Der Engel von der Nonnenhöhe: Der Bergpfarrer 447 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Sebastian folgte mit schnellen Schritten dem roten Golf, der gerade an ihm vorbei gefahren war. Paul Deininger saß am Lenkrad und hatte ihm einen launigen Gruß zugerufen. Der junge Mann hatte doch gerade erst St. Johann verlassen? Auf Anordnung seines Vaters war er, zusammen mit seiner Verlobten, abgereist. Und Sebastian fragte sich, wieso Paul plötzlich wieder auftauchte. Es war kaum anzunehmen, dass ihn sein Vater zurückbeordert hatte.Der Golf fuhr auf den Parkplatz des Hotels und Paul stieg aus, reckte sich ausgiebig, schaute sich um, und sah den Bergpfarrer mit langen Schritten heraneilen. Schnell wollte er sich abwenden und ins Hotel gehen.Paul hielt an, verzog widerwillig das Gesicht und drehte sich um. Dann sagte er mit einem schiefen Grinsen um den Mund: »Ich glaube, St. Johann hat es mir angetan, Hochwürden. Ich habe es in Landshut nicht mehr ausgehalten.»Weiß Ihr Vater, dass Sie sich entschlossen haben, zurückzukommen?«, fragte Sebastian Trenker.»Nein.« Paul Deiningers Brauen hoben sich. »Über das Alter, ihn fragen zu müssen, bin ich hinaus. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig.»Ich verstehe«, versetzte Sebastian, der diesen Hinweis an ihn sehr wohl verstand.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer Extra
Ähnlich wie Der Engel von der Nonnenhöhe
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 124 – Heimatroman: Ich bringe dir das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalt dein Glück mit beiden Händen fest!: Der Bergpfarrer 157 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr blieb nur die Erinnerung: Der Bergpfarrer 134 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 120 – Heimatroman: Er fühlt sich schuldig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie fanden sich in St. Johann: Der Bergpfarrer 130 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeise kommt das Glück: Der Bergpfarrer 132 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 117 – Heimatroman: Weil sie eine Fremde war Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRuf des Herzens: Der Bergpfarrer 138 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 116 – Heimatroman: Die Macht der Liebe wird uns helfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 122 – Heimatroman: Florian, unser rettender Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer 354 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer 463 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPaul liebt Ariane!: Der kleine Fürst 239 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin starkes Madl weiß, was es will: Toni der Hüttenwirt 416 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWem darf man noch glauben?: Der Bergpfarrer 457 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilli Bruckners Heimkehr: Der Bergpfarrer 337 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt Classic 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt 385 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAsche - nur Asche: Erinnerungen an einen vielgeliebten Vater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 133 – Arztroman: Sie musste ihr Kind verschweigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBabysitter 4 BigBrother Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrost Fight Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilli Bruckners Heimkehr: Der Bergpfarrer (ab 375) 476 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei kleine Herzen brauchen Liebe: Dr. Brinkmeier Classic 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaya und Domenico: Schatten der Vergangenheit Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Totenläuten: Vincent Jakobs' 6. Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bewährungsprobe: Toni der Hüttenwirt 386 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Bild in seinem Herzen: Der Bergpfarrer 469 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Gestrandete Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will für dich da sein, Dennis: Mami 2055 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSebastians Liebesgeheimnis: Toni der Hüttenwirt Extra 106 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Daniel 46 – Arztroman: Der Wunderheiler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZartbittere Gefühle: Dr. Norden Bestseller 447 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie musste ihr Kind verschweigen: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 33 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Höhlenbub Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMatheo - Sohn einer verbotenen Liebe: Mami 2002 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr kennt keine Grenzen: Toni der Hüttenwirt 273 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOsterzug ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer einzige Zeuge: Dr. Norden 66 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Komm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wütende Gefangene des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisse und Begierden: Eine Urlaubsromanze: Jahreszeit des Verlangens, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Bann der Gefühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wahre Braut des Scheichs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Der Engel von der Nonnenhöhe
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der Engel von der Nonnenhöhe - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 447–
Der Engel von der Nonnenhöhe
Alle lieben Erika!
Toni Waidacher
Sebastian folgte mit schnellen Schritten dem roten Golf, der gerade an ihm vorbei gefahren war. Paul Deininger saß am Lenkrad und hatte ihm einen launigen Gruß zugerufen. Der junge Mann hatte doch gerade erst St. Johann verlassen? Auf Anordnung seines Vaters war er, zusammen mit seiner Verlobten, abgereist. Und Sebastian fragte sich, wieso Paul plötzlich wieder auftauchte. Es war kaum anzunehmen, dass ihn sein Vater zurückbeordert hatte.
Der Golf fuhr auf den Parkplatz des Hotels und Paul stieg aus, reckte sich ausgiebig, schaute sich um, und sah den Bergpfarrer mit langen Schritten heraneilen. Schnell wollte er sich abwenden und ins Hotel gehen.
Da rief Sebastian energisch: »Herr Deininger, einen Augenblick …«
Paul hielt an, verzog widerwillig das Gesicht und drehte sich um. Dann sagte er mit einem schiefen Grinsen um den Mund: »Ich glaube, St. Johann hat es mir angetan, Hochwürden. Ich habe es in Landshut nicht mehr ausgehalten.«
»Weiß Ihr Vater, dass Sie sich entschlossen haben, zurückzukommen?«, fragte Sebastian Trenker.
»Nein.« Paul Deiningers Brauen hoben sich. »Über das Alter, ihn fragen zu müssen, bin ich hinaus. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig.«
»Ich verstehe«, versetzte Sebastian, der diesen Hinweis an ihn sehr wohl verstand. »Dann bleibt es mir nur, Ihnen einen angenehmen Aufenthalt zu wünschen, Herr Deininger. Ihr Vater wird sicher nix dagegen haben, wenn S’ ihm ein wenig zur Hand gehen.«
»Das wird sich herausstellen«, knurrte Paul und wandte sich ab. Er würde gleich seinem Vater gegenübertreten, und der würde Fragen stellen. Obwohl er sich mit demonstrativer Selbstsicherheit wappnete, war ihm mulmig zumute. Im Endeffekt war er von seinem Vater abhängig, und er hoffte auf dessen Verständnis. Allzu groß war die Hoffnung nicht, doch er hatte sich vorgenommen, sich dieses Mal auch gegen den Willen seines Vaters durchzusetzen.
In der Rezeption saß eine der drei Töchter des Hoteliers. Sie kannte Paul, denn er hatte ja schon für kurze Zeit hier gewohnt, und schaute ihn verblüfft an: »Schon wieder zurück, Herr Deininger?«
»Das sehen Sie ja. Ist mein Vater noch auf seinem Zimmer?«
»Nein. Ihr Herr Vater wollte nach dem Frühstück einen Spaziergang durch den Ort machen.«
»Also werde ich auf ihn warten. Kann ich noch ein Frühstück haben? Und wie sieht es aus mit einem Zimmer für mich. Ich habe mich spontan entschieden, nach St. Johann zurückzukehren, und es versäumt, bei Ihnen anzurufen.«
»Heut’ reist jemand ab, das Zimmer wird allerdings erst gegen zwei Uhr nachmittags bezugsfertig sein.«
»In Ordnung, ich nehme es. Wie sieht es aus mit einem Frühstück?«
»Geh’n S’ nur in den Frühstücksraum. Kaffee bring’ ich Ihnen. Wenn S’ vielleicht ein Ei möchten …«
»Ich schau mal, was noch da ist«, sagte Paul. Wo er den Frühstücksraum suchen musste, wusste er. Da es schon auf zehn Uhr zuging, hatten die meisten Gäste des Hotels ›Zum Löwen‹ bereits gefrühstückt und den Frühstücksraum wieder verlassen.
Nur noch ein Ehepaar saß an einem der Tische. Die beiden beachteten Paul nicht, da dieser es nicht für notwendig fand, zu grüßen. Er schritt das Frühstücksbüffet ab, legte sich Semmeln, Butter und Aufschnitt auf einen Teller und setzte sich an einen Tisch, an dem das Kaffeegeschirr noch unberührt war. Während er sich eine der Semmeln belegte, kam die Haustochter und brachte ein Kännchen mit Kaffee. »Soll ich Ihnen ein Ei kochen, Herr Deininger? Es macht mir nix aus.«
»Ein Spiegelei wäre mir lieber«, erklärte Paul. »Vielleicht auch zwei. Wäre das möglich?«
»Aber natürlich. Lassen S’ sich’s schmecken, Herr Deininger. Die Spiegeleier bring’ ich gleich.«
Paul nickte nur, schenkte sich Kaffee ein, auf Milch und Zucker verzichtete er, dann biss er in das belegte Brötchen.
Das Ehepaar verließ wenig später den Frühstücksraum und die Haustochter erschien, um den Tisch abzuräumen.
Paul hatte gerade den ersten Bissen seiner Spiegeleier probiert. Da betrat sein Vater den Raum.
Die junge Rezeptionistin hatte ihn auf dem Flur abgefangen und darauf hingewiesen, dass er seinen Sohn im Frühstücksraum finde. Mit wahrlich finsterer Miene kam er auf Pauls Tisch zu und blieb davor stehen. »Was willst du hier?«, stieß er hervor.
Paul schluckte den Bissen hinunter, an dem er gerade kaute, legte Messer und Gabel auf den Teller und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Hier gefällt es mir besser als in Landshut«, antwortete er.
Scharf stieß Jürgen die Luft durch die Nase aus. Ihm war nicht der Trotz entgangen, der in Pauls Stimme gelegen hatte. »Und was sagt die Anne dazu?«, schnappte er.
»Ich glaube, der ist es egal. Sie hat mir nämlich den Laufpass gegeben.« Paul hob seine linke Hand und spreizte die Finger. »Fällt dir was auf, Papa? Der Verlobungsring ist weg.«
Jürgen Deininger setzte sich. Fassungslos, geradezu entsetzt, sah er seinen Sohn an. »Erzähle schon! Wie ist es dazu gekommen? Wahrscheinlich hast du einmal wieder dafür gesorgt, dass die Sache den Bach hinuntergegangen ist.«
»Ich weiß, dass du mir nichts zutraust und dass ich in deinen Augen ein kläglicher Versager bin.« Paul zuckte mit den Schultern. »Daran habe ich mich gewöhnt.«
»Bisher hast du ja auch noch nichts gezeigt in deinem Leben«, knurrte Jürgen ungnädig, »das mich veranlasst hätte, mir eine höhere Meinung von dir zu bilden. Zuletzt hast du den Vogel abgeschossen, als du hier auf dem Tanzabend der Tanja Moser an die Wäsche gehen wolltest.«
Paul schob die Unterlippe vor und nickte. »Sie ist der Grund, weshalb ich wieder da bin. Ich habe mich ernsthaft in sie verliebt.« Als sein Vater etwas sagen wollte, hob er schnell die Hand. »Ich weiß, mein Benehmen, vor allem an dem Tanzabend hier im Hotel, war anmaßend und blöd. Aber ich habe zu Hause Zeit gehabt, nachzudenken, und jetzt weiß ich, dass ich die Tanja kriegen muss. Sie – oder keine.«
»Du musst übergeschnappt sein, Sohn. Falls du überhaupt je eine Chance bei ihr gehabt hättest, so hast du die verspielt. Warum hat Anne die Verlobung gelöst?«
»Weil ich ihr gesagt habe, dass ich die Tanja liebe.«
Jürgen warf den Kopf in den Nacken und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ich werde verrückt! So ein Irrsinn! Die Tanja will nichts von dir wissen.« Er ließ die Hand wieder sinken, beugte sich vor, sein Blick wurde durchdringend. »Ich frage mich ernsthaft, ob du noch ganz bei Trost bist.«
Pauls Züge schienen zu versteinern. »Du solltest nicht so mit mir reden, Papa. Dieses Mal ist es mir nämlich ernst – sehr ernst. Ich spüre zum ersten Mal etwas in mir, das ich bisher noch nicht gekannt habe und – das ich bisher auch noch nicht so richtig zu spüren gekriegt habe, außer von der Mama.«
Sekundenlang schien Jürgen im Gesicht seines Sohnes zu lesen. »Ich habe deine Mutter sehr geliebt, Paul«, stieß er dann hervor. »Mehr als alles auf der Welt, und ich liebe sie immer noch. Das einzige, was ich ihr ankreide, ist, dass sie dich total verzogen hat. Mein Fehler war es, meine ganze Energie auf die Brauerei zu konzentrieren und Elsbeth voll und ganz deine Erziehung überlassen zu haben. Aber Schwamm drüber. Du willst die Tanja, und jetzt, da du einige Male bei ihr abgeblitzt bist, ist dein Jagdtrieb erst recht erwacht. Das ist keine Liebe, sondern allenfalls ein Strohfeuer, das schneller herunterbrennt, als du dir vorstellen kannst. Willst du noch mehr Menschen in deiner Umgebung unglücklich machen, als du …«
»Wenn du jetzt auf Anne anspielst, die hat schon länger über eine Trennung nachgedacht. Das hat sie mir gesagt, als ich ihr gestanden habe, dass ich immerzu an Tanja denken muss. Die ist nicht unglücklich. Ich glaube, Anne hat nur auf einen günstigen Anlass gewartet.«
»Das sagst du!« Jürgen schüttelte den Kopf. »Diesen Grund hättest du der