Ein weiblicher Hallodri: Heimat-Heidi 21 – Heimatroman
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Über dieses E-Book
»Wann kommt die Mutti nach Haus'?« Steffi Berger sah ihre Großmutter fragend an. Die sah auf die Uhr und zog die Augenbrauen zusammen. »Was machst denn du schon wieder hier? Müßtest du jetzt net in der Schule sein?« Steffi reagierte unwirsch. »Wo die Mutti ist möcht' ich wissen.« »Was ist denn los?« Luise, die Seniorchefin des Bergerhofs sah ihre Enkelin irritiert an. Im gleichen Moment rannen dem hübschen Mädchen Tränen übers Gesicht. »Aber, Kind…!« Luise ging auf ihre Enkelin zu, wollte einen Arm um sie legen, aber Steffi schüttelte den Kopf. »Nein«, schluchzte sie, »sag mir nur, wo die Mutti ist…!« Luise zögerte, doch dann war ihr klar, daß aus Steffi jetzt ohnehin nichts herauszubekommen sein würde. »Deine Mutti ist in Oberstdorf beim Steuerberater«, antwortete sie. »Wann kommt sie zurück?« Luise sah noch mal auf die Uhr. »Sie müßt' jeden Augenblick wieder da sein.
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Rezensionen für Ein weiblicher Hallodri
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Buchvorschau
Ein weiblicher Hallodri - Stefanie Valentin
Leseprobe:
Das schwere Los der Mariann
LeseprobeDie Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben. Während eines Sommerurlaubs lernt der junge Förster Hannes Burger die bildhübsche Städterin Sonja Rosen kennen. Obwohl er seit Langem mit Marett, einem Dirndl aus seinem Dorf, verlobt ist, folgt er der schwarzhaarigen Sonja in die Stadt und verlebt hier eine Zeit unbeschwerten Glücks. Aber dann folgt die Ernüchterung, denn er sieht Sonja an der Seite eines anderen Mannes. Voll Reue kehrt Hannes in die Heimat zurück, fest dazu entschlossen, Marett um Verzeihung und einen neuen Anfang zu bitten. Nur mit ihr, so weiß er jetzt, kann er glücklich werden. Doch kaum ist er zu Hause angekommen, erkennt er, dass er zu lange gewartet hat: Marett hat ihr Jawort einem anderen gegeben …
Heimat-Heidi
– 21 –
Ein weiblicher Hallodri
Kathrin stürzt die Burschen in Verwirrung
Stefanie Valentin
»Wann kommt die Mutti nach Haus’?« Steffi Berger sah ihre Großmutter fragend an.
Die sah auf die Uhr und zog die Augenbrauen zusammen. »Was machst denn du schon wieder hier? Müßtest du jetzt net in der Schule sein?«
Steffi reagierte unwirsch.
»Wo die Mutti ist möcht’ ich wissen.«
»Was ist denn los?« Luise, die Seniorchefin des Bergerhofs sah ihre Enkelin irritiert an.
Im gleichen Moment rannen dem hübschen Mädchen Tränen übers Gesicht.
»Aber, Kind…!« Luise ging auf ihre Enkelin zu, wollte einen Arm um sie legen, aber Steffi schüttelte den Kopf.
»Nein«, schluchzte sie, »sag mir nur, wo die Mutti ist…!«
Luise zögerte, doch dann war ihr klar, daß aus Steffi jetzt ohnehin nichts herauszubekommen sein würde.
»Deine Mutti ist in Oberstdorf beim Steuerberater«, antwortete sie.
»Wann kommt sie zurück?«
Luise sah noch mal auf die Uhr. »Sie müßt’ jeden Augenblick wieder da sein. Vielleicht kann ich dir ja…«
Doch Steffi hörte nicht zu, drehte sich auf dem Absatz um und verließ rennend die Küche des Bergerhofs.
Luise wußte, daß Mädchen in Steffis Alter schon mal Probleme mit sich selbst hatten. Ihre Enkelin würde bald achtzehn werden und stand außerdem kurz vor dem Abitur, was zusätzlich nervig war. Aber, und das spürte Luise überdeutlich, Steffi war nicht wegen eines der üblichen Teenagerprobleme so neben der Spur, es war mehr. Was Steffis Gedanken allerdings so durcheinander gebracht hatte, wußte sie nicht, und das machte ihr die meisten Kopfzerbrechen, denn Luise war im allgemeinen das, was man eine gutinformierte Frau nannte.
Sie überlegte einen Augenblick, ging dann zum Telefon, nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. Als sich kurz darauf die Kanzlei eines Oberstdorfer Steuerberaters meldete, fragte sie nach ihrer Schwiegertochter.
»Ist die Heidi noch da?« wollte sie wissen.
»Sie ist eben gegangen«, antwortete die Sekretärin, »soll ich nachschauen, ob ich sie noch erreichen kann?«
»Nein, lassen S’ nur«, erwiderte Luise, »sie wird dann eh bald nach Haus’ kommen.«
»Sie wollt’ noch in die Apotheke«, sagte die Sekretärin, »vielleicht rufen S’ dort an.«
Luise bedankte sich und legte den Hörer auf.
Bei der Hirschapotheke, deren Besitzer Justus’ Freund Heidi schon seit langem verehrte, stellte diese immer den Wagen ab, plauderte einige Minuten mit ihm, um sich dann wieder auf den Nachhauseweg zu begeben, gar so gerne war sie nicht weg von der Sonnleiten.
Luise ging zurück in die Küche. Sie war so etwas wie die Küchenchefin, denn sie organisierte dort alles, und nach ihren Vorgaben wurde dort das Essen für die Gäste zubereitet.
Sie hatte sich gerade eine Schürze umgebunden, wollte mit Gemüseputzen beginnen, als sie Steffi aus dem Haus gehen sah. Man mußte keine große Menschenkennerin sein, um auch jetzt zu erkennen, daß mit ihr was nicht stimmen konnte, ihre Körperhaltung unterschied sich deutlich von der sonstigen.
Luise zögerte, wollte Steffi nicht zu sehr belatschern, denn dann blockte die total. Doch als ihre
Enkelin aus ihrem Blickwinkel verschwunden war, legte sie das Gemüse beiseite und ging hinaus.
»Was ist denn mit der Steffi los?« fragte Heidi, als sie wenige Augenblick später aus dem Wagen stieg. »Vor allem, was macht sie um die Uhrzeit hier zu Haus’? Warum ist sie net in der Schul’?«
Luise zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir leider net sagen, vor einer halben Stund’ stand sie plötzlich da, wollte wissen, wo du bist, hat keine Auskunft geben wollen, warum sie dich dringend sprechen wollt’, hat schließlich zu weinen angefangen und ist hinausgerannt.«
»Bei allen Heiligen«, murmelte die Bergerhof-Heidi, »was ist denn da passiert? Irgendwas muß doch passiert sein, sonst würd’ die Steffi doch net aus der Schul’ zurückkommen und weinend aus dem Haus rennen.«
Luise atmete tief durch, dann zuckte sie mit den Schultern.
»Ich weiß es net«, sagte sie, »jedenfalls war sie ziemlich durcheinander.«
»Ob was mit der Schul’ ist?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.
Die stutzte. »Daran hab’ ich noch gar net gedacht. Was könnt’ denn sein mit der Schul’?«
»Na ja«, murmelte Heidi, »die Steffi geht immerhin mit Riesenschritten aufs Abi zu. Net, daß sie nachher gar net zugelassen wird.«
»Net zugelassen wird?« fragte Luise. »Was meinst du denn damit?«
»Es gibt eine Zulassungskonferenz«, antwortete Heidi, »da wird geregelt, wer zum Abi zugelassen wird. Möglicherweise war die gestern und die Steffi hat heut’ morgen erfahren, daß man sie net zugelassen hat.«
Luise starrte ihre Schwiegertochter benommen an. »Was willst du damit andeuten?«
»Ich deut’ nix an«, erwiderte Heidi, die inzwischen sehr nachdenklich wirkte, »ich denk’ nur, daß man sie vom Abi ausgeschlossen haben könnt’.«
»Und warum sollt’ man das getan haben?« Luise schüttelte den Kopf. »Also das kann ich mir net vorstellen.«
»Es muß aber einen Grund geben«, sagte Heidi, »warum meine Tochter um die Zeit so aufgelöst nach Haus’ gekommen ist. Sie war doch aufgelöst, oder?«
Luise nickte. »Das kann man sagen…!«
»Ich hab’s«, murmelte Heidi.
»Was hast du?«
»Ich ruf’ den Huber an.«
»Ihren Mathelehrer?«
Heidi nickte. »Genau den. Der hat heut’ frei. Die Steffi hat es mir letztens gesagt. Er wird also Zuhaus’ sein.«
»Und was willst du von dem?« fragte Luise.
»Der war bei der Konferenz«, antwortete Heidi, »er kann mir sicher sagen, ob man die Steffi vom Abi ausgeschlossen hat.«
Da atmete Luise tief durch. »Hoffentlich ist’s nur das…!«
»Wie bitte?« Heidi hatte den Telefonhörer schon in der Hand. Sie sah Luise irritiert an. »Was willst du damit sagen?«
»Daß es Schlimmeres gibt, als net zum Abi zugelassen zu werden.«
Heidi legte den Hörer zurück auf die Gabel, ging auf ihre Schwiegermutter zu, sah sie überaus aufmerksam an. »Hast… ich mein’, hast du einen Verdacht?«
Luise zögerte, dann schüttelte sie langsam den Kopf.
»Luise«, murmelte Heidi, »jetzt hör auf zu mauern. Sag, was dir durch den Kopf geht. Es geht um deine einzige Enkelin. Da hört der Spaß auf.«
Luise nickte. »Ich weiß, deshalb fürcht’ ich mich ja ein bissel.«
»Vor was fürchtest