Diebe auf der Ratschen-Alm?: Heimat-Heidi 63 – Heimatroman
()
Über dieses E-Book
Heidi stieß die Tür zur Küche auf und stellte ein schweres Tablett mit Gläsern ab. »Luise...?« »Ja?« »Ich schick dir mal den Ambros von der Ratschen-Alm herein«, erwiderte Heidi. »Wieso? Was soll ich denn mit dem?« »Ich hab' den Hiebler-Toni zu uns heraufkommen sehen«, antwortete Heidi, »und wenn die beiden da bei uns zusammentreffen, dann kann's zu einem handfesten Streit kommen.« Luise lachte, wischte sich die Hände ab und kam näher. »Das könnt' net nur zu einem Streit kommen, es käm' zu einem Streit«, sagte sie. »Herrschaftszeiten, wenn ich dran denk', wie die beiden letztens drüben in Vorderstein beim Kirchwirt zusammengerasselt sind. Da wären bald die Fäuste geflogen.« »Und genau das will ich vermeiden«, entgegnete Heidi. Luise lachte noch mal. »Manchmal mein' ich, es wär' gar net schlecht, die beiden mal aufeinander losgehen zu lassen.« »Wieso denn das?« schien erschüttert.
Ähnlich wie Diebe auf der Ratschen-Alm?
Titel in dieser Serie (73)
Herzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbenteuer am Geierstein: Heimat-Heidi 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMizzis Erbschaft sorgt für Wirbel: Heimat-Heidi 3 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGregor – heftig umworben!: Heimat-Heidi 7 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin irrer Typ: Heimat-Heidi 26 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeinen Michl halt ich fest: Heimat-Heidi 9 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer alte Senn – Vertrieben aus Undank: Heimat-Heidi 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFalsche Träume: Heimat-Heidi 5 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVertrauen gegen Vertrauen: Heimat-Heidi 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles Gute kommt von oben?: Heimat-Heidi 59 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchenk mir doch dein Vertrauen: Heimat-Heidi 27 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe auf Wanderschaft geht: Heimat-Heidi 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu sollst doch mein Herzerl sein!: Heimat-Heidi 11 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Klugheit des Herzens: Heimat-Heidi 14 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganz spezieller Gast: Heimat-Heidi 24 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanze im Café Mozart: Heimat-Heidi 25 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schnelle Linda: Heimat-Heidi 8 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fremde und der Holzknecht: Heimat-Heidi 34 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin weiblicher Hallodri: Heimat-Heidi 21 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wäre ich nur ohne dich?: Heimat-Heidi 15 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom See verschlungen?: Heimat-Heidi 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaub mit Hindernissen: Heimat-Heidi 18 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVor dir selbst kannst du nicht fliehen: Heimat-Heidi 40 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin wahrhaft zauberhaftes Madl: Heimat-Heidi 35 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zurück in mein Leben!: Heimat-Heidi 22 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKonkurrenz für den Bergerhof?: Heimat-Heidi 50 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeiter dringend gesucht: Heimat-Heidi 32 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Die Heimat hat mich wieder!: Heimat-Heidi 54 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ungebetener Gast: Heimat-Heidi 49 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie stolze Vroni: Heimat-Heidi 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei, die fest zusammenhalten!: Heimat-Heidi 55 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanze im Café Mozart: Heimat-Heidi 25 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wäre ich nur ohne dich?: Heimat-Heidi 15 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer bist du eigentlich?: Heimat-Heidi 28 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIst das noch meine Heimat?: Heimat-Heidi 69 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom See verschlungen?: Heimat-Heidi 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganz spezieller Gast: Heimat-Heidi 24 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTante Addis mischt sich ein: Toni der Hüttenwirt 316 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin letzter Blick zurück: Heimat-Heidi 74 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... und hätte der Liebe nicht: Toni der Hüttenwirt Extra 60 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... und hätte der Liebe nicht: Toni der Hüttenwirt 347 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKathrins größter Wunsch: liebevolle Eltern: Sophienlust Extra 64 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeidi befragt ihr Herz: Heimat-Heidi 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 38 – Arztroman: War es nur Mitleid? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWar es nur Mitleid?: Dr. Norden Aktuell 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer rettet den Ried-Hof?: Heimat-Heidi 73 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPrachtbursche gesucht: Toni der Hüttenwirt 210 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVertrauen gegen Vertrauen: Heimat-Heidi 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe und Vertrauen: Heimat-Heidi 37 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin wahrhaft zauberhaftes Madl: Heimat-Heidi 35 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBurmester kriegt das Schaf im Wolfspelz: Hamburg Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeiter dringend gesucht: Heimat-Heidi 32 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür dich tun wir alles: Sophienlust Bestseller 69 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fremde und der Holzknecht: Heimat-Heidi 34 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür dich tun wir alles: Sophienlust 478 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Feuer und Eis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiße Nächte: Aus den Memoiren eines Träumers (Ein empfindsamer Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotten Love Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Liebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin erster Kuss im Winter: Eine Milliardär Liebesroman: Der Mistelzweig-Vorfall, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Palast der tausend Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Tierarzt in Not: Sophienlust - Die nächste Generation 92 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurzgeschichten Liebesromane: Milliardäre Zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProfessor Platonisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tanz der Jungfrau: Ein Milliardär - Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Diebe auf der Ratschen-Alm?
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Diebe auf der Ratschen-Alm? - Stefanie Valentin
Heimat-Heidi
– 63 –
Diebe auf der Ratschen-Alm?
Heidi hat einen Verdacht …
Stefanie Valentin
Heidi stieß die Tür zur Küche auf und stellte ein schweres Tablett mit Gläsern ab.
»Luise...?«
»Ja?«
»Ich schick dir mal den Ambros von der Ratschen-Alm herein«, erwiderte Heidi.
»Wieso? Was soll ich denn mit dem?«
»Ich hab’ den Hiebler-Toni zu uns heraufkommen sehen«, antwortete Heidi, »und wenn die beiden da bei uns zusammentreffen, dann kann’s zu einem handfesten Streit kommen.«
Luise lachte, wischte sich die Hände ab und kam näher.
»Das könnt’ net nur zu einem Streit kommen, es käm’ zu einem Streit«, sagte sie. »Herrschaftszeiten, wenn ich dran denk’, wie die beiden letztens drüben in Vorderstein beim Kirchwirt zusammengerasselt sind. Da wären bald die Fäuste geflogen.«
»Und genau das will ich vermeiden«, entgegnete Heidi.
Luise lachte noch mal. »Manchmal mein’ ich, es wär’ gar net schlecht, die beiden mal aufeinander losgehen zu lassen.«
»Wieso denn das?« Heidi
schien erschüttert.
»Dann wären die Fronten zwischen den beiden vielleicht ein für allemal geklärt«, antwortete Luise. »Die sind sich nämlich nicht spinnefeind, wie man annehmen könnt’, sondern sie brauchen sich und zwar net knapp.«
»Also, dann wär’s ein komisches Brauchen«, erwiderte Heidi. Doch dann zuckte sie mit den Schultern. »Na ja, manchmal hat’s schon den Anschein, als wenn die beiden ein Kopf und ein Hintern wären. Aber heut’ wär’ mir lieber, wenn sie net zusammentreffen würden.«
»Ist der Ambros wieder mal in sich grantig?« wollte Luise wissen.
Heidi nickte. »Das könnt’ schon sein. Viel von sich gegeben hat er jedenfalls noch net. Er hockt grübelnd da. Und wenn dann der Toni kommt und fragt, warum er net auf der Alm beim Vieh ist, dann fliegen wieder die Fetzen.«
»Die Alm läßt der Ambros wirklich oft allein«, sagte Luise. »Die Senner früher hätten das nie gemacht.«
»Das stimmt schon«, bestätigte Heidi, »aber die Senner früher hatten auch anders zu arbeiten. Der Ambros hat momentan zum Beispiel kaum ein Jungvieh auf der Alm. Hauptsächlich Milchküh’. Und mit denen ist er meistens rasch fertig. Und wenn er dann mal Zeit hat, dann kommt er halt für ein paar Stunden herunter. Das kann kein gar so großer Fehler sein.«
Luise nickte.
»Das ist schon möglich. Daß der Toni sich darüber nicht freut, kannst dir aber schon vorstellen. Vor allem, wo letztens das Rind verschwunden ist. Keiner weiß, wo es abgeblieben ist. Weg war’s und nirgendwo ist es mehr aufgetaucht.«
»Aber davon auszugehen, daß der Ambros daran eine Mitschuld hat, ist geradezu abenteuerlich«, erwiderte Heidi. »Der Ambros ist ein feiner Bursch, vor allem ist er rundherum ehrlich.«
Da lachte ihre Schwiegermutter amüsiert auf. »Das sieht der Toni ganz anders.«
»Wieso?«
»Er hat erst vor drei Tagen behauptet, der Ambros würd’ hinter den Viehdiebstählen stecken«, antwortete Luise.
»Also, das ist ein totaler Schmarrn«, erwiderte Heidi. »Keiner kann in einen anderen hineinschauen, aber daß der Ambros Vieh von der Alm stiehlt, und das auch noch seinem eigenen Bauern, also das ist ein totaler Schmarrn. Niemals würd’ er das tun, niemals.«
Luise grinste. »Ich könnt’ mir vorstellen, daß es auch noch eine ganz besondere Art von Rivalität zwischen den beiden gibt.«
»Ach? Und Welche?«
»Weil der jeweils eine meint, der andere würd’ ihm bei seinen Bemühungen um die schöne Gerti ins Gehege kommen«, antwortete Luise. »Dabei weiß ich net, ob sie überhaupt einen von den beiden will.«
»Von welcher Gerti redest du?« fragte Heidi.
»Das weißt du net?« Luise lachte. »Die Red’ ist von der Sonnebner-Gerti.«
»Die Sonnebner-Gerti?« Erstaunter hätte Heidis Stimme nicht klingen können.
Luise nickte.
»Ja, sie hat dem Ambros schöne Augen gemacht und dem Toni offenbar auch.«
»Also, das glaub’ ich net.« Heidi schüttelte den Kopf.
»Und warum glaubst es net?«
»Weil die Gerti ihre Gunst net heut’ dem einen und morgen dem anderen verschenkt«, antwortete Heidi. »Sie hat einen angeborenen Stolz, schließlich stammt sie von einem großen Bauernhof und ist die einzige Tochter, das heißt, sie ist sogar das einzige Kind.«
»Dann würd’ ja eher der Toni in Frage kommen«, erwiderte Luise, »wie ich den alten Sonnebner kenn’, akzeptiert der net so ohne weiteres einen Senn als künftigen Schwiegersohn.«
Da lachte die Heidi. »Da kennst du aber die Gerti net. Die läßt sich von niemand was sagen, und wen sie mag, das sieht sie als ihre ganz private Sach’ an. Also, daß die Gerti von ihrem Vater Direktiven annimmt, wem sie ihre Gunst zu verschenken hat und wem net, das glaub’ ich net.«
»Ist schon recht«, sagte Luise daraufhin, »schick mir den Ambros. Aber wenn er mir lästig werden sollt’, dann schick ich ihn zurück.«
»Ja, das kannst«, erwiderte Heidi, »aber ich schätz’ mal, daß der Toni net gar so lang’ bleibt. Meistens kommt der auf ein oder zwei Bier, dann schimpft er ein bisserl herum und schon ist er wieder weg.«
»Was sagt denn die Lena zu dem Toni?« fragte Luise. »Immerhin ist er schon dreiunddreißig und wenn es mit der Gerti nix wird, dann ist’s schon wieder nix mit einer jungen Bäuerin.«
»Die Lena fragst demnächst selbst«, erwiderte Heidi. »Sie will uns nämlich besuchen. Sie wird fünfundsiebzig und möcht’ bei uns feiern. Net gar so viel Leut’, aber feiern will sie halt. Sie hätt’ nie was zu feiern gehabt im Leben, da will sie wenigstens ihren fünfundsiebzigsten Geburtstag feiern...!«
*
Der Hiebler-Toni war ein fescher Bursch, groß und sportlich gewachsen, mit einem offenen Gesicht und wachen Augen, die oft lachten und wenn er wo einkehrte, dann war er ein gern gesehener Unterhalter.
Als er an jenem Tag den Bergerhof betrat, war dort nicht sonderlich viel Betrieb, und als der Toni in die alte Gaststube kam, saß dort lediglich ein Urlauberpaar, das er nicht eines Blickes würdigte.
Seit einigen Tagen war der Toni nämlich ärgerlich, ›angefressen‹, wie man im Allgäu sagt, denn irgendwer hatte ihm ein Rind von der Weide gestohlen.
Daß es gestohlen war, dafür gab es zwar keinen Beweis, aber der Toni ging davon aus. Grundsätzlich hätte es sich auch verlaufen haben können, doch das war auszuschließen, denn alle in Frage kommenden Ecken waren gründlich abgesucht worden.
Also stand für den Toni fest, daß ihn wer bestohlen hatte. Und so was mochte er nicht. Selbst war er ein grundehrlicher Mensch, und ehrlich zu sein, erwartete er deshalb auch von anderen.
Die Berger-Heidi selbst brachte ihm ein Bier und setzte sich dann zu ihm an den Tisch.
»Ausschauen tust, als ob’s dir net gar so gut ging«, sagte sie.
»Tut’s auch net«, erwiderte der Toni.
»Und warum geht’s dir net gut?«
»Wenn du bestohlen würdest, würd’s dir auch net gutgehen«, erwiderte der Toni.
»Redest du immer noch von dem fehlenden Rind?« fragte Heidi, »wo du gar net sicher weißt, ob’s gestohlen ist?«
»Wo soll’s denn sonst sein?«
»Der Ambros sagt...!«
Toni machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der Ambros sagt viel, wenn der Tag lang’ ist. Außerdem, wenn er behauptet, daß das Rind gar net gestohlen ist, kannst ihn auch net in Verdacht nehmen, daß er’s gestohlen hat.«
»Aber, Toni«, murmelte Heidi, »der Ambros