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Das Doppel-Komplott: Toni der Hüttenwirt 154 – Heimatroman
Das Doppel-Komplott: Toni der Hüttenwirt 154 – Heimatroman
Das Doppel-Komplott: Toni der Hüttenwirt 154 – Heimatroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Das Doppel-Komplott: Toni der Hüttenwirt 154 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Als Bürgermeister Fritz Fellbacher die Kirche betrat, sah er, dass hinten die Tür zur Sakristei offen stand. Er ging hin. Helene Träutlein, die Haushälterin des Pfarrers, wischte Staub.


»Grüß Gott, Träutlein!


Sie nickte ihm zu.


»Wie geht es unserem Sorgenkind? Ist er noch so seltsam?«


»Mei, Herr Bürgermeister, des wird von Tag zu Tag schlimmer mit ihm. Ich erkenne ihn nicht mehr. Er hat heute kaum mit mir gesprochen. Einen Morgengruß, mittags wünschte er nach dem Tischgebet einen ›Guten Appetit‹. Das war alles! Ich weiß nimmer, was ich tun soll.«


»Deshalb bin ich ja hier. Ist er in seinem Studierzimmer? Und sind die Türen vom Durchgang zum Pfarrhaus alle offen?«


Helene Träutlein starrte den Bürgermeister an. Sie wurde noch um einige Farbtöne blasser, als sie ohnehin schon war.


»Sie wollen doch nicht einfach zu ihm gehen? Naa, des können S' net tun, Herr Bürgermeister. Er wird denken, ich hab' Sie reingelassen. Er hat ausdrücklich gesagt, dass er niemand sehen will. Offiziell ist er nicht hier, sondern in Urlaub.«


Bürgermeister Fellbacher legte der Haushälterin kurz die Hand auf die Schulter.


»Mei, beruhige dich, Träutlein! Du bist in der Kirche gewesen und ich bin einfach an dir vorbeigegangen. Ich behaupte, ich hätte ihn am Fenster gesehen. Da kann er nix sagen. Das Rathaus liegt gegenüber. So, und jetzt gehe ich. Und du schließt die Kirche ab!«


»Mei, der wird wütend werden! Oh, wenn das nur gut geht«, jammerte die Haushälterin.


»Träutlein, du musst nicht gleich hinterherkommen. Du hast ja auch noch länger hier zu tun, oder?«


Sie zuckte mit den Schultern. Fellbacher redete ihr
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Juli 2017
ISBN9783740920081
Das Doppel-Komplott: Toni der Hüttenwirt 154 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Das Doppel-Komplott - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 154 – Das Doppel-Komplott

    Toni der Hüttenwirt

    – 154–

    Das Doppel-Komplott

    Da kann nur noch Liebe helfen ...

    Friederike von Buchner

    Als Bürgermeister Fritz Fellbacher die Kirche betrat, sah er, dass hinten die Tür zur Sakristei offen stand. Er ging hin. Helene Träutlein, die Haushälterin des Pfarrers, wischte Staub.

    »Grüß Gott, Träutlein!

    Sie nickte ihm zu.

    »Wie geht es unserem Sorgenkind? Ist er noch so seltsam?«

    »Mei, Herr Bürgermeister, des wird von Tag zu Tag schlimmer mit ihm. Ich erkenne ihn nicht mehr. Er hat heute kaum mit mir gesprochen. Einen Morgengruß, mittags wünschte er nach dem Tischgebet einen ›Guten Appetit‹. Das war alles! Ich weiß nimmer, was ich tun soll.«

    »Deshalb bin ich ja hier. Ist er in seinem Studierzimmer? Und sind die Türen vom Durchgang zum Pfarrhaus alle offen?«

    Helene Träutlein starrte den Bürgermeister an. Sie wurde noch um einige Farbtöne blasser, als sie ohnehin schon war.

    »Sie wollen doch nicht einfach zu ihm gehen? Naa, des können S’ net tun, Herr Bürgermeister. Er wird denken, ich hab’ Sie reingelassen. Er hat ausdrücklich gesagt, dass er niemand sehen will. Offiziell ist er nicht hier, sondern in Urlaub.«

    Bürgermeister Fellbacher legte der Haushälterin kurz die Hand auf die Schulter.

    »Mei, beruhige dich, Träutlein! Du bist in der Kirche gewesen und ich bin einfach an dir vorbeigegangen. Ich behaupte, ich hätte ihn am Fenster gesehen. Da kann er nix sagen. Das Rathaus liegt gegenüber. So, und jetzt gehe ich. Und du schließt die Kirche ab!«

    »Mei, der wird wütend werden! Oh, wenn das nur gut geht«, jammerte die Haushälterin.

    »Träutlein, du musst nicht gleich hinterherkommen. Du hast ja auch noch länger hier zu tun, oder?«

    Sie zuckte mit den Schultern. Fellbacher redete ihr weiter gut zu.

    »Im Übrigen hast du mich gar nicht bemerkt. Du redest am besten noch ein bissel mit den Engeln vom ›Engelssteig‹.«

    »Was glauben Sie denn, was ich mehrmals am Tage tue? Ich will net zweifeln an den Wundern, die immer wieder geschehen. Aber im Augenblick kommt es mir vor, als würden mir die Engel nicht zuhören, als hätten sie Watte in den Ohren.«

    Bürgermeister Fellbacher unterdrückte ein Schmunzeln.

    »Träutlein, jetzt bist ungerecht zu den Engeln. Du hast mit mir gesprochen. Jetzt bin ich hier und nehme die Sache in die Hand. Die Engel, die brauchen immer mindestens einen Menschen, der für sie eingreift, sozusagen in ihrem Auftrag. So, jetzt gehe ich!«, sagte er energisch.

    Er drehte sich um und verließ die Sakristei auf der anderen Seite des Raums. Dahinter lag ein längerer Gang, die Verbindung zum Pfarrhaus.

    Dann stand Fritz Fellbacher vor der Tür des Studierzimmers seines Freundes. Er klopfte energisch.

    »Träutlein, ich habe doch gesagt, dass du mich nicht stören sollst. Verschwinde! Lass mich in Ruhe!«, tönte es durch die Tür, mit ärgerlichem Unterton.

    Fritz Fellbacher schüttelte den Kopf. Er drückte die Türklinke herunter. Es war abgeschlossen. Fellbacher formte die Hand zur Faust und donnerte mehrmals an die schwere Eichentür.

    »Träutlein, bist narrisch?«, brüllte Zandler.

    Dann hörte Fellbacher Schritte. Der Schlüssel drehte sich im Schloss. Im nächsten Augenblick riss Pfarrer Zandler die Tür auf und brüllte: »Träutlein, bist jetzt von allen guten Geistern verlassen?«

    Dann sah er den Bürgermeister.

    »Was machst du hier? Was willst? Ich bin nicht da. Ich bin in Urlaub. Kannst gleich wieder gehen!«

    »Schmarrn, Heiner! Ich werde nicht gehen!«

    Bürgermeister Fellbacher drückte Zandler zurück ins Zimmer. Er schloss die Tür, drehte den Schlüssel um und steckte ihn ein.

    »Fritz, was soll das? Gib sofort den Schlüssel her!«

    »Nix da! Den behalte ich! So, du setzt dich jetzt hin, wir müssen reden.«

    »Naa! Du gehst! Ich habe Urlaub.«

    »Heiner, wenn du noch einmal das Wort ›Urlaub‹ in den Mund nimmst, dann ziehe ich andere Seiten auf. Weißt, ich kann nämlich sehr ungemütlich werden, wenn man mich belügt. Deine Haushälterin sagt jedem, du seiest verreist. Ich weiß, dass des net stimmt, weil ich dich nämlich gesehen habe. Drüben vom Rathaus kann ich genau hierher sehen. Ich habe dich gesehen, wie du im Zimmer auf und ab gegangen bist wie ein Tiger im Käfig«, log Fellbacher.

    Es war zwar schlimm für ihn, seinen Freund so anzulügen, noch dazu, da dieser Pfarrer war. Aber der Zweck heiligt die Mittel, sagte sich Fellbacher und tröstete sich damit.

    »Also, was ist los? Normal ist des doch net. Hast du die Träutlein zum Lügen angestiftet? Fast sieht es so aus. Sag mal, ist des net eine Sünde?«, forderte er den Pfarrer heraus.

    Pfarrer Zandler bekam einen hochroten Kopf.

    »Na, des ist keine Sünde. Ich bin in Urlaub.«

    »Du bist doch hier, oder sehe ich einen Geist als Doppelgänger?«

    »Ich bin im Urlaub, auch wenn ich nicht verreist bin. Ich kann meinen Urlaub verbringen, wo ich will und wie ich will. Wir leben in einem freien Land.«

    »Was sollen diese Spitzfindigkeiten, Heiner? In ganz Waldkogel ist der Eindruck entstanden, dass du net da bist.«

    Pfarrer Zandler wurde es heiß. Er zog das schwarze Jackett aus und löste den obersten Kopf des Hemds. Er ließ sich in einen der Sessel fallen und seufzte laut.

    »Fritz, du bist der letzte Mensch, mit dem ich Streit haben will. Aber kannst du dir nicht vorstellen, dass, ach, lassen wir das«, sagte Zandler.

    »Nix da, nix wird gelassen! Ich will wissen, was mit dir los ist! Musst ja nicht als Geistlicher mit mir reden, sondern nur als Freund.«

    Heiner Zandler sah den Bürgermeister lange an.

    »Fritz, es bringt nix. Es gibt Sachen, die muss ein jeder mit sich selbst ausmachen und die einem schwerfallen. Da bin ich keine Ausnahme, auch wenn ich Geistlicher bin.«

    Fritz Fellbacher setzte sich auf einen Stuhl und streckte die Beine von sich. Er verschränkte die Arme.

    »Heiner, ich habe den Schlüssel in der Hosentasche. Ich gehe erst wieder, wenn ich weiß, was los ist.«

    »Das ist Geiselnahme und Erpressung«, wehrte sich Zandler. »Wie bist du überhaupt hereingekommen? Hat dich die Träutlein hereingelassen? Die kann etwas erleben, so gegen meine Anweisungen zu handeln!«

    »Heiner, die Träutlein macht die Kirche sauber. Ich habe sie ausgetrickst. Sie läuft seit einer Woche herum, als wäre sie krank. Sie schaut richtig unglücklich aus, redet kaum mit jemandem. Wenn sie jemand auf der Straße anspricht, erzählt sie, du wärst verreist. Für wie dumm hältst du mich?«

    Pfarrer Zandler schwieg weiter. Bürgermeister Fellbacher sprach kein Wort mehr.

    So verging die nächste halbe Stunde, in der sich die Freunde anschwiegen. Dann stand Pfarrer Zandler auf und holte eine Flasche Obstler und zwei Gläser. Er schenkte ein. Sie prosteten sich stumm zu und tranken.

    Pfarrer Zandler sah seinen Freund nicht an, als er leise sagte:

    »Fritz, ich bin auch nur ein Mensch. Es gibt auch für mich Ereignisse, an denen ich schwer trage und bei denen es mir schwerfällt, sie einfach so hinzunehmen.«

    Pfarrer Zandler warf seinem Freund einen kurzen Blick zu.

    »Musst mir jetzt keinen Vortrag halten, Fritz. Ich kenne alle Sprüche, mit denen ich jeden tröste, der sich in solch einer Lage befindet, angefangen bei Bibelzitaten bis zu Sprichwörtern. Ich bete sie mir den ganzen Tag vor, aber es tröstet mich net. Meine Seele ist im Augenblick ein schwarzes Loch, aus dem ich net rauskomme. Ich versuche eine Kerze anzünden, wenigstens eine kleine Funzel, aber sie erlöscht sofort wieder.«

    Bürgermeister Fellbacher war entsetzt.

    »Mei, Heiner, des hört sich sehr bedenklich an, fast so, als wärst du vom Glauben abgefallen.«

    Pfarrer Zandler stöhnte.

    »Fritz, damit kommst du der Sache schon sehr nahe. Ich bin voller Zweifel und verstehe meinen Chef, den Herrgott, net.«

    »Was ist mit dir, Heiner? Willst net endlich die Katze aus dem Sack lassen? Bist du krank? Hat der Martin bei dir eine schlimme Krankheit festgestellt?«

    »Naa, ich bin kerngesund, jedenfalls organisch.«

    »Dann bist seelisch krank?«

    »Naa, so kann man

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