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Ein ungebetener Gast: Heimat-Heidi 49 – Heimatroman
Ein ungebetener Gast: Heimat-Heidi 49 – Heimatroman
Ein ungebetener Gast: Heimat-Heidi 49 – Heimatroman
eBook101 Seiten1 Stunde

Ein ungebetener Gast: Heimat-Heidi 49 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

Luise kam in die Küche, stellte ein Tablett mit Gläsern und Tellern ab, wobei man ihr übers­eutlich ansah, daß sie ärgerlich war. »Also, wenn ich den faulen Kerl drinnen in der Gaststube hocken seh', dann krieg' ich Zuständ'«, sagte sie. »Arbeiten tut er nix, aber rechtschaffene Leut' ärgern, das scheint sein Hobby zu sein. Am liebsten würd' ich ihn hinauswerfen.« »Von wem redest du?« wollte Heidi wissen. »Vom Toni, der sich auf dem Allinger-Hof breitgemacht hat«, antwortete ihre Schwiegermutter. »Ist er schon wieder da?« »Net nur, daß er schon wieder da ist«, erwiderte Luise, »erst hat er eine Riesenportion Schweinsbraten gegessen, dann hat er einen Nachschlag verlangt, und jetzt hat er auch noch die Karte für den Nachtisch bestellt.« Heidi mußte lachen. »Also, das ist ja net verboten.« »Nein, verboten ist es net«, erwiderte Luise, »aber sein muß es auch net.« »Wen hat er denn geärgert?« fragte Heidi. »Weil du eben gesagt hast, er würd' rechtschaffene Leut' ärgern.« »Den Wiggerl vom Glauber-Hof«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Dez. 2020
ISBN9783740974701
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    Buchvorschau

    Ein ungebetener Gast - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 49 –

    Ein ungebetener Gast

    Toni will sich ins gemachte Nest setzen

    Stefanie Valentin

    Luise kam in die Küche, stellte ein Tablett mit Gläsern und Tellern ab, wobei man ihr übers­eutlich ansah, daß sie ärgerlich war.

    »Also, wenn ich den faulen Kerl drinnen in der Gaststube hocken seh’, dann krieg’ ich Zuständ’«, sagte sie. »Arbeiten tut er nix, aber rechtschaffene Leut’ ärgern, das scheint sein Hobby zu sein. Am liebsten würd’ ich ihn hinauswerfen.«

    »Von wem redest du?« wollte Heidi wissen.

    »Vom Toni, der sich auf dem Allinger-Hof breitgemacht hat«, antwortete ihre Schwiegermutter.

    »Ist er schon wieder da?«

    »Net nur, daß er schon wieder da ist«, erwiderte Luise, »erst hat er eine Riesenportion Schweinsbraten gegessen, dann hat er einen Nachschlag verlangt, und jetzt hat er auch noch die Karte für den Nachtisch bestellt.«

    Heidi mußte lachen. »Also, das ist ja net verboten.«

    »Nein, verboten ist es net«, erwiderte Luise, »aber sein muß es auch net.«

    »Wen hat er denn geärgert?« fragte Heidi. »Weil du eben gesagt hast, er würd’ rechtschaffene Leut’ ärgern.«

    »Den Wiggerl vom Glauber-Hof«, antwortete Luise.

    »Wie hat er den denn geärgert?«

    »Er frotzelt ihn ständig, daß er bald vom Hof fliegt, weil er nimmer richtig arbeiten kann.« Luise atmete tief durch. »Dabei weiß ein jeder, daß der Wiggerl grad’ deswegen eine Heidenangst hat.«

    »Das muß wirklich net sein«, sagte Heidi, »einen so alten Menschen bewußt in Angst zu versetzen, das gehört sich net.«

    »Und wenn ein anderer wissen will«, fuhr Luise fort, »wie lang’ er denn noch dem Allinger-Franz auf der Tasche liegen will, dann schlägt der Kerl sich vor Vergnügen auf die Schenkel und lacht, daß man’s in allen Gaststuben hören kann.«

    Heidi schüttelte den Kopf. »Daß er sich gar net schamt. Vor allem, weil er nur eine Woch’ hat bleiben wollen. Dabei ist er jetzt schon ein Dreivierteljahr da.«

    »Schon wie er sich auf dem Allinger-Hof eingenistet hat«, erwiderte Luise. »Sein Vater wär’ ein früherer Freund vom Allinger, heißt es. Dabei ist der Allinger-Franz oftmals so daneben, daß er net mal mehr weiß, wer neben ihm steht. Aber an einen alten Freund und dessen Sohn soll er sich erinnern, so ein Schmarrn.«

    »Du meinst, Tonis Vater wär’ möglicherweise gar kein Freund vom Franz gewesen?« Heidi sah ihre Schwiegermutter zweifelnd an.

    Die zuckte mit den Schultern. »Was weiß ich?«

    »Also, das glaub’ ich jetzt net«, erwiderte Heidi. »Der Toni konnt’ ja net damit rechnen, daß der Franz seine Gedanken nimmer so beieinand’ hat wie früher.«

    »Das kann man auch vorher herausgefunden haben«, entgegnete Luise.

    »Das ist allerdings möglich«, bestätigte Heidi. »Was mich jedoch viel mehr interessiert, ist, wie der Berni zu dem Besuch steht. Immerhin ist er derjenige, der den Hof mal erben soll und der bisher für alles gesorgt hat.«

    Luise nickte. »Und er ist der Neffe vom Allinger-Franz, der keine Nachkommen hat.« Dann preßte sie die Lippen aufeinander. »Und drinnen in der Gaststub’, da hockt dieser Toni, von dem ich gern wüßt’, von was er überhaupt seinen Lebensunterhalt bestreitet. Der hat immer Geld, arbeiten gesehen hab’ ich ihn jedoch noch net.«

    »Das ist schon ein bisserl komisch«, bestätigte Heidi.

    »Weißt du was?« Luise hatte plötzlich ihr resolutes Gesicht aufgesetzt.

    »Was?«

    »Dem Toni werd’ ich den Nachtisch versalzen, und zwar gründlich.«

    Heidi lachte. »Also, das ist, glaub’ ich, net der richtige Weg, um dein Mißfallen auszudrücken.«

    »Das mag sein«, erwiderte die Seniorchefin des Bergerhofs, »aber mir würd’s danach bessergehen.«

    *

    Berni Wagner war ein großgewachsener, sportlich gebauter Bursch, dem man ansah, daß er viel im Freien arbeitete. Er hatte dunkelblonde Haare, ein feingeschnittenes braungebranntes Gesicht, und wenn er lachte, dann sah er wie ein großer Junge

    aus.

    Doch zu lachen hatte Berni in letzter Zeit nicht besonders viel. Denn vor Monaten war Toni Federer aufgetaucht, hatte behauptet, der Sohn von Max Federer zu sein, der ein ehemaliger Freund von Max Allinger gewesen war.

    Toni Federer hatte gefragt, ob er für ein paar Tage, höchstens eine Woche bleiben könne, was Franz Allinger nicht abgelehnt hatte.

    Aus der Woche waren inzwischen annähernd zehn Monate geworden, nicht mal Weihnachten hatte Toni den Allinger-Hof verlassen, er hatte sich vielmehr unter den Weihnachtsbaum gesetzt und auf Geschenke gewartet.

    Kathi, eine ehemalige Magd des Hofs, erschien inzwischen ab und zu auch wieder und mit ihr steckte Toni oft zusammen. Kathi hatte den Hof vor Jahren verlassen, und zwar kurz nachdem Berni zu seinem Onkel gekommen war.

    Berni und Kathi hatten sich überhaupt nicht verstanden, weil Kathi nicht mehr alles so unbeaufsichtigt handhaben konnte wie vorher. Schließlich hatte sie die Konsequenzen gezogen und war gegangen.

    Bis sie vor wenigen Wochen wieder aufgetaucht war. Sie hatte so getan, als sei es ein zufälliger Besuch, bei dem sie Toni Federer dann kennenlernte, doch dem Berni konnten die beiden nichts vormachen, ihm war sofort klar, daß sie sich kannten und was im Schilde führten.

    Franz Allinger war noch gar nicht so alt, mal gerade siebenundsiebzig, doch sein Gesundheitszustand ließ zu wünschen übrig, vor allem in den letzten Wochen wurde überdeutlich, wie sehr er abgebaut hatte.

    Berni wußte, daß er wegen Toni und anderen Dingen bei seinem Onkel eine Entscheidung herbeiführen mußte, und er hatte dies auch schon einige Male versucht, doch der Onkel war dem immer ausgewichen.

    »So geht’s nimmer weiter«, sagte Berni an jenem Tag, als Toni im Bergerhof saß, wieder mal zu seinem Onkel, »ich mach’ die Arbeit und der Toni flegelt herum. Ich schaff’ mich dumm und krumm, und er fährt in der Gegend herum, geht von einem Gasthaus ins andere und wenn er nach Haus’ kommt, spottet er auch noch.«

    Sein Onkel Franz saß am Kopfende des Tisches und wartete auf das Mittagessen, als Nanni hereinkam und die Suppe brachte. Nanni war die Jungmagd, fürs Haus und den Haushalt zuständig, und sie war ein ausnehmend hübsches Mädchen.

    »So, Bauer«, sagte sie, »das ist eine Rindfleischsuppe, wie du sie immer gern gegessen hast. Net, daß du auch jetzt wieder nix essen willst.«

    Dann schenkte sie Franz Allinger Suppe ein und nahm gegenüber von Berni am Tisch Platz, wobei sie ihm einen ganz raschen Blick zuwarf.

    Tatsächlich aß der Allinger die Suppe auf und danach auch ein wenig des Hauptgerichts, dann war er erschöpft und sagte, er wolle sich ein wenig hinlegen.

    »Ich helf’ dir«, sagte Nanni, »wo willst denn niederliegen, im Bett oder im kleinen Stüberl auf der Couch? Da ist’s schön warm.«

    »Auf der Couch«, antwortete Franz Allinger, »wenn ich jetzt ins Bett geh’, dann mein’ ich, ich wär’ krank.«

    Wenige Minuten später kam Nanni zurück. Sie setzte sich wieder an den Tisch, an

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