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Mami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde
Mami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde
Mami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde
eBook113 Seiten1 Stunde

Mami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese einzigartige Romanreihe ist der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.


Sandra schlich ins Schlafzimmer und betrachtete ihre schlafende Mutter. "Mamas Konzert war anstrengend", hatte Papa erklärt. "Du mußt verstehen, daß sie Ruhe braucht."

Wie schön sie aussah! Das lange rotblonde Haar breitete sich wie Seide auf dem Kissen aus, und ihre Haut war so zart und weiß wie niemandes sonst. Sandra wartete, bis sie die Augen aufschlug. "Mama, gehst du heute mit mir in den Zoo?" "Oh, Kind", seufzte die Mutter nur und streckte sich ein wenig. "Du hast es aber gesagt…" "Hab ich das?" fragte Bianca zerstreut. "Ja. Bitte, Mama." Die kleine Hand schob sich in ihre. "Nein, Sandra, es geht wirklich nicht. Ich muß doch noch üben." Sandra ließ den Kopf hängen. "Darf ich mit dir üben?" wisperte sie nach einer Pause. Mit ihr üben, das hieß, still neben ihr zu sitzen und ihr manchmal Noten zureichen. "Heute nicht." Es klang ein wenig gereizt. "Geh nach draußen spielen."
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. März 2015
ISBN9783863776503
Mami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde

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    Buchvorschau

    Mami 1759 – Familienroman - Gisela Reutling

    Mami -1759-

    Wie Felix ein glücklicher Junge wurde

     Gisela Reutling

      Sandra schlich ins Schlafzimmer und betrachtete ihre schlafende Mutter.

      »Mamas Konzert war anstrengend«, hatte Papa erklärt. »Du mußt verstehen, daß sie Ruhe braucht.«

      Wie schön sie aussah! Das lange rotblonde Haar breitete sich wie Seide auf dem Kissen aus, und ihre Haut war so zart und weiß wie niemandes sonst.

      Sandra wartete, bis sie die Augen aufschlug. »Mama, gehst du heute mit mir in den Zoo?«

      »Oh, Kind«, seufzte die Mutter nur und streckte sich ein wenig.

      »Du hast es aber gesagt…«

      »Hab ich das?« fragte Bianca zerstreut.

      »Ja. Bitte, Mama.« Die kleine Hand schob sich in ihre.

      »Nein, Sandra, es geht wirklich nicht. Ich muß doch noch üben.«

      Sandra ließ den Kopf hängen. »Darf ich mit dir üben?« wisperte sie nach einer Pause. Mit ihr üben, das hieß, still neben ihr zu sitzen und ihr manchmal Noten zureichen.

      »Heute nicht.« Es klang ein wenig gereizt. »Geh nach draußen spielen.«

      Sie sah ihrem Töchterchen nach, wie es, langsam einen Fuß vor den anderen setzend, das Zimmer verließ. Für einen Moment hatte sie ein schlechtes Gewissen. Nun habe ich sie schon wieder enttäuscht, dachte sie. Sie sagte so manches Mal etwas, nur um Sandra zu vertrösten. In den Zoo gehen! Als ob es nichts Wichtigeres gäbe.

      Chopin stand als nächstes auf dem Programm, ein selten gespieltes Werk von ihm. Da mußte sie sich hineinknien. Ja, alles wollte sie wieder geben, um das Publikum 

    zu Begeisterungsstürmen hinzureißen.

      Mit allen Gedanken schon bei der Musik, schlug Bianca Fabrizius die seidene Decke zurück und lief ins angrenzende Bad, wo Frau Scholl schon das Wasser einlaufen ließ.

      Sandra wußte wieder einmal nicht, was sie mit sich anfangen sollte. Nun war ihre schöne, berühmte Mama mal zu Hause, und sie hatte doch keine Zeit für sie. Aber das war ja meistens so.

      Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Es war groß, und es gab eine Unmenge Spielsachen darin. Auch Puppen in allen Größen, mit goldlockigen Haaren und langbewimperten Augen. Die sahen alle wie Filmstars aus und waren auch so angezogen. Aber sie waren starr und steif, wenn man sie in den Arm nahm. Wie sollte man sie da liebhaben?

      Der Papa hatte ihr schon mal versprochen, ihr eine zum Kuscheln zu kaufen. Das hatte er natürlich längst vergessen. Er hatte ja auch so viel zu tun in seiner Klinik. Da konnte er doch nicht an Puppen denken.

      Sie sollte draußen spielen, hatte die Mama gesagt. Also ging Sandra hinaus in den Garten, wo die Sonne schien und die Bäume und Sträucher zu grünen begannen. Sie ging über den Rasen zu »ihrer« Ecke, wo die Schaukel stand und das Klettergerüst mit einer Rutsche. Auch ein Sandkasten war da, aber darüber war sie längst hinaus, mit Förmchen im Sand »Kuchen zu backen«! Das war nur etwas für kleine Kinder, und sie war doch schon fünf.

      Sandra setzte sich auf die Schaukel, sie stieß sich mit den Füßen ab, aber, lustlos, wie sie war, kam sie nicht richtig in Schwung. Am Zaun, der das Grundstück begrenzte, sah sie einen Jungen stehen, der durch das Spalier neugierig zu ihr herübersah.

      Sie schaute zurück, da lachte er und winkte ihr zu.

      Sandra hatte ihn noch nie hier gesehen. Es gab überhaupt kaum Kinder in dieser Straße. Höchstens mal zu Besuch in den umliegenden Häusern.

      Schließlich rutschte sie von der Schaukel herunter und ging zu ihm hin. Er war blond, hatte kurz geschnittenes Haar, das gerade in die Luft stand, und ein rundes, rotwangiges Gesicht.

      »Hey«, machte er, als sie sich ihm näherte.

      »Wo kommst du her?« fragte Sandra.

      »Von dort.« Der fremde Junge zeigte auf ein neuerbautes, etwas zurückliegendes Haus. Es hatte zwei Etagen und eine Dachwohnung. »Wir sind neu eingezogen. Da oben wohnen wir, wo die Blumenkästen sind. Wie heißt du?«

      »Sandra. Und du?«

      »Felix.« Er betrachtete sie ungeniert nach Kinderart, und er fand sie hübsch. Dann ging sein Blick zu dem Haus hin. »Gehört euch das schöne Haus?« wollte er wissen.

      »Ja. Da wohne ich mit meinen Eltern drin.«

      »Super.« Er hätte gerne noch länger mit ihr geredet, aber er wußte nun nichts mehr. Sie war auch so zierlich, so fein, nicht wie jemand, mit dem man herumtollen und spielen konnte.

      Auch Sandra stand unschlüssig. Plötzlich sagte sie: »Wenn du magst, kannst du rüberkommen und mich auf der Schaukel anschubsen. Allein geht die Schaukel schwer.«

      Sie hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, da kletterte er schon über den Zaun. Verblüfft lachte Sandra auf. Und wie er da heruntersprang, als wäre das nichts. »Du hättest vorn durch die Gartentür kommen können!«

      »Pah, wozu denn. Ist doch nicht hoch.« Er streifte sich die Hände an seinen Jeans ab und marschierte geradewegs auf die Schaukel zu. Sandra bewunderte ihn heimlich. Er war bald einen halben Kopf größer als sie, und er hatte 

    Kraft.

      Das zeigte sich auch, als er ihre Schaukel in schwindelnde Höhen trieb. »Jetzt ist es aber genug«, rief Sandra ängstlich. »Sonst flieg ich noch runter.«

      »Du mußt dich festhalten«, lachte Felix übermütig. Aber sie war eben nur ein Mädchen und leicht wie eine Feder dazu. Deshalb ließ er die Schaukel sacht ausschwingen.

      »Möchtet du jetzt mal?« fragte Sandra.

      Er nickte eifrig, und im Nu schwang er hoch hinauf. Dann wollte er mal auf das Klettergerüst. »Da können wir uns vorstellen, wir wären Jäger auf ’nem Hochstand«, meinte er. »Dann kommt eine Wildsau, und wir machen peng-peng!« Er tat, als hielte er ein Gewehr im Arm.

      »Wir machen doch kein Tier tot«, sagte Sandra vorwurfsvoll. Überhaupt, was dieser Felix für eine Phantasie hatte!

      »Neee«, dehnte der Junge das Wörtchen, »wir doch nicht. Aber so im Wald, wenn es zu viele werden, und manche richten ja auch Schäden an, dann muß schon mal eins dran glauben. So ist das eben.«

      »Du gehst wohl schon in die Schule«, vermutete Sandra, als er so daherredete. Felix schüttelte den Kopf. »Erst im Herbst, wenn ich sechs geworden bin.«

      Er sauste ein paarmal die Rutsche hinab, dann setzte er sich auf das Gerüst zu Sandra. Plötzlich merkte er auf. »Wer spielt denn da Klavier?«

      »Das ist meine Mutter«, antwortete Sandra nicht ohne Stolz. »Es ist ein Flügel, kein Klavier.«

      »Ach so.« Felix kannte den Unterschied nicht so genau. Eine Weile hörten sie zu. »Sie kann das aber gut, nicht?«

      »Ha«, Sandra warf das Köpfchen in den Nacken, »meine Mutter ist doch auch eine berühmte Pianistin und gibt Konzerte in allen großen Städten.«

      »Echt?« Beeindruckt sah der Junge sie an. Dann blickte er auf seine Sandalen. »Meine Mutter«, sagte er, als müßte er dem etwas entgegensetzen, »kann Englisch und Französisch. Sie übersetzt Bücher. Da steht dann vorne drin: Ins Deutsche übersetzt von Beate Herder. So heißt meine Mama nämlich. Die werd’ ich alle mal lesen.«

      Sandra dachte darüber nach, wie das wohl ging, Bücher übersetzen. »Muß sie dann gar nicht weg?« fragte sie schließlich.

      »Wie, weg?« fragte Felix etwas verwundert zurück.

      »Ich meine, ist deine Mutter da immer zu Hause?«

      »Ja, klar«, antwortete er eifrig, »wo soll sie denn sonst sein. In unserer neuen Wohnung hat sie jetzt auch Platz für ihren Schreibtisch. Vorher hatten wir es ziemlich eng.«

      Eine Mutter, die immer da war… Sandras Gesichtchen nahm einen sehnsüchtigen Ausdruck an. Sie horchte auf die Töne, die herüberklangen. Es waren jetzt immer dieselben Läufe, die Mama übte.

      »Da geht deine Mutter wohl auch mal mit dir in den Zoo«, meinte sie. 

      »Hm, da wollen wir jetzt bald mal hin, da gibt’s jetzt Junge.« Plötzlich sprang er auf. »Ich muß jetzt nach Hause, meiner Mama beim Kochen helfen.«

      Das fand Sandra komisch. »Kann sie denn kochen?«

      Verdutzt sah Felix sie an. »Pff, du kannst aber fragen«, platzte er heraus. »Das können Mütter doch.«

      Sandra nickte etwas geniert. Bei ihnen

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