Die Suche führt nach Waldkogel: Toni der Hüttenwirt Classic 9 – Heimatroman
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Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Die innere Uhr hatte Toni und Anna geweckt. »Guten Morgen, liebste Anna! Bist du auch aufgewacht?« »Guten Morgen, liebster Toni!« gähnte Anna und kuschelte sich an ihn. »Es ist so schön warm im Bett.« Toni küßte sie und strich ihr zärtlich übers Haar. »Bleibe liegen und schlaf dich mal so richtig aus! Sind ja keine Gäste da. Ich denke, der Nebel lichtet sich erst am Mittag.« Toni gab ihr einen zärtlichen Kuß und stand auf. Behutsam drückte er die Decke bei. »Schlaf noch, meine süße liebe Anna!« »Mmm! Laß mich aber nicht zu lange schlafen. Weck mich, wenn du das Frühstück gerichtet hast. Ich habe viel Arbeit. Ich wollte Wäsche waschen.« »Psst! Denke nicht an die Wäsche!
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Buchvorschau
Die Suche führt nach Waldkogel - Friederike von Buchner
Leseprobe:
Bill Regan in Not!
LeseprobeBrenda Duffy stand auf. Sie warf ihrem Mann einen vernichtenden Blick zu und schüttelte den Kopf. »Mein lieber Pat, ich dachte, du wolltest reden? Hat dich der Mut verlassen?« »Nein, mich hat keineswegs der Mut verlassen. Mich zerreißt es innerlich. Ich habe Bill geschworen, niemandem etwas zu erzählen. Er hat Angst. Ja, ich gestehe, mir ist es auch nicht wohl dabei. Zu viele Cottages in Culraid sind abgebrannt. Alle sagen, es kann nur Brandstiftung gewesen sein.« »Unser Haus mit dem Pub ist eines der ältesten Häuser im Dorf. Es war immer im Besitz der Duffys. Ich habe meinem Großvater und meinem Vater vor ihrem Tod geschworen, dass ich alles tun werde, es für künftige Generationen zu erhalten.« Brenda rollte die Augen. »Pat Duffy, höre mit der alten Geschichte auf! Wenn es so weitergeht mit Culraid, dann steht viel mehr auf dem Spiel. Dann wird es nichts Altes und Schönes mehr geben. Dem Himmel sei Dank, dass Cameron aus Schottland herübergekommen ist. Er ist der Einzige, der hier wieder Ordnung schaffen kann.
Toni der Hüttenwirt Classic
– 9 –
Die Suche führt nach Waldkogel
Findet Clara hier die Antwort auf ihre Fragen?
Friederike von Buchner
Die innere Uhr hatte Toni und Anna geweckt.
»Guten Morgen, liebste Anna! Bist du auch aufgewacht?«
»Guten Morgen, liebster Toni!« gähnte Anna und kuschelte sich an ihn. »Es ist so schön warm im Bett.«
Toni küßte sie und strich ihr zärtlich übers Haar. Er spielte mit einer lockigen Haarsträhne und flüsterte:
»Bleibe liegen und schlaf dich mal so richtig aus! Sind ja keine Gäste da. Ich denke, der Nebel lichtet sich erst am Mittag.«
Toni gab ihr einen zärtlichen Kuß und stand auf. Behutsam drückte er die Decke bei.
»Schlaf noch, meine süße liebe Anna!«
»Mmm! Laß mich aber nicht zu lange schlafen. Weck mich, wenn du das Frühstück gerichtet hast. Ich habe viel Arbeit. Ich wollte Wäsche waschen.«
»Psst! Denke nicht an die Wäsche! Träume weiter!«
Ganz leise schloß Antonius Baumberger die Tür zum Schlafzimmer der Berghütte.
Im Kamin brannte schon ein Feuer. Der alte Alois, von dem die beiden die Berghütte übernommen hatten, saß in der Küche am Küchentisch und trank Kaffee.
»Bist schon auf, Alois? Hast net gut geschlafen?«
»Doch, doch, i schlaf immer gut. Doch in meinem Alter braucht man net mehr so viel Schlaf. I hab’ gedacht, daß ihr beiden Jungverheirateten den ruhigen Tag vielleicht nutzen wollt, ein bissel länger in den Federn zu liegen. Des ist das erste Mal, daß keine Gäst da sind. Des is aber nur wegen dem Wetter.«
»Stimmt, Alois! Seit unserer Hochzeit is des wirklich das erste Mal, daß keiner auf der Berghütte übernachtet hat.«
»War gut von dir, die Leut gestern runterzubringen. Hier oben sieht man keine zwanzig Meter. Des war jetzt schon der dritte Tag. So was gab’s schon lang net mehr.«
»Was meinst, Alois? Wie lang hält die Suppe da draußen noch an? »Du sagst doch immer, daß du des Wetter in den Knochen spürst.«
Der alte Alois grinste.
»Heut mittag, wenn’s zum Mittag läutet, dann is alles wieder klar. Wirst es schon sehen. Ich spür’s in meinen Knochen, und draußen war i auch schon. Der Nebel verzieht sich ganz schnell, wirst sehen. Ich kann des riechen und spüren, daß des so is.«
»Na, dann is es eben so. Eigentlich müßt i mich drüber freuen. Aber i hätt auch nix dagegen gehabt, wenn der Nebel noch einen Tag alles verschlucken tät. Dann hätt i einen Tag ganz allein mit meiner Anna. Des würd mir auch sehr gefallen.«
Toni schenkte sich Kaffee ein und schnitt sich eine Scheibe Brot. Alois schaute ihn an.
»Hast du Anna noch schlafen lassen? Des is gut. Des hab’ ich früher mit meiner Frau auch immer so gemacht. Wenn’s ruhiger war, dann hab’ i auch gesagt, sie soll sich ausruhen. Es ist schon ein mühsames Leben für eine Frau auf der Berghütte. Deine Anna is wirklich ein gutes Madl. I freu mich jeden Tag, wenn i euch zwei seh. Ihr seid schon die richtigen für die Berghütte. I bin froh, daß i hier oben bei euch sein kann.«
»Des is auch schön für uns. Hast uns schon manchen Rat gegeben, und die Gäst sind auch gekommen wegen dir.«
Alois winkte ab.
»Nun übertreibst! Lassen wir des! I mein nur, daß ihr beide wie eine Familie für mich seid.«
»Wir haben dich auch gern, Alois!«
Tonis Handy klingelte. Er meldete sich und sprach kurz mit seinem Vater.
»In der Pension daheim müßten mein Vater und die Mutter bald Stockbetten aufstellen oder die Leut müssen in Schichten schlafen. Alle Zimmer in Waldkogel sind belegt. Es ist eben Hochsaison. Des Wetter zwingt sie aber, unten zu warten. Da is nix mit Klettern, Bergsteigen und Wandern. Selbst die Oberländer Alm liegt etwas im Nebel, auch wenn er net so dick ist wie hier.«
»Des geht vorbei, Toni! Wart’s ab, heut abend is die Berghütte voll. I hab’ des oft erlebt. Bin mir ganz sicher, daß es mittags klar is.«
»Na hoffentlich! I hab’ nämlich auch eine Überraschung für die Anna. Der Leo hat versprochen, er bringt mit dem Hubschrauber einige Fässer Diesel rauf für den Generator. Dabei will er auch die neue Waschmaschine für die Anna bringen.«
»Mei, da wird sich die Anna freuen. Des uralte Ding, des is wirklich eine Zumutung, weil sie immer stehen bleibt. Die is mindestens fünfzehn Jahre alt. Die haben wir damals zu zweit hochgetragen.«
»Die Anna weiß nix! Es ist eine Überraschung. I will nach dem Frühstück die alte Maschin’ schon mal wegräumen.«
Es kam genauso, wie der alte Alois es vorhergesagt hatte. Um die Mittagszeit war der Nebel verschwunden, und die Sonne wärmte die Landschaft und die Berghütte mit ihren Strahlen. Bello, der junge Neufundländerrüde, tobte übermütig auf dem freien steinigen Platz vor der Berghütte.
Am späteren Nachmittag kam Leonhard Gasser mit dem Hubschrauber der Bergwacht und brachte die Waschmaschine und einige Fässer Diesel für den Generator. Anna freute sich sehr.
*
Es war schon Mittag, als Clara Eidinger aufstand. Die Sonne schien in ihr Zimmer in der zweiten Etage des großen Hauses. Durch das offene Fenster hörte sie, wie sich ihre Eltern mit ihrem Bruder Stephan unterhielten. Dann schlugen Autotüren zu. Ein Auto fuhr aus der Einfahrt.
»Hallo, Stephan!«
»Auch schon auf, Schwesterchen?« fragte er ironisch.
»Ich habe bis spät noch an meiner Semesterarbeit geschrieben.«
»Bist du weitergekommen?«
»Ja! Eigentlich ist sie fertig! Ich lese sie noch einmal durch und dann ab damit. Ich kann sie nicht mehr sehen.«
»Wann ist der Abgabetermin?«
»Nächste Woche! Doch sie will sie heute noch abgeben. Dann bin ich fertig und gehe in Semesterferien.«
»Ferien! Du und Ferien! So etwas kennst du doch nicht. Was für ein Projekt macht ihr dieses Mal?«
»Ich weiß, daß du mich nicht verstehst, Stephan. Du bist eben der Naturwissenschaftler und ich die Künstlerin in der Familie. Du kannst das nicht verstehen. Die freiwilligen Theaterprojekte, das ist keine Arbeit, das ist Kreativität. Da kann ich mich völlig ausleben. Da kann ich ausprobieren, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Ich will wissen, was ich kann und was ich weniger beherrsche. Ich will Erfahrungen sammeln. Es wird ohnehin schwer werden, nach meinem Studium der Theaterwissenschaften eine Stelle zu finden. Immerhin kann ich dann etwas nachweisen. Ich dokumentiere alles, schriftlich, in Bild und Ton. Ich weiß ja, daß das für dich eine fremde Welt ist. Du bist eine Laborratte, im Gegensatz zu mir.«
»Willst du mich wieder ärgern?«
»Nein, du hast mich doch geärgert. Du sitzt jede freie Minute im Labor. Dann fährst du einmal im Jahr zwei Wochen ans Meer. Schon am nächsten Tag bist du wieder im Labor.«
»Die Menschen sind eben verschieden. Das ist doch gut so. Naturwissenschaften bringen die Menschheit weiter, Entdeckungen, Anwendungen, das ist der Fortschritt. Theater ist ganz schön. Aber wozu? Das ganze Leben ist doch ein Drama. Das Leben schreibt die spannendsten Geschichten.«
»Stimmt schon! Alles ist irgendwie ein Theater! Übrigens, darum geht es in dem Stück, das wir in unserem Theaterverein gerade proben.«
Clara schenkte sich Kaffee ein.
»Was ich dich fragen wollte, weißt du, wo Großmutter den Speicherschlüssel versteckt hat?«
»Sie wird ihn mitgenommen haben. Der Speicherschlüssel ist an ihrem Schlüsselbund. Da mußt du warten, bis sie kommt. Der Speicher ist verbotene Zone, das weißt du doch. Was willst du da?«
»Großmutter hat dort all ihre alten Sachen. Für mich sind das Schätze! Kisten voller alter Kleider, Taschen, Koffer, Gegenstände. Wer weiß, was sie da oben alles versteckt hat!«
»Da mußt du warten, bis sie kommt. In zwei bis drei Wochen wird sie wieder da sein. Ihre Schwester soll nächste Woche