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Ein starker Verdacht: Heimat-Heidi 62 – Heimatroman
Ein starker Verdacht: Heimat-Heidi 62 – Heimatroman
Ein starker Verdacht: Heimat-Heidi 62 – Heimatroman
eBook104 Seiten1 Stunde

Ein starker Verdacht: Heimat-Heidi 62 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

»Du, Heidi?« »Ja?« »Als ich eben aus Kempten gekommen, und an der Bushaltestell' vorbeigefahren bin, ist da wer ausgestiegen, den hab' ich irgendwoher gekannt«, antwortete Luise, während sie zwei schwere Einkaufstaschen mit frischem Gemüse auf den Tisch in der Küche des Bergerhofs stellte. Heidi lächelte. »Das ist doch nix Besonderes. Du kennst doch alle möglichen Leut', vor allem, wenn sie da bei uns aus einem Bus steigen.« »Nein, nein«, erwiderte Luise, »das ist schon klar und so mein' ich das auch net. Ich hab' den jungen Mann irgendwoher gekannt.« »Ach so«, Heidi nickte. »Na ja, das wird dir schon wieder einfallen.« »Irgendwas stimmt da net«, murmelte Luise. »Was stimmt da net«, wollte Heidi wissen. »Vor allem, woher weißt du, daß was net stimmt, wenn du den jungen Mann zwar zu kennen meinst, aber net weißt, wer er ist?« »Das ist's ja grad«, erwiderte Luise.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Juni 2021
ISBN9783740982362
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    Buchvorschau

    Ein starker Verdacht - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 62 –

    Ein starker Verdacht

    … auf derr Suche nach der Wahrheit

    Stefanie Valentin

    »Du, Heidi?«

    »Ja?«

    »Als ich eben aus Kempten gekommen, und an der Bushaltestell’ vorbeigefahren bin, ist da wer ausgestiegen, den hab’ ich irgendwoher gekannt«, antwortete Luise, während sie zwei schwere Einkaufstaschen mit frischem Gemüse auf den Tisch in der Küche des Bergerhofs stellte.

    Heidi lächelte. »Das ist doch nix Besonderes. Du kennst doch alle möglichen Leut’, vor allem, wenn sie da bei uns aus einem Bus steigen.«

    »Nein, nein«, erwiderte Luise, »das ist schon klar und so mein’ ich das auch net. Ich hab’ den jungen Mann irgendwoher gekannt.«

    »Ach so«, Heidi nickte. »Na ja, das wird dir schon wieder einfallen.«

    »Irgendwas stimmt da net«, murmelte Luise.

    »Was stimmt da net«, wollte Heidi wissen. »Vor allem, woher weißt du, daß was net stimmt, wenn du den jungen Mann zwar zu kennen meinst, aber net weißt, wer er ist?«

    »Das ist’s ja grad«, erwiderte Luise.

    »Also, das mußt mir jetzt schon ein bisserl näher erklären«, sagte Heidi, die dabei war, die beiden Taschen auszupacken.

    »Ich mein’, den jungen Burschen zu kennen«, sagte Luise. »und zwar sein Gesicht. Aber es gehört irgendwie net zu ihm.«

    »Also, jetzt versteh’ ich gar nix mehr«, erwiderte Heidi. »Vielleicht denkst mal genau nach, was du meinst. Wo hast denn die wunderschönen Krautköpf’ her?«

    »Vom Stand am Oberbrunnen im Kempten«, antwortete Luise. »Also, da kriegst wirklich wunderschöne und qualitativ gute Sachen.«

    »Und die Pfifferlinge hast auch da bekommen?« Heidi schien beeindruckt.

    »Nein, die sind vom Schwammerl-Karli«, antwortete Luise. »Der hat gestern extra der Pfifferlinge wegen angerufen.«

    Dann stutzte sie und dachte nach. Offensichtlich beschäftigte sie sich immer noch mit dem jungen Mann, dessen Gesicht ihr bekannt vorgekommen war.

    »Jetzt mal ganz langsam«, murmelte sie. »Der Gerstler-Franzi, seit wann sitzt der ein?«

    »Der Gerstler-Franzi«, Heidi sah ihre Schwiegermutter irritiert an, »wie kommst denn grad’ auf den?«

    Doch Luise ließ sich nicht von ihrem Gedankenweg abbringen.

    »Wie lang’ sitzt der jetzt in Haft?« wiederholte sie ihre Frage.

    »Wie lange?« Heidi überlegte und zuckte dann mit den Schultern. »Ich kann’s dir net sagen, aber zehn Jahr sind es allemal.«

    Da nickte Luise. »Das denk’ ich auch. Dann kann’s nämlich hinkommen.«

    Heidi atmete tief durch. »Wenn ich denk’, daß der Franzi zehn Jahr, es können schon auch mehr sein, in Haft sitzt, dann kann einem übel werden.«

    »Vor allem, wenn er unschuldig sein sollt’, wie er immer behauptet hat«, fügte Luise hinzu.

    »Das ist wahr«, murmelte Heidi, »der Franzi hat immer behauptet, er wär’ unschuldig.«

    »Ich glaub’ er war unschuldig«, sagte Luise.

    »Dann glaubst’, du an seine Version, daß er wen hat wegrennen sehen?« wollte Heidi wissen.

    Luise nickte. »Ja, ich denk’ schon. Wieso sollt’ er da lügen? Gerad’ die Aussagen hat ihn, wie Experten bestätigt haben, immer tiefer reingerissen. Das wär’ der Knackpunkt gewesen, daß man ihn verurteilt hat.«

    »Es war ein reiner Indizienprozeß«, bestätigte Heidi, »Beweise hatte man keine gegen den Franzi.«

    Luise nickte. »So ist es, Beweise hatte man keine gegen den Franzi. Trotzdem hat man ihn zu lebenslanger Haft verurteilt.«

    »Aus einer lebenslangen Haft kannst frühestens nach fünfzehn Jahren entlassen werden«, fügte Heidi hinzu, »und dann mußt dich all die Jahre gut geführt haben und eine Einsicht gezeigt haben mußt auch.«

    »Vielleicht sind’s ja schon fünfzehn Jahre, die er in Haft ist, der Franzi«, sagte Luise. »Wenn ich mir das ausmal’, es ist ganz und gar schrecklich.«

    »Stell dir vor, er weiß gar nimmer, was hier los ist«, Heidi sah ein wenig traurig drein. »Der Franzi war immer ein so netter Bursch. Man hat nie was gegen ihn sagen können.«

    Luise lachte kurz auf. »Andere haben das anders gesehen. Immerhin ist er ja verurteilt worden.«

    »Das ist wahr«, murmelte Heidi. »Es hat aber auch gar keinen anderen Verdächtigen gegeben, oder?«

    Luise schüttelte den Kopf. »Ein oder zwei sind mal kurz in Verdacht gewesen, aber die hatten ganz eindeutige Alibis. Außerdem haben ja zwei Zeuginnen den Franz zweifelsfrei als den wiedererkannt, der bei der Leich’ gelegen ist.«

    Heidi nickte. »Ja, aber er hat behauptet, man hätt’ ihn niedergeschlagen.«

    »Und dann wär’ einer weggerannt, hat er behauptet, der Franz«, bestätigte Luise.

    »Nur geglaubt hat ihm keiner von den maßgebenden Leut’«, sagte Heidi. »Wie sind wir jetzt eigentlich auf den Gerstler-Franzi gekommen?«

    »Weil ich wen gesehen hab’«, antwortete Luise.

    »Ach ja, richtig«, sagte Heidi, »du hast wen gesehen, dessen Gesicht dir bekannt vorgekommen ist.«

    »Und der unten an der Bushaltestell’ ausgestiegen ist«, bestätigte Luise.

    »Und dann hast wissen wollen, wie lang’ der Franzi jetzt einsitzt und schließlich hast nachgedacht und gemeint, es könnt’ hinkommen«, sagte Heidi.

    »Genau...!

    »Und was könnt’ hinkommen?«

    »Der Bursch, den ich gesehen hab’, der ist vielleicht sechs- oder siebenundzwanzig gewesen«, sagte Luise.

    »Und?«

    »Er ist dem Franzi wie aus dem Gesicht geschnitten«, antwortete Luise. »Mich hat sein Alter irritiert. Deswegen bin ich net gleich darauf gekommen.«

    »Du meinst...?«

    Luise nickte. »Aj, es könnt’ sein Sohn sein. Wie hat der Bub gleich geheißen?«

    »Werner?« fragte Heidi, »hat er net Werner geheißen?«

    »So ist es«, bestätigte Luise, »der Bub hat Werner geheißen. Wie alt war er damals? So zehn, elf...?«

    »Das kann hinkommen«, erwiderte Heidi. »Herrschaftseiten, das wär’ ja ein Ding, wenn der Sohn vom Gerstler-Franzi her zu uns nach Hinterjoch kommen würd’. Was er wohl hier will?«

    »Villeicht sehen, ob man seinen Vater da wieder aufnehmen würd’?« Luise zuckte mit den Schultern. »Obwohl ich mir net vorstellen kann, daß er noch mal her zu uns will, der Franzi. Da hat man ihm viel zuviel zugesetzt.«

    »Was könnt’ denn sonst der Grund sein, warum der Bub hergekommen ist?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

    Die zuckte mit den Schultern. »Ich hab’ nicht den blassesten Dunst...!«

    *

    Werner Gerstler hatte vor drei Wochen seinen siebenundzwanzigsten Geburtstag gefeiert, das heißt, er war siebenundzwanzig Jahre alt geworden, denn gefeiert hatte er seinen Geburtstag nicht.

    Sein Vater saß seit knapp fünfzehn Jahren in Haft und die Kommission hatte beschlossen, ihn auf Bewährung aus der Haft zu entlassen. Als Werner dies erfahren hatte, hatte er eine Besuchserlaubnis beantragt, und als er zwei Tage später bei seinem Vater war, um ihn zu besuchen, war der seltsam still.

    »Du weißt also schon, daß du entlassen wirst«, hatte Werner gesagt.

    Franz Gerstler hatte genickt. »Ja, der Direktor hat es mir gestern gesagt.«

    »Und wieso bist dann net fröhlich?« hatte Werner wissen wollen, »wenn andere die Nachricht hätten, denen könntest die Freude vom Gesicht ablesen.«

    Eine Weile hatte es gedauert, bis sein Vater geantwortet hatte. Dann hat er ihm noch mal erzählt, was er ihm schon zigmal erzählt hatte, nämlich, daß er unschuldig sei.

    »Ich hab’ die Marei net umgebracht«, hatte er gesagt,

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