Lisa, das Madl mit dem lieben Lächeln: Heimat-Heidi 53 – Heimatroman
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Magda Graubner zog ein Gesicht, daß man hätte meinen können, nicht Weihnachten steht vor der Tür, sondern eine ihr wenig genehme Überraschung habe sich angekündigt. »Schaff mir das Bankert aus den Augen«, sagte sie in einem Tonfall, daß Gerti Feller zusammenzuckte. Gerti war die Jungmagd des Graubner-Hofes, auf dem die Magda ein hartes Regiment führte, wofür sie weithin bekannt war. Neben Gerti saß ein kleines Mädchen, es mochte zwölf oder dreizehn sein, das sich fest an Gerti drückte und die Magda ängstlich ansah. Lisa, so hieß das kleine Mädchen, war am Morgen plötzlich in der Küche gestanden und hatte Gerti, die zu dem Zeitpunkt alleine dort war, einen Brief entgegengestreckt. Auf dem Briefumschlag stand in schwungvoller Schrift der Name Magdalene Graubner – Graubnerhof in Hinterjoch und Gerti hatte den Brief der Magda beim Mittagessen gegeben. »Was ist das?« hatte die gefragt. »Ein Brief…!« »Das seh' ich selbst.« »Ein kleines Madel hat den Brief bei sich gehabt.« »Ja und?« »Dein Name steht auf dem Umschlag.« Daraufhin hatte sich Magda den Umschlag angesehen, doch entgegengenommen hatte sie ihn nicht. »Mach ihn auf und lies, was drinnen steht«, hatte sie gesagt, wobei sie überaus ärgerlich dreingesehen hatte. Das kleine Mädchen war zu dem Zeitpunkt mit Toni, der für alle Arbeiten mit dem Vieh zuständig war, im Stall, um sich die beiden Haflinger-Pferde, die Kühe und das andere Viehzeug anzusehen. Gerti nahm ein Messer aus der Schublade, öffnete den Umschlag und nahm den Briefbogen heraus. »Und?«
Ähnlich wie Lisa, das Madl mit dem lieben Lächeln
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Rezensionen für Lisa, das Madl mit dem lieben Lächeln
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Buchvorschau
Lisa, das Madl mit dem lieben Lächeln - Stefanie Valentin
Heimat-Heidi
– 53 –
Lisa, das Madl mit dem lieben Lächeln
... auch wenn das Leben manchmal richtig traurig ist
Stefanie Valentin
Magda Graubner zog ein Gesicht, daß man hätte meinen können, nicht Weihnachten steht vor der Tür, sondern eine ihr wenig genehme Überraschung habe sich angekündigt.
»Schaff mir das Bankert aus den Augen«, sagte sie in einem Tonfall, daß Gerti Feller zusammenzuckte.
Gerti war die Jungmagd des Graubner-Hofes, auf dem die Magda ein hartes Regiment führte, wofür sie weithin bekannt war.
Neben Gerti saß ein kleines Mädchen, es mochte zwölf oder dreizehn sein, das sich fest an Gerti drückte und die Magda ängstlich ansah.
Lisa, so hieß das kleine Mädchen, war am Morgen plötzlich in der Küche gestanden und hatte Gerti, die zu dem Zeitpunkt alleine dort war, einen Brief entgegengestreckt.
Auf dem Briefumschlag stand in schwungvoller Schrift der Name Magdalene Graubner – Graubnerhof in Hinterjoch und Gerti hatte den Brief der Magda beim Mittagessen gegeben.
»Was ist das?« hatte die gefragt.
»Ein Brief…!«
»Das seh’ ich selbst.«
»Ein kleines Madel hat den Brief bei sich gehabt.«
»Ja und?«
»Dein Name steht auf dem Umschlag.«
Daraufhin hatte sich Magda den Umschlag angesehen, doch entgegengenommen hatte sie ihn nicht.
»Mach ihn auf und lies, was drinnen steht«, hatte sie gesagt, wobei sie überaus ärgerlich dreingesehen hatte.
Das kleine Mädchen war zu dem Zeitpunkt mit Toni, der für alle Arbeiten mit dem Vieh zuständig war, im Stall, um sich die beiden Haflinger-Pferde, die Kühe und das andere Viehzeug anzusehen.
Gerti nahm ein Messer aus der Schublade, öffnete den Umschlag und nahm den Briefbogen heraus.
»Und?« Magda Graubner sah das hübsche junge Mädchen fragend an.
»Soll ich vorlesen?« fragte Gerti.
»Logisch…!«
»Liebe Mutter,
wenn Du diesen Brief bekommst, leb’ ich nimmer. Über die Umstände, warum wir beide nun schon vierzehn Jahr’ nix mehr voneinander gehört haben, will ich nix sagen, aber ich will Dir meine Tochter Lisa schicken. Daß die Mizzi, die du als Schwiegertochter nicht hast haben wollen, und die Lisas Mutter ist, vor zwei Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, weißt Du sicher. Da Mizzi keine Verwandten hatte, bist Du Lisas einzige Angehörige und ihre Großmutter. Ich bitte Dich in Christi Namen, daß Du dem Madel eine Heimstatt gibst und gut zu ihr bist. Sie ist ein stilles, sehr liebes Madel, das ein bisserl Liebe und Güte verdient hat. Wenn ich eine andere Möglichkeit wüßte, würde ich sie wählen, denn daß Du Dich mit der Situation nicht leicht tun wirst, brauchst mir nicht zu sagen.
Ich schreibe Dir diesen Brief auf meinem Totenbett, denn ich hab’ nimmer lang zu leben, habe eine böse Krankheit im letzten Stadium.
Dein ältester Sohn Franz.
Magda Graubner stand am Fenster und hielt sich an einem Stuhl fest, alle Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen. Sie wollte was sagen, brachte jedoch keinen Ton heraus. Schließlich wandte sie sich ab und verließ die Küche des Graubner-Hofs, der in Hinterjoch einer der bedeutendsten war.
Gerti Feller war 24 Jahre alt und seit einem halben Jahr war sie auf dem Graubner-Hof. Gerti vertrug sich mit der Magda insofern gut, als daß sie ihr keine unnötigen frechen Antworten gab, zu der Bäuerin Zufriedenheit ihre Arbeit verrichtete und, wann immer es erforderlich war, auch Arbeiten tat, die nicht zu ihrem Aufgabenbereich gehörten.
»Magst was trinken?« Gerti lächelte Lisa betont freundlich an.
Das kleine Mädchen war total verschüchtert, sah Gerti mit ihren wunderschönen großen blauen Augen ernsthaft an und schüttelte den Kopf, daß ihre dicken blonden Zöpfe hin- und herflogen.
»Was essen?« fragte Gerti. »Herrschaftseiten, wie lang’ hast denn schon nix mehr gegessen und getrunken?«
Dann ging sie in die Speisenkammer, brachte Brot, Butter, Wurst und Käse, stellte es auf den Tisch, dann holte sie einen Krug Milch und stellte ihn dazu.
Gerade als Lisa den ersten Bissen im Mund hatte, Gerti hatte sie sehr oft nötigen müssen, zuzugreifen, da kam die Bäuerin wieder in die Küche.
»Was ist das denn?« fuhr sie Gerti an. »Zwischen den Mahlzeiten wird da nix gegessen, das solltest inzwischen wissen.«
»Das Madel hat den ganzen Tag noch nix gegessen und nix getrunken, Bäuerin«, erwiderte Gerti. »Ein Prinzip zu befolgen ist das eine, das andere ist, menschlich zu sein.«
Die Graubner-Magda preßte die Lippen aufeinander, warf Lisa einen langen und sehr kritischen Blick zu, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ erneut die Küche.
»Magst ein Essiggurkerl?« fragte Gerti, wobei sie Lisa aufmunternd anlächelte.
Das kleine, überaus ernste Mädchen schüttelte den Kopf. Es hatte nach dem einen Bissen und Magdas Bemerkung, zwischen den Mahlzeiten werde nichts gegessen, keinen Bissen mehr genommen und von der Milch getrunken hatte es noch gar nichts.
Kurz darauf klopfte es und der Vorderegger-Franz betrat die Küche, wobei er Gerti zunickte.
»Ist die Bäuerin net da?« fragte er dann.
»Doch, irgendwo ist sie schon«, antwortete Gerti.
»Kannst sie net mal holen?« fragte der bekannte Fremdenverkehrswirt aus Balding.
Gerti nickte, stand auf und verließ die Küche.
Der Vorderegger-Franz nahm am Tisch Platz und lächelte Lisa an.
»Und wer bist du?« fragte er schließlich.
»Ich bin die Lisa«, antwortete das zierliche Mädchen.
»Aha, und wo gehörst hin?«
Lisa zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
»Du weißt es nicht, da schau her.« Der Vorderegger grinste. »Und wie heißt du außer Lisa?«
»Graubner…!«
»Graubner?« Der Vorderegger starrte das blondbezopfte Mädchen irritiert an. »Wie heißt denn dein Vati?«
»Franz Graubner, aber er lebt nimmer«, antwortete Lisa, »er ist vor zehn Tagen gestorben.«
»Der Franz ist gestorben?« Der weithin bekannte Fremdenverkehrswirt aus Balding schien es nicht glauben zu können. »Wir reden doch vom gleichen, oder? Ich mein’ den Franz, der hier mal zu Haus’ gewesen ist.«
Lisa nickte. »Das da ist dem Vati seine Heimat.«
»Mar’ und Josef«, murmelte der Vorderegger, »das… das darf net wahr sein. Dann ist die Magda ja deine Großmutter?«
Lisa nickte, dann rann ihr eine Träne übers Gesicht. »Ja, aber sie will mich nicht.«
»Was sagst da?« Franz Vorderegger rückte näher an das blonde Mädchen heran.
Bevor es antworten konnte, betrat die Graubner-Magda die Küche.
»Schau an, der Vorderegger«, sagte sie, »was willst du?«
»Dir zuerst mal mein Beileid aussprechen«, antwortete der.
»Wozu? Es hat doch keinen Todesfall in meiner Familie gegeben.«
»Aber der Franz…«, erwiderte der Vorderegger.
»Welcher Franz?« wollte die Magda wissen.
»Dein Sohn Franz…!«
»Ich hab’ keinen Sohn namens Franz, auch keinen gehabt«, antwortete die Magda, wobei sie mit unbewegtem Gesicht dasaß und aus dem Fenster starrte.
*
»Wie bitte?« Die Bergerhof-Heidi sah den Vorderegger-Franz an, als zweifle sie an seinem Verstand.
»Du