Mein Madl - keine ist wie sie!: Toni der Hüttenwirt 163 – Heimatroman
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Über dieses E-Book
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Pfarrer Heiner Zandler machte einen Spaziergang. Schon von weitem sah er Bürgermeister Fritz Fellbacher, der am Ufer des Bergsees auf einer Bank saß. Er beschleunigte seine Schritte und setzte sich neben ihn. Sie schwiegen eine ganze Weile. Während sie auf das Wasser blickten, das im Sonnenschein funkelte, dachten sie an die fernen Jahre ihrer Kindheit.
»Fast ist es so wie in unserer Jugend, Fritz«, sagte Zandler. »Damals haben wir beide oft hier gesessen.«
»Ja, das waren noch Zeiten. Was hatten wir für Träume und Vorstellungen!«, seufzte er.
Pfarrer Zandler hörte einen bitteren Unterton in Fellbachers Stimme.
»Bist heute net gut drauf, Fritz, wie? Soll ich wieder gehen?«
»Schmarrn! Bleib!«, zischte Fellbacher.
»Des muss ich mir noch überlegen. Dir scheint eine Laus über die Leber gelaufen zu sein. Leugne es net. Ich kenne dich gut, nicht nur als dein Geistlicher, noch mehr als dein Freund. Willst mir net sagen, was in deinem Kopf vor sich geht?«
Bürgermeister Fellbacher holte seine Schnupftabakdose heraus und nahm eine Prise. Er bot Zandler an, sich auch zu bedienen. Dieser lehnte aber ab.
»Ach, Heiner, es stimmt schon, ich ärgere mich … Ich weiß nur net genau, ärgere ich mich über mich selbst oder hat er mich so wütend gemacht, mit seiner Sturheit.«
»Von wem sprichst du?«
»Na, von wem schon? Kannst dir des net denken? Ich war bei Tassilo und wollte noch einmal mit ihm reden.«
»Fellbacher, sei ehrlich, du wolltest nicht mit ihm reden, sondern ihn überreden.«
»Wie du es auch nennst, ist es nicht dasselbe?«
»Naa, des ist es net. Du bist ein guter Bürgermeister und
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Buchvorschau
Mein Madl - keine ist wie sie! - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 163–
Mein Madl - keine ist wie sie!
Frederike von Buchner
Pfarrer Heiner Zandler machte einen Spaziergang. Schon von weitem sah er Bürgermeister Fritz Fellbacher, der am Ufer des Bergsees auf einer Bank saß. Er beschleunigte seine Schritte und setzte sich neben ihn. Sie schwiegen eine ganze Weile. Während sie auf das Wasser blickten, das im Sonnenschein funkelte, dachten sie an die fernen Jahre ihrer Kindheit.
»Fast ist es so wie in unserer Jugend, Fritz«, sagte Zandler. »Damals haben wir beide oft hier gesessen.«
»Ja, das waren noch Zeiten. Was hatten wir für Träume und Vorstellungen!«, seufzte er.
Pfarrer Zandler hörte einen bitteren Unterton in Fellbachers Stimme.
»Bist heute net gut drauf, Fritz, wie? Soll ich wieder gehen?«
»Schmarrn! Bleib!«, zischte Fellbacher.
»Des muss ich mir noch überlegen. Dir scheint eine Laus über die Leber gelaufen zu sein. Leugne es net. Ich kenne dich gut, nicht nur als dein Geistlicher, noch mehr als dein Freund. Willst mir net sagen, was in deinem Kopf vor sich geht?«
Bürgermeister Fellbacher holte seine Schnupftabakdose heraus und nahm eine Prise. Er bot Zandler an, sich auch zu bedienen. Dieser lehnte aber ab.
»Ach, Heiner, es stimmt schon, ich ärgere mich … Ich weiß nur net genau, ärgere ich mich über mich selbst oder hat er mich so wütend gemacht, mit seiner Sturheit.«
»Von wem sprichst du?«
»Na, von wem schon? Kannst dir des net denken? Ich war bei Tassilo und wollte noch einmal mit ihm reden.«
»Fellbacher, sei ehrlich, du wolltest nicht mit ihm reden, sondern ihn überreden.«
»Wie du es auch nennst, ist es nicht dasselbe?«
»Naa, des ist es net. Du bist ein guter Bürgermeister und meistens hast du recht mit dem, was du für die Gemeinde tun willst. Aber manchmal bist du eben auch ein bisserl stur.«
»Stur bin ich net, des kannst net sagen. Vielleicht bin ich in einigen Dingen etwas unnachgiebig und schwer zu überzeugen. Doch als Bürgermeister muss ich eben das Wohl unserer schönen Gemeinde Waldkogel im Auge haben. Ich dachte, ich könnte Tassilo begeistern. Aber er lehnt ab.«
»Mei, das musst du verstehen. Er will sein Privatleben schützen.«
»Aber ohne regelmäßig gute Presse zu haben über Promis, die in Waldkogel ansässig sind, kann die Gemeinde in die Bewerbung zum Landesortstag nicht gewinnen.«
»Dann bleibt eben alles so, wie es ist. Fellbacher, du hast dich da in etwas verrannt. Mei, die Gemeinde Waldkogel braucht des Spektakel doch gar net. Du bist in deiner Eitelkeit gekränkt. Dich wurmt es. Du willst es nicht auf dir sitzen lassen, Fritz. Gib auf! Renne der Sache net nach. Es ist doch net schlimm, wenn Waldkogel nie den Landesortstag feiern kann. Außerdem denke ich, dass man dir einen Bären aufgebunden hat. Die Ablehnungsgründe, die man dir bei der Behörde genannt hat, die sind in meinen Augen hirnrissig.«
»So, wie meinst des jetzt?«, staunte Fellbacher.
»Sie mussten halt etwas sagen. Ich will niemanden verdächtigen, Fritz. Aber die Vergabe kann im Hintergrund abgesprochen worden sein. Dass Waldkogel zu wenig Prominente als Bürger hat, kann doch wirklich kein Kriterium sein, denke ich mir. Mache mit dir selbst Frieden! Hör auf, dich da in etwas hineinzusteigern.«
»Das sagt sich leicht. Wenn Tassilo mitmachen würde, wäre des ein leichtes Spiel für uns. Eigentlich ist er dazu verpflichtet, oder? Die Grafen von Teufen-Thurmann sind hier seit Jahrhunderten ansässig. Früher gehörte ihnen das ganze Tal. Schon aus der Tradition heraus, müsste Tassilo sich verpflichtet fühlen, zu handeln.«
»Die adelige Zeiten sind vorbei, Fritz. Außerdem tut er eine ganze Menge für Waldkogel. Dass er sich net für einen Fotobericht einer Illustrierten hergibt, des musst du schon verstehen. Wer will schon, dass seine Wohnung, sein Privatleben, einfach alles, in der Presse gezeigt wird? Des ist nicht seine Sache und sollte eigentlich niemandes Sache sein. Es ist heute schon ein Kreuz mit der Presse. Alles wird ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt und breitgetreten. Der Mensch braucht einen geschützten Ort, ein Heim, wo er bestimmt, wen er hereinlässt. Ich möchte auch net, dass wildfremde Leser sehen, wie ich in meiner Studierstube an einer Predigt arbeite, welche Bücher bei mir herumliegen, ob mein Papierkorb voll oder leer ist. Also, Fritz, zieh einen Schlussstrich!«
»Naa, ich kann nicht, jedenfalls nicht, solange ich nicht alles versucht habe.«
»Du bist wirklich ein sturer Bock«, schimpfte Zandler. »Ein störrischer Esel bist.«
»Nenne mich, wie du willst. Ich will nur ein bisserl Marketing für Waldkogel, sonst nix.«
»Mei, da kommt mir eine Idee, Fritz. Der Tassilo hat doch viele Künstler unter Vertrag. Er könnte dafür sorgen, dass jemand davon, oder besser gleich mehrere, ihren Wohnsitz nach Waldkogel verlegen, auch wenn es nur für eine Weile ist. Es gibt genug leer stehende Almhütten, die als Adressen dienen können.«
Ein Strahlen erhellte Fellbachers Gesicht. »Des ist eine gute Idee. Die Gemeinde Waldkogel mietet die Almhütten an und tut dann so, als würden die Prominenten dort wohnen oder zumindest ihren Sommersitz dort nehmen. Es muss ja nicht für immer sein, aber für eine Weile.«
»Die Einzelheiten überlasse ich dir, Fritz. Musst eben nochmals mit Tassilo reden.«
»Naa!«
»Naa?«, staunte Zandler.
»Unsere Freundschaft verträgt des im Augenblick net. Ich war ziemlich ärgerlich und habe mich im Tonfall vergriffen. Ich muss eine Weile warten.«
»So, dann ist dein Temperament mal wieder mit dir durchgegangen?«
»Ja, das ist es. Kannst du nicht mit ihm reden?«
Zandler lachte.
»Gut, ich mache es! Ich war ohnehin auf dem Weg zu ihm. Aber wenn er es ablehnt, dann ist Schluss, das musst du versprechen! Dann will ich zu dem Thema nie mehr ein Wort hören, Fritz!«
»Versprechen kann ich es nicht, das weißt du. Du kennst mich. Aber ich werde mich bemühen, das kann ich dir versprechen.«
Pfarrer Zandler seufzte.
»Also gut, dann will ich mich damit erst einmal zufriedengeben. Ich werde das Thema ansprechen und hoffe, dass mein Amt des Geistlichen dem ein bisserl Gewicht gibt. Aber lass mir Zeit. Ich werde Tassilo nicht unter Druck setzen. Ich gebe nur eine Anregung. Sagen wir es so: Ich säe die Saat aus und hoffe, dass sie auf guten Boden fällt, keimt und aufgeht.«
»Das ist schon viel. Ich danke dir!«
Pfarrer Zandler stand auf.
»Dann will ich mal weitergehen. Bleib du hier ruhig noch eine Weile sitzen und gehe in dich. Schau hinauf zum Gipfel des ›Engelsteigs‹ und rede ein bisserl mit den Engeln.«
»Ich will es versuchen.«
»Fritz, du bist, in meiner Herde, ein ganz schön schwieriges Schaf, des sage ich dir!«
Sie lächelten sich an und schüttelten sich die Hände. Dann ging Pfarrer Zandler davon. Fritz Fellbacher sah ihm nach.
Er saß noch eine Weile am Ufer des Bergsees, dann ging er zurück zum Rathaus.
*
Es war spät abends. Anna war schon schlafen gegangen. Toni machte die letzten Handgriffe in der Berghütte, damit es am nächsten Morgen wieder sauber und ordentlich war. Bello, der junge Neufundländer, lag vor dem Kamin. Er hob zuerst den Kopf, dann stand er auf und lief zur offenen Tür. Dort setzte er sich hin.
»Was ist, Bello? Hast du etwas gehört?«, sagte Toni und fuhr fort, die Tische abzuwischen.
Es dauerte nicht lange, dann hörte Toni Schritte auf der Terrasse. Er ging hinaus.
»Grüß Gott!«, sagte Toni.
»Grüß Gott, kennst du mich noch?«
»Mei, du bist es wirklich, Gerd? Welch eine Überraschung! Wie sagt man? ›Je später der Abend, desto lieber die Gäste‹. Komm herein!«
Gerd Müller folgte Toni in die Berghütte. Toni bot ihm einen Platz am Kamin an. Er legte Holzscheite in die Glut. Die Flammen züngelten auf und fraßen sich sofort in die trockene Rinde.
»Magst eine Brotzeit und ein Bier?«
»Nur wenn es dir nicht zu viel Mühe macht. Es ist schon spät und du wolltest sicherlich zumachen.«
»Eine Berghütte hat immer offen, Gerd. Also, ich mache dir jetzt eine schöne Brotzeit und zapfe uns zwei Bier.«
Toni ging in die Küche.