vernehm ich mit Schaudern
Ruf meiner Pflicht: Komm ins Varieté!
Liebster, adieu!
Was ich jetzt fühle und was meinen trunkenen Blicken
Schönes sich bietet, das möcht ich zum Postpaket
Falten und packen, um dir es zu schicken,
Sei’s nur dies abendvergoldete Gartenstaket.
Aber nun werde (weil muss) ich hinuntersteigen
In das äusserlich gut beleuchtete Eisenach,
Werde mich zeigen, arbeiten, verneigen. — —
Aber mit irgendwem kriege ich hinterher Krach.
Betrachtungen in einer Bahnhofswartehalle
Wie seine eigne Spucke schmeckt,
Das weiss man nicht.
Wenn man in seinen Spiegel leckt,
Kriegt man die Spucke zu Gesicht.
Das muss durchaus kein Spiegel sein.
Man kann aufs Sofa, auf die Hand,
Man kann auf jeden Gegenstand,
Wenn man nur richtig hintrifft, spein.
Jedoch: Tut wohl ein Gent,
Der etwas von Bazillen
Weiss und die Folgen kennt,
Bazillen das zu Willen??
Man spuckt von Bord ins Meer bei Sturm.
Man spuckt diskret vom Eiffelturm
(Bis unten sechs Sekunden).
Man spuckt an einen Litfasszaun,
Doch nie in Gegenwart von Fraun
Und stets in stillen Stunden.
Weh dem, der sie verliert!
Weh dem, der sie vergeudet,
Die Spucke! Sie bedeutet
Viel, wenn man raucht und priemt, frankiert,
Umblättert, löscht, aquarelliert.
Die eigne Spucke, Mimikry,
Verdirbt den Appetit uns nie.
Ich bin nicht ihr Entdecker.
Ich bin kein Speichellecker,
Bin kein Feinschmecker,
Doch ich liebe sie.
Ich liebe nur die meinige.
Ausnahmen sind exzeptionell
Und — frei gesagt — dann sexuell;
Obwohl ich solche Leute niemals steinige.
Manches soll man verschlucken.
Jetzt naht mein Zug. Die Zeit vergeht.
Ich weiss, in jedem Wagen steht:
„Nicht auf den Boden spucken."
Kassel
(Die Karpfen in der Wilhelmstrasse 15)
Man hat sie in den Laden
In ein intimes Bassin gesetzt.
Dort dürfen sie baden.
Äusserlich etwas ausgefranst, abgewetzt —
Scheinen sie inwendig
Doch recht lebendig.
Sie murmeln Formeln wie die Zauberer,
Als würde dadurch ihr Wasser sauberer.
Sie kauen Mayonnaise stumm im Rüssel
Und träumen sich gegen den Strich rasiert,
Sodann geläutert, getötet, erwärmt und garniert
Auf eine silberne Schüssel.
Sie enden in Kommerzienräten,
Senden die witzigste von ihren Gräten
In eine falsche Kehle.
Und ich denke mir ihre Seele
Wie eine Kellerassel,
Die Kniebeuge übt. — — —
Ja und sonst hat mich in Kassel
Nichts weiter erregt oder betrübt.
Hanau
Es war nur nebenbei — nur eine Frage.
Ich weiss, wie mich mein Gastwirt liebt.
Ob ich mich auf die siebzehn Meter hohe Leiter wage?
Ja! Was es hohe Birnenbäume gibt.
Dem hab’ ich nun an einem Tage
Zirka zwei Zentner saftiger, gelber
Birnen