Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer 354 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Philipp war innerlich total aufgewühlt. In diesen Minuten würde Nicole den Bergpfarrer über sein gemeines Doppelspiel bei den Deiningers aufklären. Er, Philipp, würde nur auf Verachtung, Unverständnis und Abneigung stoßen. Der Gedanke brachte sein Herz zum stolpern. Total unschlüssig und innerlich zerrissen starrte er das Pfarrhaus an, in dem Nicole vor wenige Minuten verschwunden war. ›Du musst dich deiner Schuld stellen! ‹, mahnte ihn eine innere Stimme. ›Nur wenn du deinen Fehler zugibst und ihn bereust, kannst du etwas retten. Es kostete ihn große Überwindung, um an der Tür des Pfarrhauses zu klingeln. Sein Herz pochte in einem harten Rhythmus. Als nicht sogleich jemand öffnete, überlegte er, ob er nicht einfach davonlaufen sollte. Da war aber etwas, das ihn bannte. ›Davonlaufen ist keine Lösung, Philipp! Er erschrak regelrecht, als die Tür aufging. Sophie Tappert trat in den Türrahmen, den überraschten, um nicht zu sagen verblüfften Blick auf Philipp gerichtet. »Sie!« Er wollte etwas sagen, doch seine Stimmbänder gehorchten nicht. Er räusperte sich und brachte schließlich mit einer ihm selbst fremden Stimme hervor: »Ich würde gern mit dem Herrn Pfarrer sprechen. Es … es ist sehr wichtig. Ich …«
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer (ab 375)
Ähnlich wie Leg die Karten auf den Tisch, Philipp
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 124 – Heimatroman: Ich bringe dir das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLisa im Glück: Der Bergpfarrer 150 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 114 – Heimatroman: Er wollte ihr eine Heimat geben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Aussteiger – Senn aus Berufung?: Der Bergpfarrer 129 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 112 – Heimatroman: Was kümmern uns die Leut'? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe ist kein Glücksspiel: Der Bergpfarrer 136 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLissi, bleib bei uns!: Der Bergpfarrer 144 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 120 – Heimatroman: Er fühlt sich schuldig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 122 – Heimatroman: Florian, unser rettender Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir halten zusammen!: Der Bergpfarrer 131 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus einem Traum erwacht: Der Bergpfarrer 127 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Leg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer 463 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Engel von der Nonnenhöhe: Der Bergpfarrer 447 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Verwandlung mit Stil: Der kleine Fürst 284 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer adoptierte Großvater: Sophienlust 324 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei für das Leben …: Dr. Norden Bestseller 335 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1791 – Familienroman: Liebe Schwester Barbara Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei für das Leben …: Dr. Norden Gold 41 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer 353 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergiss, was geschehen ist: Dr. Norden Bestseller 215 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 326 – Heimatroman: Philipps dunkles Geheimnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer (ab 375) 492 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVersteck dich nicht, Leonie!: Toni der Hüttenwirt 203 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Doppel-Komplott: Toni der Hüttenwirt 154 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer 464 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSag mir nicht, was ich längst weiß: Dr. Norden Bestseller 415 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWem darf man noch glauben?: Der Bergpfarrer 457 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz lässt sich nicht zwingen: Dr. Norden Bestseller 221 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei tapfer, Leontine!: Der kleine Fürst 314 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie feindlichen Brüder: Der neue Landdoktor 72 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu darfst ihn nicht heiraten!: Der kleine Fürst 311 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls wärest du meine kleine Schwester: Mami 1896 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bewährungsprobe: Toni der Hüttenwirt 386 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Unfall für die Liebe: Der kleine Fürst 278 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo finde ich Toni?: Toni der Hüttenwirt Classic 73 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSag mir nicht, was ich längst weiß: Dr. Norden Gold 61 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBergluft macht frei: Toni der Hüttenwirt 235 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 201 – Arztroman: Die Jugendliebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bewährungsprobe: Toni der Hüttenwirt Classic 3 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngelika lüftet ein Geheimnis: Der kleine Fürst 172 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Nachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliehenes Glück Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhre Vergeltung: Milliardär Liebesromane: Ein Leuchtturm im Sturm, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Rules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotten Love Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToskanische Liebesmelodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin erster Kuss im Winter: Eine Milliardär Liebesroman: Der Mistelzweig-Vorfall, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Leg die Karten auf den Tisch, Philipp
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Leg die Karten auf den Tisch, Philipp - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 354 –
Leg die Karten auf den Tisch, Philipp
Seine Zukunft sieht nicht rosig aus …
Toni Waidacher
Philipp war innerlich total aufgewühlt. In diesen Minuten würde Nicole den Bergpfarrer über sein gemeines Doppelspiel bei den Deiningers aufklären. Er, Philipp, würde nur auf Verachtung, Unverständnis und Abneigung stoßen. Der Gedanke brachte sein Herz zum stolpern. Total unschlüssig und innerlich zerrissen starrte er das Pfarrhaus an, in dem Nicole vor wenige Minuten verschwunden war.
›Du musst dich deiner Schuld stellen!‹, mahnte ihn eine innere Stimme. ›Nur wenn du deinen Fehler zugibst und ihn bereust, kannst du etwas retten.‹
Es kostete ihn große Überwindung, um an der Tür des Pfarrhauses zu klingeln. Sein Herz pochte in einem harten Rhythmus. Als nicht sogleich jemand öffnete, überlegte er, ob er nicht einfach davonlaufen sollte. Da war aber etwas, das ihn bannte. ›Davonlaufen ist keine Lösung, Philipp!‹
Er erschrak regelrecht, als die Tür aufging.
Sophie Tappert trat in den Türrahmen, den überraschten, um nicht zu sagen verblüfften Blick auf Philipp gerichtet. »Sie!«
Er wollte etwas sagen, doch seine Stimmbänder gehorchten nicht. Er räusperte sich und brachte schließlich mit einer ihm selbst fremden Stimme hervor: »Ich würde gern mit dem Herrn Pfarrer sprechen. Es … es ist sehr wichtig. Ich …« Seine Stimme versagte. Seine Kehle war wie zugeschnürt, etwas schien seine Brust einzuengen.
»Bei Hochwürden ist die Nicole«, sagte Sophie. »Und wenn ich ihre Worte richtig gedeutet hab’, dann haben Sie ein gewaltiges Problem am Hals, Philipp.«
»Gerade deswegen muss ich zum Pfarrer. Ich muss mit ihm – und auch mit Nicole – reden. Ja, ich hab’ Mist gebaut, aber ich war dabei, diese ganze unsägliche Angelegenheit zu beenden. Das müssen der Pfarrer und Nicole wissen.«
Forschend und nachdenklich musterte Frau Tappert sein Gesicht. Seine Augen brachten Verzweiflung, Angst und Verunsicherung zum Ausdruck. »Kommen S’ herein«, murmelte sie. »Ich werd’ Hochwürden Bescheid sagen.«
Philipp wartete im Flur, während Sophie ins Wohnzimmer ging, wo Nicole in einem der schweren Sessel und der Pfarrer auf der Couch Platz genommen hatten.
Nicole, die gerade sprach, verstummte. Ihr Gesicht war bleich, ihre Augen waren gerötet. Sie hatte schon auf dem Weg von Waldeck nach St. Johann im Auto ihres Schulkameraden Andreas eine Menge Tränen vergossen.
Fragend schauten sowohl Nicole als auch der Bergpfarrer die Haushälterin an.
»Der Philipp steht draußen, Hochwürden«, sagte Sophie. »Er scheint völlig verzweifelt zu sein und will mit Ihnen, aber auch mit dir, Nicole, reden. Er hat zu mir gesagt, dass es etwas gibt, das Sie unbedingt wissen müssen.«
Nicole schien noch mehr in sich zusammenzusinken. Sie war traurig, enttäuscht, frustriert, aber auch wütend und unversöhnlich. All diese Gemütsbewegungen wirbelten im Chaos durcheinander, das keinen klaren Gedanken zuließ.
»Wir sollten uns anhören, was er zu sagen hat«, schlug Sebastian vor. »Es sei denn, du hast ein Problem damit, dich jetzt mit ihm an einen Tisch zu setzen, Nicole.«
»Nein«, versetzte die junge Frau, für die eine Welt eingestürzt war, mit belegter Stimme. »Er hat das Recht, sich zu rechtfertigen und zu verteidigen. Es wär’ unfair, ihn net zu Wort kommen zu lassen.«
»Genauso seh’ ich das auch«, gab der Bergpfarrer zu verstehen und nickte Sophie zu. »Er soll hereinkommen.«
Betreten, mit einem Gesicht, das Weltuntergangsstimmung ausdrückte, betrat Philipp gleich darauf das Wohnzimmer. Seine Augen flackerten unruhig, nervös knetete er seine Hände. »Grüß Gott«, sagte er an Sebastian gewandt. »Ich …«
Er verstummte, weil der Pfarrer abwinkte. »Stehen S’ net rum wie ein begossener Pudel, Philipp. Nehmen S’ Platz. Dann sammeln S’ sich, und wenn S’ ihre Nervosität überwunden haben, dann reden S’. Was ich eben von der Nicole gehört hab’, gefällt mir gar net. Was mich noch ärgert an der ganzen Angelegenheit, ist die Tatsache, dass mich bei Ihnen meine Menschenkenntnis so schmählich im Stich gelassen hat.«
Philipp ging zu einem Sessel und nahm unbeholfen Platz. Mit gesenktem Blick begann er: »Dass ich mich mit meiner Familie in Landshut zerstritten hab’, war eine Lüge. Mein Großvater, mein Vater und Onkel Vinzenz haben mich mit dem Auftrag hierhergeschickt, sie über Onkel Jürgens Pläne und die Ziele, die er sich gesetzt hat, zu informieren. Überhaupt wollte vor allem mein Großvater über jeden Schritt des Onkels und auch Pauls Bescheid wissen. Er kann es Jürgen einfach nicht verzeihen, dass der die Brauerei in Landshut verlassen hat.«
»Mit dieser Lüge haben S’ sich in Jürgen Deiningers Vertrauen eingeschlichen«, brachte es Sebastian auf den Punkt. »Das ist etwas, das Ihnen Ihr Onkel möglicherweise net verzeihen wird.«
»Sie können sich nicht vorstellen, Herr Pfarrer, wie sehr ich das bedauere und bereue.«
»Es geht gar net so sehr darum, dass Sie hier spioniert haben. Es geht einzig und allein darum, dass Sie Ihren Onkel, aber auch Paul, Katrin und Tanja und jeden anderen, mit dem Sie zu tun hatten, belogen haben. Jeder hat Vertrauen zu Ihnen gefasst. Und dieses Vertrauen haben Sie in infamer Art und Weise missbraucht.« Es waren ziemlich ungnädige Worte, die der Pfarrer gebrauchte. Für dieses Verhalten fehlte sogar ihm, der sonst viele menschliche Schwächen akzeptierte, das Verständnis.
Nicole, die Philipp nicht aus den Augen ließ, nickte.
Philipp legte beide Hände gegen die Schläfen, krümmte den Oberkörper nach vorn und starrte zu Boden. »Ich bin mir dessen voll und ganz bewusst.« Jetzt hob er den Blick, schaute Nicole an und fuhr fort: »Als ich heute vor der Kletteranlage in Waldeck mit meinem Vater telefoniert hab’, wollte ich einen Schlussstrich ziehen.« Seine Stimme hatte an Festigkeit und Sicherheit gewonnen. »Ich hab’ ihm klipp und klar gesagt, dass ich mich nicht mehr länger für diese Spitzeldienste hergebe. Einen Teil dieses Gesprächs hast du aufgeschnappt, Schatz … – Nicole. Bitte, glaub’ es mir, wenn ich dir versichere, dass ich deinetwegen sogar in Kauf genommen hab’, dass mich mein Vater als Versager bezeichnet und der Opa nicht mehr mit mir spricht. Ich hab’ meinem Vater sogar gedroht, dass ich, wenn es nicht anders geht, Landshut den Rücken kehre und in St. Johann bleibe.«
»Du hast auch mein Vertrauen missbraucht, Philipp«, erklärte Nicole mit kühler Stimme. Aus ihr sprach die Enttäuschung. Auch der Blick, mit dem sie Philipp anschaute, signalisierte kein Entgegenkommen.
Philipp zog den Kopf ein, als hätte sie nach ihm geschlagen. »Ich hätte dir mein Fehlverhalten gebeichtet, Nicole«, beteuerte er, und gleichzeitig flehte er sie mit den Augen an. »Bei meiner Seele, ich wollte die Sache heute beenden, und zwar selbst auf die Gefahr hin, dass mich meine Familie in Landshut verachtet hätte.«
»Du hättest dich erst gar nicht darauf einlassen dürfen«, stieß Nicole hervor.
»Das ist mir in dem Moment klar geworden, in dem ich mich in dich verliebt hab’«, versetzte er. »Da hab’ ich begriffen …«
»Sprich nicht von Liebe!«, fiel sie ihm ins Wort. »Den Menschen, den man echt und ehrlich liebt, belügt man nicht.«
»Ich weiß das doch«, erwiderte Philipp mit brüchiger Stimme. Hilfe suchend schaute er den Pfarrer an. »Bitte, Herr Pfarrer, geben Sie mir doch einen Rat, wie ich die ganze Sache wieder, zumindest ein bisschen, zurechtrücken kann. Ich selber weiß mir nimmer zu helfen.«
»Gehen S’ zu Ihrem Onkel, bitten S’ ihn um ein Gespräch und schenken S’ ihm reinen Wein ein. Legen S’