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Laura, wo bist du?: Toni der Hüttenwirt Classic 36 – Heimatroman
Laura, wo bist du?: Toni der Hüttenwirt Classic 36 – Heimatroman
Laura, wo bist du?: Toni der Hüttenwirt Classic 36 – Heimatroman
eBook121 Seiten1 Stunde

Laura, wo bist du?: Toni der Hüttenwirt Classic 36 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Die beliebte Schriftstellerin Friederike von Buchner hat mit dieser Idee ein Meisterwerk geschaffen: Die Sehnsucht des modernen Großstadtbewohners nach der anderen, der ursprünglichen Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.

Laura, wo bist du? Es war später Vormittag. Auf dem Herd in der Küche der Berghütte garte der Eintopf vor sich hin. Anna saß am Tisch und schälte Äpfel für den Apfelkuchen. Die meisten Hüttengäste waren unterwegs. Auf der Terrasse saßen einige wenige Bergwanderer in der Sonne und genossen die Aussicht. Der alte Alois saß bei ihnen. Er hatte vor Toni die Berghütte betrieben und erzählte den Hüttengästen gerne Geschichten aus den Bergen. Toni schichtete beim Kamin in der Wirtsstube Holzscheite auf. »Toni!« rief der alte Alois von draußen herein und erschien gleich darauf im Türrahmen. »Wir bekommen hohen Besuch! Wenn mich meine alten Augen nicht täuschen, kommt da eben der Fellbacher, unser Bürgermeister, den Bergpfad herauf.« »Des kann net sein! Warum sollte der Fellbacher zu uns hinaufkraxeln? Hast dich bestimmt getäuscht, Alois!« »Naa! Toni, naa! Nun, komm her! Schau doch selbst!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Feb. 2020
ISBN9783740958763
Laura, wo bist du?: Toni der Hüttenwirt Classic 36 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Laura, wo bist du? - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt Classic

    – 36 –

    Laura, wo bist du?

    Ich hätt’ dich gern’ an meiner Seite …

    Friederike von Buchner

    Es war später Vormittag. Auf dem Herd in der Küche der Berghütte garte der Eintopf vor sich hin. Anna saß am Tisch und schälte Äpfel für den Apfelkuchen.

    Die meisten Hüttengäste waren unterwegs.

    Auf der Terrasse saßen einige wenige Bergwanderer in der Sonne und genossen die Aussicht. Der alte Alois saß bei ihnen. Er hatte vor Toni die Berghütte betrieben und erzählte den Hüttengästen gerne Geschichten aus den Bergen.

    Toni schichtete beim Kamin in der Wirtsstube Holzscheite auf.

    »Toni!« rief der alte Alois von draußen herein und erschien gleich darauf im Türrahmen. »Wir bekommen hohen Besuch! Wenn mich meine alten Augen nicht täuschen, kommt da eben der Fellbacher, unser Bürgermeister, den Bergpfad herauf.«

    »Des kann net sein! Warum sollte der Fellbacher zu uns hinaufkraxeln? Hast dich bestimmt getäuscht, Alois!«

    »Naa! Toni, naa! Nun, komm her! Schau doch selbst! Mußt mich net für deppert halten, nur weil ich alt bin!«

    »Ich halte dich net für deppert, Alois! Wie tust nur drauf kommen?«

    Der alte Alois lachte. Er wollte Toni nur etwas ärgern, damit er selbst nachsah.

    »Mußt schon rausgehen und den Bürgermeister willkommen heißen!«

    Toni legte das letzte Holzscheit hin, griff nach dem Korb und ging hinaus.

    »Mei, tatsächlich, Alois! Des ist der Fellbacher!«

    »Also hab ich mich net getäuscht.«

    Toni stellte den Korb ab. Er ging die Stufen der Terrasse hinunter und kam dem Bürgermeister auf dem Geröllfeld entgegen.

    «Grüß Gott, Toni!« rief ihm der Bürgermeister zu.

    »Grüß dich, Fellbacher! Mei, ist des eine Überraschung!«

    Die beiden Männer schüttelten sich herzlich die Hände und gingen nebeneinander zur Berghütte.

    Bürgermeister Fritz Fellbacher nahm seinen Hut mit dem Gamsbart ab. Er wischte sich mit einem großen bunten Taschentuch Stirn und Nacken.

    »Mei, des war doch ein ganz schön anstrengender Marsch, hier herauf. So etwas bin ich Sesselhocker nimmer gewöhnt.«

    »Dann laß uns reingehen. Was willst trinken? Ein Bier?«

    »Naa, jetzt net. Vielleicht später. Klares Quellwasser, des ist jetzt richtig. Hier oben schmeckt des Wasser noch besser als unten in Waldkogel. Auch wenn dort die Wasserqualität wirklich sehr gut ist. Doch so dicht bei der Quelle, da tut des Wasser anders munden.«

    »Ja, des stimmt schon!«

    Anna hatte durch die offene Küchentür alles gehört. Sie brachte einen großen irdenen Krug und ein Glas.

    »Grüß dich, Fellbacher! Wir freuen uns über deinen Besuch. Doch was führt dich zu uns, daß du den Aufstieg auf dich nimmst?«

    »Ja, des will ich jetzt auch wissen. Des macht mich richtig neugierig. Ich bin doch oft drunten in Waldkogel. Hättest nur anrufen müssen und ich wäre bei dir auf dem Rathaus vorbeigekommen.«

    Bürgermeister Fritz Fellbacher trank ein ganzes Glas Wasser in einem Zug aus.

    »Mei, tut des gut!«

    Sie setzten sich an den Tisch. Der alte Alois kam hinzu.

    »Hast Kummer, Fellbacher? Hat dich deine Frau geärgert? Willst mal vor deiner Familie ein bissel Ruh’ haben? Oder hat die Politik so an deinen Nerven gezehrt, daß du dich ein wenig auf der Berghütte erholen willst?« witzelte der alte Alois.

    »Naa, nix von alledem! Ich hab’ ein Anliegen. Es ist doch so, wenn man jemanden um einen Gefallen bitten will, da soll man sich schon hinbemühen. Deswegen kann ich doch niemanden ins Amt einbestellen. Wie würde des denn aussehen! Außerdem will ich damit unterstreichen, wie überaus wichtig des ist.«

    Toni holte sich und Alois ein Bier. Anna brachte er einen Kaffee mit.

    »Dann gehe ich recht in der Annahme, daß du von uns was willst?«

    »Genau! Es ist auch mit ein bissel Mühe verbunden. Deshalb hab’ ich mir gedacht, es ist schon besser, wenn ich persönlich komme.«

    Toni trank einen Schluck Bier.

    »Nun red’ net lang drum herum, Fellbacher. Ich weiß, daß du Politiker bist. Wie viele Politiker tust gerne alles ein bissel wichtig darstellen, sozusagen inszenieren. Des verstehen wir doch. Nun sag’ es frank und frei heraus.«

    Bürgermeister Fellbacher holte trotzdem weiter aus. Es stand die Wahl des Waldkogeler Trachtenpaares an. Das Trachtenpaar vertrat auf Tourismusmessen und auf Ausstellungen die Gemeinde Waldkogel, so wie es in anderen Regionen Weinköniginnen oder andere Repräsentanten gab. Das Trachtenpaar bestand aus einem ledigen Burschen und einem Madl. Früher war es so gewesen, daß extra unter allen ledigen Burschen und Madln gewählt wurde, denn es genügte nicht, daß die Burschen und Madln nur fesch waren. Sie mußten Tests und Geschicklichkeitsprüfungen durchlaufen. Am Ende stand dann das Sieger-Pärchen fest.

    Leider war es vorgekommen, daß die beiden sich nicht gut verstanden und sich dann im Laufe ihrer Amtszeit von zwei Jahren zerstritten. So hatte man vor mehreren Jahren das Auswahlverfahren geändert. Statt einzelner Madln und Burschen konnten sich nur noch Paare zum Auswahlverfahren anmelden. Diese Änderung bewährte sich hervorragend. Aus allen Trachtenpaaren waren auch im richtigen Leben Paare geworden.

    Die Ausscheidung wurde öffentlich ausgetragen und jede Waldkogelerin und jeder Waldkogeler hatte eine Stimme. Dazu gab es noch eine Jury, die geheim abstimmte. Sie bestand aus zehn Personen und wechselte jedes Jahr. Wer zur Jury gehören konnte, wurde im Gemeinderat ausgelost. Es war dann die Pflicht des Bürgermeisters, die nominierten Jurymitglieder zu fragen, ob sie die Aufgabe übernehmen wollten. In diesem Jahr gehörte Toni dazu. Er sollte sogar den Juryvorsitz übernehmen.

    »Verstehst jetzt, warum ich mir die Mühe gemacht habe? Des ist viel Arbeit mit der Organisation und den Vorbereitungen. Du weißt schon, Toni, des ganze Drum und Dran!«

    Bürgermeister Fellbacher schaute Toni erwartungsvoll an.

    »Nun wie ist es, Toni? Magst diese Aufgabe übernehmen?«

    Toni zögerte. Er rieb sich das Kinn.

    »Wir haben Hochsaison auf der Berghütte, Fellbacher! Da müßte ich öfter abends runter nach Waldkogel.«

    Toni schaute Anna und den alten Alois an.

    »Fellbacher, des kann ich net allein entscheiden. Ich weiß natürlich genau, was für eine Ehre dieses Amt ist.«

    Bürgermeister Fellbacher betonte noch einmal, wie wichtig es ihm sei, daß Toni den Vorsitz der Jury innehabe. Er erinnerte sich, daß Toni niemals an dem Wettbewerb teilgenommen hatte. Das war auch nicht verwunderlich, denn Toni wollte kein Madl fragen, ob es mit ihm antreten werde. Es war riskant, sich mit einem Madl zur Ausscheidung anzumelden, galten doch die beiden dann in Waldkogel als Paar.

    Toni erinnerte sich, wie Thea Hoegger und Dorle Trachsel immer wieder gehofft hatten, ihn beim nächsten Mal zu überreden. Doch er war hart geblieben. Thea und auch Dorle waren gewiß fesche Madln gewesen, aber jeder der beiden hatte es zu sehr auf Toni abgesehen. Sie hatten sich beide in ihn verguckt. Aber Toni machte sich nichts aus Thea und auch nichts aus Dorle. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, daß ein gemeinsames Antreten Anlaß zu Spekulationen gab. Darüber hinaus wurde dann schon etwas Druck ausgeübt, daß die beiden, wenn sie als Trachtenpaar so gut harmonierten, auch als Paar weiter durch das Leben gingen.

    In dem Jahr, als Toni seine Anna kennenlernte, wurde kein Trachtenpaar gewählt. Mit Anna hätte er sich gern der Jury und allen Waldkogelern gestellt. Verheiratete Paare konnten an der Wahl nicht teilnehmen. Mit der Hochzeit ein Jahr zu warten, das war für Toni nicht in Frage gekommen.

    Bürgermeister Fellbacher hatte immer bedauert, daß Toni an der Wahl nicht teilgenommen hatte.

    »Toni, des ist schon wichtig, daß du den Vorsitz machst«, warf der alte Alois ein. Anna nickte dazu.

    Toni überlegte noch einen Augenblick. Es war doch eine aufwendige Sache, die Jury zu leiten. Dazu gehörten im Vorfeld viele Aufgaben. Die einzelnen Tests und Auswahlprüfungen mußten zusammen mit den anderen Jurymitgliedern besprochen und organisiert werden. Das bedeutete, daß Toni an vielen Tagen am späten Nachmittag hinunter nach Waldkogel mußte. Die Besprechungen würden sich sicherlich bis in die Nacht ziehen.

    Toni besprach sich mit Anna. Sie war der Meinung, daß er es auf jeden Fall machen sollte. Er könnte ja nach den Jurytreffen bei seinen Eltern übernachten. Anna wollte auf keinen Fall, daß Toni es nachts auf sich nahm, in der Dunkelheit zurück zur Berghütte zu kommen. Toni kannte den Weg von der Oberländer Alm bis zur Berghütte fast im Schlaf, und mit einer starken Stablampe war es auch kein Problem. Aber Anna war es doch zu gefährlich. Es mußte nicht unbedingt sein.

    »Na gut, Fellbacher! Ich mache des! Hast mich als Jurymitglied und Vorsitzenden gewonnen.«

    »Hand drauf!« Bürgermeister Fellbacher

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