Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Drama in Villa: Erika Roman 2 – Liebesroman
Rendezvous am Silbermoor: Erika Roman 4 – Liebesroman
Keine Zeit für Zärtlichkeit: Erika Roman 1 – Liebesroman
eBook-Reihen10 Titel

Erika Roman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Über diese Serie

82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt!

Es war ein heißer, trockener Julitag, die Sonne brannte die letzte Feuchtigkeit aus dem Boden. Das sonst so saftige Grün der Wiesen hatte längst einen bräunlichgrauen Schimmer bekommen, und nur den unermeßlichen Buchenwäldern ringsum konnte die anhaltende Trockenheit nichts ausmachen. Die Kronen der mächtigen Bäume sammelten die sengenden Lichtstrahlen, und in ihrem Schatten blieb es angenehm kühl.


Benno von Haverkamp, Major a.D., in Ehren ergrauter Kavallerist, schob sich mühsam aus seinem Lehnstuhl und tastete sich an der Tischplatte entlang zum offenen Fenster. Dort blieb er stehen, die Hände fest auf den Fenstersims gestützt.


Tief atmete er die frische Waldluft ein. Im Zimmer war es gar so stickig, aber er konnte nicht hinaus, das war es eben. Seitdem er sich dieses scheußliche Hüftleiden im vergangenen Winter zugezogen hatte, war er zur Untätigkeit verdammt. Er hockte hier herum und mußte sich bedienen lassen. Nicht einmal nach seinen Pferden konnte er sehen.


Dieses ganze Leben taugte nicht mehr viel. Mit Siebzig hatte man abzutreten, man durfte sich da nicht viel vormachen. Was war das überhaupt für eine Welt? Männer wie er konnten sich darin nicht mehr zurechtfinden. Alles war ins Gleiten geraten, und was ihm ein Leben lang unumstößliche Lebensgrundsätze gewesen waren, das galt heute nicht mehr.


Er jedoch wollte sich nicht mehr ändern, er nicht! Darum auch hatte er bockbeinig auf seinem alten Landsitz ausgeharrt, solange er lebte, würde hier nichts geändert werden. Punktum…! Er blieb bei seiner Meinung, daß die Menschen früher glücklicher gewesen waren, die Hochgestellten ebenso wie der einfache Mann auf der Straße.


Benno
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Okt. 2017
Drama in Villa: Erika Roman 2 – Liebesroman
Rendezvous am Silbermoor: Erika Roman 4 – Liebesroman
Keine Zeit für Zärtlichkeit: Erika Roman 1 – Liebesroman

Titel in dieser Serie (10)

  • Keine Zeit für Zärtlichkeit: Erika Roman 1 – Liebesroman

    1

    Keine Zeit für Zärtlichkeit: Erika Roman 1 – Liebesroman
    Keine Zeit für Zärtlichkeit: Erika Roman 1 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Die Familie saß an dem großen, langen Tisch im Eßzimmer. Dort, wo früher Christoph Eggebrechts Platz gewesen war, saß heute sein ältester Sohn Leopold. In diesem Augenblick allerdings saß er nicht, sondern stand. Er stand mit erregt vorgebeugtem Oberkörper und hämmerte mit der Faust auf die polierte Tischplatte. »Dieses Testament ist eine Schande«, schrie er, »wir können uns so etwas auf keinen Fall gefallen lassen! Auf keinen Fall! Ich weiß nicht, was Vater sich eigentlich dabei gedacht hat, aber wir müssen etwas dagegen unternehmen.« Einen Augenblick herrschte Schweigen. Leopold Egge­brecht sah die Familienmitglieder der Reihe nach an, als wolle er ihnen noch einmal einhämmern, daß man unbedingt etwas unternehmen müsse. Es war seine Schwester Natalie, die jüngste der vier Egge­brecht-Töchter, die das Schweigen brach. »Und was willst du unternehmen?« fragte sie mit ihrer tiefen, etwas rauhen Stimme. »Ich meine, hast du einen bestimmten Plan?« Leopold Eggebrecht schwieg. »Na also«, sagte seine Schwester ruhig, »das habe ich mir doch gedacht. Ihre Stimme klang scharf, als sie fortfuhr: »Du solltest alt genug sein, Leopold, um nicht immer so töricht zu schwätzen.« Leopold brauste auf. »Ich werde etwas unternehmen, darauf kannst du dich verlassen. Das bin ich der Familie und unserem Namen schuldig.« »Quatsch«, entgegnete Natalie scharf. »Es würde dir nichts schaden, wenn du bei anderen Gelegenheiten öfter daran denken würdest, was du unserem Namen schuldig bist.« Leopold Eggebrecht bekam einen roten Kopf. Die anderen Familienmitglieder sahen betreten vor sich hin. Außer Natalie und Leopold saßen noch fünf Personen an dem großen Tisch: ihre Schwestern Gertrud und Rudolfine mit ihren Männern

  • Drama in Villa: Erika Roman 2 – Liebesroman

    2

    Drama in Villa: Erika Roman 2 – Liebesroman
    Drama in Villa: Erika Roman 2 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Frau Dora Conradi wachte durch das schrille Läuten des Weckers auf. Erschrocken hob sie den Kopf, um ihn dann abermals in die weichen Kissen zurückfallen zu lassen. Gerade jetzt hätte sie gern noch ein wenig geschlafen. Sie war nicht mehr die Jüngste, außerdem war sie ein Mensch, der von frühester Jugend an gewöhnt war, spät ins Bett zu gehen, um dafür morgens ein wenig länger zu schlafen. Sie hatte sich das auch stets leisten können. Ein kleines Vermögen sicherte ihr ein beschauliches, sorgenfreies Leben. Seitdem jedoch ihre Nichte Inge Gräfenhan zu Besuch war, mußte sie wohl oder übel zur Frühaufsteherin werden. Das Mädel schien den Aufenthalt bei seiner Tante für einen einzigen köstlichen Urlaub zu halten. Und es sollte doch nach dem Wunsch der Mutter das genaue Gegenteil sein. Frau Gräfenhan hatte ihre Tochter Inge hierher auf das flache Land geschickt, weil sie befürchtete, die Tochter könnte sich an einen Mann verlieren, der ganz und gar nicht dem entsprach, was sie sich unter ihrem zukünftigen Schwiegersohn vorstellte. Dora Conradi seufzte. Sie hatte das Gefühl, daß ihre Schwester, Magdalene Gräfenhan, es am liebsten sehen würde, wenn Inge unverheiratet blieb. Diesen Standpunkt konnte sie ihrer Schwester nicht einmal übelnehmen, nachdem es in ihrer Ehe sehr bald zu einem Zerwürfnis gekommen war. Noch immer rasselte der Wecker. Langsam erstarb jetzt das Geräusch. Frau Conradi blickte mißmutig hinüber, es war genau sechs Uhr, eine Stunde, zu der sie sonst noch in tiefstem Schlummer lag. Nun erhob sie sich widerstrebend. Aus der Küche kam ihr bereits der Duft frisch aufgebrühten

  • Rendezvous am Silbermoor: Erika Roman 4 – Liebesroman

    4

    Rendezvous am Silbermoor: Erika Roman 4 – Liebesroman
    Rendezvous am Silbermoor: Erika Roman 4 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Norbert von Pletten schaute auf die Uhr, während er wieder in den vierten Gang schaltete. Wie ein silbernes Band lag die Landstraße vor ihnen, und die Bäume flogen wie huschende Schatten in dem gleißenden Sonnenlicht an ihnen vorüber. »Es ist gleich zwölf Uhr«, sagte Norbert. »Wann fährt dein Zug?« Ein rascher Blick streifte das blonde Mädchen mit dem zarten Profil, das neben ihm im Wagen saß. Ihr langes helles Haar, das sonst in lockeren Wellen bis fast auf die Schultern fiel, flatterte jetzt lustig im Wind der raschen Fahrt. Wenn sich eine Strähne über die Augen legte, pustete sie dagegen und warf lachend den Kopf zurück. Sie sieht aus wie ein Kind, dachte Norbert, und obwohl seine Aufmerksamkeit dem Fahren galt, nahm er doch Beates leicht geöffneten Mund und die zart geröteten Wangen mit leiser Bewunderung wahr. Wer sie nicht kennt, würde niemals glauben, daß dieses unbeschwert heitere Mädchen so energisch und ehrgeizig sein kann. Eine gute Mischung für die künftige Herrin auf dem Plettenschen Besitztum! »Wir haben noch genug Zeit«, unterbrach ihre helle klingende Stimme seine Betrachtungen. »Der Zug fährt erst zwölf Uhr zwanzig, und du brauchst uns also nicht in den Tod zu fahren!« mahnte sie lachend und legte leicht ihre Hand auf seinen rechten Arm. Doch ohne das Tempo zu verlangsamen, fuhr Norbert von Pletten über die staubige Landstraße, bis in der Ferne das Bahnhofsgebäude vor ihnen auftauchte. Staubwolken wirbelten auf, als der blaue Sportwagen durch die flirrende Hitze dieses Maitages raste. Doch durch das geöffnete Verdeck spürten Norbert und Beate

  • Ihr schönstes Geschenk: Erika Roman 3 – Liebesroman

    3

    Ihr schönstes Geschenk: Erika Roman 3 – Liebesroman
    Ihr schönstes Geschenk: Erika Roman 3 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Dagmar Helmer ließ das Buch langsam in den Schoß sinken und sah verträumt in die Ferne. Von ihrem Fensterplatz hatte sie einen wundervollen Blick in den parkartigen Garten, der das traute Einfamilienhaus umgab. Ein glücklicher Schimmer glitt über ihre feinen Züge, als ein etwa fünfjähriger Bub den Gartenweg heruntergelaufen kam. »Ich komme vom Spielen zurück«, klang eine klare, frische Kinderstimme, und unbekümmert lachten Werners Blauaugen die Mutter an. Sie kannte ihren wilden, aber lieben Buben. Er wollte ihr wohl zu verstehen geben, daß man nach beendetem Spiel ganz tüchtig Hunger habe. »Komm schon, Werner!« Noch immer lag das glückliche Leuchten um ihren Mund, als sie die kleine blitzsaubere Küche betrat. Hier war ihr ureigenstes Reich, ihr Wirkungskreis. Nein, Frau Dagmar hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst am Küchenherd zu stehen und für ihre Lieben das Essen zu bereiten. Sooft sie auch von dem Gatten deswegen teils gutmütig verspottet, teils auch etwas ärgerlich verwiesen wurde, so war sie davon nicht abzubringen. So sehr sie den Gatten liebte, so gut sie sich mit ihm verstand, gab es doch Dinge, in denen sie nicht übereinstimmten. Ob es wohl an der verschiedenartigen Erziehung lag, die sie genossen hatten? Bernd Helmer war der einzige Sohn seiner Eltern gewesen. Man hielt es daher für selbstverständlich, daß er verwöhnt wurde und ihm kein Wunsch versagt blieb. Frau Dagmar dagegen hatte es wahrlich nicht leicht gehabt! Wohl hatte sie bei reichen Verwandten eine einigermaßen gu­te Erziehung genossen, aber man hatte sie fühlen lassen, daß man sie und ihren Bruder nicht gern aufgenommen hatte. Und nun? Frau Dagmar fuhr

  • Sehnsucht nach der großen Liebe: Erika Roman 5 – Liebesroman

    5

    Sehnsucht nach der großen Liebe: Erika Roman 5 – Liebesroman
    Sehnsucht nach der großen Liebe: Erika Roman 5 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Die beiden alten Leute standen lange auf der Straße und schauten andächtig auf die vielen blanken Messingschilder. Man hätte fast meinen können, sie suchten einen bestimmten Namen auf den vielen Tafeln, die am Eingang des Hochhauses angebracht waren, aber bei näherer Betrachtung bemerkte man, daß dieser Eindruck täuschte. Das alte, einfach gekleidete Ehepaar sah nur auf die eine Tafel, die den eigenen Familiennamen, aber den Vornamen ihrer Tochter trug. »Dr. Eira Althoff«, las Vater Gregor mit etwas zitternder Stimme. »Jetzt hat sie es endlich geschafft«, sagte die Frau leise und schob ihren Arm unter den des Mannes. »Ob sie böse ist, wenn wir sie jetzt stören? Sie hat doch sicher viel zu tun, hat sie doch ihr Examen mit ›sehr gut‹ bestanden.« Sie zögerten, die Drehtür zu durchschreiten, und es störte sie nicht, daß der Pförtner sie aus einer Loge heraus spöttisch unter emporgezogenen Brauen betrachtete. Man sah auf den ersten Blick, daß sie vom Lande kamen. Die Kleidung verriet es ebenso wie die linkische und unbeholfene Art, in der sie auf dem sonnenheißen Pflaster standen. Der Mann machte keine Anstalten, sein Schiebefenster zu öffnen, als die beiden sich einen Ruck gaben und eintraten. Nur sein Grinsen wurde breiter, als er sah, daß sie zögernd auf den Paternoster schauten. Die haben solch einen Aufzug bestimmt noch nicht gesehen, dachte er verächtlich. Vater Gregor verzog den Mund, dann ging er mit seiner Frau die zahllosen Stufen der Treppe hinauf. Er war zu alt, um noch solche Abenteuer wie das Betreten einer so modernen Einrichtung zu wagen. Im

  • Das Glück kam von ganz allein: Erika Roman 6 – Liebesroman

    6

    Das Glück kam von ganz allein: Erika Roman 6 – Liebesroman
    Das Glück kam von ganz allein: Erika Roman 6 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Doktor Knut von Lassen, Rechtsanwalt, hatte an dem schönen Märztage, mit dem unsere Geschichte beginnt, allen Grund, mit sich und der Welt zufrieden zu sein. Er erwachte in dem großen, luftigen Schlafzimmer seines hübschen Landhauses wie üblich um sechs Uhr morgens, sprang aus dem Bett und rieb sich im Badezimmer kühl ab. Dann trieb er mit Eifer Gymnastik und freute sich, wie gut er in Form war. Nachdem er sich rasiert hatte, frühstückte er, machte einen Gang durch den Garten und fuhr mit seinem schnittigen Mercedes zum Tattersall. Der Morgenritt dauerte genau eine Stunde. Heimgekehrt, wurde der Reitanzug mit dem Stadtzivil ­vertauscht, und statt des Reit­stocks begleitete eine elegante schweins­lederne Aktentasche ihren Herrn auf der Fahrt ins Büro. Die Schreibmaschinendamen, unter der Aufsicht von Fräulein Grieß, arbeiteten schon seit einer halben Stunde, und seit einer halben war auch der Freund und Mitarbeiter Lassens, Rechtsanwalt Graun, bereits in seinem Zimmer tätig. Es ergab sich aber heute, wie jeden Tag, daß der junge Chef in einer knappen Stunde mehr leistete als die übrigen zusammen. Die Stenotypistinnen nahmen, sobald er in seinem Arbeitszimmer hinter dem Schreibtisch saß, mit fliegenden Fingern so viel Text auf, daß sie bis zum Spätnachmittag zu tun hatten. Sie konnten nur gerade, wenn sie das Chefzimmer betraten und verließen, einen bewundernden Blick auf den Hochverehrten werfen – er begann zu diktieren, sobald sie nur an dem für sie bestimmten Seitentisch Platz genommen hatten, und sprach ohne Pause die schwierigsten Beweisanträge und Erwiderungen auf gegnerische Forderungen herunter, als sei in seinem Gehirn ein Motor, den er

  • Flucht vor der großen Liebe: Erika Roman 8 – Liebesroman

    8

    Flucht vor der großen Liebe: Erika Roman 8 – Liebesroman
    Flucht vor der großen Liebe: Erika Roman 8 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Als sie sich kennenlernten, ahnte Prilia Kerksen nicht, daß er verheiratet war. Vieles wäre dann anders gekommen… Es begann im Theater. Das Mädchen saß auf dem Platz, den ihr die Freundin geschenkt hatte, und nahm anfangs keine Notiz von dem Mann im eleganten Smoking, der neben ihr saß. Und vielleicht hätten sie sich niemals kennengelernt, wenn ihr nicht das Programmheft vom Schoß geglitten wäre. Dr. Matty Corden bückte sich, bevor sie es greifen konnte und reichte es ihr mit einem Lächeln. Das Lächeln, das bezaubernde, etwas arrogante Lächeln, erstarrte auf seinem Gesicht, als er zum erstenmal Prilia in die Augen schaute. Er konnte seinen Blick nicht abwenden, so schön, so unendlich rührend und ergreifend war das junge Antlitz unter der Fülle des blonden Haares. Auch Prilias Lächeln verschwand. Es kostete sie eine gewaltige Anstrengung, den Kopf zu senken. Ihre Hände, die das Programmheft entgegennahmen, zitterten leicht. »Ich danke Ihnen.« War das überhaupt noch ihre Stimme? Sie klang heiser und belegt. Ein unsichtbarer Strom ging von Mensch zu Mensch, der sie auf seltsame Weise verband und ihnen verriet, daß sie ihrem Schicksal begegnet waren. So fing es an. Ganz harmlos und ohne eine Täuschungsabsicht, ganz zufällig. Matty Corden trug keinen Ring. Als Arzt störte es ihn bei der Arbeit, und Prilias Herz schlug schneller, als sie es bemerkte. Vergeblich versuchte sie sich nach dem Dunkelwerden auf das Geschehen auf der Bühne zu konzentrieren, es gelang ihr nicht. Sie spürte ein Herz an ihrer Seite fragen und verwünschte ihr eigenes, das antwortete, das bebte und zuckte, wenn sich ihre Arme

  • Diese Ehe darf nicht scheitern: Erika Roman 7 – Liebesroman

    7

    Diese Ehe darf nicht scheitern: Erika Roman 7 – Liebesroman
    Diese Ehe darf nicht scheitern: Erika Roman 7 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Langsam ging Joachim Bran­kows riesige Gestalt durch die Fabrikräume. Seine großen dunklen Augen glitten prüfend über die Maschinen und die Leute, die diese Maschinen bedienten. Immer weiter schritt der Fabrikherr, sprach weder einen Tadel noch ein Lob aus. Aus einer Abteilung in die andere führte sein Weg. Endlich stand er wieder in seinem Privatbüro – und hier starrte er eine ganze Weile vor sich hin. Wußte er doch nur zu genau, daß er mit diesem Gang durch die Fabrik lediglich seiner inneren Unruhe hatte Herr werden wollen. Seine Gedanken aber waren bei Rena Lindhoff. Wie würde sie seine Werbung aufnehmen? War er überhaupt den richtigen Weg gegangen, als er sich zunächst einmal hinter ihren Vater gesteckt hatte? Mußte Rena ihn deswegen nicht verachten, mußte sie nicht das Gefühl haben, gekauft zu werden? Zunächst wäre es doch wohl nötig gewesen, daß sie einander lieben lernten, würde sie vielleicht sagen. Wenn er dann mit seinem Geld dem Vater beigesprungen wäre, hätte er nicht den falschen Eindruck gemacht, den er so machen mußte. Ja, er wußte das selbst! Aber er hatte gefürchtet, daß sie stolz und unnahbar geblieben wäre, daß sie sich ihm mit jenem Hochmut genähert hätte, der auch bei ihrem Vater deutlich spürbar gewesen war. Die Familie von Lindhoff blickte auf eine stattliche Reihe von Ahnen zurück. Das bekam ihr leider nicht sehr gut. Es machte die Herrschaften etwas überheblich – sie verloren dabei den gesunden Sinn für die Wirklichkeit. Das heißt, so ganz stimmte das nicht. Herr von Lindhoff hatte jedenfalls sehr schnell begriffen, welche ungeahnten Geldquellen sich

  • Der Herr vom Kreuzhof: Erika Roman 9 – Liebesroman

    9

    Der Herr vom Kreuzhof: Erika Roman 9 – Liebesroman
    Der Herr vom Kreuzhof: Erika Roman 9 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Still lag der große, weitläufige Park, der das mächtige Gut des Kreuzhofers einschloß. Samtgrüne Rasenflächen, leuchtende Blumenbeete und schöne alte Bäume verstärkten den Zauber und weckten in dem Beschauer die heimliche Sehnsucht, für Augenblicke dem lauten Trubel der Welt zu entfliehen und sich in den stillen Frieden des Parkes zurückzuziehen. Das Wasser des ausgedehnten Weihers war dunkelgrün, die Sonnenstrahlen ließen es aufgleißen in irisierendem Licht. Stolze weiße Schwäne folgten der silbernen Bahn, die das kleine Boot zog, das lautlos über das Wasser dahinglitt. Der schlanke blonde Mann im Boot war nur mit einem leichten Sommerhemd und kurzer weißer Hose bekleidet. Das Gesicht war schmal und markant, mit ausdrucksvollen Zügen. Die Nase ungewöhnlich schlank, der Mund schmal, aber etwas weichlich, während das leicht vorgeschobene Kinn diesen Eindruck wieder verwischte und deutlich verriet, daß ein starker Wille in diesem Mann steckte. Die Augen waren felsgrau, wurden aber gefährlich grün, wenn er in Zorn geriet. Jetzt aber lag in seinen grauen Augen eine leidenschaftliche Zärtlichkeit, mit der sein Blick das zarte, zierliche Mädchen umfaßte, das vor ihm auf dem Boden des Bootes hockte und seinen schwarzen Kopf gegen seine Knie lehnte. Sein Blick glitt sinnend über das Mädchen hin, schweifte dann ab und blieb gedankenverloren an dem weißen, hohen Gebäude hängen, das von dem dunkel schimmernden Eichenwald umgeben war. Ein reizvoller Gegensatz waren die zartgrünen Birken, der weiße Ahorn, die Blutbuchen und die blühenden Sträucher. Weiß Gott, der Besitzer vom Kreuzhof verstand es, seinem Anwesen einen effektvollen Rahmen zu geben und die ehrliche Bewunderung der Menschen hervorzurufen. Stolz schwellte die Brust

  • Das Geständnis einer großen Liebe: Erika Roman 10 – Liebesroman

    10

    Das Geständnis einer großen Liebe: Erika Roman 10 – Liebesroman
    Das Geständnis einer großen Liebe: Erika Roman 10 – Liebesroman

    82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Es war ein heißer, trockener Julitag, die Sonne brannte die letzte Feuchtigkeit aus dem Boden. Das sonst so saftige Grün der Wiesen hatte längst einen bräunlichgrauen Schimmer bekommen, und nur den unermeßlichen Buchenwäldern ringsum konnte die anhaltende Trockenheit nichts ausmachen. Die Kronen der mächtigen Bäume sammelten die sengenden Lichtstrahlen, und in ihrem Schatten blieb es angenehm kühl. Benno von Haverkamp, Major a.D., in Ehren ergrauter Kavallerist, schob sich mühsam aus seinem Lehnstuhl und tastete sich an der Tischplatte entlang zum offenen Fenster. Dort blieb er stehen, die Hände fest auf den Fenstersims gestützt. Tief atmete er die frische Waldluft ein. Im Zimmer war es gar so stickig, aber er konnte nicht hinaus, das war es eben. Seitdem er sich dieses scheußliche Hüftleiden im vergangenen Winter zugezogen hatte, war er zur Untätigkeit verdammt. Er hockte hier herum und mußte sich bedienen lassen. Nicht einmal nach seinen Pferden konnte er sehen. Dieses ganze Leben taugte nicht mehr viel. Mit Siebzig hatte man abzutreten, man durfte sich da nicht viel vormachen. Was war das überhaupt für eine Welt? Männer wie er konnten sich darin nicht mehr zurechtfinden. Alles war ins Gleiten geraten, und was ihm ein Leben lang unumstößliche Lebensgrundsätze gewesen waren, das galt heute nicht mehr. Er jedoch wollte sich nicht mehr ändern, er nicht! Darum auch hatte er bockbeinig auf seinem alten Landsitz ausgeharrt, solange er lebte, würde hier nichts geändert werden. Punktum…! Er blieb bei seiner Meinung, daß die Menschen früher glücklicher gewesen waren, die Hochgestellten ebenso wie der einfache Mann auf der Straße. Benno

Mehr von Diverse Autoren lesen

Ähnlich wie Erika Roman

Ähnliche E-Books

Darstellende Künste für Sie

Mehr anzeigen

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Erika Roman

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen