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Diebe auf der Ratschen-Alm?: Heimat-Heidi 63 – Heimatroman
Diebe auf der Ratschen-Alm?: Heimat-Heidi 63 – Heimatroman
Diebe auf der Ratschen-Alm?: Heimat-Heidi 63 – Heimatroman
eBook108 Seiten1 Stunde

Diebe auf der Ratschen-Alm?: Heimat-Heidi 63 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

Heidi stieß die Tür zur Küche auf und stellte ein schweres Tablett mit Gläsern ab. »Luise...?« »Ja?« »Ich schick dir mal den Ambros von der Ratschen-Alm herein«, erwiderte Heidi. »Wieso? Was soll ich denn mit dem?« »Ich hab' den Hiebler-Toni zu uns heraufkommen sehen«, antwortete Heidi, »und wenn die beiden da bei uns zusammentreffen, dann kann's zu einem handfesten Streit kommen.« Luise lachte, wischte sich die Hände ab und kam näher. »Das könnt' net nur zu einem Streit kommen, es käm' zu einem Streit«, sagte sie. »Herrschaftszeiten, wenn ich dran denk', wie die beiden letztens drüben in Vorderstein beim Kirchwirt zusammengerasselt sind. Da wären bald die Fäuste geflogen.« »Und genau das will ich vermeiden«, entgegnete Heidi. Luise lachte noch mal. »Manchmal mein' ich, es wär' gar net schlecht, die beiden mal aufeinander losgehen zu lassen.« »Wieso denn das?« schien erschüttert.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Juli 2021
ISBN9783740982799
Diebe auf der Ratschen-Alm?: Heimat-Heidi 63 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Diebe auf der Ratschen-Alm? - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 63 –

    Diebe auf der Ratschen-Alm?

    Heidi hat einen Verdacht …

    Stefanie Valentin

    Heidi stieß die Tür zur Küche auf und stellte ein schweres Tablett mit Gläsern ab.

    »Luise...?«

    »Ja?«

    »Ich schick dir mal den Ambros von der Ratschen-Alm herein«, erwiderte Heidi.

    »Wieso? Was soll ich denn mit dem?«

    »Ich hab’ den Hiebler-Toni zu uns heraufkommen sehen«, antwortete Heidi, »und wenn die beiden da bei uns zusammentreffen, dann kann’s zu einem handfesten Streit kommen.«

    Luise lachte, wischte sich die Hände ab und kam näher.

    »Das könnt’ net nur zu einem Streit kommen, es käm’ zu einem Streit«, sagte sie. »Herrschaftszeiten, wenn ich dran denk’, wie die beiden letztens drüben in Vorderstein beim Kirchwirt zusammengerasselt sind. Da wären bald die Fäuste geflogen.«

    »Und genau das will ich vermeiden«, entgegnete Heidi.

    Luise lachte noch mal. »Manchmal mein’ ich, es wär’ gar net schlecht, die beiden mal aufeinander losgehen zu lassen.«

    »Wieso denn das?« Heidi

    schien erschüttert.

    »Dann wären die Fronten zwischen den beiden vielleicht ein für allemal geklärt«, antwortete Luise. »Die sind sich nämlich nicht spinnefeind, wie man annehmen könnt’, sondern sie brauchen sich und zwar net knapp.«

    »Also, dann wär’s ein komisches Brauchen«, erwiderte Heidi. Doch dann zuckte sie mit den Schultern. »Na ja, manchmal hat’s schon den Anschein, als wenn die beiden ein Kopf und ein Hintern wären. Aber heut’ wär’ mir lieber, wenn sie net zusammentreffen würden.«

    »Ist der Ambros wieder mal in sich grantig?« wollte Luise wissen.

    Heidi nickte. »Das könnt’ schon sein. Viel von sich gegeben hat er jedenfalls noch net. Er hockt grübelnd da. Und wenn dann der Toni kommt und fragt, warum er net auf der Alm beim Vieh ist, dann fliegen wieder die Fetzen.«

    »Die Alm läßt der Ambros wirklich oft allein«, sagte Luise. »Die Senner früher hätten das nie gemacht.«

    »Das stimmt schon«, bestätigte Heidi, »aber die Senner früher hatten auch anders zu arbeiten. Der Ambros hat momentan zum Beispiel kaum ein Jungvieh auf der Alm. Hauptsächlich Milchküh’. Und mit denen ist er meistens rasch fertig. Und wenn er dann mal Zeit hat, dann kommt er halt für ein paar Stunden herunter. Das kann kein gar so großer Fehler sein.«

    Luise nickte.

    »Das ist schon möglich. Daß der Toni sich darüber nicht freut, kannst dir aber schon vorstellen. Vor allem, wo letztens das Rind verschwunden ist. Keiner weiß, wo es abgeblieben ist. Weg war’s und nirgendwo ist es mehr aufgetaucht.«

    »Aber davon auszugehen, daß der Ambros daran eine Mitschuld hat, ist geradezu abenteuerlich«, erwiderte Heidi. »Der Ambros ist ein feiner Bursch, vor allem ist er rundherum ehrlich.«

    Da lachte ihre Schwiegermutter amüsiert auf. »Das sieht der Toni ganz anders.«

    »Wieso?«

    »Er hat erst vor drei Tagen behauptet, der Ambros würd’ hinter den Viehdiebstählen stecken«, antwortete Luise.

    »Also, das ist ein totaler Schmarrn«, erwiderte Heidi. »Keiner kann in einen anderen hineinschauen, aber daß der Ambros Vieh von der Alm stiehlt, und das auch noch seinem eigenen Bauern, also das ist ein totaler Schmarrn. Niemals würd’ er das tun, niemals.«

    Luise grinste. »Ich könnt’ mir vorstellen, daß es auch noch eine ganz besondere Art von Rivalität zwischen den beiden gibt.«

    »Ach? Und Welche?«

    »Weil der jeweils eine meint, der andere würd’ ihm bei seinen Bemühungen um die schöne Gerti ins Gehege kommen«, antwortete Luise. »Dabei weiß ich net, ob sie überhaupt einen von den beiden will.«

    »Von welcher Gerti redest du?« fragte Heidi.

    »Das weißt du net?« Luise lachte. »Die Red’ ist von der Sonnebner-Gerti.«

    »Die Sonnebner-Gerti?« Erstaunter hätte Heidis Stimme nicht klingen können.

    Luise nickte.

    »Ja, sie hat dem Ambros schöne Augen gemacht und dem Toni offenbar auch.«

    »Also, das glaub’ ich net.« Heidi schüttelte den Kopf.

    »Und warum glaubst es net?«

    »Weil die Gerti ihre Gunst net heut’ dem einen und morgen dem anderen verschenkt«, antwortete Heidi. »Sie hat einen angeborenen Stolz, schließlich stammt sie von einem großen Bauernhof und ist die einzige Tochter, das heißt, sie ist sogar das einzige Kind.«

    »Dann würd’ ja eher der Toni in Frage kommen«, erwiderte Luise, »wie ich den alten Sonnebner kenn’, akzeptiert der net so ohne weiteres einen Senn als künftigen Schwiegersohn.«

    Da lachte die Heidi. »Da kennst du aber die Gerti net. Die läßt sich von niemand was sagen, und wen sie mag, das sieht sie als ihre ganz private Sach’ an. Also, daß die Gerti von ihrem Vater Direktiven annimmt, wem sie ihre Gunst zu verschenken hat und wem net, das glaub’ ich net.«

    »Ist schon recht«, sagte Luise daraufhin, »schick mir den Ambros. Aber wenn er mir lästig werden sollt’, dann schick ich ihn zurück.«

    »Ja, das kannst«, erwiderte Heidi, »aber ich schätz’ mal, daß der Toni net gar so lang’ bleibt. Meistens kommt der auf ein oder zwei Bier, dann schimpft er ein bisserl herum und schon ist er wieder weg.«

    »Was sagt denn die Lena zu dem Toni?« fragte Luise. »Immerhin ist er schon dreiunddreißig und wenn es mit der Gerti nix wird, dann ist’s schon wieder nix mit einer jungen Bäuerin.«

    »Die Lena fragst demnächst selbst«, erwiderte Heidi. »Sie will uns nämlich besuchen. Sie wird fünfundsiebzig und möcht’ bei uns feiern. Net gar so viel Leut’, aber feiern will sie halt. Sie hätt’ nie was zu feiern gehabt im Leben, da will sie wenigstens ihren fünfundsiebzigsten Geburtstag feiern...!«

    *

    Der Hiebler-Toni war ein fescher Bursch, groß und sportlich gewachsen, mit einem offenen Gesicht und wachen Augen, die oft lachten und wenn er wo einkehrte, dann war er ein gern gesehener Unterhalter.

    Als er an jenem Tag den Bergerhof betrat, war dort nicht sonderlich viel Betrieb, und als der Toni in die alte Gaststube kam, saß dort lediglich ein Urlauberpaar, das er nicht eines Blickes würdigte.

    Seit einigen Tagen war der Toni nämlich ärgerlich, ›angefressen‹, wie man im Allgäu sagt, denn irgendwer hatte ihm ein Rind von der Weide gestohlen.

    Daß es gestohlen war, dafür gab es zwar keinen Beweis, aber der Toni ging davon aus. Grundsätzlich hätte es sich auch verlaufen haben können, doch das war auszuschließen, denn alle in Frage kommenden Ecken waren gründlich abgesucht worden.

    Also stand für den Toni fest, daß ihn wer bestohlen hatte. Und so was mochte er nicht. Selbst war er ein grundehrlicher Mensch, und ehrlich zu sein, erwartete er deshalb auch von anderen.

    Die Berger-Heidi selbst brachte ihm ein Bier und setzte sich dann zu ihm an den Tisch.

    »Ausschauen tust, als ob’s dir net gar so gut ging«, sagte sie.

    »Tut’s auch net«, erwiderte der Toni.

    »Und warum geht’s dir net gut?«

    »Wenn du bestohlen würdest, würd’s dir auch net gutgehen«, erwiderte der Toni.

    »Redest du immer noch von dem fehlenden Rind?« fragte Heidi, »wo du gar net sicher weißt, ob’s gestohlen ist?«

    »Wo soll’s denn sonst sein?«

    »Der Ambros sagt...!«

    Toni machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der Ambros sagt viel, wenn der Tag lang’ ist. Außerdem, wenn er behauptet, daß das Rind gar net gestohlen ist, kannst ihn auch net in Verdacht nehmen, daß er’s gestohlen hat.«

    »Aber, Toni«, murmelte Heidi, »der Ambros

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