Noch einmal Glück gehabt: Toni der Hüttenwirt (ab 301) 301 – Heimatroman
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Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
Die Hüttengäste waren an diesem Abend früh schlafen gegangen. Es war eine Gruppe, die am nächsten Tag zwei Gipfelbesteigungen hintereinander bewältigen wollte. Sie hatten beschlossen, um drei Uhr in der Frühe zu starten. Stirnlampen würden ihnen bis zum Sonnenaufgang den Weg weisen. Toni und Anna erledigten gemeinsam die Arbeit in der Küche und bereiteten alles für das sehr frühe Frühstück vor. "Toni, ich gehe gleich schlafen", sagte Anna. "Das wird eine kurze Nacht werden." "Ja, das wird eine kurze Nacht werden. Ich kann aber bestimmt nicht sofort einschlafen. Ich setze mich noch auf die Terrasse und trinke ein kleines Bier." Anna gab ihrem Mann einen Gutenachtkuss und verschwand. Sie freute sich auf den nächsten Tag. Auch wenn sie sehr früh herausmusste, würde der Tag ruhig verlaufen. Die Bergsteigergruppe würde nach ihrem Gipfelmarathon unterwegs biwakieren. Toni und Anna erwarteten sie erst am übernächsten Tag zurück. Toni zapfte sich ein kleines Bier. Alois, der im Schaukelstuhl am Kamin saß, stand auf und sagte ebenfalls gute Nacht. Ganz am Ende der Terrasse saß nur noch Benz Hofer. Er hatte die Beine lässig auf das Geländer gelegt.
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Buchvorschau
Noch einmal Glück gehabt - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt (ab 301)
– 301–
Noch einmal Glück gehabt
… doch unser Doktor wird zum Patienten!
Friederike von Buchner
Die Hüttengäste waren an diesem Abend früh schlafen gegangen. Es war eine Gruppe, die am nächsten Tag zwei Gipfelbesteigungen hintereinander bewältigen wollte. Sie hatten beschlossen, um drei Uhr in der Frühe zu starten. Stirnlampen würden ihnen bis zum Sonnenaufgang den Weg weisen.
Toni und Anna erledigten gemeinsam die Arbeit in der Küche und bereiteten alles für das sehr frühe Frühstück vor.
»Toni, ich gehe gleich schlafen«, sagte Anna. »Das wird eine kurze Nacht werden.«
»Ja, das wird eine kurze Nacht werden. Ich kann aber bestimmt nicht sofort einschlafen. Ich setze mich noch auf die Terrasse und trinke ein kleines Bier.«
Anna gab ihrem Mann einen Gutenachtkuss und verschwand. Sie freute sich auf den nächsten Tag. Auch wenn sie sehr früh herausmusste, würde der Tag ruhig verlaufen. Die Bergsteigergruppe würde nach ihrem Gipfelmarathon unterwegs biwakieren. Toni und Anna erwarteten sie erst am übernächsten Tag zurück.
Toni zapfte sich ein kleines Bier. Alois, der im Schaukelstuhl am Kamin saß, stand auf und sagte ebenfalls gute Nacht.
Ganz am Ende der Terrasse saß nur noch Benz Hofer. Er hatte die Beine lässig auf das Geländer gelegt. Toni setzte sich nicht zu ihm.
Es dauerte eine Weile, dann kam Benz zu ihm.
»Gute Idee, noch einen Schlummertrunk zu nehmen!«
»Du kannst dir gern ein Bier zapfen«, antwortete Toni.
Als Benz mit dem Bier zurückkam, setzte er sich neben Toni. Sie prosteten sich zu und tranken.
»Ganz schön ungewohnt, dass sie alle schon schlafen gegangen sind«, bemerkte Benz.
»Sie müssen ausgeruht sein für die Bergtour, die sie vorhaben.«
»Das stimmt, Toni. Es sind mehr Sportler als Bergliebhaber. Ich verstehe nicht, dass es jemandem nur darauf ankommt, möglichst viele Gipfel an einem Tag zu bewältigen. Dabei kann man keinen Blick für die Schönheit der Natur haben. Das Gipfelerlebnis entgeht denen bestimmt auch. Was meinst du, Toni?«
Toni lächelte und trank einen Schluck Bier. »Mei, es hat sich in den letzten Jahrzehnten viel geändert. Alois schüttelt auch den Kopf. Aber die Motivation der Menschen ist eben verschieden«, sagte Toni. »Was du gesagt hast, ist vollkommen richtig. Früher ging es um das Gipfelerlebnis, heute steht Hochleistungssport im Vordergrund. Damit will ich nicht behaupten, dass alle unsere Hüttengäste so sind. Aber seit ich Hüttenwirt bin, hat sich in der Beziehung viel verändert.«
»Was meinst du, woran es liegt?«, fragte Benz.
Da musste Toni nicht lange überlegen. »Die meisten Menschen sind besessen von Ehrgeiz. Sie wollen auf jedem Gebiet höher hinaus, mehr Geld verdienen im Beruf, das größere Auto fahren, die teuersten Markenklamotten spazieren tragen und schneller, besser, leistungsstärker sein. Dass sie die Größten sind, müssen sie sich jeden Tag beweisen. Wahrscheinlich ist keiner davon frei, denke ich, wenn ich ehrlich sein soll. Aber es gibt natürlich Unterschiede.«
»Man kann die Welt nicht ändern, Toni. Sie ist, wie sie eben nun mal ist. Wahrscheinlich war sie immer so.«
»Damit magst du recht haben. Aber früher gab es mehr Menschen, die zufrieden waren mit dem, was sie waren und was sie hatten. Das fängt doch heute schon bei den Kindern in der Schule an. Als Sebastian und Franziska in die Schule gingen, war es erfreulicherweise hier und in den weiterführenden Schulen noch nicht so ausgeprägt.« Toni schmunzelte. »Anna und ich waren froh, dass wir nur einen Buben und nur ein Madl hatten. In Familien mit zwei Buben und zwei Madln sah es schon wieder anders aus. Das weiß ich aus vielen Gesprächen mit Eltern. Die gleichgeschlechtlichen Geschwister möchten sich gern übertrumpfen.«
Benz lächelte. »Familie und Kinder, diese Kelche werden an mir vorübergehen«, sagte er leise.
Toni nahm das Bild auf und sagte: »Und was ist mit einem Krug voll süßem Nektar?«
Benz schwieg. Toni ließ ihm Zeit.
Nach einigen Minuten nahm Benz das Gespräch auf. »Du bist sehr taktvoll, Toni, dass du mich nicht wieder auf Clara ansprichst«, sagte Benz.
»Meinst du, ich wollte Streit mit dir? Bei dem Thema Clara bist du empfindlich wie eine Mimose. Aber es ist allein deine Sache. Das habe ich eingesehen, Benz.«
»Schön, dass du es eingesehen hast. Ich weiß, dass du anders denkst.«
»Ja, ich denke anders. Willst du wissen, was ich wirklich denke?«
Benz grinste. »Toni, du fragst mich höflich, ob ich es wissen will. Doch, wie ich dich kenne, hätte ich keine Chance, wenn ich dich bitten würde, es für dich zu behalten.«
»Doch, die Chance hast du. Es ist nur so, dass du meinen unerschütterlichen Glauben an die Liebe ins Wanken gebracht hast. Jedenfalls geht es mir nicht mehr aus dem Sinn.«
Benz schaute Toni mit großen Augen an. »Das lag mir fern, Toni. Du bist der Romantiker, der an das Gute und Schöne glaubt. Dass du jetzt nachdenklich wurdest, das macht mich jetzt betroffen. Ich bedauere, dass ich der Anlass dazu war.«
Beide hatten ihre Gläser ausgetrunken. Toni ging in die Berghütte und zapfte noch zwei kleine Bier.
»Das muss dich nicht betroffen machen, Benz«, lächelte Toni. »Oft sind Ereignisse der Auslöser, über etwas nachzudenken und den eigenen Standpunkt zu überprüfen.«
»Es freut mich, dass du keine bleibenden Schäden davongetragen hast, Toni.«
Toni lachte laut. »Nein, das habe ich allerdings nicht. Das liegt auch daran, dass mir zufällig jemand über den Weg gelaufen ist, mit dem ich darüber sprechen und mir Rat holen konnte.«
»Das freut mich. Und wer war das? Ich dachte, alle kommen zu dir, um sich Rat zu holen«, sagte Benz erstaunt.
Toni lachte jetzt herzlich. Danach wurde er ernst. »Es war Pfarrer Zandler, Benz. Ich traf ihn gestern, als ich aus Veronikas Laden kam. Ich hatte Annas Bestellungen abgeholt. Zandler beobachtete mich durch das Fenster und kam aus dem Pfarrhaus. Er lud mich in den Pfarrgarten ein. Wir unterhielten uns fast eine Stunde. Es war schön gewesen in der Gartenlaube. Helene Träutlein brachte etwas zu Trinken, und wir plauderten. So kamen wir von einem Thema zum nächsten.«
Benz Hofer warf Toni einen Seitenblick zu. »Ich gehe jede Wette ein, dass Zandler dich über mich ausfragen wollte.«
»Benz, darum brauchen wir nicht zu wetten. Es war so.«
»Das dachte ich mir«, stieß Benz bitter hervor, »dass er sich nicht raushalten kann.«
»Das kann er nicht. Er sorgt sich eben um dich und nicht nur um dich. Du kannst mir jetzt ins Gesicht springen Benz, aber ich sage es trotzdem: Zandler sorgt sich noch mehr um Clara.«
»Um Clara? Das verstehe, wer will, ich jedenfalls verstehe es nicht. Sie hat meinen Heiratsantrag abgelehnt. Ich bin der Leidtragende. Nicht Clara Fuchs! Um die muss er sich keine Sorgen machen.«
Toni runzelte die Stirn. »Benz, ich will dich nicht verärgern. Das liegt mir fern. Aber du musst es schon Zandler überlassen, um wen er sich Sorgen macht und wie er die Sache gewichtet. Okay«, stöhnte Toni, »Clara ist auch ein Opfer, auf ihre Weise.«
»Clara, ein Opfer? Jetzt bist du narrisch! Nein, wenn es ein Opfer gibt, dann bin ich es, Toni. Ich bin enttäuscht von dir. Für mich hört sich das an, als hättest du mehr Mitleid mit Clara, als mit mir.«
»Mitleid? Willst du denn bemitleidet werden?«
»Natürlich nicht, Toni. Das habe ich nur so daher gesagt. Es war das falsche Wort. Ich will es Anteilnahme nennen.«
»Das klingt schon besser. Also, ihr habt beide meine Anteilnahme. Du, weil sie deinen Heiratsantrag abgelehnt hat. Wie schwer es dich getroffen hat, ist offensichtlich. Aber Clara hat auch meine Anteilnahme, nach all dem, was mir Pfarrer Zandler erzählt hat.«
Benz runzelte sofort die Stirn.
»Ich war erschüttert«, sprach Toni weiter. »Es wurde mir wieder einmal klar, dass sich vieles auf den zweiten Blick ganz anders darstellt.«
Benz schaute über das Tal, das im letzten Abendlicht