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Der schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman
Der schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman
Der schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Der schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

Die Bergerhof-Heidi betrat die Gaststube mit einem Tablett leerer Gläser, und als sie sie auf der Theke abgestellt hatte, sah sie ihre Schwiegermutter fragend an. »Sag mal, weißt du, warum die Linghof-Leoni dem Andi so kantig begegnet?« Luise lachte kurz auf. »Dann ist's dir also auch schon aufgefallen?« »Das kann einem net verborgen bleiben«, antwortete Heidi. »Dabei ist der Andi ein so netter Bursch'.« »Die Leoni ist ja sonst auch net verkehrt«, erwiderte Luise, »ganz im Gegenteil, sie ist sehr nett und lieb.« »Sagen wir mal, sie kann nett und lieb sein«, entgegnete Heidi, »dem Andi gegenüber ist sie's jedenfalls nicht.« Luise lächelte. »Dabei ist er so verliebt in sie. Ich hab' einen jungen Burschen selten so verliebt dreinschauen sehen wie den Andi.« »Vielleicht ist die Leoni ja deswegen so kratzbürstig. Manche Menschen sind so. Wenn man ihnen ganz lieb und freundlich begegnet, dann wird ihnen kribblig und sie reagieren unwirsch.« Die Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. Die nickte. »Da hast recht, dafür gibt's genug Beispiele.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Mai 2019
ISBN9783740949457
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    Buchvorschau

    Der schüchterne Andi - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 12 –

    Der schüchterne Andi

    Wie die Berger-Heidi einem jungen Burschen zum Glück verhalf

    Stefanie Valentin

    Die Bergerhof-Heidi betrat die Gaststube mit einem Tablett leerer Gläser, und als sie sie auf der Theke abgestellt hatte, sah sie ihre Schwiegermutter fragend an. »Sag mal, weißt du, warum die Linghof-Leoni dem Andi so kantig begegnet?«

    Luise lachte kurz auf. »Dann ist’s dir also auch schon aufgefallen?«

    »Das kann einem net verborgen bleiben«, antwortete Heidi. »Dabei ist der Andi ein so netter Bursch’.«

    »Die Leoni ist ja sonst auch net verkehrt«, erwiderte Luise, »ganz im Gegenteil, sie ist sehr nett und lieb.«

    »Sagen wir mal, sie kann nett und lieb sein«, entgegnete Heidi, »dem Andi gegenüber ist sie’s jedenfalls nicht.«

    Luise lächelte. »Dabei ist er so verliebt in sie. Ich hab’ einen jungen Burschen selten so verliebt dreinschauen sehen wie den Andi.«

    »Vielleicht ist die Leoni ja deswegen so kratzbürstig. Manche Menschen sind so. Wenn man ihnen ganz lieb und freundlich begegnet, dann wird ihnen kribblig und sie reagieren unwirsch.« Die Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

    Die nickte. »Da hast recht, dafür gibt’s genug Beispiele. Man braucht nur an die Maria vom Häuslerhof denken. Solang’ der Pepi ihr nachgerannt ist, hat sie ihn behandelt wie den letzten Dreck. Erst als er bei ihr aufgegeben hatte und irgendwann mit der Vroni aus Schönbach aufgetaucht ist, da hat die Maria plötzlich nimmer die Oberstolze gespielt, da ist sie ganz klein gewesen.«

    »So weit braucht’s ja hier net unbedingt zu kommen«, sagte Heidi.

    Daraufhin sah Luise ihre Schwiegertochter fragend an. »Wie willst es denn verhindern?«

    Heidi lachte. »Irgendwas wird mir schon einfallen.

    Luise sah erstaunt drein. »Dann willst dich also einmischen?«

    »Einmischen net grad’«, antwortete die Bergerhof-Heidi, »aber ich werd’ dem Bub schon irgendwie auf die Sprünge helfen.«

    »Dann hast dir viel vorgenommen«, Luise lächelte, »der Andi ist nämlich einer von den Schüchternen.«

    »Ich weiß«, sagte Heidi, »grad’ deshalb will ich ihm ja die eine oder andere Hilfestellung geben.«

    »Die wird er net annehmen!«

    »Er wird’s net merken.«

    Während Luise und Heidi sich weiter unterhielten, himmelte besagter Andi die Leoni Linghof an, daß alle, die sonst am Tisch saßen, verlegen zur Seite sahen.

    Bis auf die Leoni.

    »Sag mal«, fragte sie irgendwann, »kriegst fürs Schauen Geld, oder warum starrst mich an, als wenn ich ein drittes Weltwunder wär’?«

    Andi zuckte zusammen, als wenn ihm jemand Prügel angeboten hätte. Er lächelte verlegen und versuchte, die Leoni nicht mehr anzusehen, was ihm auch leidlich gelang.

    »Wieso schaut der Andi dich eigentlich immer nur an?« fragte Roland Weiler, ein junger Bursch vom Nebentisch. Er grinste dabei übers ganze Gesicht.

    »Was sollt’ er denn sonst tun?« erwiderte ein anderer.

    »Na, der Leoni ein Busserl aufdrücken«, antwortete Roland, immer noch feixend.

    »Das traut er sich net.«

    »Meinst, weil er keinen Schneid hat, oder weil die Leoni es grundsätzlich net will?«

    »Ich glaub’, an der Leoni liegt’s net.« Der andere grinste auch.

    »Kann der Andi etwa net küssen?« Roland Weiler schüttelte den Kopf, als tue ihm der Umstand leid.

    Leoni Linghof, sie war fünfundzwanzig Jahre alt und ein sehr hübsches und temperamentvolles Mädchen mit wunderschönen Augen, einer sehr sportlichen Figur und braunen Haaren. Sie war allgemein beliebt, weil sie immer gutgelaunt war, nur wenn der Zagner-Andi in der Nähe war, und sie mit seinem melancholischen Blicken geradezu einmauerte, wurde sie regelmäßig unruhig, bis sie schließlich die Geduld verlor und ihn, vor versammelter Mannschaft, anpflaumte.

    Der Andi war ein fescher Bursche, groß und schlank gebaut, was jedoch am meisten an ihm auffiel waren seine Augen. Oft sah es so aus, als wenn der Andi traurig dreinschaue, manche nannten es melancholisch, und einige Mädchen, vor allem die Hallinger-Ulla aus Balding, waren der Ansicht, daß der Andi die schönsten Augen und den interessantesten Blick aller Burschen in weitem Umkreis hatte.

    Der Andi hatte jedoch nur Augen für Leoni, deren Vater am Osthang des Geierstein einen großen Hof bewirtschaftete, während der Andi, er war inzwischen einunddreißig geworden, gerade seine Meisterprüfung als Tischler abgelegt hatte. Sein Vater betrieb in Schönbach eine Tischlerei, die sich auf Innenausbau spezialisiert hatte. Sie konnten sich vor Aufträgen kaum retten.

    Vor allem Roland Weiler stichelte gern gegen den Andi, und zwar deswegen, weil er früher mal in der Tischlerei von Andi Zagners Vater gearbeitet hatte, der ihn jedoch, nach einigen Unregelmäßigkeiten und mahnenden

    Gesprächen, die allesamt nichts gebracht hatten, entlassen hatte.

    Als Tischler hatte Roland keine Arbeit mehr gefunden, momentan arbeitete er bei einem Hersteller von Kunststoffenstern, was ihm zwar keinen schlechten Lohn einbrachte, dafür war die Arbeit ganz und gar nicht nach seinem Geschmack.

    »Der Andi kann besser küssen als jeder, der hier am Tisch sitzt«, erwiderte Ulla Hallinger, die auf dem Platz neben Andi saß, was kein Zufall war, denn sie suchte immer wieder die Nähe des netten Burschen.

    »Woher weißt denn du das?« Verbissen sah Roland Weiler das große, sehr fesch aufgemachte Madel an.

    Das grinste. »Das würdest du gern wissen, wie?«

    »Du willst mir doch net sagen, daß der Zagner-Andi und du…« Roland schüttelte lachend den Kopf.

    »Der Unterschied ist«, erwiderte Ulla, wobei sie sehr selbstbewußt wirkte, »daß du net weißt, wovon du redest. Ich schon.«

    Je selbstsicherer Ulla wirkte, desto verunsicherter wurde Roland. Er zündete sich schließlich eine Zigarette an und saugte den Qualm mit hastigen Zügen ein, um ihn schließlich in die eh schon qualmverhangene alte Gaststube des Bergerhofs zu blasen.

    »Wo ist der Andi eigentlich?« fragte Ulla, der erst jetzt auffiel, daß der Platz neben ihr leer war.

    »Er wollt mal kurz hinaus«, antwortete ein junger Bursche, »das ist aber schon eine Weile her.«

    Als gleich darauf die Bergerhof-Heidi hereinkam, um zu fragen, ob wer noch einen Wunsch habe, fragte Ulla: »Wo ist denn der Zagner-Andi abgeblieben?«

    »Der ist nach Hause«, antwortete Heidi, »er hat gemeint, es gäb Schöneres, als pausenlos mit anhören zu müssen, wie andere sich über ihn den Kopf zerbrechen würden.«

    *

    »Wann kommst vorbei?« Die Bergerhof-Heidi stand in ihrem kleinen Büro und telefonierte.

    Am anderen Ende der anderen Leitung war Max Zagner, dessen Tischlerei für seine handwerklich erstklassigen Innenausbauten weithin bekannt war.

    »Wenn es dir recht ist, dann übermorgen Nachmittag«, antwortete der.

    »Könnt’ der Andi eventuell zeitiger kommen?« wollte die Bergerhof-Heidi daraufhin wissen.

    Max Zagner überlegte einen Moment, dann stimmte er zu.

    »Er ist eh oft genug bei dir«, sagte er, »du kannst ihm ja erklären, was du gerne umgebaut hättest, dann wird er dir schon einige Vorschläge machen.«

    »Wann kommt er?« wollte Heidi wissen.

    »Keine Ahnung, wann er mit seinen Spezln bei dir ist«, erwiderte Max Zagner.

    »Kannst ihn net heut’ nachmittag herschicken?«

    »Gegen fünf etwa?«

    »Das wär’ in Ordnung«, antwortete Heidi. »Dann erwart’ ich den Andi also gegen fünf. Und dank’ schön, daß du so rasch Zeit hast.«

    »Ich hab’ zu danken«, antwortete der Tischlermeister aus Schönbach, dann war das Gespräch beendet.

    Luise hatte den Rest des Gespräches mitbekommen und wollte nun wissen, wer angerufen habe?

    »Ich hab’ den Zagner-Max angerufen«, antwortete Heidi.

    »Weswegen?«

    »Wegen der Heizkörperverkleidungen in den Zimmern. Die alten gefallen mir schon lange nimmer. Außerdem sollen sie gleich in

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