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Allein die Liebe zählt: Toni der Hüttenwirt Classic 16 – Heimatroman
Allein die Liebe zählt: Toni der Hüttenwirt Classic 16 – Heimatroman
Allein die Liebe zählt: Toni der Hüttenwirt Classic 16 – Heimatroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Allein die Liebe zählt: Toni der Hüttenwirt Classic 16 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Die beliebte Schriftstellerin Friederike von Buchner hat mit dieser Idee ein Meisterwerk geschaffen: Die Sehnsucht des modernen Großstadtbewohners nach der anderen, der ursprünglichen Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.

Der Himmel über Waldkogel strahlte in einem wunderschönen Blau. Der schwere Duft von feuchter Erde und nassen Wiesen lag über dem Tal. Albert Weißgerber stand auf dem Hof seines Sägewerks und redete mit seinen Arbeitern. Antonius Baumberger parkte neben dem Eingang zum Büro und ging dann auf den Sägewerksbesitzer zu. »Mei, Toni! Grüß Gott! Des is ja schon ein Weilchen her, daß i dich g'sehen hab'.« »Grüß Gott, Weißgerber!« Die Männer schüttelten sich die Hände. »Was führt dich zu mir, Toni? Muß schon ein besonderer Grund sein, daß du deine geliebte Anna auf der Berghütte verlassen tust!« »Ja, des könnt man so sagen! I hoff, i komm' net ungelegen. I hab' denkt, daß du jetzt Mittag machen tust. Aber wenn i mich hier so umschau, dann is nix zu sehen von Mittagsruh'.« »Wir schaffen in Schichten. Is viel zu tun. Das Unwetter vor zwei Tag', des hat den Wald ganz schön zusammengerissen, weißt! Da liegt eine Menge Windbruch und Sturmholz im Forst. Die Obrigkeit will des Holz forthaben, lieber gestern als heut', verstehst?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Juli 2019
ISBN9783740952501
Allein die Liebe zählt: Toni der Hüttenwirt Classic 16 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Allein die Liebe zählt - Friederike von Buchner

    Leseprobe:

    Die andere Frau

    Leseprobe

    Als die Sonne sich im Osten über die karstige Spitze des Bacher schob, lag das schmale Seitental noch im dichten Nebel. Leise und weit entfernt drang das kratzige Lied eines Rotschwanzes durch den Dunst wie eine verlorene, vergessene Melodie. So erschien es Alexander von Jost jedenfalls in seiner weltabgeschiedenen Einsamkeit. Der ehemalige Diplomat seufzte. Wie war es nur dazu gekommen, wie hatte er sich in eine solch verflixte Lage bringen können? Noch immer erschien ihm seine Situation wie ein schlechter Traum. Er öffnete den Reißverschluss seiner Wetterjacke, denn mit der steigenden Sonne wurde es allmählich wärmer. Er hatte eine empfindlich kalte Oktobernacht hinter sich und fühlte sich völlig steifgefroren. Doch es empfahl sich nicht unbedingt, dies mittels einiger Freiübungen zu ändern. Sein verstauchter Fuß war nicht zu gebrauchen, stark angeschwollen und schmerzte bei der kleinsten Bewegung höllisch. Der schlanke, große Mann mit den klaren, rehbraunen Augen blickte sich aufmerksam um. Der Nebel löste sich allmählich auf, Konturen wurden sichtbar, das Vogelkonzert intensivierte sich. Die Lärchen am gegenüberliegenden Berghang leuchteten in tiefem Gold, dazwischen das intensive Grün der Bergkiefern. Graues Geröll, das sich im Bachbett am Fuß des Hanges fortsetzte, bildete dazu einen aparten Kontrast. Die Natur in den schmalen und oft abgelegenen Tälern rund um den Wörthersee hatte auch im Herbst ihren besonderen Reiz. Aus diesem Grund war er am Vortag zu einer längeren Wanderung gestartet, einem gut beschilderten Steig gefolgt und allmählich wieder mit sich selbst und der Welt in Einklang gekommen. Doch er hatte sich verschätzt, was die Entfernungen anging. Und er hatte nicht berücksichtigt, wie früh die Sonne im Oktober sank und die Dämmerung kam. An einer unübersichtlichen Stelle war er im abendlichen Zwielicht gestolpert und einen Hang hinabgestürzt. Nachdem Alexander den ersten Schrecken überwunden hatte, war ihm bewusst geworden, dass er seinen rechten Fuß nicht benutzen konnte.

    Toni der Hüttenwirt Classic

    – 16 –

    Allein die Liebe zählt

    Was kümmert uns die Vergangenheit?

    Friederike von Buchner

    Der Himmel über Waldkogel strahlte in einem wunderschönen Blau. Der schwere Duft von feuchter Erde und nassen Wiesen lag über dem Tal.

    Albert Weißgerber stand auf dem Hof seines Sägewerks und redete mit seinen Arbeitern.

    Antonius Baumberger parkte neben dem Eingang zum Büro und ging dann auf den Sägewerksbesitzer zu.

    »Mei, Toni! Grüß Gott! Des is ja schon ein Weilchen her, daß i dich g’sehen hab’.«

    »Grüß Gott, Weißgerber!«

    Die Männer schüttelten sich die Hände.

    »Was führt dich zu mir, Toni? Muß schon ein besonderer Grund sein, daß du deine geliebte Anna auf der Berghütte verlassen tust!«

    »Ja, des könnt man so sagen! I hoff, i komm’ net ungelegen. I hab’ denkt, daß du jetzt Mittag machen tust. Aber wenn i mich hier so umschau, dann is nix zu sehen von Mittagsruh’.«

    »Wir schaffen in Schichten. Is viel zu tun. Das Unwetter vor zwei Tag’, des hat den Wald ganz schön zusammengerissen, weißt! Da liegt eine Menge Windbruch und Sturmholz im Forst. Die Obrigkeit will des Holz forthaben, lieber gestern als heut’, verstehst?«

    Albert Weißgerber grinste.

    »Die Bürokraten auf den Amtsstuben, die sind wohl vom Pferd gebissen! Mei, des ganze Zeug’, des läßt sich net so schnell fortschaffen, wie der Sturm des g’brochen hat. Da werden wir die nächsten Wochen viel zu tun haben. Doch i will dir nix vorjammern, Toni. Komm, laß uns reingehen!«

    Antonius Baumberger, der seit seinen Kindertagen von allen nur Toni gerufen wurde, folgte ihm.

    Drinnen öffnete Albert Weißgerber eine Flasche Obstler. Während er die Gläser holte, erzählte er.

    »I krieg des Holz für einen guten Preis, einen symbolischen Preis. Dafür muß i des Holz selbst holen. Der Bürokratie geht es um die Optik. Der Wald soll eben schön und aufgeräumt ausseh’n, wegen der Touristen.«

    »Hat dir der Fellbacher Druck gemacht?«

    »Naa, der Bürgermeister, der macht net Druck. Der Fellbacher is ja einer der unsrigen aus dem Tal. Der weiß, daß des net so schnell geht. Des es is die oberste Forstbehörde in der Kreisstadt.«

    Albert Weißgerber schenkte die Gläser voll. Seine Zugehfrau brachte etwas zu essen.

    »Willst mitessen, Toni?«

    »Naa, danke! I hab’ bei der Mutter g’gessen!«

    Albert Weißgerber murmelte kurz ein stummes Tischgebet, nur seine Lippen bewegten sich. Er schlug das Kreuzzeichen und dann begann er zu essen.

    »Jetzt sag’ mal, warum du mi aufgesucht hast, Toni? Nur um einen Besuch zu machen, is auch deine Zeit zu schad’.

    »I brauch einen Kostenvoranschlag.« Dabei schaute Toni etwas verlegen. Entschuldigend fügte er hinzu: »Des is wegen meiner Anna! Weißt ja, daß die Anna bei der Bank gearbeitet hat, bevor sie es zu mir in die schönen Berge verschlagen hat. I will ja auch nix sagen gegen meine geliebte Flachlandindianerin. Die Anna ist wirklich ein fesches Madl. I hätt’ ein besseres und lieberes Weib net finden können. Aber so dann und wann, dann kommt eben schon mal die studierte Finanz- und Bankfrau durch. Die kann jeden Cent net nur zwei Mal umdreh’n, die dreht den gleich vier Mal um, wenn’s sein muß.«

    »Hör i da Klagen, Toni?«

    »Naa! I wollt’ dir nur sagen, daß i des sogar schriftlich brauch’. Die Anna, die will es so.«

    Albert Weißgerber ließ sich den Schweinshaxen und das Sauerkraut mit dem Kartoffelbrei munden.

    »Dann sag’ mir mal genau, was du für Holz brauchen tust! Vor allem für was. Was willst damit machen?«

    Toni nickte und erzählte. »Die Anna hat den Vorschlag gemacht, wir könnten die Terrasse der Berghütte überdachen. Auf der einen Seite wär’ es vielleicht sogar möglich, das Dach der Berghütte vorzuziehen, also anzubauen, zu vergrößern. Dann hätten wir noch einen weiteren Hüttenboden. Anna denkt dran, daß wir dann die Terrasse drum herum zumachen. Natürlich kommen da auch Fenster rein und Klappläden gegen den Sturm. Damit hätten wir auch einen größeren Schankraum in der Berghütte.«

    »Dann is aber die Terrasse fort!«

    »Genau! Des hab i zu meiner Anna auch gesagt. Doch des Madl hat darauf gleich die richtige Antwort gewußt. Die Anna will, daß es dann um das Ganze rum eine neue Terrasse gibt. Verstehst?«

    »Wie kommt denn das Madl auf die Idee?«

    »Mei, des hängt mit dem Wetter zusammen. Des war ja so ein Sturm und Regen die zwei Tage. Wenn man die Hüttentür aufgemacht hat, da sah das wie eine Wasserwand aus.«

    »Ja, hier im Tal is des auch sehr schlimm gewesen«, bestätigte Weißgerber.

    »Es war eng in der Berghütte. Wir waren überbelegt. Während des Unwetters kamen immer noch weitere Bergwanderer und Bergsteiger, die es völlig durchnäßt bis zu uns g’schafft hatten. Weißt, Weißgerber, früher zu Alois Zeiten, da gab es noch net so viele Bergsteiger und Bergwanderer. Aber jetzt is des ganz Mode. Verstehen, daß es immer mehr Leut’ aus der Stadt in die Berge zieht, des kann i ja. Die Berge sind schön und besonders unsre Berge hier rund um Waldkogel. So kommen immer mehr Gäste. Des werden von Jahr zu Jahr mehr werden. Während dem Sturm hockten wir beieinander wie die Heringe in einem Faß, verstehst?«

    »Des war ja auch ein richtiges Jahrhundertwetter! I denk’, daß sich des so schnell net wiederholen tut.«

    »Des denk’ i auch! Aber die Anna will des mal durchrechnen. Sie will wissen, was des Material kosten tut.« Toni grinste und fügte fast entschuldigend hinzu: »Damit sie weiß, wann sich der Anbau gerechnet hat und bezahlt is, um dann Gewinn abzuwerfen.«

    »Deine Anna is wirklich eine tüchtige Hüttenwirtin!«

    »Ja, des is sie. Eine bessere und liebere hätt’ i net finden können.«

    »Was meint denn der alte Alois dazu?«

    Toni lachte.

    »Der Alois, der is ganz auf der Seite der Anna.«

    Toni griff in die Innentasche seines Lodenjankers und zog ein Stück zerknittertes Papier heraus. Er faltete es auseinander und strich es mit der Hand glatt.

    »Schau! Des hat der alte Alois gemalt. Des war vor vielen Jahren. Des hat er uns gestern abend gegeben. So wollt’ er die Hütte erweitern. Da hat der Alois auch eine Liste geschrieben, welches Holz man dafür braucht.«

    Albert Weißgerber studierte die Aufstellung.

    »Der Alois versteht was davon, des kann man sagen!«

    Albert gab Toni die Liste zurück.

    »Bis wann willst das Holz haben, Toni?«

    »Des Holz – des hat Zeit.«

    »Des is gut! Im Augenblick kann i auch keinen Auftrag mehr annehmen, du verstehst?«

    »Mei, des is doch klar, Weißgerber! I will ja auch erst einmal so ein schriftlich fixiertes Angebot.«

    »Für die Anna!«

    »Genau, für die Anna!«

    »Gut, nächste oder übernächste Woche, da mach’ i dir des. I bring’ des deinem Vater mit, wenn wir uns beim Stammtisch treffen.«

    »Des is gut, Albert. I dank’ dir schön! Brauchst den Zettel vom Alois net dazu?«

    »Naa! Des hab’ i im Kopf! An sich is die Idee net schlecht, die deine Anna da hat, Toni!«

    »Naa, des is sie net. Aber i will

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