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Schenk mir doch dein Vertrauen: Heimat-Heidi 27 – Heimatroman
Schenk mir doch dein Vertrauen: Heimat-Heidi 27 – Heimatroman
Schenk mir doch dein Vertrauen: Heimat-Heidi 27 – Heimatroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Schenk mir doch dein Vertrauen: Heimat-Heidi 27 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

Als der Huber-Berni ins Haus kam, sah man ihm überdeutlich an, wie mißgelaunt er war. Es war gegen halb elf und um diese Zeit setzte er sich immer zur Brotzeit an den Tisch. Seine Großmutter Lena stellte ihm Brot, Speck, Almkäse und Essiggurken auf den Tisch, brachte dazu einen Krug Apfelmost, den mochte der Berni am liebsten, und sagte dann, daß die Heidi aus dem Bergerhof angerufen habe. »Und?« fragte Berni, »was hat sie wollen?« »Ob du deine Joppe dagelassen hättest?« Spontan schüttelte der junge Bursche den Kopf. »Aber sie meint, es wär' deine.« »Es wär' das erste Mal, daß ich wo meine Joppe vergessen hätt'. »Schau halt nach, ob deine da ist«, sagte seine Großmutter, »und wenn net, dann fährst rasch hinüber in den Bergerhof, dir die Jacke holen. Dann kannst auch gleich das Viertel Rind mitnehmen, was sie bei uns bestellt haben.« Der Berni hatte den Hof vor zwei Jahren, nachdem sein Vater ganz plötzlich verstorben war, übernommen und war dabei, ihn zu einem Biohof umzufunktionieren. Das heißt, er betrieb eine artgerechte Haltung seiner Rinder, die, wenn sie nicht auf der Alm standen, nur das Futter bekamen, das er selbst produzierte. Genau das honorierten die Leute, indem sie bei dem Berni extra Fleisch vorbestellten. Ansonsten betrieb der Huberhof Alm- und Weidewirtschaft, was nichts anderes hieß, als daß man vom Verkauf von Käse, Butter und anderen Milchprodukten lebte. Der Huberhof war einer der größten der Gegend. Er stand auf halbem Weg ins Kammtal, wo es sonst weit und breit keinen anderen Hof gab. Der Berni war ein fescher Bursche von einundreißig Jahren, er war groß und sportlich gebaut, hatte dunkelblonde Haare, ein offenes Gesicht und früher war er mal ein lustiger Bursch gewesen, der überall dabei gewesen war, wo es zünftig zuging. Doch seit dem Tod seines Vaters nahm der Berni sich ein wenig zurück, was einmal mit der vielen Arbeit zu tun hatte und zum anderen damit, daß er sehr unter den Verlust seines Vaters litt, davon gingen die Leute jedenfalls aus.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Feb. 2020
ISBN9783740961503
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    Buchvorschau

    Schenk mir doch dein Vertrauen - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 27 –

    Schenk mir doch dein Vertrauen

    Moni kämpft um ihre Liebe

    Stefanie Valentin

    Als der Huber-Berni ins Haus kam, sah man ihm überdeutlich an, wie mißgelaunt er war. Es war gegen halb elf und um diese Zeit setzte er sich immer zur Brotzeit an den Tisch.

    Seine Großmutter Lena stellte ihm Brot, Speck, Almkäse und Essiggurken auf den Tisch, brachte dazu einen Krug Apfelmost, den mochte der Berni am liebsten, und sagte dann, daß die Heidi aus dem Bergerhof angerufen habe.

    »Und?« fragte Berni, »was hat sie wollen?«

    »Ob du deine Joppe dagelassen hättest?«

    Spontan schüttelte der junge Bursche den Kopf.

    »Aber sie meint, es wär’ deine.«

    »Es wär’ das erste Mal, daß ich wo meine Joppe vergessen hätt’.

    »Schau halt nach, ob deine da ist«, sagte seine Großmutter, »und wenn net, dann fährst rasch hinüber in den Bergerhof, dir die Jacke holen. Dann kannst auch gleich das Viertel Rind mitnehmen, was sie bei uns bestellt haben.«

    Der Berni hatte den Hof vor zwei Jahren, nachdem sein Vater ganz plötzlich verstorben war, übernommen und war dabei, ihn zu einem Biohof umzufunktionieren. Das heißt, er betrieb eine artgerechte Haltung seiner Rinder, die, wenn sie nicht auf der Alm standen, nur das Futter bekamen, das er selbst produzierte.

    Genau das honorierten die Leute, indem sie bei dem Berni extra Fleisch vorbestellten. Ansonsten betrieb der Huberhof Alm- und Weidewirtschaft, was nichts anderes hieß, als daß man vom Verkauf von Käse, Butter und anderen Milchprodukten lebte.

    Der Huberhof war einer der größten der Gegend. Er stand auf halbem Weg ins Kammtal, wo es sonst weit und breit keinen anderen Hof gab.

    Der Berni war ein fescher Bursche von einundreißig Jahren, er war groß und sportlich gebaut, hatte dunkelblonde Haare, ein offenes Gesicht und früher war er mal ein lustiger Bursch gewesen, der überall dabei gewesen war, wo es zünftig zuging.

    Doch seit dem Tod seines Vaters nahm der Berni sich ein wenig zurück, was einmal mit der vielen Arbeit zu tun hatte und zum anderen damit, daß er sehr unter den Verlust seines Vaters litt, davon gingen die Leute jedenfalls aus.

    Seine Mutter war schon vor Jahren verstorben und seinen Großvater hatte er kaum gekannt.

    Berni stand auf und verließ die sehr geräumige Wohnküche, ging zuerst ins Stiegenhaus, wo eine große Garderobe war. Dort suchte er nach seiner Joppe, fand sie nicht und ging ein Stockwerk höher in jene Zimmer, die er alleine bewohnte, aber auch da war die Joppe nicht.

    Als er zurück in die Küche kam, sah ihn seine Großmutter fragend an.

    »Sie ist net da, die Joppe«, sagte Berni, »ich werd’ sie also doch im Bergerhof gelassen haben.«

    »Na gut, daß die Heidi gleich angerufen hat«, erwiderte seine Großmutter, die dann wissen wollte, wie es am vergangenen Abend beim Tanzvergnügen im Bergerhof gewesen sei.

    Berni verzog das Gesicht, die Antwort blieb er schuldig.

    Lena Huber kannte den Berni sehr gut und wußte, daß es keinen Sinn machte, jetzt was

    aus ihm herausbekommen zu wollen, deshalb fragte sie lediglich, ob die Moni auch dagewesen sei?

    Darauf regierte der Berni ausgesprochen heftig. »Kann man denn net mal in Ruhe Brotzeit halten, ohne daß man mit Fragen gelöchert wird?«

    Seine Großmutter zuckte regelrecht zusammen, derart aggressiv war ihr der Berni noch nicht begegnet.

    Entgegen ihren sonstigen Gepflogenheiten hakte sie nun doch nach und fragte: »Was ist denn los, Bub?«

    »Nix«, antwortete Berni, »gar nix.« Dann stand er auf, seine Brotzeit hatte er noch lange nicht beendet. »Kruzitürken noch einmal, wenn ich einem Diskutier-Verein beitreten will, dann laß ich’s dich nächstens wissen…!«

    *

    »Das ist ganz sicher die Joppe vom Huber-Berni…!« Luise hielt eine lederne Trachtenjacke hoch.

    »Wo hast sie denn gefunden?« fragte Heidi.

    »Drüben an der Garderobe im Saal«, antwortete Luise.

    »Dann hat er sie gestern beim Tanzvergnügen hängengelassen«, erwiderte die Chefin des Bergerhofs, des bei Einheimischen wie Urlaubsgästen so beliebten Restaurants im Hinterjocher Grottental.

    »Rufst du bei den Huberschen an?« wollte Luise daraufhin wissen. »Du kannst dann auch gleich nach dem Viertel Rind fragen, das wir bei ihnen bestellt haben. Das kann er dann gleich mitbringen.«

    Heidi war Luises Schwiegertochter und mit deren Sohn Peter verheiratet gewesen. Bis der vor neun Jahren beim Holzschlägern tödlich verunglückt war. Seitdem betrieben die beiden Frauen den Bergerhof, wobei Heidi die Chefin war, was Luise von Anfang an ohne jedes Wimpernzucken akzeptiert hatte.

    Heidi nickte und verließ die Küche, um zu telefonieren. Als sie wieder zurück in die Küche kam, sah Luise sie fragend an. »Und? Ist es seine Jacke?«

    Heidi zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es net, die Lena hat gemeint, daß sie ihn fragen will, wenn er zur Brotzeit kommt.«

    Luise nickte. Irgendwie ist der Berni anders als früher. Er ist nimmer so ausgelassen fröhlich, als wenn ihn was belasten würd’.«

    »Der Tod von seinem Vater hat ihn halt arg hergenommen«, entgegnete Heidi.

    Luise wiegelte den Kopf. »Ich glaub’, daß wir’s damit in Zusammenhang bringen, aber in Wirklichkeit ist der Berni erst später anders geworden.«

    »Bist du sicher?«

    Luise nickte. »Ziemlich sicher.«

    »Und? Hast du eine Ahnung, warum er anders geworden ist?«

    Luise lachte kurz auf. »Du bist gut, woher soll ich das denn wissen? Aber aufgefallen ist es mir einmal. In Vorderstein beim Kirchenwirt war’s.«

    »Was war da?«

    »Da ist der Berni an einem Sonntag morgen mal gesessen«, antwortete Luise. »Es war ganz sicher nachdem sein Vater verstorben war.«

    »Und was ist passiert?«

    »Ganz ausgelassen ist er gewesen mit seinen Spezln.«

    »Sonst nix?«

    »Doch, irgendwann sind noch einige junge Leut’ hinzugekommen und plötzlich war der Berni ein ganz anderer.«

    »Ach? Du meinst, daß er wegen der anderen schweigsam geworden ist und es bis heut’ geblieben wär’?« Man sah Heidi an, daß sie daran zweifelte.

    »Das kann ich natürlich net behaupten«, erwiderte ihre Schwiegermutter, »aber was ich weiß, ist, daß der Berni damals von einer Sekunde zur anderen ganz anders geworden ist. Er hat dreingeschaut, als wenn ihm grad’ eben das Kasermandl persönlich einen schlechten Tag gewünscht hätt’.«

    »Dann muß wer bei den jungen Leuten gewesen sein, der ihm übel aufgestoßen ist«, erwiderte Heidi.

    Luise nickte. »So muß es wohl sein.«

    »Wer das gewesen sein könnt’, das weißt du nimmer?«

    »Ich hab’ schon drüber nachgedacht«, antwortete Luise, »Ich kann mich einfach net dran erinnern.«

    Dann widmeten sich die beiden Bergerhof-Frauen wieder ihrer Arbeit. Kurz darauf fuhr der Huber-Berni auf den Parkplatz.

    »Du, der Berni ist da«, sagte Luise.

    Heidi wischte sich bereits die Hände ab. »Ich hab’ ihn schon gesehen.«

    »Wo wollts denn das Viertel Rind hinhaben?« fragte Berni anstatt einer Begrüßung.

    »Da her«, Luise zeigte auf den großen Tisch in der Küche, »auseinandergenommen ist alles?«

    Berni nickte.

    »Ist auch alles ausgebeint?«

    Wieder nickte Berni.

    »Gesprächig bist ja net grad’«, sagte Heidi. »Magst was trinken?«

    Berni nickte. »Ja, einen Most, wenn es recht ist.«

    Heidi ging, um den Most zu holen, derweil packte Berni Steaks und dergleichen aus einer Wanne und gab es Luise.

    »Ein schönes Fleisch«, lobte die, »alles was recht ist.«

    Da lächelte Berni schmal, schließlich setzte er sich hinter den Tisch.

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