Lissi will hoch hinaus: Heimat-Heidi 33 – Heimatroman
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»Also, das Madl ist wirklich spitze!« Luise betrat die Küche des Bergerhofs und setzte sich zu ihrer Schwiegertochter an den Tisch. Die Heidi hatte sich eine Tasse Kräutertee zubereitet und nippte vorsichtig an dem noch sehr heißen Getränk. Die Tageszeitung, die sie bis eben studiert hatte, legte sie zusammengefaltet zur Seite. »Dann macht sich die Lissi also gut?« »Auf jeden Fall. Sie ist tüchtig und fix. Und auch so ist s' ein ganz liebes Madl, hat das Herz auf dem rechten Fleck sitzen.« »Prima, daß ihr zwei so gut miteinander auskommt. Aber das habe ich eigentlich auch schon gewußt, als ich sie eingestellt habe.« »Ich versteh nur net, warum du ihr von vornherein erheblich mehr Stundenlohn bezahlst als eigentlich üblich. Ich mein, du konntest doch vorher gar net wissen, daß das Madl so tüchtig ist.« »Die Lissi braucht das Geld halt«, antwortete die Bergerhof-Heidi. »Sie möcht' auf einen Motorroller sparen, und da sie ja nur in den Ferien arbeiten kann, dacht ich mir, daß ich ihr eine Freude damit mach, wenn s' das Geld schneller beisammen hat. Außerdem«, fügte sie mit erhobenem Zeigefinger hinzu, »fördert das die Motivation.« Die Seniorchefin lachte kurz auf. »Ja, ja, du hast halt ein viel zu gutes Herz. Aber das ist ja auch gut so.
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Rezensionen für Lissi will hoch hinaus
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Buchvorschau
Lissi will hoch hinaus - Stefanie Valentin
Heimat-Heidi
– 33 –
Lissi will hoch hinaus
Werden Träume Wirklichkeit?
Stefanie Valentin
»Also, das Madl ist wirklich spitze!« Luise betrat die Küche des Bergerhofs und setzte sich zu ihrer Schwiegertochter an den Tisch.
Die Heidi hatte sich eine Tasse Kräutertee zubereitet und nippte vorsichtig an dem noch sehr heißen Getränk. Die Tageszeitung, die sie bis eben studiert hatte, legte sie zusammengefaltet zur Seite. »Dann macht sich die Lissi also gut?«
»Auf jeden Fall. Sie ist tüchtig und fix. Und auch so ist s’ ein ganz liebes Madl, hat das Herz auf dem rechten Fleck sitzen.«
»Prima, daß ihr zwei so gut miteinander auskommt. Aber das habe ich eigentlich auch schon gewußt, als ich sie eingestellt habe.«
»Ich versteh nur net, warum du ihr von vornherein erheblich mehr Stundenlohn bezahlst als eigentlich üblich. Ich mein, du konntest doch vorher gar net wissen, daß das Madl so tüchtig ist.«
»Die Lissi braucht das Geld halt«, antwortete die Bergerhof-Heidi. »Sie möcht’ auf einen Motorroller sparen, und da sie ja nur in den Ferien arbeiten kann, dacht ich mir, daß ich ihr eine Freude damit mach, wenn s’ das Geld schneller beisammen hat. Außerdem«, fügte sie mit erhobenem Zeigefinger hinzu, »fördert das die Motivation.«
Die Seniorchefin lachte kurz auf. »Ja, ja, du hast halt ein viel zu gutes Herz. Aber das ist ja auch gut so. Ich frag mich nur, ob sich das Madl net lieber mehr auf die Schule konzentrieren sollt’, auch wenn im Moment Ferien sind. Immerhin macht s’ im nächsten Jahr das Abitur, da kann man doch gar net genug lernen.«
»Aber die Lissi kann doch net nur vor ihren Büchern hocken«, gab die Bergerhof-Heidi lachend zurück. »Außerdem ist sie, soviel ich weiß, recht gut in der Schule, ist fleißig und hat immer gute Zensuren. Und bis zum Abi ist’s ja auch noch ein Weilchen hin.«
Luise zuckte mit den Schultern. »Das Madl muß ja selbst wissen, was es tut. Aber davon mal ab: Eben ist ein Gast gekommen, den ich noch nie zuvor gesehen hab’. Wer das wohl sein mag?«
»Wahrscheinlich irgendein Tourist, der uns entdeckt hat«, vermutete die Berger-Heidi und trank von ihrem Tee, der mittlerweile schon ein wenig abgekühlt war.
In dem Moment kam die Lissi Bruckner wie ein Wirbelwind in die Küche gestürmt.
»Du, Heidi«, sagte das hübsche, schlanke Madl mit dem schulterlangen, brünetten Haar und den großen, dunklen Augen, die ein wenig geheimnisvoll wirkten.
Heidi sah sie an. »Was ist denn los, Lissi?«
»Da ist ein Gast, der sich über die Fremdenzimmervermietung hier erkundigt hat. Ich hab’ ihm g’sagt, daß du gleich zu ihm kommst, weil ich kenn mich ja damit net aus. Ich kenn den Gast auch nicht. Ist so ein großer, breitschultriger Mann. Wirkt recht nett.«
Heidi erhob sich. »Ist in Ordnung, Lissi. Sag ihm, ich komm gleich.«
Lissi Bruckner verschwand wieder aus der Küche. Auch die Luise erhob sich nun, ging an den Herd und schmeckte eine Suppe ab.
»Da bin ich ja mal gespannt, was das für einer ist«, murmelte sie.
»Was soll das schon für einer sein?« gab ihre Schwiegertochter schulterzuckend zurück. »Ein ganz normaler Tourist wahrscheinlich. Was auch sonst?«
Luise verzog die Miene. Das lag aber nicht an der Antwort ihrer Schwiegertochter, sondern an der Suppe, die sie eben probiert hatte.
»Herrschaftszeiten, da fehlt ja noch jede Menge Salz«, sagte sie und verzog die Miene.
Die Berger-Heidi lachte herzlich und verließ den Raum. Kurz darauf betrat sie die alte Gaststube.
Der Gast, ein großer, schlanker und ziemlich gut aussehender Mann mit dunkelblondem, kurz geschnittenem Haar, saß an einem Tisch in der hinteren Ecke der Stube.
Am Tisch neben ihm hockten fünf Einheimische, aßen zu Mittag und unterhielten sich angeregt.
Bei dem unbekannten Gast stand die Lissi. Als Heidi näher kam, hörte sie, wie der Mann das Madl mit Komplimenten nur so überhäufte.
»Du bist wirklich ein ausgesprochen hübsches Madl«, sagte er und setzte dabei sein
charmantestes Lächeln auf. »Außerdem hast’ eine unheimlich fröhliche Ausstrahlung, sehr angenehm. Die Burschen hängen dir doch bestimmt ständig am Rockzipfel, was? Kann ich mir jedenfalls gar net anders vorstellen.«
Die Lissi bekam knallrote Wangen. In dem Moment sah sie ihre Chefin auf sich zukommen.
»Da kommt ja auch schon die Heidi«, sagte sie rasch und stahl sich davon, sichtbar froh darüber, nun das Weite suchen zu können.
Heidi sah ihr lächelnd hinterher und trat schließlich an den Tisch des unbekannten Gastes. Freundlich wie immer, stellte sie sich vor.
»Freut mich sehr, Sie kennenzulernen«, sagte der Mann daraufhin, erhob sich und reichte der Heidi die Hand. »Mein Name ist Schönberg. Markus Schönberg.«
»Was kann ich denn für Sie tun, Herr Schönberg?« Heidi ergriff seine Hand, und nachdem der Gast sich wieder setzte, nahm sie auf einem Stuhl ihm gegenüber Platz.
»Ich komme aus München und bin von Beruf Fotograf«, erklärte der Mann. »Wissen S’, ich suche hier nach geeigneten Schauplätzen für Fotos, die ich mit einem meiner Modelle machen will, und habe auch schon einige sehr schöne und interessante Plätze gefunden.«
»Und jetzt möchten S’ ein Zimmer?« brachte Heidi das Gespräch auf den Punkt.
Der Mann, den die Heidi auf Ende Zwanzig schätzte, wiegte den Kopf. »Nein, net so ganz.«
»Sondern?« Heidi stutzte ein wenig.
»Nun ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich bereits woanders ein Zimmer.«
»So?«
»Ja, ich wohn’ vorübergehend in einem Hotel drüben in Balding.«
»Ach, beim Vorderegger-Franz?«
»Genau. Ich hoff’ jetzt sehr, Sie nehmen mir das net übel. Aber ich bin heut’ erst ganz zufällig auf Ihre Gaststätte aufmerksam geworden.«
Heidi winkte gelassen ab. Letztendlich war es ihr egal, wo der Mann wohnte, denn über Gästemangel konnte sie weiß Gott nicht klagen. Der Bergerhof erfreute sich äußerster Beliebtheit, und das sprach sich immer weiter herum. Mundpropaganda war eben immer noch die beste Werbung.
»Ach was! Warum sollt’ ich Ihnen das übel nehmen? Ich frag mich nur, warum Sie sich trotzdem nach einem Zimmer bei mir erkundigen?«
»Nun«, antwortete Markus Schönberg, »ich möcht’ eines meiner Fotomodelle hierher bestellen, und da ich die Bilder mit ihr hier in der Gegend machen werd’, wär’ es doch ideal, wenn sie auch hier wohnt. Dann hätte sie es net so weit. Hätten S’ denn noch ein Zimmer frei?«
Die Berger-Heidi nickte. »Sicher.«
»Gut.« Er kramte aus seiner Tasche einen Notizblock und einen Bleistift. »Ich notier’ Ihnen hier die Faxnummer von Frau Lorenz. Könnten S’ ihr eine genaue Wegbeschreibung schicken, damit