Der junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman
()
Über dieses E-Book
»Sag mal«, fragte Luise, als sie mit einem Tablett Gläser in die Küche des Bergerhofs kam, »kennst du den jungen Burschen, der drinnen in der alten Gaststube hockt, den Kopf zwischen die Schultern eingezogen hat und dreinschaut, als wenn ihm wer Zitronensaft ins Bier gekippt hätt'?« Die Berger-Heidi lachte. »Sicher kenn' ich den, und du kennst ihn auch.« Luise stutzte und sah ihre Schwiegertochter fragend an. »Ich soll ihn kennen?« »Du sollst ihn net kennen, aber du kennst ihn«, antwortete Heidi. »Dann werd' ich ihn mir noch mal anschauen«, erwiderte Luise, stellte das Tablett ab und ging zurück in die alte Gaststube, wo um diese Uhrzeit nur zwei Tische besetzt waren. An einem saß der junge Bursche, von dem ihre Schwiegertochter meinte, daß sie ihn kennen würde. Luise tat so, als wische sie Tische ab und sah sich den jungen Burschen dabei aus mehreren Richtungen an, aber auch danach hatte sie keine Ahnung, wer da hockte und noch nicht einen Muskel seines Gesichts bewegt hatte, seit sie ihn ansah. »Wer bist denn du?« fragte Luise dann unvermittelt, weil sie unbedingt wissen wollte, wen sie nicht erkannte. Der junge Bursche rührte sich nicht, fragte nur: »Was geht das dich an?« Da stutzte Luise, denn die Stimme kam ihr in der Tat bekannt vor. »Ich mein', ich kenn' dich«, sagte sie, »weiß aber net, wo ich dich hintun soll.« »Dann laß es einfach.« Luise hätte fast laut gelacht, was sie aus verschiedenen Gründen jedoch nicht tat.
Ähnlich wie Der junge Grantler
Titel in dieser Serie (73)
Der alte Senn – Vertrieben aus Undank: Heimat-Heidi 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFalsche Träume: Heimat-Heidi 5 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbenteuer am Geierstein: Heimat-Heidi 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVertrauen gegen Vertrauen: Heimat-Heidi 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schnelle Linda: Heimat-Heidi 8 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wäre ich nur ohne dich?: Heimat-Heidi 15 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGregor – heftig umworben!: Heimat-Heidi 7 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin irrer Typ: Heimat-Heidi 26 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMizzis Erbschaft sorgt für Wirbel: Heimat-Heidi 3 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeiter dringend gesucht: Heimat-Heidi 32 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeinen Michl halt ich fest: Heimat-Heidi 9 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Klugheit des Herzens: Heimat-Heidi 14 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeidi befragt ihr Herz: Heimat-Heidi 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom See verschlungen?: Heimat-Heidi 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanze im Café Mozart: Heimat-Heidi 25 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie stolze Vroni: Heimat-Heidi 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zurück in mein Leben!: Heimat-Heidi 22 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLissi will hoch hinaus: Heimat-Heidi 33 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu sollst doch mein Herzerl sein!: Heimat-Heidi 11 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe und Vertrauen: Heimat-Heidi 37 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin weiblicher Hallodri: Heimat-Heidi 21 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz für Schüchterne: Heimat-Heidi 23 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fremde und der Holzknecht: Heimat-Heidi 34 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe auf Wanderschaft geht: Heimat-Heidi 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaub mit Hindernissen: Heimat-Heidi 18 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachfolger gesucht: Heimat-Heidi 36 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Die stolze Vroni: Heimat-Heidi 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin weiblicher Hallodri: Heimat-Heidi 21 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom See verschlungen?: Heimat-Heidi 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLucy und die abenteuerliche Zeitreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe auf Wanderschaft geht: Heimat-Heidi 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLass dir helfen!: Dr. Norden 65 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fremde und der Holzknecht: Heimat-Heidi 34 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeidi befragt ihr Herz: Heimat-Heidi 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLass dir helfen!: Dr. Norden Bestseller 396 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei, die fest zusammenhalten!: Heimat-Heidi 55 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTante Daffis Haus: Die weiße Wölfin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo du bist, kann ich nicht sein: Leni Behrendt 31 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo du bist, kann ich nicht sein: Leni Behrendt Bestseller 68 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo du bist, kann ich nicht sein: Leni Behrendt Bestseller 77 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie neue Lehrerin: Heimat-Heidi 41 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück wohnt auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Extra 95 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe heißt, gemeinsam zu gehen: Mami Classic 62 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Spuren der Vergangenheit: Der Bergpfarrer 441 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOlivia steht sich selbst im Weg: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnelie wehrt sich gegen die Liebe: Fürstenkrone Classic 8 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer kennt dieses Kind?: Sophienlust Bestseller 156 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRache für Mommy! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Mutti – meine beste Freundin: Kinderärztin Dr. Martens 64 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRollentausch bei Familie Winter: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Mutti – meine beste Freundin: Kinderärztin Dr. Martens Classic 64 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer kennt dieses Kind?: Sophienlust 159 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanze im Café Mozart: Heimat-Heidi 25 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich ein Brüderchen für Rosa: Kurfürstenklinik 44 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Neapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProfessor Platonisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenQuartet: Eine Milliardär-Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführung wie in 1001 Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEkstase inklusive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 4 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlitzhochzeit mit dem arroganten Griechen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 2 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Geliebter, mein Wüstenprinz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin erster Kuss im Winter: Eine Milliardär Liebesroman: Der Mistelzweig-Vorfall, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Der junge Grantler
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der junge Grantler - Stefanie Valentin
Leseprobe:
Elternlos – und doch geliebt
Leseprobe»Morgen früh beginnt für mich wieder der Alltag«, seufzte Peter Schellmann. »Da heißt es, am Zeichentisch zu stehen und die Pläne meines Chefs auszuarbeiten.« »Ist dein Chef ein Ekel?«, erkundigte sich Peters siebenjähriger Bruder Ulrich neugierig. »Nein, Herr Zinner ist kein Ekel. Im Gegenteil, er ist ausgesprochen freundlich. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in Oswald Zinners Bauun¬ternehmen untergekommen bin, obwohl …« »Obwohl – was?«, fragte Ulrich, als Peter stockte und nicht gesonnen schien weiterzusprechen. »Nichts«, entgegnete der junge Architekt einsilbig. Er fand, es hatte keinen Sinn, dem kleinen Bruder etwas vorzujammern. Während seines Studiums hatte er teils von kühnen Brückenkonstruktionen, die reißende Urwaldflüsse überspannten, geträumt, teils von atemberaubenden Prachtbauten, die weltweite Bewunderung und Anerkennung gefunden hatten. Natürlich hatte er schon damals gewusst, dass seine Chance, diese Träume zu verwirklichen, gering war, und war durchaus bereit gewesen, sich mit weniger anspruchsvollen Aufgaben zufriedenzugeben. Nur hätte er gern irgendeinen greifbaren Erfolg seiner Arbeiten gesehen. Oswald Zinners Bauvorhaben schienen jedoch über das Planungsstadium nicht hinauszukommen. Was will ich eigentlich?, fragte sich Peter. Die Firma war neu, erst vor kurzem gegründet.
Heimat-Heidi
– 19 –
Der junge Grantler
Karlis tiefe Sehnsucht nach Liebe
Stefanie Valentin
»Sag mal«, fragte Luise, als sie mit einem Tablett Gläser in die Küche des Bergerhofs kam, »kennst du den jungen Burschen, der drinnen in der alten Gaststube hockt, den Kopf zwischen die Schultern eingezogen hat und dreinschaut, als wenn ihm wer Zitronensaft ins Bier gekippt hätt’?«
Die Berger-Heidi lachte. »Sicher kenn’ ich den, und du kennst ihn auch.«
Luise stutzte und sah ihre Schwiegertochter fragend an. »Ich soll ihn kennen?«
»Du sollst ihn net kennen, aber du kennst ihn«, antwortete Heidi.
»Dann werd’ ich ihn mir noch mal anschauen«, erwiderte Luise, stellte das Tablett ab und ging zurück in die alte Gaststube, wo um diese Uhrzeit nur zwei Tische besetzt waren. An einem saß der junge Bursche, von dem ihre Schwiegertochter meinte, daß sie ihn kennen würde.
Luise tat so, als wische sie Tische ab und sah sich den jungen Burschen dabei aus mehreren Richtungen an, aber auch danach hatte sie keine Ahnung, wer da hockte und noch nicht einen Muskel seines Gesichts bewegt hatte, seit sie ihn ansah.
»Wer bist denn du?« fragte Luise dann unvermittelt, weil sie unbedingt wissen wollte, wen sie nicht erkannte.
Der junge Bursche rührte sich nicht, fragte nur: »Was geht das dich an?«
Da stutzte Luise, denn die Stimme kam ihr in der Tat bekannt vor.
»Ich mein’, ich kenn’ dich«, sagte sie, »weiß aber net, wo ich dich hintun soll.«
»Dann laß es einfach.«
Luise hätte fast laut gelacht, was sie aus verschiedenen Gründen jedoch nicht tat. Einmal fühlte sie sich schon ein wenig an der Nase herumgeführt, zum anderen bewunderte sie den jungen Burschen, denn der hatte sie bisher noch nicht ein einziges Mal angeschaut. Er starrte nur stur vor sich auf den Tisch, als fixiere er dort einen Punkt, der ihn mehr beschäftigte, als alles andere um ihn herum.
»Du bist vielleicht ein rotzfrecher Kerl«, sagte die Seniorchefin des Bergerhofs. »Einer wie du ist mir in der Art da noch net begegnet.«
»Dann wird’s höchste Zeit«, erwiderte der junge Bursche, dem jetzt zum ersten Mal so etwas wie ein Lächeln um die Mundwinkel huschte.
»Aha, freuen kann er sich also schon«, sagte Luise. »Aber wart nur ab, Bürscherl, wenn wir zwei miteinander fertig sind.«
Der junge Bursche hatte inzwischen sein Bier ausgetrunken, wischte sich die Lippen ab und bestellte ein neues Bier.
»Aber daß du ja ordentlich zapfst«, sagte er, »net daß was unterm Einstrich fehlt.«
Luise fiel der Kiefer herunter. Derart frech war ihr bisher tatsächlich noch niemand begegnet, vor allem kein so junger Bursche, von dem sie immer noch nicht wußte, wer er war. Sie starrte ihn zornig an, und als er sich da ein wenig bewegte und von der Seite angrinste, erkannte sie ihn.
»Also das ist doch die absolute Frechheit«, sagte sie, »der Hochegger-Karli nimmt mich alte Frau auf den Arm. Was bildest du dir denn ein?«
»Gar nix«, antwortete der, »aber daß man hier net mal in Ruhe sein Bier trinken kann, hab’ ich net gewußt. Krieg ich jetzt noch was zu trinken, oder muß ich das Gasthaus wechseln?«
»Was sagt denn deine Großmutter zu deiner frechen Art?« fragte Luise. »Ich kann mir net vorstellen, daß sie sich das von einem Schnösel wie dir gefallen läßt.«
Da drehte sich der Karli der Luise zu und grinste.
»Du bist jetzt richtig ärgerlich, oder?«
Luise nickte. »Ja, das bin ich. Und net nur ärgerlich, sondern auch zornig, und das ist bei mir was anderes.«
Karlis Grinsen wurde immer breiter. »Das ist doch schon mal was. Ein Frauenzimmer, dem ich eine Reaktion entlock’, ist doch schon mal was. Ich hab’ schon dran gezweifelt, daß es mir noch mal gelingen wird.«
Da kniff Luise die Augen zusammen und ging einen Schritt auf Karli zu. Sie stand jetzt direkt neben ihm. »Was soll das dumme Gered’?«
»Daß ich machen kann, was ich will«, antwortete Karli, »aber kein Madel sich um mich kümmert.«
»Wie bitte?« Luise sah den feschen Burschen erstaunt an. »Du hast Probleme mit den Madeln?«
Karli nickte leicht. »Irgendwie schon.«
Luise grinste. »Das ist net verwunderlich. Wenn du auf Freiersfüßen wandelst, und das tust ja offensichtlich, und dabei so frech bist wie eben, also dann wird dich kein Madel erhören und wenn du nachher singst wie ein Zeiserl.«
Karli hatte die Stirn in Falten gelegt. »Aber sonst bin ich doch gar net so grantig.«
»Bist du da sicher?« fragte Luise. »Wenn man eine solch grantige Grundstimmung hat wie du eben, dann kann man sich, wenn es drauf ankommt, net umstellen.«
Da zog der Karli seinen Kopf noch mehr zwischen die Schultern und er starrte wieder vor sich auf die Tischplatte.
»Wer ist denn die Auserwählte?« fragte Luise. »Oder darf man das net wissen?«
Karli antwortete nichts, atmete vielmehr tief durch, stand schließlich auf und legte ein Geldstück auf den Tisch.
»Das bestellte Bier kannst behalten«, sagte er, wobei sein Gesicht wieder den gleichen mürrischen Ausdruck angenommen hatte, wie zu Beginn der Unterhaltung.
Als er gleich darauf die alte Gaststube verließ, starrte Luise ihm hinterher. Sie sah ihn zu seinem Wagen gehen, einsteigen und gleich darauf fuhr er vom Hof.
*
Heike Gehrer rannte die Treppe hinauf, wobei sie immer zwei Stufen auf einmal nahm, dann schubste sie die Tür auf, betrat die Stube und ließ sich auf einen Stuhl fallen, wobei sie tief durchatmete.
»Was ist denn los?« fragte ihre Mutter, die einen Teig knetete, denn sie wollte Kuchen backen.
»Was soll los sein?« fragte Heike.
»Na, sonst rennst doch net so«, erwiderte ihre Mutter. »Man könnt’ ja meinen, es wär’ wer hinter dir her.«
Heike lachte.
»Da hast den Nagel auf den Kopf getroffen.«
»Aha«, ihre Mutter unterbrach kurz das