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Vor dir selbst kannst du nicht fliehen: Heimat-Heidi 40 – Heimatroman
Vor dir selbst kannst du nicht fliehen: Heimat-Heidi 40 – Heimatroman
Vor dir selbst kannst du nicht fliehen: Heimat-Heidi 40 – Heimatroman
eBook101 Seiten1 Stunde

Vor dir selbst kannst du nicht fliehen: Heimat-Heidi 40 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

Max Leithner saß schon seit einer geschlagenen Stunde auf der Bank am Marterl oberhalb von Hinterjoch und blickte hinunter ins Tal, doch immer wieder streifte sein Blick ab nach Nordwesten. Dann verfinsterte sich regelmäßig sein Blick, er schüttelte den Kopf und schloß die Augen, bis er sie nach einer guten Weile wieder öffnete. Irgendwann stand er auf von der Bank und ging auf einem schmalen Pfad talwärts, bis er plötzlich im hinteren Hof des Bergerhofs auftauchte. »Grüß Gott…!« Die Bergerhof-Heidi ging auf den ihr fremden jungen Mann zu und lächelte ihn freundlich an. »Kann ich was für Sie tun? Suchen S' den Eingang vom Gasthaus?« Max Leithner schüttelte den Kopf. »Ich… ich such' Arbeit«, sagte er mit leise klingender Stimme. »Arbeit?« Heidis Stimme klang erstaunt. »Ja, an was für Arbeit haben S' denn gedacht?« Max zuckte mit den Schultern. »Ich bräucht' halt was zu tun.« »Sind S' da in der Gegend net zu Haus'?« wollte Heidi wissen. Max schüttelte den Kopf. »Nein, da net.« Heidi war ein wenig aus der Ruhe gebracht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Aug. 2020
ISBN9783740968083
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    Buchvorschau

    Vor dir selbst kannst du nicht fliehen - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 40 –

    Vor dir selbst kannst du nicht fliehen

    Aber manchmal gibt das Schicksal eine zweite Chance

    Stefanie Valentin

    Max Leithner saß schon seit einer geschlagenen Stunde auf der Bank am Marterl oberhalb von Hinterjoch und blickte hinunter ins Tal, doch immer wieder streifte sein Blick ab nach Nordwesten. Dann verfinsterte sich regelmäßig sein Blick, er schüttelte den Kopf und schloß die Augen, bis er sie nach einer guten Weile wieder öffnete.

    Irgendwann stand er auf von der Bank und ging auf einem schmalen Pfad talwärts, bis er plötzlich im hinteren Hof des Bergerhofs auftauchte.

    »Grüß Gott…!« Die Bergerhof-Heidi ging auf den ihr fremden jungen Mann zu und lächelte ihn freundlich an. »Kann ich was für Sie tun? Suchen S’ den Eingang vom Gasthaus?«

    Max Leithner schüttelte den Kopf. »Ich… ich such’ Arbeit«, sagte er mit leise klingender Stimme.

    »Arbeit?« Heidis Stimme klang erstaunt. »Ja, an was für Arbeit haben S’ denn gedacht?«

    Max zuckte mit den Schultern. »Ich bräucht’ halt was zu tun.«

    »Sind S’ da in der Gegend net zu Haus’?« wollte Heidi wissen.

    Max schüttelte den Kopf. »Nein, da net.«

    Heidi war ein wenig aus der Ruhe gebracht. Der Fremde hatte sich bisher weder vorgestellt, noch machte er irgendwelche Anstalten, weitere Erklärungen abgeben zu wollen. Er stand einfach da und sah sie an.

    »Ich könnt’ schon wen gebrauchen«, sagte sie, »der mal unseren Wald durchschaut und festlegt, was geschlägert gehört. Das müßt dann aber ein ausgebildeter Mann sein, also ein Förster oder aber zumindest ein Haumeister.«

    Ein ganz feines Lächeln umspielte die Mundwinkel des Fremden, als er sagte. »Ich könnt’ Ihnen schon festlegen, was geschlägert gehört.«

    »Sind S’ ausgebildet?« wollte Heidi wissen.

    »Ich versteh’ mich auf Holz«, erwiderte der Fremde ausweichend.

    »Na ja, dann könnten wir’s ja mal versuchen miteinander«, erwiderte Heidi. »Wo sind S’ denn untergebracht?«

    »Gar nicht«, antwortete der Fremde. »Ich… ich müßt’ da bei Ihnen irgendwie unterkommen.«

    »Oje«, murmelte Heidi, »das ist net so gut.«

    Nach wie vor stand der Fremde hoch aufgerichtet da und zeigte mit keiner Miene, daß ihn irgendwelche Umstände in Not hatten geraten lassen. Daß er es war, stand für Heidi außer Frage.

    Zuerst wollte sie ihm schon eine Absage erteilen, doch dann fielen ihr die beiden Zimmer oberhalb der Garagen ein, die kaum benutzt wurden, und wenn, dann in Fällen wie jenen wie jetzt, wenn wer einfach nur für ein paar Tage unterkommen wollte.

    »Mir ist da grad’ eingefallen«, sagte Heidi. »Da drüben«, sie zeigte in Richtung des ehemaligen Austrags, »sind oberhalb der Garagen zwei Zimmer. Die sind fast ständig unbenutzt und da könnten S’ durchaus wohnen. Jedenfalls solang S’ da bei uns was zu arbeiten hätten.«

    Max Leithner hatte Heidi nicht aus den Augen gelassen. Er nickte kurz und fragte: »Würden S’ mir denn auch einen kleinen Lohn zahlen können? Ich mein’ jetzt außer der Unterkunft.«

    Heidi nickte. »Sicher, für Ihre Arbeit würden S’ selbstverständlich entlohnt. Ich kann Ihnen jetzt net sagen, was ich Ihnen zahlen kann, aber für gescheite Arbeit gibt’s auch einen gescheiten Lohn.«

    Wieder huschte ein fast kaum sichtbares Lächeln um Max ­Leith­­­ners Mundwinkel, dann deutete er eine knappe Verbeugung an, was wohl zu bedeuten hatte, daß er einverstanden war.

    »Soll ich Ihnen die beiden Zimmer jetzt zeigen?« Heidi sah den hochgewachsenen, gut aussehenden Fremden fragend an.

    Der nickte. »Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht.«

    Heidi lachte. »Aber nein, kommen S’ nur. Danach würden S’ dann was essen können. Sie schauen net aus, als wenn S’ in letzter Zeit grad’ viel zu essen bekommen hätten.«

    Max Leithners sich gerade ein wenig entspannende Mimik nahm binnen Sekundenbruchteilen wieder jenen stolzen Ausdruck an, den Heidi bis dahin still bewundert hatte.

    »Ich hab’ immer für mich sorgen können«, sagte er, »noch hab’ ich nicht um Essen oder dergleichen betteln müssen.«

    »Wenn S’ den Eindruck hatten, daß ich dieser Ansicht sei«, erwiderte Heidi, »dann haben S’ mich aber gründlich mißverstanden. Ich hab’ Ihnen lediglich sagen wollen, daß die Küche in einer halben Stund’ geöffnet ist.«

    Zwar noch immer mißtrauisch, verloren Max Leithners Gesichtszüge wieder ihre Härte und kurz darauf, als Heidi ihm die beiden Zimmer über den Garagen zeigte, lächelte er auch schon wieder.

    »Und… und ich könnt’ beide Stuben haben?« fragte Max, als er sich gründlich umgesehen hatte.

    Heidi nickte. »Sicher, ich brauch sie net, jedenfalls im Moment net.«

    »Was müßt’ ich im Monat dafür zahlen…?«

    »Gar nix«, antwortete Heidi, »alle, die für den Bergerhof arbeiten, bekommen einen Lohn bei freier Kost und Logis. Da machen S’ keine Ausnahme.«

    Max Leithner nickte. »Dann… dann müßten wir nur noch festlegen, was genau ich für Sie tun soll. Das mit dem Auszeichnen der Bäume ist ja net viel und dauert gewiß net lang.«

    Heidi lachte. »Das ist wohl wahr. Aber die Bäum’ sollen ja net nur ausgezeichnet, sie müssen auch geschlägert werden.«

    »Und das soll ich auch tun?« Max sah Heidi gespannt an.

    »Zumindest so was wie die Oberaufsicht sollten S’ führen«, antwortete Heidi.

    Max zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Das trauen S’ mir zu? Sie kennen mich doch gar nicht.«

    Heidi lächelte. »Ich verlaß’ mich da ein bisserl auf meine Intuition. Außerdem steht Vertrauen gegen Vertrauen. So wie ich Ihnen müssen S’ mir auch vertrauen.«

    Das Lächeln um Max Leithners Mundwinkel nahm zu. Er schien zufrieden.

    Heidi hielt ihm die Hand hin.

    »Ich bin die Bergerhof-Heidi«, sagte sie, dann sah sie den ihr Fremden abwartend an.

    »Ich… ich bin der Max«, antwortete der ausweichend, doch dann lächelte er erleichtert, »genau, ich bin der Max…!«

    *

    Luise starrte ihre Schwiegertochter an, als sehe sie die zum ersten Mal.

    »Was hast du?« fragte sie, »hab’ ich dich richtig verstanden und du hast einen dir völlig Fremden aufgenommen und willst ihm Arbeit, Brot und Logis geben?«

    »Ich will ihm sogar Lohn zahlen«, erwiderte Heidi gut gelaunt.

    »Und warum? Du kennst ihn doch überhaupt net.«

    »Ich verlaß’ mich auf meine Menschenkenntnis«, erwiderte Heidi, »und die trügt mich in dem Fall net.«

    »Bist du da sicher?«

    Heidi nickte. »Ganz sicher.«

    »Und wieso bist ganz sicher?«

    »Wie gesagt, meine Menschenkenntnis trügt mich net und…!«

    »Oder hast dich vielleicht in ihn verliebt? Liebe auf den ersten Blick, das soll’s ja geben.«

    Heidi lachte. »Also, jetzt ist’s aber gut. Der Max ist ein junger Bursch. Ich schätz’ ihn mal grad’ auf Anfang Dreißig.«

    Luise grinste. »Das heißt noch gar nix. Es gibt Frauenspersonen, womit ich net unbedingt dich mein’, denen können die Männer gar net jung genug sein.«

    Heidi spielte die Entrüstete. »Also, jetzt reicht’s aber. Der Bub könnt’ fast mein Sohn sein und du willst mir

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