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Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman
Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman
Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman
eBook106 Seiten1 Stunde

Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer Sebastian Trenker hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen.
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.

Philipp war innerlich total aufgewühlt. In diesen Minuten würde Nicole den Bergpfarrer über sein gemeines Doppelspiel bei den Deiningers aufklären. Er, Philipp, würde nur auf Verachtung, Unverständnis und Abneigung stoßen. Der Gedanke brachte sein Herz zum stolpern. Total unschlüssig und innerlich zerrissen starrte er das Pfarrhaus an, in dem Nicole vor wenige Minuten verschwunden war. ›Du musst dich deiner Schuld stellen! ‹, mahnte ihn eine innere Stimme. ›Nur wenn du deinen Fehler zugibst und ihn bereust, kannst du etwas retten. Es kostete ihn große Überwindung, um an der Tür des Pfarrhauses zu klingeln. Sein Herz pochte in einem harten Rhythmus. Als nicht sogleich jemand öffnete, überlegte er, ob er nicht einfach davonlaufen sollte. Da war aber etwas, das ihn bannte. ›Davonlaufen ist keine Lösung, Philipp! Er erschrak regelrecht, als die Tür aufging. Sophie Tappert trat in den Türrahmen, den überraschten, um nicht zu sagen verblüfften Blick auf Philipp gerichtet. »Sie!« Er wollte etwas sagen, doch seine Stimmbänder gehorchten nicht. Er räusperte sich und brachte schließlich mit einer ihm selbst fremden Stimme hervor: »Ich würde gern mit dem Herrn Pfarrer sprechen. Es … es ist sehr wichtig. Ich …«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. März 2020
ISBN9783740962463
Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Leg die Karten auf den Tisch, Philipp - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer Extra

    – 1 –

    Leg die Karten auf den Tisch, Philipp

    Seine Zukunft sieht nicht rosig aus …

    Toni Waidacher

    Philipp war innerlich total aufgewühlt. In diesen Minuten würde Nicole den Bergpfarrer über sein gemeines Doppelspiel bei den Deiningers aufklären. Er, Philipp, würde nur auf Verachtung, Unverständnis und Abneigung stoßen. Der Gedanke brachte sein Herz zum stolpern. Total unschlüssig und innerlich zerrissen starrte er das Pfarrhaus an, in dem Nicole vor wenige Minuten verschwunden war.

    ›Du musst dich deiner Schuld stellen!‹, mahnte ihn eine innere Stimme. ›Nur wenn du deinen Fehler zugibst und ihn bereust, kannst du etwas retten.‹

    Es kostete ihn große Überwindung, um an der Tür des Pfarrhauses zu klingeln. Sein Herz pochte in einem harten Rhythmus. Als nicht sogleich jemand öffnete, überlegte er, ob er nicht einfach davonlaufen sollte. Da war aber etwas, das ihn bannte. ›Davonlaufen ist keine Lösung, Philipp!‹

    Er erschrak regelrecht, als die Tür aufging.

    Sophie Tappert trat in den Türrahmen, den überraschten, um nicht zu sagen verblüfften Blick auf Philipp gerichtet. »Sie!«

    Er wollte etwas sagen, doch seine Stimmbänder gehorchten nicht. Er räusperte sich und brachte schließlich mit einer ihm selbst fremden Stimme hervor: »Ich würde gern mit dem Herrn Pfarrer sprechen. Es … es ist sehr wichtig. Ich …« Seine Stimme versagte. Seine Kehle war wie zugeschnürt, etwas schien seine Brust einzuengen.

    »Bei Hochwürden ist die Nicole«, sagte Sophie. »Und wenn ich ihre Worte richtig gedeutet hab’, dann haben Sie ein gewaltiges Problem am Hals, Philipp.«

    »Gerade deswegen muss ich zum Pfarrer. Ich muss mit ihm – und auch mit Nicole – reden. Ja, ich hab’ Mist gebaut, aber ich war dabei, diese ganze unsägliche Angelegenheit zu beenden. Das müssen der Pfarrer und Nicole wissen.«

    Forschend und nachdenklich musterte Frau Tappert sein Gesicht. Seine Augen brachten Verzweiflung, Angst und Verunsicherung zum Ausdruck. »Kommen S’ herein«, murmelte sie. »Ich werd’ Hochwürden Bescheid sagen.«

    Philipp wartete im Flur, während Sophie ins Wohnzimmer ging, wo Nicole in einem der schweren Sessel und der Pfarrer auf der Couch Platz genommen hatten.

    Nicole, die gerade sprach, verstummte. Ihr Gesicht war bleich, ihre Augen waren gerötet. Sie hatte schon auf dem Weg von Waldeck nach St. Johann im Auto ihres Schulkameraden Andreas eine Menge Tränen vergossen.

    Fragend schauten sowohl Nicole als auch der Bergpfarrer die Haushälterin an.

    »Der Philipp steht draußen, Hochwürden«, sagte Sophie. »Er scheint völlig verzweifelt zu sein und will mit Ihnen, aber auch mit dir, Nicole, reden. Er hat zu mir gesagt, dass es etwas gibt, das Sie unbedingt wissen müssen.«

    Nicole schien noch mehr in sich zusammenzusinken. Sie war traurig, enttäuscht, frustriert, aber auch wütend und unversöhnlich. All diese Gemütsbewegungen wirbelten im Chaos durcheinander, das keinen klaren Gedanken zuließ.

    »Wir sollten uns anhören, was er zu sagen hat«, schlug Sebastian vor. »Es sei denn, du hast ein Problem damit, dich jetzt mit ihm an einen Tisch zu setzen, Nicole.«

    »Nein«, versetzte die junge Frau, für die eine Welt eingestürzt war, mit belegter Stimme. »Er hat das Recht, sich zu rechtfertigen und zu verteidigen. Es wär’ unfair, ihn net zu Wort kommen zu lassen.«

    »Genauso seh’ ich das auch«, gab der Bergpfarrer zu verstehen und nickte Sophie zu. »Er soll hereinkommen.«

    Betreten, mit einem Gesicht, das­ Weltuntergangsstimmung ausdrückte, betrat Philipp gleich darauf das Wohnzimmer. Seine Augen­ flackerten unruhig, nervös knetete er seine Hände. »Grüß Gott«, sagte er an Sebastian gewandt. »Ich …«

    Er verstummte, weil der Pfarrer abwinkte. »Stehen S’ net rum wie ein begossener Pudel, Philipp. Nehmen S’ Platz. Dann sammeln S’ sich, und wenn S’ ihre Nervosität überwunden haben, dann reden S’. Was ich eben von der Nicole gehört hab’, gefällt mir gar net. Was mich noch ärgert an der ganzen Angelegenheit, ist die Tatsache, dass mich bei Ihnen meine Menschenkenntnis so schmählich im Stich gelassen hat.«

    Philipp ging zu einem Sessel und nahm unbeholfen Platz. Mit gesenktem Blick begann er: »Dass ich mich mit meiner Familie in Landshut zerstritten hab’, war eine Lüge. Mein Großvater, mein Vater und Onkel Vinzenz haben mich mit dem Auftrag hierhergeschickt, sie über Onkel Jürgens Pläne und die Ziele, die er sich gesetzt hat, zu informieren. Überhaupt wollte vor allem mein Großvater über jeden Schritt des Onkels und auch Pauls Bescheid wissen. Er kann es Jürgen einfach nicht verzeihen, dass der die Brauerei in Landshut verlassen hat.«

    »Mit dieser Lüge haben S’ sich in Jürgen Deiningers Vertrauen eingeschlichen«, brachte es Sebastian auf den Punkt. »Das ist etwas, das Ihnen Ihr Onkel möglicherweise net verzeihen wird.«

    »Sie können sich nicht vorstellen, Herr Pfarrer, wie sehr ich das bedauere und bereue.«

    »Es geht gar net so sehr darum, dass Sie hier spioniert haben. Es geht einzig und allein darum, dass Sie Ihren Onkel, aber auch Paul, Katrin und Tanja und jeden anderen, mit dem Sie zu tun hatten, belogen haben. Jeder hat Vertrauen zu Ihnen gefasst. Und dieses Vertrauen haben Sie in infamer Art und Weise missbraucht.« Es waren ziemlich ungnädige Worte, die der Pfarrer gebrauchte. Für dieses Verhalten fehlte sogar ihm, der sonst viele menschliche Schwächen akzeptierte, das Verständnis.

    Nicole, die Philipp nicht aus den Augen ließ, nickte.

    Philipp legte beide Hände gegen die Schläfen, krümmte den Oberkörper nach vorn und starrte zu Boden. »Ich bin mir dessen voll und ganz bewusst.« Jetzt hob er den Blick, schaute Nicole an und fuhr fort: »Als ich heute vor der Kletteranlage in Waldeck mit meinem Vater telefoniert hab’, wollte ich einen Schlussstrich ziehen.« Seine Stimme hatte an Festigkeit und Sicherheit gewonnen. »Ich hab’ ihm klipp und klar gesagt, dass ich mich nicht mehr länger für diese Spitzeldienste hergebe. Einen Teil dieses Gesprächs hast du aufgeschnappt, Schatz … – Nicole. Bitte, glaub’ es mir, wenn ich dir versichere, dass ich deinetwegen sogar in Kauf genommen hab’, dass mich mein Vater als Versager bezeichnet und der Opa nicht mehr mit mir spricht. Ich hab’ meinem Vater sogar gedroht, dass ich, wenn es nicht anders geht, Landshut den Rücken kehre und in St. Johann bleibe.«

    »Du hast auch mein Vertrauen missbraucht, Philipp«, erklärte Nicole mit kühler Stimme. Aus ihr sprach die Enttäuschung. Auch der Blick, mit dem sie Philipp anschaute, signalisierte kein Entgegenkommen.

    Philipp zog den Kopf ein, als hätte sie nach ihm geschlagen. »Ich hätte dir mein Fehlverhalten gebeichtet, Nicole«, beteuerte er, und gleichzeitig flehte er sie mit den Augen an. »Bei meiner Seele, ich wollte die Sache heute beenden, und zwar selbst auf die Gefahr hin, dass mich meine Familie in Landshut verachtet hätte.«

    »Du hättest dich erst gar nicht darauf einlassen dürfen«, stieß Nicole hervor.

    »Das ist mir in dem Moment klar geworden, in dem ich mich in dich verliebt hab’«, versetzte er. »Da hab’ ich begriffen …«

    »Sprich nicht von Liebe!«, fiel sie ihm ins Wort. »Den Menschen, den man echt und ehrlich liebt, belügt man nicht.«

    »Ich weiß das doch«, erwiderte Philipp mit brüchiger Stimme. Hilfe suchend schaute er den Pfarrer an. »Bitte, Herr Pfarrer, geben Sie mir doch einen Rat, wie ich die ganze Sache wieder, zumindest ein bisschen, zurechtrücken kann. Ich selber weiß mir nimmer zu helfen.«

    »Gehen S’ zu Ihrem Onkel, bitten S’ ihn um ein Gespräch und schenken S’ ihm reinen Wein ein. Legen S’ Ihre Karten offen auf den Tisch.

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