Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman
Der junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman
Der junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Der junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

»Sag mal«, fragte Luise, als sie mit einem Tablett Gläser in die Küche des Bergerhofs kam, »kennst du den jungen Burschen, der drinnen in der alten Gaststube hockt, den Kopf zwischen die Schultern eingezogen hat und dreinschaut, als wenn ihm wer Zitronensaft ins Bier gekippt hätt'?« Die Berger-Heidi lachte. »Sicher kenn' ich den, und du kennst ihn auch.« Luise stutzte und sah ihre Schwiegertochter fragend an. »Ich soll ihn kennen?« »Du sollst ihn net kennen, aber du kennst ihn«, antwortete Heidi. »Dann werd' ich ihn mir noch mal anschauen«, erwiderte Luise, stellte das Tablett ab und ging zurück in die alte Gaststube, wo um diese Uhrzeit nur zwei Tische besetzt waren. An einem saß der junge Bursche, von dem ihre Schwiegertochter meinte, daß sie ihn kennen würde. Luise tat so, als wische sie Tische ab und sah sich den jungen Burschen dabei aus mehreren Richtungen an, aber auch danach hatte sie keine Ahnung, wer da hockte und noch nicht einen Muskel seines Gesichts bewegt hatte, seit sie ihn ansah. »Wer bist denn du?« fragte Luise dann unvermittelt, weil sie unbedingt wissen wollte, wen sie nicht erkannte. Der junge Bursche rührte sich nicht, fragte nur: »Was geht das dich an?« Da stutzte Luise, denn die Stimme kam ihr in der Tat bekannt vor. »Ich mein', ich kenn' dich«, sagte sie, »weiß aber net, wo ich dich hintun soll.« »Dann laß es einfach.« Luise hätte fast laut gelacht, was sie aus verschiedenen Gründen jedoch nicht tat.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Sept. 2019
ISBN9783740955250
Der junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman

Ähnlich wie Der junge Grantler

Titel in dieser Serie (73)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Der junge Grantler

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der junge Grantler - Stefanie Valentin

    Leseprobe:

    Elternlos – und doch geliebt

    Leseprobe

    »Morgen früh beginnt für mich wieder der Alltag«, seufzte Peter Schellmann. »Da heißt es, am Zeichentisch zu stehen und die Pläne meines Chefs auszuarbeiten.« »Ist dein Chef ein Ekel?«, erkundigte sich Peters siebenjähriger Bruder Ulrich neugierig. »Nein, Herr Zinner ist kein Ekel. Im Gegenteil, er ist ausgesprochen freundlich. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in Oswald Zinners Bauun¬ternehmen untergekommen bin, obwohl …« »Obwohl – was?«, fragte Ulrich, als Peter stockte und nicht gesonnen schien weiterzusprechen. »Nichts«, entgegnete der junge Architekt einsilbig. Er fand, es hatte keinen Sinn, dem kleinen Bruder etwas vorzujammern. Während seines Studiums hatte er teils von kühnen Brückenkonstruktionen, die reißende Urwaldflüsse überspannten, geträumt, teils von atemberaubenden Prachtbauten, die weltweite Bewunderung und Anerkennung gefunden hatten. Natürlich hatte er schon damals gewusst, dass seine Chance, diese Träume zu verwirklichen, gering war, und war durchaus bereit gewesen, sich mit weniger anspruchsvollen Aufgaben zufriedenzugeben. Nur hätte er gern irgendeinen greifbaren Erfolg seiner Arbeiten gesehen. Oswald Zinners Bauvorhaben schienen jedoch über das Planungsstadium nicht hinauszukommen. Was will ich eigentlich?, fragte sich Peter. Die Firma war neu, erst vor kurzem gegründet.

    Heimat-Heidi

    – 19 –

    Der junge Grantler

    Karlis tiefe Sehnsucht nach Liebe

    Stefanie Valentin

    »Sag mal«, fragte Luise, als sie mit einem Tablett Gläser in die Küche des Bergerhofs kam, »kennst du den jungen Burschen, der drinnen in der alten Gaststube hockt, den Kopf zwischen die Schultern eingezogen hat und dreinschaut, als wenn ihm wer Zitronensaft ins Bier gekippt hätt’?«

    Die Berger-Heidi lachte. »Sicher kenn’ ich den, und du kennst ihn auch.«

    Luise stutzte und sah ihre Schwiegertochter fragend an. »Ich soll ihn kennen?«

    »Du sollst ihn net kennen, aber du kennst ihn«, antwortete Heidi.

    »Dann werd’ ich ihn mir noch mal anschauen«, erwiderte Luise, stellte das Tablett ab und ging zurück in die alte Gaststube, wo um diese Uhrzeit nur zwei Tische besetzt waren. An einem saß der junge Bursche, von dem ihre Schwiegertochter meinte, daß sie ihn kennen würde.

    Luise tat so, als wische sie Tische ab und sah sich den jungen Burschen dabei aus mehreren Richtungen an, aber auch danach hatte sie keine Ahnung, wer da hockte und noch nicht einen Muskel seines Gesichts bewegt hatte, seit sie ihn ansah.

    »Wer bist denn du?« fragte Luise dann unvermittelt, weil sie unbedingt wissen wollte, wen sie nicht erkannte.

    Der junge Bursche rührte sich nicht, fragte nur: »Was geht das dich an?«

    Da stutzte Luise, denn die Stimme kam ihr in der Tat bekannt vor.

    »Ich mein’, ich kenn’ dich«, sagte sie, »weiß aber net, wo ich dich hintun soll.«

    »Dann laß es einfach.«

    Luise hätte fast laut gelacht, was sie aus verschiedenen Gründen jedoch nicht tat. Einmal fühlte sie sich schon ein wenig an der Nase herumgeführt, zum anderen bewunderte sie den jungen Burschen, denn der hatte sie bisher noch nicht ein einziges Mal angeschaut. Er starrte nur stur vor sich auf den Tisch, als fixiere er dort einen Punkt, der ihn mehr beschäftigte, als alles andere um ihn herum.

    »Du bist vielleicht ein rotzfrecher Kerl«, sagte die Seniorchefin des Bergerhofs. »Einer wie du ist mir in der Art da noch net begegnet.«

    »Dann wird’s höchste Zeit«, erwiderte der junge Bursche, dem jetzt zum ersten Mal so etwas wie ein Lächeln um die Mundwinkel huschte.

    »Aha, freuen kann er sich also schon«, sagte Luise. »Aber wart nur ab, Bürscherl, wenn wir zwei miteinander fertig sind.«

    Der junge Bursche hatte inzwischen sein Bier ausgetrunken, wischte sich die Lippen ab und bestellte ein neues Bier.

    »Aber daß du ja ordentlich zapfst«, sagte er, »net daß was unterm Einstrich fehlt.«

    Luise fiel der Kiefer herunter. Derart frech war ihr bisher tatsächlich noch niemand begegnet, vor allem kein so junger Bursche, von dem sie immer noch nicht wußte, wer er war. Sie starrte ihn zornig an, und als er sich da ein wenig bewegte und von der Seite angrinste, erkannte sie ihn.

    »Also das ist doch die absolute Frechheit«, sagte sie, »der Hochegger-Karli nimmt mich alte Frau auf den Arm. Was bildest du dir denn ein?«

    »Gar nix«, antwortete der, »aber daß man hier net mal in Ruhe sein Bier trinken kann, hab’ ich net gewußt. Krieg ich jetzt noch was zu trinken, oder muß ich das Gasthaus wechseln?«

    »Was sagt denn deine Großmutter zu deiner frechen Art?« fragte Luise. »Ich kann mir net vorstellen, daß sie sich das von einem Schnösel wie dir gefallen läßt.«

    Da drehte sich der Karli der Luise zu und grinste.

    »Du bist jetzt richtig ärgerlich, oder?«

    Luise nickte. »Ja, das bin ich. Und net nur ärgerlich, sondern auch zornig, und das ist bei mir was anderes.«

    Karlis Grinsen wurde immer breiter. »Das ist doch schon mal was. Ein Frauenzimmer, dem ich eine Reaktion entlock’, ist doch schon mal was. Ich hab’ schon dran gezweifelt, daß es mir noch mal gelingen wird.«

    Da kniff Luise die Augen zusammen und ging einen Schritt auf Karli zu. Sie stand jetzt direkt neben ihm. »Was soll das dumme Gered’?«

    »Daß ich machen kann, was ich will«, antwortete Karli, »aber kein Madel sich um mich kümmert.«

    »Wie bitte?« Luise sah den feschen Burschen erstaunt an. »Du hast Probleme mit den Madeln?«

    Karli nickte leicht. »Irgendwie schon.«

    Luise grinste. »Das ist net verwunderlich. Wenn du auf Freiersfüßen wandelst, und das tust ja offensichtlich, und dabei so frech bist wie eben, also dann wird dich kein Madel erhören und wenn du nachher singst wie ein Zeiserl.«

    Karli hatte die Stirn in Falten gelegt. »Aber sonst bin ich doch gar net so grantig.«

    »Bist du da sicher?« fragte Luise. »Wenn man eine solch grantige Grundstimmung hat wie du eben, dann kann man sich, wenn es drauf ankommt, net umstellen.«

    Da zog der Karli seinen Kopf noch mehr zwischen die Schultern und er starrte wieder vor sich auf die Tischplatte.

    »Wer ist denn die Auserwählte?« fragte Luise. »Oder darf man das net wissen?«

    Karli antwortete nichts, atmete vielmehr tief durch, stand schließlich auf und legte ein Geldstück auf den Tisch.

    »Das bestellte Bier kannst behalten«, sagte er, wobei sein Gesicht wieder den gleichen mürrischen Ausdruck angenommen hatte, wie zu Beginn der Unterhaltung.

    Als er gleich darauf die alte Gaststube verließ, starrte Luise ihm hinterher. Sie sah ihn zu seinem Wagen gehen, einsteigen und gleich darauf fuhr er vom Hof.

    *

    Heike Gehrer rannte die Treppe hinauf, wobei sie immer zwei Stufen auf einmal nahm, dann schubste sie die Tür auf, betrat die Stube und ließ sich auf einen Stuhl fallen, wobei sie tief durchatmete.

    »Was ist denn los?« fragte ihre Mutter, die einen Teig knetete, denn sie wollte Kuchen backen.

    »Was soll los sein?« fragte Heike.

    »Na, sonst rennst doch net so«, erwiderte ihre Mutter. »Man könnt’ ja meinen, es wär’ wer hinter dir her.«

    Heike lachte.

    »Da hast den Nagel auf den Kopf getroffen.«

    »Aha«, ihre Mutter unterbrach kurz das

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1