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Versteck dich nicht, Leonie!: Toni der Hüttenwirt 203 – Heimatroman
Versteck dich nicht, Leonie!: Toni der Hüttenwirt 203 – Heimatroman
Versteck dich nicht, Leonie!: Toni der Hüttenwirt 203 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Versteck dich nicht, Leonie!: Toni der Hüttenwirt 203 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Fritz Fellbacher klingelte am Pfarrhaus. Helene Träutlein, die Haushälterin des Geistlichen, öffnete.»Grüß Gott, Herr Bürgermeister!«, sagte sie.»Grüß Gott, Träutlein!«, sagte Fellbacher und überreichte ihr einen Umschlag. »Das soll ich dir von meiner Frau geben. Es ist des Kochrezept, das du haben wolltest.»Danke, des ist schön«, sagte die Haushälterin. »Darauf habe ich schon gewartet. Sag der Irene ein herzliches vergelt's Gott von mir!»Des mache ich.Dann wurde Helene Träutlein etwas verlegen.»Des hätte auch Zeit bis morgen gehabt. Heute ist doch Sonntag.»Des stimmt schon, aber als Bürgermeister muss ich auch schon mal am Sonntag arbeiten. Des ist aber net schlimm. Schließlich liegt mir jeder in Waldkogel am Herzen. Außerdem gibt es Sachen, die dulden keinen Aufschub, nicht mal bis morgen. Sag, ist er zu sprechen?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Juni 2018
ISBN9783740931315
Versteck dich nicht, Leonie!: Toni der Hüttenwirt 203 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Versteck dich nicht, Leonie! - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 203 – Versteck dich nicht, Leonie!

    Toni der Hüttenwirt

    – 203–

    Versteck dich nicht, Leonie!

    … damit die Liebe dich finden kann!

    Friederike von Buchner

    Fritz Fellbacher klingelte am Pfarrhaus. Helene Träutlein, die Haushälterin des Geistlichen, öffnete.

    »Grüß Gott, Herr Bürgermeister!«, sagte sie.

    »Grüß Gott, Träutlein!«, sagte Fellbacher und überreichte ihr einen Umschlag. »Das soll ich dir von meiner Frau geben. Es ist des Kochrezept, das du haben wolltest.«

    »Danke, des ist schön«, sagte die Haushälterin. »Darauf habe ich schon gewartet. Sag der Irene ein herzliches vergelt’s Gott von mir!«

    »Des mache ich.«

    Dann wurde Helene Träutlein etwas verlegen.

    »Des hätte auch Zeit bis morgen gehabt. Heute ist doch Sonntag.«

    »Des stimmt schon, aber als Bürgermeister muss ich auch schon mal am Sonntag arbeiten. Des ist aber net schlimm. Schließlich liegt mir jeder in Waldkogel am Herzen. Außerdem gibt es Sachen, die dulden keinen Aufschub, nicht mal bis morgen. Sag, ist er zu sprechen?«

    Helene Träutlein trat zur Seite und gab den Weg frei.

    »Der Herr Pfarrer ist in seinem Studierzimmer«, rief Träutlein dem Bürgermeister hinterher, der schon den langen Gang hinunterschritt.

    Die Tür zum Studierzimmer stand offen.

    »Hab dich schon gehört, Fritz, komm rein!«

    Fritz Fellbacher und Pfarrer Heiner Zandler begrüßten sich herzlich. Sie kannten sich, seit sie Kinder waren und waren enge Freunde. Heiner hatte die geistliche Laufbahn eingeschlagen, Fritz hatte sich für die Politik entschieden. So arbeiteten sie am Marktplatz gegenüber, der eine in der Kirche, und der andere im Rathaus. Ihre Freundschaft setzten sie stets zum Wohl aller Waldkogeler ein. Sie vertrauten einander und wussten, dass sie sich stets aufeinander verlassen konnten.

    Pfarrer Zandler bot Fellbacher, sich zu setzen.

    »Magst du mitessen?«, fragte er.

    »Heiner, bewahre! Ich muss essen, wenn ich heimkomme. Irene stellt mir des Sonntagsessen warm. Sie war ohnehin nicht begeistert, dass ich sie mit den Kindern am Sonntagstisch allein lasse. Aber ich muss unbedingt mit dir reden. Die Angelegenheit ist etwas delikat.«

    Bürgermeister Fritz Fellbacher sah den Pfarrer ernst an. Dieser stand auf, ging zur Tür und rief laut:

    »Träutlein, ich esse heute später!«

    Dann schloss er die Tür, holte die Flasche mit dem Obstler und zwei Gläser. Er schenkte ein. Die Freunde prosteten sich zu.

    »Was ist so wichtig, dass es nicht bis morgen warten kann?«

    Fritz Fellbacher drehte nervös seinen Hut mit dem Gamsbart in den Händen, dann legte er ihn neben sich auf die Bank.

    »Gut, Heiner, ich sage es dir. Es geht dabei um mehrere Sachen. Sie hängen miteinander zusammen. Erstens habe ich vor, einen Einbruch zu verüben. Zweitens brauche ich dafür einen Komplizen. Drittens habe ich dabei an dich gedacht.«

    Pfarrer Zandler lachte laut.

    »Fritz, du hast mich schon oft erstaunt, aber das ist die Krönung. Du kündigst mir eine Straftat an und willst mich als Komplizen anheuern. Des darf net wahr sein! Der Gipfel ist, das verkündest du mir – in aller Ruhe – noch am heiligen Sonntag.«

    Bürgermeister Fellbacher zuckte mit den Schultern.

    »Das kann sich doch nur um einen Scherz handeln, Fritz«, lachte Zandler immer noch. »Des kann doch unmöglich dein Ernst sein.«

    »Oh doch, Heiner. Bitte glaube mir, dass ich es mir reiflich überlegt habe. Es ist das Beste, was ich machen kann, und es ist am einfachsten. Der offizielle Weg ist viel zu kompliziert. Dann muss Chris mitkommen oder auch Wolfi. Danach muss ein Bericht geschrieben werden. Dann ist es öffentlich und steht in den Akten. Das will ich vermeiden. Außerdem geht es so schneller.«

    Pfarrer Zandler rieb sich das Kinn. Er dachte einen Augenblick nach.

    »Jetzt mal langsam! Das ist mir zu unübersichtlich, Fritz. Das verstehe ich nicht.«

    Bürgermeister Fellbacher erzählte, Toni und er hatten letzten Sonntag Marie und Albert Weißgerber besucht, da sie in großer Sorge waren um Ella Waldner. Dabei war ihm die Idee gekommen. Pfarrer Zandler hörte aufmerksam zu.

    »Mm«, brummte er. »Also, jetzt, wo du es erwähnst, fällt mir auch auf, dass ich die Ella Waldner schon länger nicht gesehen habe. Mei, die Ella ist keine eifrige Kirchgängerin. Sie sagt immer, sie ist lieber draußen in Gottes freier Natur, dort sei sie ihm näher und er ihr, als zwischen dicken Kirchenmauern.«

    Der Pfarrer dachte nach, wann er Ella zum letzten Mal gesehen hatte. Fellbacher unterbrach ihn in seinen Gedanken.

    »Heiner, wenn du eines deiner Schäfchen eine Weile nicht in der Kirche siehst, dann machst du dir doch Sorgen, oder?«

    »Des kannst du annehmen.«

    Fellbacher lächelte.

    »Siehst du, des wollte ich von dir hören. Ich nehme an, du machst dann einen Hausbesuch, richtig?«

    »Ja, ich gehe hin, schaue vorbei und frage, warum mein Lamm nicht kommt oder kommen kann, um in deinem Bild zu bleiben, Fritz.«

    »Und mehr verlange ich jetzt auch nicht von dir. Du hast die Ella Waldner lange nicht mehr in der Kirche gesehen, also besuchst du sie. Beziehungsweise wir besuchen sie.«

    »Aber du rechnest schon damit, dass wir sie dort nicht antreffen.«

    »Ich hatte dir gesagt, dass Ella Waldners Kate im Wald abgeschlossen ist. Das ist an sich schon seltsam. Dazu kommt, dass die Fenster verhangen sind.«

    »Das ist wirklich ungewöhnlich. Ich kann verstehen, dass alle etwas beunruhigt sind, Fritz. Deshalb willst du die Tür aufbrechen?«

    »Welch hartes Wort, Heiner! Ich werde die Tür nicht aufbrechen oder eintreten. Ich werde sie elegant mit einem Dietrich aufmachen. Dann gehen wir zusammen hinein. Ich flehe zum Herrgott, dass nix Schlimmes mit der alten Ella geschehen ist. Wenn sie nicht drin ist, dann wissen wir wenigstens, dass sie nicht hilflos auf dem Boden liegt, weil sie gestürzt ist. Oder dass vielleicht etwas anderes geschehen ist.«

    »Du meinst, dass der Herrgott sie geholt hat?«

    Fritz Fellbacher zuckte mit den Schultern.

    »Der Herrgott verhängt aber net die Fenster, Fritz«, sagte Pfarrer Zandler mit ruhiger Stimme.

    »Schon, Heiner, aber was ist mit ihr los? Warum war ihr Garten so trocken? Marie sagt, dort sei seit Tagen nicht gegossen worden. Da stimmt doch etwas nicht.«

    Pfarrer Zandler seufzte. Er nickte.

    »Ja, das kommt mir auch so vor. Und du willst wirklich in der Kate nachsehen?«

    »Ja, das will ich. Das muss ich tun, Heiner. Der andere Weg ist viel zu bürokratisch. Da muss jemand eine Vermisstenanzeige aufgeben. Dann wird die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die wiederum muss die Polizei mit dem Öffnen der Kate beauftragen. Das dauert mir alles zu lange. Der Weg, den ich dir vorgeschlagen habe, ist einfacher.«

    »Es ist streng genommen Einbruch und Hausfriedensbruch, Fritz. Und es kommt noch Anstiftung zum Einbruch dazu.«

    »Jetzt bist du wirklich pingelig, Heiner! Kannst du des net als Tat aus Nächstenliebe, aus Sorge um Ellas Wohl und Wehe? Es muss doch niemand wissen, dass die Haustür abgeschlossen war. Wenn wir mit dem Suchen in der Kate fertig sind, machen wir die Haustür zu und schließen sie wieder ab. Fertig! Das bleibt unter uns.«

    Pfarrer Zandler legte abwägend seinen Kopf schräg.

    »Sicher kann ich das so sehen, Fritz. Doch du musst doch nichts überstürzen. Behalte die Nerven!«

    »Wie kannst so ruhig sein, Heiner? Aber es sollte mich net wundern. Du hast eben mehr Gottvertrauen als ich.«

    Pfarrer Zandler lachte laut. »He, das ist eine Grundvoraussetzung in meinem Beruf. Trotzdem heißt das nicht, dass ich mich auf dem Gottvertrauen ausruhe, nix tue und hoffe, dass der dort oben es schon macht. Der Herr braucht auf Erden schon Leute, die zupacken.«

    Bürgermeister Fellbacher strahlte.

    »Des heißt, du machst mit?«

    »Na, des habe ich damit nicht gesagt. Ich meine nur, du sollst nichts überstürzen, die Marie tut ja schon was. Sie geht jeden Tag hin, gießt den Garten und vielleicht sieht sie die Ella schon bald. Sag ihr, sie soll einen Zettel mit einer Reißzwecke an die Tür heften. Sie soll schreiben, dass die

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