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Herzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman
Herzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman
Herzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman
eBook109 Seiten1 Stunde

Herzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

»Du, schau mal.« Die Bergerhof-Heidi blätterte in der Tageszeitung und zeigte auf eine Todesanzeige. »Die alte Gräfin Loretta ist verstorben. Dreiundneunzig ist sie geworden.« Luise setzte ihre Lesebrille auf und nahm den Zeitungsteil zu sich herüber. Sie und ihre Schwiegertochter Heidi saßen am Frühstückstisch, lasen, wie jeden Morgen in der Tageszeitung und besprachen das, was für den Tag wichtig war. »Da schau her«, murmelte Luise, »dreiundneunzig ist sie geworden, die Loretta. Leicht hat sie's net gehabt in ihrem Leben. Der Mann ist tödlich verunglückt, da war sie keine zwei Wochen verheiratet. Ich kann mich noch ganz dunkel daran erinnern. Ich bin damals zehn oder elf gewesen, als das Unglück passiert ist.« »Ist der Graf net abgestürzt?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. Die nickte. »So ist es. Irgendwo in Südtirol. Ich glaub' in der Gegend, aus der die Loretta stammt. Sie war ja Südtirolerin.« »War sie wirklich eine so hübsche Frau, wie die Leut' erzählt haben?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Apr. 2019
ISBN9783740946579
Herzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Herzensadel - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 10–

    Herzensadel

    Eine Komtess, wie sie nicht im Buche steht

    Stefanie Valentin

    »Du, schau mal.« Die Bergerhof-Heidi blätterte in der Tageszeitung und zeigte auf eine Todesanzeige. »Die alte Gräfin Loretta ist verstorben. Dreiundneunzig ist sie geworden.«

    Luise setzte ihre Lesebrille auf und nahm den Zeitungsteil zu sich herüber. Sie und ihre Schwiegertochter Heidi saßen am Frühstückstisch, lasen, wie jeden Morgen in der Tageszeitung und besprachen das, was für den Tag wichtig war.

    »Da schau her«, murmelte Luise, »dreiundneunzig ist sie geworden, die Loretta. Leicht hat sie’s net gehabt in ihrem Leben. Der Mann ist tödlich verunglückt, da war sie keine zwei Wochen verheiratet. Ich kann mich noch ganz dunkel daran erinnern. Ich bin damals zehn oder elf gewesen, als das Unglück passiert ist.«

    »Ist der Graf net abgestürzt?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

    Die nickte. »So ist es. Irgendwo in Südtirol. Ich glaub’ in der Gegend, aus der die Loretta stammt. Sie war ja Südtirolerin.«

    »War sie wirklich eine so hübsche Frau, wie die Leut’ erzählt haben?« wollte Heidi wissen.

    »Eine bildhübsche Frau war sie«, sagte Luise. »Dunkle Haar’ hat sie gehabt, dunkle Augen und ein derart ebenmäßiges G’sichterl, daß man sie immerzu hat anschauen müssen.«

    »Und dann verliert sie so jung ihren Mann«, murmelt Heidi tief durchatmend.

    Luise nickte. »Ja, das war tragisch. Leut’ aus der ganzen Gegend waren auf den Beinen, als man damals den Sarg aus Südtirol hergebracht hat. An der Bahnstation drunten in Fischen hat der Zug gehalten, und man hat den Sarg auf eine blumengeschmückte Kutsche gebracht, die vier Rappen zum Schloß gezogen haben. Die Leut’ sind überall stehengeblieben, haben die Hüt’ gezogen oder den Kopf gesenkt.«

    »Mar’ und Josef…«

    »Bekreuzigt haben s’ sich und ein Gebet gesprochen«, fuhr Luise fort, »als mein Vater heimgekommen ist, er hat die Kutsche mit dem Sarg gesehen, da war er noch ganz erschüttert. Er hat, wie alle anderen Leut’ hier, den Grafen Ludwig, so hat er geheißen, sehr verehrt. Der Graf war sehr volksnah und beliebt bei der Bevölkerung.«

    »Er war doch der eigentliche Erbgraf, oder?«

    Luise nickte. »Sicher war er das. Der jetzige Graf, der Ferdinand, ist sein Neffe, der Sohn seines Bruders.«

    Plötzlich stutzt die Berger-Heidi. »Mir fällt grad’ was ein.«

    »Was denn?« Luise sah ihre Schwiegertochter fragend an.

    »Wir haben die Anmeldung eines weiblichen Gastes vorliegen«, erwiderte die.

    »Und was hat das mit der Gräfin Loretta zu tun?«

    »Moment«, sagte Heidi, dann stand sie auf, und als sie zurückkam, brachte sie die Belegungsliste mit. »Da schau, Maria Bandegg heißt sie.«

    »Maria Bandegg?« Luise zuckte mit den Schultern. »Wie kommst du darauf, daß sie was mit der Gräfin Loretta zu tun hat?«

    »Schau nur«, antwortete Heidi, während sie auf die Todesanzeige in der Zeitung zeigte, »die Gräfin Loretta war eine geborene von Bandegg.«

    »Tatsächlich«, murmelte Luise. »Das ist aber eher eine zufällige Namensgleichheit.«

    Heidi schüttelte den Kopf. »Das glaub’ ich net.«

    »Aber die Loretta hat ein ›von‹ im Namen gehabt«, gab Luise zu bedenken.

    »Vielleicht hat die Gerti es net richtig eingetragen oder verstanden«, sagte Heidi. »Eine derartige Namensgleichheit wär’ eine totale Rarität. Ich glaub’ net daran. Außerdem darfst den Termin der Beisetzung net vergessen. Diese Maria kommt am Tag vor der Beisetzung, und hat offen gelassen, wann sie wieder abreisen will.«

    »Du meinst also«, fragte Luise, »diese Maria würd’ zur Beisetzung von der Gräfin Loretta kommen?«

    Heidi nickte. »Genau davon geh’ ich aus.«

    Nach kurzem Nachdenken stimmte Luise zu. »Du könntest schon recht haben. Was steht denn in der Zeitung, wann die Gräfin Loretta beigesetzt wird?«

    »Übermorgen.«

    »Und wo?«

    »Auf dem Familienfriedhof bei Schloß Steining.«

    »Sicher im engsten Familienkreis.«

    Heidi nickte. »So steht’s da.«

    »Eines wäre aber sehr komisch«, sagte Luise.

    »Und was?« die Bergerhof-Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

    »Daß die Steinings diese Maria nicht auf dem Schloß wohnen lassen«, antwortete die. »Das könnt’ man doch erwarten. Schließlich muß man sie doch benachrichtigt haben, sonst würd‘ sie sich ja noch net bei uns angemeldet haben können.«

    »Das ist wahr«, erwiderte Heidi. Dann stand sie auf. »Du kannst diese Maria ja fragen, wenn sie kommt.«

    »Um Gottes willen«, erwiderte Luise. »Sie wird uns schon aus dem Weg zu gehen wissen. Der Adel hat uns einfachen Menschen gegenüber doch Vorbehalte.«

    »Diese Maria vielleicht nicht«, erwiderte Heidi. »Laß sie doch erst mal da sein, danach kannst dann immer noch sagen, wie du zum Adel stehst.«

    Luise lachte kurz auf. »Das wird dem Adel wurscht sein und mir ist’s im Grund genommen auch wurscht.«

    *

    Maria Bandegg war eher groß, hatte eine sportliche Figur, dunkelbraune Haare, ebenso dunkle Augen, und ein sehr schönes und ebenmäßiges Gesicht, das gleich beim ersten Blick einen sehr freundlichen und liebenswerten Eindruck hinterließ.

    Maria war fünfundzwanzig Jahre alt, hatte ihren ersten Wohnsitz in Meran, lebte aber meistens in Innsbruck, wo sie als Dolmetscherin in einem Büro der EU arbeitete.

    Maria Bandegg war, als sie die Nachricht vom Tod ihrer Tante Loretta erhalten hatte, sehr traurig gewesen, denn Loretta von Steining und sie hatten sich immer sehr gut verstanden. Maria hatte ihre Tante oft besucht, aber meistens waren es Tagesbesuche gewesen, sie war morgens gekommen und abends wieder abgereist, gar so weit war es nach Innsbruck schließlich nicht.

    Loretta und die Enkelin ihres jüngsten Bruders verband die Liebe zur Malerei, zur Musik und vor allem zu ausgedehnten Gesprächen über Gott und die Welt.

    Bei den Besuchen hatte Maria natürlich auch die anderen Familienmitglieder des Grafen Steining kennengelernt, aber sie hatte nie besonderen Kontakt zu ihnen gepflegt. Maria hatte immer nur ihre Tante besuchen wollen, was sie im Rahmen dessen, was möglich gewesen war, auch getan hatte.

    Als Maria die Nachricht vom Tod ihrer Tante erhalten hatte, war sie nicht nur traurig gewesen, sondern sie hatte auch kurzfristig entscheiden müssen, ob sie an der Beisetzung auf dem Familienfriedhof bei Schloß Steining teilnehmen wollte.

    Sie hatte sofort zugesagt, da jedoch keine Einladung ins Schloß dabeigewesen war, hatte sie im Bergerhof angerufen und sich dort ein Zimmer reservieren lassen. Sie hatte sich daran erinnert, einmal mit ihrer Tante dort gewesen zu sein, und daß es ihrer Tante und ihr dort sehr gut gefallen hatte.

    Als Maria im Bergerhof ankam, war es später Nachmittag, und weder die Berger-Heidi noch Luise waren da.

    »Grüß Gott«, sagte Gerti, die keine Ahnung hatte, wer Maria Bandegg war, als diese sich anmeldete. »Hatten S’ eine schöne Anreise?«

    »Danke«, antwortete die hübsche junge Frau, dann nahm sie den Anmeldeschein und füllte ihn aus.

    »Wie lang Sie bleiben, wissen S’ das heute schon?« wollte Gerti derweil wissen.

    »Nicht länger als zwei, allerhöchstens drei Tage«, antwortete Maria.

    Da Gerti alleine war und viel zu tun hatte, sah sie sich nicht mal den Meldezettel an, sondern sagte, sie würde Maria zu ihrem Zimmer bringen.

    Das Eckzimmer lag im angebauten Teil des Bergerhofes, hatte ein Fenster nach Süden, eines nach Osten und man hatte das einmalig schöne Panorama der Oberallgäuer und im Hintergrund der Tiroler Berge vor sich.

    Als Gerti zurück in die Rezeption kam, stand die Berger-Heidi dort, zeigte auf das Meldebuch und fragte: »Wann ist die Komteß denn gekommen?«

    »Wer?« Gerti meinte, sich verhört zu haben.

    »Die Komteß von Bandegg«, antwortete Heidi.

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