Sei tapfer, Leontine!: Der kleine Fürst 314 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Bitte, nimm Platz, Leontine«, bat Professor Christof Marquart. Leontine Gräfin zu Volzhagen sah ihn unsicher an, als sie sich ihm gegenüber setzte. »Du machst so ein ernstes Gesicht, Onkel Christof«, sagte sie. »Was ist los? Bin ich etwa todkrank?« Es sollte heiter und unbeschwert klingen, aber sie traf den Ton nicht richtig, er hörte die Angst in ihrer Stimme. Die Kehle wurde ihm eng bei dem Gedanken an das, was er ihr nun zu sagen hatte. »Ja, Leontine, du bist sehr krank«, erwiderte er ernst. »Du hast Leukämie.« Sie wollte den Kopf schütteln, lachen, ihm sagen, daß das ganz und gar unmöglich sei – solche Krankheiten bekamen doch immer nur die anderen, aber niemals man selbst! Doch die Worte blieben ihr im Halse stecken, statt dessen füllten sich ihre Augen, ohne daß sie es merkte, mit Tränen. »Leukämie?« Er nickte und begann mit ausführlichen Erklärungen, die ihm wohl mehr halfen als ihr, denn sie hörte ihm kaum zu. Was kümmerten sie diese Einzelheiten? Damit konnte sie nichts anfangen, das war nur Theorie. Was sie interessierte, war einzig und allein eine Antwort auf die Frage, die sie ihm mitten in seine Rede hinein stellte: »Werde ich sterben oder kann ich gerettet werden?« »Retten kann dich nur eine Knochenmarkspende, Leo.
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Buchvorschau
Sei tapfer, Leontine! - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 314 –
Sei tapfer, Leontine!
Eine junge Gräfin steht vor ihrer schwersten Prüfung
Viola Maybach
»Bitte, nimm Platz, Leontine«, bat Professor Christof Marquart.
Leontine Gräfin zu Volzhagen sah ihn unsicher an, als sie sich ihm gegenüber setzte. »Du machst so ein ernstes Gesicht, Onkel Christof«, sagte sie. »Was ist los? Bin ich etwa todkrank?«
Es sollte heiter und unbeschwert klingen, aber sie traf den Ton nicht richtig, er hörte die Angst in ihrer Stimme. Die Kehle wurde ihm eng bei dem Gedanken an das, was er ihr nun zu sagen hatte. »Ja, Leontine, du bist sehr krank«, erwiderte er ernst. »Du hast Leukämie.«
Sie wollte den Kopf schütteln, lachen, ihm sagen, daß das ganz und gar unmöglich sei – solche Krankheiten bekamen doch immer nur die anderen, aber niemals man selbst! Doch die Worte blieben ihr im Halse stecken, statt dessen füllten sich ihre Augen, ohne daß sie es merkte, mit Tränen. »Leukämie?«
Er nickte und begann mit ausführlichen Erklärungen, die ihm wohl mehr halfen als ihr, denn sie hörte ihm kaum zu. Was kümmerten sie diese Einzelheiten? Damit konnte sie nichts anfangen, das war nur Theorie. Was sie interessierte, war einzig und allein eine Antwort auf die Frage, die sie ihm mitten in seine Rede hinein stellte: »Werde ich sterben oder kann ich gerettet werden?«
»Retten kann dich nur eine Knochenmarkspende, Leo. Da du keine Familie mehr hast, wirst du also auf fremde Spender angewiesen sein. Es ist ein teures und aufwendiges Verfahren, herauszufinden, wer als Spender für dich infrage käme. Wenn du Geschwister hättest, wäre es einfacher.« Christof Marquart zögerte. »Man nimmt heutzutage auch Spenden, die genetisch nicht passen, aber das erhöht natürlich das Risiko, daß die Transplantation erfolglos bleibt.«
Sie nannte ihn ›Onkel‹, weil er als bester Freund ihres Vaters schon immer zur Familie gehört hatte. Nachdem ihre Eltern kurz nacheinander verstorben waren, hatten seine Frau Ella und er sich rührend um sie gekümmert.
»Kann es kein Irrtum sein?«, fragte sie. »Ich fühle mich doch im Augenblick gar nicht so schlecht.«
»Du weißt selbst, wie schnell sich das ändern kann –, du hast es mir ja vorhin erst erzählt.«
Sie nickte mit gesenktem Kopf. »Wenn ich keinen Spender finde, werde ich also sterben, Onkel Christof?«
Er beugte sich vor und griff nach ihrer Hand, die er mit seinen beiden Händen umschloß. »Ja, aber wir werden einen Spender finden, auch wenn ich dir nicht sagen kann, wie lange es dauert«, sagte er nach einer langen Pause. »Aber eins steht fest: Ohne gespendetes Knochenmark kannst du nicht überleben.«
Die Tränen liefen ihr über das Gesicht, aber sie gab keinen Laut von sich. »Ich bin erst sechsundzwanzig Jahre alt, Onkel Christof. Das ist ungerecht! Manche Menschen werden sehr alt, sie möchten gern sterben, aber sie können es nicht. Ich möchte leben und darf es nicht.«
»Doch, wir werden dafür sorgen«, entgegnete er. »Es besteht immer Hoffnung, solange man lebt, Leo. Ich werde dich gleich auf die Liste setzen –, und vielleicht sollten wir einen Spendenaufruf starten. Was meinst du?«
Ihre Augen schwammen immer mehr in Tränen. »Ich kann das nicht«, sagte sie. »Ich kann mich nicht hinstellen und sagen: Bitte, spendet mir von eurem Knochenmark.«
»Das sollst du ja auch gar nicht«, erwiderte er beruhigend. »Wir können das für dich tun, Ella und ich. Du brauchst dich um nichts zu kümmern. Willst du nicht zu uns kommen? Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, daß du ganz allein in deiner Wohnung bist – denn wie ich dich kenne, wirst du ja nicht hier in der Klinik bleiben wollen, solange du dich einigermaßen gut fühlst.«
Sie nahm ein Taschentuch und preßte es auf ihre Augen. Als sie es sinken ließ, versuchte sie zu lächeln. Es mißlang ihr kläglich. »Ganz bestimmt nicht!« Etwas von ihrer früheren Lebendigkeit klang in ihrer Stimme durch. »Später komme ich bestimmt zu euch, Onkel Christof, aber weißt du, wo ich vorher gern noch einmal hinfahren würde?«
»Ja, das weiß ich. Nach Schloß Sternberg, wo ihr früher oft so wundervolle Ferien verbracht habt, deine Eltern und du.«
Sie nickte mit glänzenden Augen. »Ja«, bestätigte sie. »Sternberg ist der Ort, den ich wiedersehen möchte, falls ich...« Sie stockte, beendete den Satz dann aber tapfer. »Falls ich sterben muß.«
Er strich ihr die dunklen lockigen Haare aus dem Gesicht. »Ich werde alles tun, um das zu verhindern, Leo«, versprach er. »Ich habe schon deinen Vater verloren, der mir immer den Bruder ersetzt hat und deine Mutter ist später wie eine Schwester für mich geworden. Dich gebe ich nicht freiwillig her. Wir werden um dein Leben kämpfen, auch du mußt das tun, versprich mir das.«
Auf einmal zeigte Leontines Gesicht, wie müde sie war. »Wenn ich noch Kraft habe, tue ich es, Onkel Christof. Aber du ahnst ja nicht, wie erschöpft ich mich in letzter Zeit manchmal gefühlt habe.«
»Doch, ich kann es mir vorstellen. Setz’ dich aber bitte nicht selbst ans Steuer, Leo, sondern laß’ dich fahren. Wirst du Baronin Sofia und Baron Friedrich sagen, wie es um dich steht?«
»Ich weiß es noch nicht. Vielleicht ja, vielleicht auch nicht, das entscheide ich, wenn ich auf Sternberg bin. Ich will ihnen auf keinen Fall schon vorher einen Schrecken einjagen. Aber es wäre schön, wenn ich mich noch einmal so unbeschwert fühlen könnte wie damals, als wir dort unsere Ferien verbracht haben. Danach komme ich zurück und...« Sie sah den Professor fragend an. »Und dann?«, fragte sie.
»Wir werden sehen«, antwortete er ruhig. »Ich gebe dir alles an Medikamenten mit, was du brauchst. Sollte sich dein Zustand erheblich verschlechtern, melde dich bitte umgehend und komm’ zurück. Dann nehmen wir dich hier in der Klinik auf. Ich werde entsprechende Vorkehrungen für diesen Fall treffen.«
Mit abwesendem Gesichtsausdruck sagte sie: »Wenn ich ehrlich sein soll, war das jetzt gar keine so große Überraschung für mich, Onkel Christof. Ich glaube, in meinem tiefsten Inneren habe ich gespürt, daß ich ernsthaft krank bin. Daß es dieses Mal nicht einfach eine Infektion ist, die man auskuriert, und dann hat man es überstanden. Irgendwie habe ich es gewußt.« Sie stand auf und umarmte ihn. »Danke, daß du es mir selbst gesagt hast, Onkel Christof.«
»Kommst du noch einmal bei uns vorbei, bevor du dich auf den Weg nach Sternberg machst?« fragte er.
»Lieber nicht«, antwortete sie. »Wir würden doch nur weinen, Tante Ella und ich. Das heben wir uns für später auf. Ich schätze mal, es wird noch genug Grund für Tränen geben.«
Er konnte nicht anders, als sie zu bewundern für ihre Haltung. Sie hatte ihre Selbstbeherrschung schnell wieder erlangt, und er war froh darüber. Vor ihr lag ein langer und schwerer Weg, und sie wußte es. Aber sie würde sich in den kommenden Tagen und Wochen innerlich darauf einstellen.
»Wir bleiben aber bitte in telefonischem Kontakt«, sagte er. »Ella wird mich sowieso