Willi Bruckners Heimkehr: Der Bergpfarrer 337 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Sebastian Trenker fand Stefan Grasers Adresse in München auf Anhieb. Sie lag in einem Wohnbezirk mit ziemlich heruntergekommenen Altbauten. Stefan Graser lebte zusammen mit seiner Mutter in einem großen Wohnblock. Da es nach zehn Uhr war, ging Sebastian davon aus, dass er niemand aus dem Bett holte, wenn er läutete. Er musste auch nicht lange warten, dann vernahm er das Summen der elektrischen Schließanlage und er konnte die Haustür aufdrücken. Vor ihm lag ein enges Treppenhaus. Es roch muffig. Rechts neben der Treppe waren die Briefkästen der Bewohner an der Wand angebracht. Einige quollen über vor Reklamen. Sebastian stieg hinauf, unter seinem Gewicht ächzten die hölzernen Treppenstufen. Im dritten Obergeschoß wurde er erwartet. Eine mittelgroße, deutlich übergewichtige Frau stand in der Tür. Fragend fixierte sie den Pfarrer. »Grüß Gott.« Sebastian war an die Tür herangetreten. »Bin ich richtig bei Graser?« Die Frau nickte. »Was wollen S' denn von uns?«, fragte sie, und ihr Blick war misstrauisch. Sebastian schätzte sie auf Mitte vierzig und vermutete, dass es sich um Stefan Grasers Mutter handelte.
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Buchvorschau
Willi Bruckners Heimkehr - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 337 –
Willi Bruckners Heimkehr
Und schon wieder sorgt er für Herzklopfen!
Toni Waidacher
Sebastian Trenker fand Stefan Grasers Adresse in München auf Anhieb. Sie lag in einem Wohnbezirk mit ziemlich heruntergekommenen Altbauten. Stefan Graser lebte zusammen mit seiner Mutter in einem großen Wohnblock.
Da es nach zehn Uhr war, ging Sebastian davon aus, dass er niemand aus dem Bett holte, wenn er läutete. Er musste auch nicht lange warten, dann vernahm er das Summen der elektrischen Schließanlage und er konnte die Haustür aufdrücken.
Vor ihm lag ein enges Treppenhaus. Es roch muffig. Rechts neben der Treppe waren die Briefkästen der Bewohner an der Wand angebracht. Einige quollen über vor Reklamen.
Sebastian stieg hinauf, unter seinem Gewicht ächzten die hölzernen Treppenstufen.
Im dritten Obergeschoß wurde er erwartet. Eine mittelgroße, deutlich übergewichtige Frau stand in der Tür. Fragend fixierte sie den Pfarrer.
»Grüß Gott.« Sebastian war an die Tür herangetreten. »Bin ich richtig bei Graser?«
Die Frau nickte. »Was wollen S’ denn von uns?«, fragte sie, und ihr Blick war misstrauisch.
Sebastian schätzte sie auf Mitte vierzig und vermutete, dass es sich um Stefan Grasers Mutter handelte. »Ich würd’ gern den Stefan Graser sprechen. Vermutlich sind Sie seine Mutter. Mein Name ist Trenker, ich bin Pfarrer der Gemeinde St. Johann.«
Die Frau war zusammengezuckt. »Dann sind Sie es also, der meinem Sohn ständig Probleme bereitet«, stieß sie zornig hervor. »Alle Nase lang erhält mein Stefan eine Vorladung zur Polizei. Keiner will ihm glauben, dass er mit der Sach’ auf dem Jagdschloss bei St. Johann nix zu tun hat.«
»Er ist auf der Überwachungskamera zu sehen«, versetzte der Geistliche ruhig. »Ihr Sohn behauptet zwar, dass es sich um einen Doppelgänger handelt, aber das ist doch sehr unwahrscheinlich.«
»Mein Bub hat ein Alibi!«, patzte Sieglinde Graser zurück.
»Ich weiß. Dennoch würd’ ich gern mit dem Stefan sprechen. Ist er da?«
Sekundenlang schien sie unschlüssig zu sein, was sie tun sollte, doch plötzlich gab sie die Tür frei. »Kommen S’ halt herein. Ich frag’ mich zwar, was Sie vom Stefan wollen, aber da er nix zu verbergen hat, ist auch nix dagegen zu sagen, dass Sie mit ihm reden.« Sie führte Sebastian ins Wohnzimmer. »Nehmen S’ Platz, Herr Pfarrer. Ich hol’ den Stefan. Er liegt noch im Bett.«
Alleine im Wohnzimmer schaute er sich um. Die Couch und die beiden Sessel waren alt und abgesessen. Der nussbaumfarbene Wohnzimmerschrank hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Sebastian ließ sich in einen der Sessel sinken.
Er vernahm Stimmen. Der Bursche schien sich ziemlich heftig aufzuregen. Gleich darauf herrschte Ruhe, und dann erschien Sieglinde Graser im Wohnzimmer. »Der Stefan kommt gleich. Er war net gerade erfreut …«
»Das hab’ ich schon gehört«, erklärte Sebastian. »Arbeitet Ihr Sohn denn nicht?«
»Der hat doch zwei linke Händ’!«, kam es ziemlich verbittert über ihre Lippen. »Nach der Hauptschule hab’ ich ihn zu einem Schreiner in die Lehre geschickt, aber dort hat er’s keine sechs Wochen ausgehalten. Seitdem lungert er hier herum, daran sind nur seine Kumpels schuld. Wenn ich was zu ihm sag’, erhalt’ ich nur eine patzige Antwort. Aber der Apfel fällt net weit vom Stamm. Sein Vater war auch der Arbeit erfolgreich aus dem Weg gegangen. Ich hab’ allein für die Familie sorgen müssen. Als ich dann krank geworden bin und weniger verdient hab, ist er abgehauen.«
»Schimpf’ net über den Papa!«, erklang es mürrisch von der Tür her. »Du hast ihn doch aus dem Haus getrieben. Und wenn du so weitermachst, dann geh’ ich auch.«
Stefan Graser betrat das Wohnzimmer. Er trug über dem gestreiften Schlafanzug einen blauen Bademantel. Seine Haare waren kurz geschoren und an seinem linken Ohrläppchen funkelte ein silberner Stecker. Der Blick, mit dem er Sebastian maß, war unfreundlich und widerwillig. »Was wollen Sie denn von mir? Ich hab’ den Bullen doch schon oft genug gesagt, dass ich mit der Sache nix zu tun hab’. Wollen S’ mich vielleicht bekehren? Oder möchten S’ mich einschüchtern? Keine Chance! Ich glaub’, ich komm’ eh’ mal net in den Himmel, also ist’s wurscht, wenn ich mich nix um Gott und die Kirche scher’.«
»Ich will dich weder bekehren, Stefan, noch will ich dich einschüchtern. Und ob du mal im Himmel oder in der Höll’ landest, das ist allein deine Sache. Du hast doch nix dagegen, dass ich dich mit du anred’?«
Das schien genau die Sprache zu sein, die Stefan verstand. Er schaute den Pfarrer ziemlich verblüfft an, dann murmelte er: »Ich hab’ kein Problem damit. Jetzt sagen S’ schon, was Sie wollen. Denken kann ich es mir zwar, aber wenn S’ mich schon aus dem Bett gejagt haben …«
»Ich will aus deinem Mund die Wahrheit hören. Du warst dabei auf Schloss Hubertusbrunn. Und deine beiden Kumpel, auf die du dich berufst und die dein Alibi bestätigt haben, waren ebenfalls dabei.«
Stefan Graser warf sich auf die Couch, schlug die Beine übereinander und lachte ironisch auf. »Meinen S’, Sie schaffen, was die Bullen net geschafft haben? Dann sind S’ auf dem Holzweg, Pfarrer. Sie können mich net aus der Reserve locken.«
Sebastian beugte sich nach vorn, legte die Unterarme auf die Oberschenkel. Sein Blick war direkt und klar und Stefan konnte ihm nicht standhalten. Er schaute auf die Seite, begann seine Hände zu kneten und fühlte sich offensichtlich plötzlich nicht mehr wohl in seiner Haut.
»Es geht mir gar net um dich, Stefan«, sagte Sebastian, »und auch net um deine Freunde. Was ihr getan habt, ist Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, aber dahinter steckt noch was anderes. Mich interessiert, wer euer Auftraggeber ist. Nur er ist für mich wichtig. Du könntest vielleicht sogar straffrei wegkommen, wenn du jetzt die Wahrheit sagst.«
»Keine Chance. Ich bleib dabei: Meine Kumpel und ich waren in der Disco in Schwabing. Dass wir in dem Gewühl’ dort keinem aufgefallen sind, braucht niemand zu wundern. Der Kerl, der in dem Video zu sehen ist, mag zwar eine verdammte Ähnlichkeit mit mir haben, aber ich bin’s net.«
Jetzt mischte sich – zu Sebastians großer Verwunderung –, Sieglinde Graser ein. Fast beschwörend sagte sie: »Wenn du dabei warst, Stefan, dann sag’ es dem Herrn Pfarrer. Du hast es eben selbst gehört. Du kannst straffrei aus der Nummer rauskommen. Denk’ doch mal nach. Du hast schon einige Vorstrafen und hast Bewährung. Wenn s’ dich überführen, gehst du in den Knast.«
»Du hast mir bis jetzt doch geglaubt, Mama, dass ich unschuldig bin!«, fuhr Stefan seine Mutter an.
»Vielleicht wollt’ ich’s nur glauben. Aber viel spricht dafür, dass ihr – du und deine Freunde – in St. Johann wart.«
»So, was denn?«
Es war Sebastian, der antwortete. Er sagte: »Das Video, Stefan, und die Tatsache, dass es drei waren. Du und deine Freunde, ihr verschafft euch gegenseitig Alibis. Das ist schon mal ziemlich unglaubwürdig, nachdem euch in der Disco kein Mensch gesehen hat. Überleg’ doch mal: Wenn einer deiner Kumpels umfällt, gehst du wahrscheinlich hinter Gitter. Willst du das?«
»Sie können sich von mir aus den Mund fransig reden!«, giftete Stefan und drückte sich aus dem Sessel in die Höhe. »Ich war net beim Schloss, und damit basta! Den Weg nach München hätten S’ sich sparen können.« Er ging zur Tür.
»Stefan!«, ermahnte ihn seine Mutter. »So kannst du net …«
Der Bursche verließ das Zimmer und