Mami 1773 – Familienroman: Große Liebe zu kleinen Tieren
Von Eva Maria Horn
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Breitbeinig stand Bauer Hinrichs auf dem Hof und sah ungeduldig dem Wagen des Tierarztes entgegen. Als er endlich den Land-Rover sah, der in den Feldweg einbog, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Eilig ging er dem Wagen entgegen, er hatte schon auf der Zunge, was er der Ärztin zurufen wollte, aber als er den jungen Mann hinter dem Lenkrad sah, wurde sein Gesicht brandrot vor Enttäuschung."Sie? Wieso Sie? Ich will die Frau Dr. Huber. Das hab' ich doch als selbstverständlich angenommen, daß Frau Dr. Huber nach meiner Lisa sieht. Sie hat sie doch immer behandelt."Dr. Joachim Wilms knallte laut die Tür des Wagens ins Schloß. Er mußte sich sehr zusammennehmen, um höflich zu bleiben.
"Früher war Frau Doktor, die im übrigen jetzt Frau Dr. von Grünberg heißt, allein in der Praxis. Wo ist die Stute? Sie ließen bestellen, daß es eilig ist."
Bauer Hinrichs hob beide Hände. "Nichts für ungut, junger Mann. Es geht nicht gegen Sie. Es ist nur einfach so, daß es Lisas erstes Fohlen ist. Die Frau Doktor hat sie immer betreut, so lange Lisa auf der Welt ist. Nicht, daß ich abergläubisch bin, aber ich will sie dabei haben. Ob sie nun Huber oder Grünberg heißt, das ist egal."
Joachim mußte die Zähne fest aufeinanderbeißen, am liebsten hätte er alle Flüche, die er kannte, dem Bauern ins Gesicht geschleudert. Seitdem er in diesem Kaff als Tierarzt arbeitete, schrie alles nur nach Manuela von Grünberg. Als wäre sie die einzige Tierärztin auf der Welt.
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Mami 1773 – Familienroman - Eva Maria Horn
Mami -1773-
Große Liebe zu kleinen Tieren
Eva Maria Horn
Breitbeinig stand Bauer Hinrichs auf dem Hof und sah ungeduldig dem Wagen des Tierarztes entgegen. Als er endlich den Land-Rover sah, der in den Feldweg einbog, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Eilig ging er dem Wagen entgegen, er hatte schon auf der Zunge, was er der Ärztin zurufen wollte, aber als er den jungen Mann hinter dem Lenkrad sah, wurde sein Gesicht brandrot vor Enttäuschung.
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Dr. Joachim Wilms knallte laut die Tür des Wagens ins Schloß. Er mußte sich sehr zusammennehmen, um höflich zu bleiben.
»Früher war Frau Doktor, die im übrigen jetzt Frau Dr. von Grünberg heißt, allein in der Praxis. Wo ist die Stute? Sie ließen bestellen, daß es eilig ist.«
Bauer Hinrichs hob beide Hände. »Nichts für ungut, junger Mann. Es geht nicht gegen Sie. Es ist nur einfach so, daß es Lisas erstes Fohlen ist. Die Frau Doktor hat sie immer betreut, so lange Lisa auf der Welt ist. Nicht, daß ich abergläubisch bin, aber ich will sie dabei haben. Ob sie nun Huber oder Grünberg heißt, das ist egal.«
Joachim mußte die Zähne fest aufeinanderbeißen, am liebsten hätte er alle Flüche, die er kannte, dem Bauern ins Gesicht geschleudert. Seitdem er in diesem Kaff als Tierarzt arbeitete, schrie alles nur nach Manuela von Grünberg. Als wäre sie die einzige Tierärztin auf der Welt.
»Lassen Sie mich wenigstens einen Blick auf die Stute werfen.«
»Hören Sie.« Der Bauer legte dem jungen Mann bittend die Hand auf die Schulter. »Sie haben doch das Telefon in der Tasche. Sie brauchen sie doch nur anzurufen. Wenn Sie ihr sagen, daß Lisa fohlt und sie sich seit dem frühen Morgen quält, ist sie so schnell hier wie der Blitz. Natürlich können Sie in den Stall gehen, ich hab doch nichts gegen Sie, Doktor. Wirklich nicht. Wenn Sie nur rasch die Frau Doktor holen. Es eilt wirklich.«
Joachim wandte dem Bauern wortlos den Rücken zu, nahm den kleinen Apparat aus seiner Tasche und wählte die Nummer, die er natürlich auswendig kannte. Einen Moment hatte er gehofft, daß Manuela nicht zu erreichen wäre. Neugierig war er, was der Bauer dann unternommen hätte. Joachim wußte, daß er ein guter Tierarzt war, nur konnte er das in diesem verdammten Kaff niemandem beweisen.
Der Bauer spitzte die Ohren, damit ihm kein Wort der Unterhaltung entging.
»Wilms. Ich bin auf dem Hof des Bauern Hinrichs, die Stute Lisa fohlt. Er besteht darauf, daß Sie Geburtshilfe leisten.«
Leider konnte Hinrichs Manuelas Antwort nicht verstehen. Als Wilms den Apparat in die Tasche zurücksteckte, wollte Hinrichs ängstlich wissen:
»Kommt Sie?«
Wilms nickte nur.
Hinrichs strahlte, er zog die Taschenuhr aus der Hosentasche, warf einen Blick darauf und steckte sie zurück.
»Wird keine Viertelstunde dauern, dann ist sie hier. Der Gutshof ist längst nicht so weit von unserem Hof wie Ihre Praxis im Dorf. Sie können ja schon mal Ihr Zeug aus dem Auto holen«, setzte er gönnerhaft hinzu.
Joachim hütete sich, auch nur die kleinste Antwort zu geben. Wut und Enttäuschung brodelten in ihm. Er schmeckte die Gefühle wie Galle auf der Zunge.
Er nahm die schwere Arzttasche aus dem Wagen, hängte sich den Geburtskittel über den
Arm und schritt auf den Stall zu. Aber als er die Stute in der Box liegen sah, verschwand sein Ärger, er sah nur das Tier, das ihm aus angstvollen Augen entgegenblickte.
»Wie lange hat sie schon die Wehen?«
»Komisch war sie schon den ganzen Vormittag. Aber vor zwei Stunden finden sie an. Ich dachte, sie schafft es allein, aber es sieht doch nicht so aus. Wenn nur Frau Dr. Huber schon da wäre«, stöhnte er.
Wilms nahm eine Spritze aus seiner Tasche. »Ich werde ihr Wehen- und Schmerzmittel spritzen.« Knurrend fügte er hinzu: »Die Arbeit kann ich Frau Dr. von Grünberg schon abnehmen, und Sie wollen doch nicht, daß Ihre Lisa noch mehr leidet und durch Angst und Schmerzen unnötig Kraft verliert.«
Der Bauer schwieg kleinlaut. Aber als er den Wagen hörte, der mit quietschenden Bremsen direkt vor der Stalltür hielt, stieß er hörbar die Luft aus.
»Da ist sie. Wußte ich’s doch. Sie kommt sofort, man kann sich immer auf sie verlassen.«
Er eilte der junge Ärztin entgegen, aber Manuela hielt sich nicht lange mit seiner Begrüßung auf. Ein wenig ungeduldig rief sie, während sie schon in der Box kniete, nachdem sie ihren Kollegen mit einem Kopfnicken begrüßt.
»Warum braucht Lisa zwei Tierärzte, Herr Hinrichs? Seien Sie froh, daß Dr. Wilms bei ihr ist. Er ist ein ausgezeichneter Arzt. Wir sind froh, daß wir ihn haben.«
»Ja, ja.« Hinrichts war bereit, ihr in allem zuzustimmen. Wenn sie nur da war und seiner Lisa half. Hinrichs besaß viele Tiere auf seinem großen Hof. Aber Lisa war das Pferd seiner Tochter. Hinrichs hing mit abgöttischer Liebe an ihr und seine Tochter an Lisa. Nicht auszudenken, wenn Lisa etwas passierte oder sie kein gesundes Fohlen zur Welt brachte.
Manuela ließ sich von Wilms in den Geburtskittel helfen, holte das Stethoskop aus der Tasche und setzte die Membran an den dicken Bauch des Tieres.
Sie blickte zu Wilms hinüber, der die Kollegin nicht aus den Augen ließ.
»Die Herztöne vom Fohlen sind schwach. Aber schlimmer ist, sie sind nicht auf der Stelle zu hören, wo sie zu hören sein sollten. Wir müssen es drehen, es liegt falsch.«
»Mit dem Kopf nach vorn?«
Sie nickte nur. »Einen Eimer heißes Wasser, Seife und Handtuch«, bat Manuela den Bauern. Sie pustete eine Strähne ihres Haares aus der Stirn. Wie immer, wenn Manuela neben ihm war, verflog Joachims Unruhe, er hatte auch keine Angst mehr. Angst quälte ihn oft, wenn er ein krankes Tier behandelte. Die Angst verfolgte ihn sogar bis in seinen Schlaf. Eine falsche Diagnose, und er konnte den Tod eines Tieres auf sein Gewissen laden.
Manuela seifte sich die Hände ein und ölte die rechte Hand bis zum Arm hinauf ein. Sie kniete hinter der Stute, während Wilms den Schweiß abwischte und leise auf das Tier einsprach, dabei ließ er keinen Blick von der Tierärztin. Er wußte, daß man von dieser Frau sehr viel lernen konnte.
Ganz langsam verschwand Manuelas Arm im Leib der Stute. Die Wehen preßten ihren Arm, er sah es an ihrem geröteten Gesicht. Sie biß die Zähne zusammen, Schweiß stand auf ihrer Stirn.
»Haben Sie es?«
Sie konnte kaum sprechen, stieß die Worte nur heraus. »Bald. Ich muß die Vorderbeine finden. Zum Glück hat sie keine Schmerzen.«
Wilms sagte ihr, was er gespritzt hatte. Aber Manuela achtete nicht darauf. Sie spürte die Vorderbeine des Fohlens, ergriff sie. Ihr Oberarm wurde sichtbar, ihre Hand mit den kleinen Hufen des Fohlens. Behutsam zog sie weiter. Und endlich, der Bauer wagte nicht zu atmen, erschien das samtweiche Maul, der Kopf, die Schultern und dann das ganze Pferdebaby.
Wie tot lag es im Stroh, daß der Bauer nicht wagte, eine Frage zu stellen.
»Untersuchen Sie es, Joachim«, bat Manuela ihn und sah auf das kleine Wunder hinunter. Wie immer nach einer Geburt überkam Manuela ein ungeheures Glücksgefühl. Das Strahlen stand in ihren Augen, als sie Hinrichs zulächelte.
»Ein Hengstfohlen«, strahlte er. »Es ist doch gesund?« wollte er von dem jungen Tierarzt ängstlich wissen.
Wie zur Antwort drehte sich das Fohlen unter den Händen des Tierarztes, versuchte aufzustehen, aber die Beine waren viel zu lang und viel zu