Hat Manuela ihr Ziel erreicht?: Toni der Hüttenwirt (ab 301) 311 – Heimatroman
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Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
Wendy stand in der großen Wohnküche der Almhütte und knetete Teig. Bella, die Neufundländerhündin, lag vor der Tür in der Sonne und döste. Plötzlich hob sie den Kopf, stand auf und gab kurz Laut. Die Hündin drehte den Kopf und schaute Wendy an. "Geht jemand vorbei? Mach schön Platz, Bella, sei brav!" Wendy legte den Teig in eine Schüssel und deckte sie mit einem Leinentuch ab. Sie stellte sie zur Seite, säuberte die Tischplatte und wusch sich die Hände. Auf dem Herd stand noch Kaffee in einer Emailkanne. Wendy schenkte sich einen großen Becher ein. Sie gab Milch und Zucker dazu und rührte um. Bella gab wieder Laut. Wendy trat vor die Almhütte und sah sich um. Der alte Alois und Adele Krämer kamen den Pfad von der Berghütte herunter. "Ah, das ist es, Bella. Du freust dich, sie zu sehen. Aber nicht hochspringen!", sagte Wendy. Sie setzte sich auf die Bank vor die Almhütte. "Hierher, Bella!"
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Buchvorschau
Hat Manuela ihr Ziel erreicht? - Friederike von Buchner
Leseprobe:
Neuanfang
LeseprobeAuf dem kleinen Flugplatz herrschte emsiges Treiben. Viele Hobbypiloten waren gekommen, um das Wochenende und das schöne Wetter für ein paar Flugstunden zu nutzen oder um die Maschinen zu pflegen und durchzuchecken. Soeben wurde ein motorloser Segelflieger von einem Schleppflugzeug in die Höhe gezogen. Wenke Hellström beobachtete fasziniert, wie sich die Fahrwerke der beiden Flugzeuge von der Startpiste lösten und ihren Flug nach oben aufnahmen; der leichte Segler durch ein Schleppseil mit seinem größeren, motorisierten Bruder verbunden. Irgendwann würde er sich von ihm trennen und in ein hinreißendes Wechselspiel aus elegantem Gleitflug und dem Steigen im Aufwind eintauchen. Als begeisterte Seglerin wusste Wenke einen guten Wind zu schätzen und liebte das Spiel mit ihm – allerdings auf dem Wasser und nicht in der Luft. Schon als kleines Kind war das Segelboot ihr zweites Zuhause gewesen. Diese Leidenschaft hatte sie nie verloren, auch wenn man das nach den jüngsten Ereignissen vermuten dürfte. Es waren fast zwei Wochen vergangen, seit sie zusammen mit Lars bei einem schweren Unwetter in Seenot geraten war. Während es ihm gelang, am gekenterten Boot zu bleiben, wurde sie abgetrieben und galt vier endlos lange Tage als vermisst. Seit etwas mehr als einer Woche war Wenke nun zurück. Lars, ihr Lars hatte sie gerettet! Aus den Händen des merkwürdigen Karl Aresson, der Strandgut sammelte und sie nicht von seinem Hof hatte fortlassen wollen. Nein, verständlicherweise hatte Wenke bislang noch keinen großen Drang verspürt, wieder eine Segeltour zu unternehmen. Seit sie wieder in Lündbjorg war, fühlte sie sich wie in einem Kokon eingesponnen, aus dem sie nicht richtig herauskam. Obwohl sie sich bemühte, es niemanden merken zu lassen. Die Ereignisse auf der abgelegenen Landzunge auf dem Hof von Karl Aresson hatte sie tief in sich verschlossen. Etwas in ihr weigerte sich, darüber zu sprechen. Selbst mit Lars konnte sie darüber nicht reden. Ihr Wiedersehen mit ihm war unaussprechlich und innig gewesen.
Toni der Hüttenwirt (ab 301)
– 311 –
Hat Manuela ihr Ziel erreicht?
Martin muss eine Entscheidung treffen
Friederike von Buchner
Wendy stand in der großen Wohnküche der Almhütte und knetete Teig. Bella, die Neufundländerhündin, lag vor der Tür in der Sonne und döste. Plötzlich hob sie den Kopf, stand auf und gab kurz Laut. Die Hündin drehte den Kopf und schaute Wendy an.
»Geht jemand vorbei? Mach schön Platz, Bella, sei brav!« Wendy legte den Teig in eine Schüssel und deckte sie mit einem Leinentuch ab. Sie stellte sie zur Seite, säuberte die Tischplatte und wusch sich die Hände. Auf dem Herd stand noch Kaffee in einer Emailkanne. Wendy schenkte sich einen großen Becher ein. Sie gab Milch und Zucker dazu und rührte um.
Bella gab wieder Laut.
Wendy trat vor die Almhütte und sah sich um.
Der alte Alois und Adele Krämer kamen den Pfad von der Berghütte herunter.
»Ah, das ist es, Bella. Du freust dich, sie zu sehen. Aber nicht hochspringen!«, sagte Wendy. Sie setzte sich auf die Bank vor die Almhütte. »Hierher, Bella!«, sagte sie. »Und schön Platz!«
Die Hündin setzte sich neben den Tisch. Wendy griff nach dem Halsband und hielt sie fest.
Alois und Adele kamen näher. »Grüß Gott, Wendy!«, sagte er.
Wendy begrüßte Alois und Adele herzlich. »Macht ihr eine Wanderung ins Tal?«
»Wir haben eine Verabredung zum Kaffee, mit Tassilo. Eigentlich wollte uns Toni hinfahren, aber er musste nach Kirchwalden. Ich nehme an, du weißt das?«
Wendy bat die beiden, sich zu setzen.
Sie bot ihnen einen Kaffee an. Weil die beiden Alten stattdessen lieber kalte Kräuterlimonade wollten, bereitete Wendy sie ihnen aus einem Sirup von Ella Waldner zu.
»Ganz schön heiß heute«, sagte Alois und wischte sich mit dem Taschentuch über die Stirn.
»Ja, es ist sehr warm. Du wärst besser bei deinen Lederhosen und einem Hemd mit kurzen Ärmeln geblieben, Alois.«
»Naa, Wendy, das geht nicht. So kann ich Tassilo nicht besuchen. Das gehört sich nicht.«
Wendy schmunzelte.
»Hoffentlich bekommt Toni das Ersatzteil für den Generator«, sagte Alois. »Ein paar Hüttengäste wollten gestern Abend ihre Handys aufladen, und Toni konnte keinen Strom erzeugen.« Alois grinste. »Man hätte denken können, die Welt wäre untergegangen. Die jungen Leute können heute nimmer ohne diese Dinger leben. Ich gebe zu, dass sie ganz praktisch sind, zum Beispiel für Notfälle in den Bergen. Aber oft beobachte ich, wie sie auf der Terrasse sitzen und statt die Aussicht zu genießen, auf diese Dinger starren. Mei, da kann man doch nur den Kopf schütteln.«
»Alois, beruhige dich, das ist eben die moderne Zeit. Es gibt doch noch viele Bergliebhaber, die nicht so sind«, sagte Wendy.
Toni war am Morgen mit Benno herunter auf die Alm gekommen und hatte den Neufundländer allein mit Sahne und Butter hinauf auf die Berghütte geschickt. Toni war sofort weiter nach München gefahren, um das Ersatzteil für den Generator zu besorgen.
»Ich kann euch mit dem Auto zu Tassilo fahren«, bot Wendy an.
»Das ist lieb von dir«, lobte sie Alois. »Kannst du den Traktor nehmen? Addi ist noch nie im Leben mit einem Traktor gefahren.«
»Sicher, Alois, wenn ich ihr damit eine Freude mache«, sagte Wendy. »Allerdings wird es ein bisserl eng werden. Bella wird mitwollen.«
»Das ist nicht schlimm«, sagte Adele sofort. »Ich habe keine Angst vor Hundehaaren.«
»Dann bist du eine Ausnahme«, lachte Wendy. »Ich habe Bella heute lange gebürstet. Sie dürfte nicht viel haaren.«
»Das ist lieb von dir, Wendy, dass du uns mit dem Traktor hinfährst«, sagte Adele. »Sobald ich eine Almhütte habe, möchte ich mir auch einen Traktor zulegen. Vielleicht kannst du mir vorher eine Fahrstunde geben und sagen, worauf ich beim Kauf achten muss.«
Wendy lachte laut. »Natürlich gebe ich dir gern eine Fahrstunde. Du schreckst wirklich vor nichts zurück, Addi.«
»Nein, das tue ich nicht. Außerdem möchte ich mit meinem schönen, alten, roten Oldtimer nicht über die Feldwege fahren. Selbst der Milchpfad hierherauf hat tiefe Fahrrillen. Da habe ich Angst, dass ich den Auspuff beschädige. Von der Freude, die mir ein Traktor machen wird, will ich nicht reden. So groß muss er nicht sein. Vielleicht kannst du mir beim Aussuchen helfen? Alois hat mir verraten, dass an dir eine Mechanikerin verlorengegangen sei.«
Wendy lachte und bedankte sich für das Kompliment. Sie erzählte, dass es in dem Ort, in dem sie in Norwegen aufgewachsen war, keine Autoreparaturwerkstatt gab. »Da lernt man schnell, es erst mal selbst zu versuchen. Ole ist perfekt. Er hat mir alles beigebracht.«
Sie lachte und erzählte von ihrer Ankunft in Waldkogel. Sie war die ersten Tage bei Doktor Martin Engler untergebracht und hatte dort diesen alten Traktor entdeckt. Er hatte Wallis verstorbenem Mann gehört. Aber niemand hatte ihn wieder in Gang bringen können.
»Ich bekam ihn binnen weniger Stunden wieder flott. Walli war so sehr davon angetan, dass sie ihn mir schenkte. Er ist ein echter Oldtimer. Ich liebe alte Autos, alte Traktoren, überhaupt alle alten Sachen. Sie sind robust und einfach instand zu setzen, weil sie rein mechanisch sind.«
»Du sagst es, Wendy«, stimmte ihr Adele begeistert zu. »Da ist kein Schnickschnack dran, nichts mit moderner Computertechnik und unnötigen Sachen, wie automatische Seitenspiegeleinstellung oder Fensterheber, Knöpfchen hier und Knöpfchen da. Also, ich finde, wenn man seine Hände und Arme bewegen kann, kann man auch ein Fenster herunterkurbeln.«
»Du sprichst mir aus dem Herzen, Addi«, sagte Wendy. »Ich denke genauso, auch wenn ich dafür oft belächelt werde. Technik ist wirklich etwas Feines, aber bitte in Grenzen. Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch sinnvoll.«
»So ist es, Wendy. Und wenn man ehrlich ist, macht die Technik in vielen Fällen die Menschen abhängig. Bequemlichkeit hat eben seinen Preis. Dabei muss jeder natürlich selbst entscheiden, für wie viel Bequemlichkeit er wie viel Freiheit aufgeben will«, erklärte Adele mit Nachdruck.
»Adele, da gebe ich