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Schwerer Abschied vom Vater: Sophienlust Extra 112 – Familienroman
Schwerer Abschied vom Vater: Sophienlust Extra 112 – Familienroman
Schwerer Abschied vom Vater: Sophienlust Extra 112 – Familienroman
eBook128 Seiten4 Stunden

Schwerer Abschied vom Vater: Sophienlust Extra 112 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

»Tor, Tor!«, schrie der achtjährige Jörg und machte vor Freude einen Handstand. »Mensch, Sebastian, das war einfach klasse.« Über das frische Gesicht des kleinen Sebastian von Bredow flog ein glückliches Leuchten. Vor Freude über das Lob des älteren Freundes wurde er bis über die Ohren rot. »Darf ich nun bei euch in der Mannschaft richtig mitspielen?«, fragte er etwas atemlos. Jörg musterte den Jüngeren etwas abschätzend. »Mal sehen«, antwortete er gönnerhaft. »Ich werde mit Malte sprechen.« »Ach, bitte, tu das recht bald. Ich könnte doch gut in der Verteidigung spielen. Ich werde mir auch mächtig Mühe geben.« »Das muss Malte entscheiden. Er kommt heute Nachmittag nach Sophienlust. Dann werde ich mit ihm reden.« Die anderen Buben, die ebenfalls mitgespielt hatten, hatten das Gespräch mit Spannung verfolgt. »Ich glaube nicht, dass Malte den Sebastian mitspielen lassen wird«, meinte der kleine Bernd, der genau wie Sebastian sieben Jahre alt war.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum8. Aug. 2023
ISBN9783989361454
Schwerer Abschied vom Vater: Sophienlust Extra 112 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Schwerer Abschied vom Vater - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 112 –

    Schwerer Abschied vom Vater

    Unveröffentlichter Roman

    Gert Rothberg

    »Tor, Tor!«, schrie der achtjährige Jörg und machte vor Freude einen Handstand. »Mensch, Sebastian, das war einfach klasse.«

    Über das frische Gesicht des kleinen Sebastian von Bredow flog ein glückliches Leuchten. Vor Freude über das Lob des älteren Freundes wurde er bis über die Ohren rot.

    »Darf ich nun bei euch in der Mannschaft richtig mitspielen?«, fragte er etwas atemlos.

    Jörg musterte den Jüngeren etwas abschätzend.

    »Mal sehen«, antwortete er gönnerhaft. »Ich werde mit Malte sprechen.«

    »Ach, bitte, tu das recht bald. Ich könnte doch gut in der Verteidigung spielen. Ich werde mir auch mächtig Mühe geben.«

    »Das muss Malte entscheiden. Er kommt heute Nachmittag nach Sophienlust. Dann werde ich mit ihm reden.«

    Die anderen Buben, die ebenfalls mitgespielt hatten, hatten das Gespräch mit Spannung verfolgt.

    »Ich glaube nicht, dass Malte den Sebastian mitspielen lassen wird«, meinte der kleine Bernd, der genau wie Sebastian sieben Jahre alt war. »Der Malte denkt immer, er wäre etwas Besonderes. Und aus dem Heim sieht er von oben herab an. Unser Klassenlehrer hat neulich mit ihm geschimpft, weil er mich in der Pause angerempelt hat. Das ist ein richtiger Angeber. Findest du nicht auch, Sebastian?«

    Sebastian wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte. Wenn er ehrlich sein sollte, dann musste er seinem Freund Bernd recht geben, aber zugleich wollte er es sich nicht mit Jörg verderben, denn Jörg war Maltes Freund.

    Noch bevor Sebastian sich äußern konnte, ertönten aus der Ferne zwölf Glockenschläge.

    »Essenszeit«, schrie Jörg. Er lief zu seinem Fahrrad, das am Rande des kleinen Fußballplatzes im Grase lag.

    Auch den anderen Jungen war jetzt das bevorstehende Mittagessen wichtiger als der Fußball. »Bis heute Nachmittag«, riefen sie und fuhren winkend auf ihren Fahrrädern davon. Sie gehörten in den kleinen Ort Wildmoos, wo sie zusammen mit Jörg, Bernd und Sebastian die Volksschule besuchten. Im Augenblick waren aber Herbstferien, und bei dem schönen Wetter nutzten die Buben die freie Zeit und waren fast den ganzen Tag auf dem kleinen Fußballplatz, der ganz in der Nähe des Kinderheims Sophienlust lag.

    »Habe ich einen Hunger«, stöhnte Jörg und rieb sich seinen Bauch. »Mir ist, als hätte ich heute noch nichts zu essen bekommen.« Damit schwang er sich auf sein Fahrrad. »Los, beeilt euch, damit wir nicht zu spät kommen. Wir müssen uns noch waschen.« Er fuhr in einem so rasanten Tempo los, dass ihm die beiden jüngeren Buben kaum folgen konnten.

    Die drei konnten jedoch nicht weit mit den Rädern fahren, denn in dem schönen Park von Sophienlust war es verboten, mit den Fahrrädern zu fahren. So schoben sie ihre Räder das letzte Stück und kamen erhitzt beim Herrenhaus an, wo sie von der Heimleiterin, Frau Rennert, die von den Kindern liebevoll Tante Ma genannt wurde, empfangen wurden. Kopfschüttelnd sah die mütterliche Frau, die früher einmal Fürsorgerin gewesen war, den Kindern entgegen. »Wie seht ihr nur wieder aus. Wie die Dreckspatzen. Mein Gott, Sebastian, bist du in den Schlamm gefallen?«

    Sebastian sah etwas schuldbewusst an sich herab. Seine Knie waren schwarz, und sein hübsches kariertes Sporthemd zeigte dicke Schmutzstreifen. »Wir haben doch bloß Fußball gespielt«, sagte er etwas kleinlaut.

    Else Rennert lachte. »Das kann ich mir denken. Ihr und euer Fußball. Doch nun lauft und beeilt euch. Dass ihr mir ja sauber gewaschen bei Tisch erscheint.«

    Die Buben stürmten ins Haus. Die Heimleiterin wollte ihnen folgen, aber in diesem Augenblick bog der Wagen Denise von Schoeneckers in die Auffahrt ein. Frau Rennert blieb stehen und wartete, bis die Herrin von Sophienlust und Schoeneich ausgestiegen war. Mit raschen, aber sehr graziösen Schritten kam Denise auf die Heimleiterin zu. »Ich habe mich verspätet«, sagte sie etwas atemlos und reichte Else Rennert die Hand. »Ich wurde in Maibach aufgehalten. Gibt es hier etwas Neues?«

    Else Rennert schüttelte den Kopf. »Fast möchte ich sagen, gottlob nicht. Ich bin immer froh, wenn alles in einem gleichmäßigen Trott verläuft. Die Kinder genießen bei dem schönen Herbstwetter ihre Ferien.«

    »Hoffentlich hält sich das Wetter noch ein paar Tage so. Ich habe übrigens heute Sebastians Vater getroffen. Es ist sein Wunsch, dass der Junge noch einige Zeit in Sophienlust bleibt. Wie er mir sagte, hat er noch niemand gefunden, der sich zu Hause um Sebastian kümmern könnte.« Denise von Schoenecker sagte das sehr ernst und mit einem recht bekümmerten Gesicht.

    »Wie geht es Herrn von Bredow?«, fragte Frau Rennert leise.

    »Wie es einem Menschen geht, der fast ein Jahr lang in Untersuchungshaft war und dann wegen Mangel an Beweisen entlassen wurde. Solange seine Unschuld nicht einwandfrei bewiesen ist, wird der Verdacht, dass er seine Frau erschossen hat, immer auf ihm lasten. Wie Sie wissen, Frau Rennert, kenne ich Herrn von Bredow recht gut. Mein Mann und ich gehören dem gleichen Reitklub an wie er. Wir können nicht glauben, dass dieser Mann seine Frau erschossen hat. Wäre es aber ein Unglücksfall gewesen, dann hätte er das ganz gewiss zugegeben und zu seiner Tat gestanden. Ich bitte Sie, Frau Rennert, sprechen Sie nicht darüber. Es war Herrn von Bredows Wunsch, dass Sebastian in Sophienlust leben solle, als er selbst verhaftet wurde. Für Sebastian ist sein Vater auch jetzt noch auf Reisen. Mitunter denke ich, dass man dem Jungen die Wahrheit hätte sagen sollen, aber es war der Wunsch des Vaters, Sebastian damit nicht zu belasten. Der Tod seiner Mutter scheint dem Jungen jedoch nicht sehr nahegegangen zu sein. Allerdings hat sich Sybille von Bredow auch nie besonders um ihren kleinen Sohn gekümmert. Sie war kein mütterlicher Typ. Ich hatte immer den Eindruck, dass ihr das Kind lästig war. Sie war sehr lebenslustig, aber jetzt ist sie schon fast ein Jahr tot.«

    Denise schüttelte den Kopf, als könnte sie noch immer nicht fassen, dass diese schöne Frau nicht mehr am Leben war. »Ein Jahr«, murmelte sie vor sich hin. »Damals hatten wir kein so schönes Herbstwetter. Es war kalt und nass. Es regnete an dem ereignisreichen Tag, und ich hatte gar keine Lust, an dem Jagdrennen teilzunehmen.«

    Else Rennert räusperte sich. »Hoffentlich können wir Sebastian auch weiterhin in dem Glauben lassen, dass sich sein Vater auf Reisen befindet. Ich meine, einmal muss er es doch erfahren.«

    »Ja, einmal muss er die Wahrheit erfahren, und davor habe ich Angst. In unserer schnelllebigen Zeit wird zwar rasch vergessen. Das, was heute Schlagzeile macht, ist morgen bereits in Vergessenheit geraten. Aber jetzt wurde Klaus von Bredow aus der Untersuchungshaft entlassen, und damit wird die breite Öffentlichkeit noch einmal auf den Fall aufmerksam gemacht. Wir müssen sehr vorsichtig sein, Frau Rennert. Hier in Sophienlust weiß nur ein kleiner Kreis, dass Sebastian der Sohn von Klaus von Bredow ist. Mein Mann weiß es natürlich, dann Sie und Schwester Regine und Frau Dr. Anja Frey. Ich mache mir Sorgen um Sebastian, der nun ein Jahr in Sophienlust ist. Er ist ein liebenswerter kleiner Kerl, ehrlich und anständig. Immer wieder habe ich mit heimlicher Freude beobachtet, dass er bei Groß und Klein beliebt ist.«

    »Das ist er wirklich«, stimmte die Heimleiterin ihr zu. »Er hängt übrigens sehr an seinem Vater und vermisst ihn auch. Ganz im Gegenteil zu seiner Mutter. Ich habe ihn nie von seiner Mutter sprechen hören, immer nur von seinem Vater.«

    Denise von Schoenecker seufzte. »Und deshalb wird es Sebastian auch hart treffen, wenn er erfährt, dass sein Vater verdächtigt wird, seine Mutter erschossen zu haben. Bitte, Frau Rennert, wir müssen da in der kommenden Zeit ganz besonders vorsichtig sein. Sprechen Sie doch auch mit Schwester Regine darüber. Es wäre besser gewesen, Klaus von Bredow hätte seinen Sohn damals vor einem Jahr in eine ganz andere Gegend gebracht. Vielleicht nach Norddeutschland. Gut Bredow liegt leider nur zwanzig Kilometer von Sophienlust entfernt. Jeder hier kennt den Namen Bredow. Ich halte es geradezu für ein Wunder, dass das Kind nicht schon längst von Fremden mit der Wahrheit konfrontiert wurde. Auf jeden Fall werde ich noch heute mit Frau Dr. Anja Frey sprechen. Als Ärztin kennt sie unsere Kinder besonders gut. Aber jetzt muss ich mich beeilen. Ich glaube, die Kinder sitzen schon bei Tisch.« Leichtfüßig eilte Denise von Schoenecker davon.

    Else Rennert blieb zurück und sah sinnend vor sich hin. Sie hatte in ihrem Leben schon viele schwere Schicksale kennengelernt, hatte viel Leid und Tränen gesehen. Jetzt grübelte sie darüber nach, wie dem kleinen Sebastian am besten zu helfen sei. Eines Tages musste er erfahren, dass sein Vater in Untersuchungshaft gewesen war, dass man ihn beschuldigt hatte, seine Frau getötet zu haben. Obwohl die Tat ihm nicht hatte nachgewiesen werden können, blieb doch noch immer ein Verdacht an ihm haften, solange der Fall nicht restlos aufgeklärt war. Wie würde ein Kind von sieben Jahren damit fertig werden? Und wie konnte man einem Kind die Wahrheit sagen, ohne dass es dabei einen seelischen Schaden nahm? Denise von Schoenecker sprach für Klaus von Bredow. Sie kannte ihn persönlich und hielt ihn für unschuldig. Aber war sie als Gutsnachbarin nicht vielleicht voreingenommen?

    Schon als Frau Rennert dieser Gedanke kam, schalt sie sich selbst. Denise von Schoenecker war ganz gewiss nicht voreingenommen. Das entsprach einfach nicht ihrer Art. Sie war eine gute Menschenkennerin, und sie war durch die schwere Zeit, die sie nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes hatte durchstehen müssen, zu einer starken Persönlichkeit gereift.

    Die Heimleiterin fuhr etwas schuldbewusst aus ihren Gedanken auf. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie sich beeilen musste, wenn sie nicht zu spät zum Essen kommen wollte.

    Jetzt, in den Ferien, ließ man sich etwas mehr Zeit für die Mahlzeiten. Es ging

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