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Der kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht
Der kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht
Der kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht
eBook100 Seiten1 Stunde

Der kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht

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Über dieses E-Book

Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.

"Auf Schloss Sternberg leben Sie?", rief der blonde junge Mann und strahlte über das ganze Gesicht. "Bis eben habe ich mich, ehrlich gesagt, fürchterlich gelangweilt, aber jetzt fange ich an zu glauben, dass dies mein Glückstag ist!" Baron Friedrich von Kant musste schmunzeln über diesen Überschwang, zumal ihm sein Gesprächspartner aus der Seele sprach: Diese Wohltätigkeitsveranstaltung, auf die er seine Frau begleitet hatte, war wirklich sterbenslangweilig.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Juli 2016
ISBN9783740905606
Der kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht

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    Buchvorschau

    Der kleine Fürst 102 – Adelsroman - Viola Maybach

    Der kleine Fürst 102 – Graf unter Verdacht

    Der kleine Fürst –102–

    Graf unter Verdacht

    Roman von Viola Maybach

    »Auf Schloss Sternberg leben Sie?«, rief der blonde junge Mann und strahlte über das ganze Gesicht. »Bis eben habe ich mich, ehrlich gesagt, fürchterlich gelangweilt, aber jetzt fange ich an zu glauben, dass dies mein Glückstag ist!«

    Baron Friedrich von Kant musste schmunzeln über diesen Überschwang, zumal ihm sein Gesprächspartner aus der Seele sprach: Diese Wohltätigkeitsveranstaltung, auf die er seine Frau begleitet hatte, war wirklich sterbenslangweilig. Durch die geöffnete Saaltür hörten sie einzelne Sätze der vierten – oder war es schon die fünfte? – langen Rede, und ein Ende schien nicht absehbar zu sein. Er hatte sich die ganze Zeit über ein wenig abseits gehalten, in der Nähe der Tür, um gelegentlich, wenn er es gar zu ermüdend fand, den Saal wenigstens für einige Minuten verlassen zu können, natürlich so, dass es möglichst nicht auffiel. Bei einer dieser kleinen Fluchten jedenfalls war er auf den langen Blonden mit dem jungenhaften Gesicht und den lebhaften blauen Augen gestoßen und mit ihm ins Gespräch gekommen.

    »Freut mich«, sagte er jetzt, »aber nun möchte ich natürlich gern erfahren, was Sie mit Sternberg verbindet. Sind Sie schon einmal dort gewesen?«

    »Noch nie, aber es interessiert mich wegen des Gestüts. Das ist ja richtig berühmt geworden.« Der Blonde streckte die Hand aus. »Casimir von Loedtke«, sagte er.

    »Friedrich von Kant«, erwiderte der Baron, während er den kräftigen Händedruck des jungen Grafen erwiderte. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr von Loedtke. Was verschlägt Sie denn hierher ins Sternberger Land?«

    Der Andere lächelte ein wenig verlegen. »Ich will so schnell wie möglich alles über Pferdezucht lernen, was ich bisher noch nicht weiß«, antwortete er. »Mein Großvater hatte ein großes Gestüt in Ostdeutschland, das hat er verloren, durch eigene Fehler. Er hat sein Geld falsch investiert, und irgendwann war das Gut verloren. Das war für ihn und vor allem für die Familie ein Albtraum, er hatte nämlich sechs Kinder. Eins davon war mein Vater, der daraufhin beschlossen hat, Bankkaufmann zu werden und finanziell nichts mehr zu riskieren.«

    »Und Sie wollen jetzt in die Fußstapfen Ihres Großvaters treten?«, fragte der Baron interessiert.

    »Finanziell nicht!«, lachte Casimir von Loedtke. »Nur was die Pferde betrifft. Ich erinnere mich noch lebhaft an das Gut meiner Großeltern, von damals ist mir die Liebe zu Pferden geblieben, und ich habe immer davon geträumt, eine eigene Zucht aufzumachen. Ich verstehe auch einiges von Pferden, aber ein Züchter bin ich ja deshalb noch lange nicht.«

    Im Saal brandete Beifall auf, offensichtlich war die Rede zu Ende. Normalerweise wäre Baron Friedrich jetzt eilig zurückgekehrt, um mitzuklatschen, aber was Casimir von Loedtke erzählte, fand er viel zu interessant, um das Gespräch an dieser Stelle abzubrechen. »Erzählen Sie mal, was Sie für Pläne haben!«, forderte er den jungen Mann auf.

    »Ich suche nach einem geeigneten Gelände, denn das Gut meines Großvaters gehört schon lange einem internationalen Konzern, das ist für immer verloren. Ganz abgesehen davon, dass mir diese Gegend gefällt, hier würde ich mich gern niederlassen.«

    »Wo leben Sie jetzt, wenn ich fragen darf?«

    »In der Nähe von München.«

    »Was für Pferde wollen Sie denn züchten?«

    »Rennpferde!« Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Ich war vor einigen Jahren eine Zeit lang Jockey, bis ich mit Anfang zwanzig zu groß und zu schwer wurde. Noch heute beschleunigt sich mein Puls, sobald ich eine Rennbahn auch nur aus der Ferne sehe.«

    Da die ersten Leute den Saal verließen und es um sie herum laut wurde, schlug der Baron vor, sich ein stilles Plätzchen zu suchen, wo sie in Ruhe weiter fachsimpeln konnten. Friedrich stellte bald fest, dass sein neuer Bekannter vielleicht unerfahren war, aber trotzdem über ein breites Wissen verfügte, das er sich nicht nur angelesen haben konnte.

    »Sie haben wohl als Kind bei Ihrem Großvater gut aufgepasst«, bemerkte er lächelnd. »Wie ein Anfänger in Sachen Pferdezucht reden Sie jedenfalls nicht.«

    »Nein?« Der junge Graf sah höchst erfreut aus. »Ich habe mich ja auch immer damit beschäftigt, also hat das vielleicht doch Früchte getragen.«

    »Das hat es ganz sicher getan. Darf ich fragen, wo Sie jetzt tätig sind?«

    »Ich bin Bankkaufmann geworden, wie mein Vater. Verrückt, nicht? Aber ich dachte, einen soliden Beruf zu erlernen, bevor man sich kopfüber ins Abenteuer stürzt, kann nicht schaden.«

    Eine helle Frauenstimme rief: »Hier bist du, Fritz! Ich habe dich schon überall gesucht … Oh, entschuldige, ich wollte kein wichtiges Gespräch unterbrechen.«

    Baronin Sofia von Kant war eine hübsche Frau von Anfang vierzig, fast einen Kopf kleiner als ihr Mann, mit schönen blauen Augen, blonden Haaren und einem Mund, dem man ansah, dass er gern lachte. Sie war ein wenig rundlich, was ihr außerordentlich gut stand.

    »Sofia«, sagte der Baron, »dies ist Graf Casimir von Loedtke, der sich mit einer Pferdezucht selbstständig machen will. Herr von Loedt­ke, meine Frau Sofia.«

    Casimir strahlte Sofia an wie zuvor ihren Mann. »Mein Glückstag, Frau von Kant! Dass ich mit jemandem reden kann, der so viel von Pferdezucht versteht – und das hier, bei dieser Veranstaltung …«

    »Vorsicht!«, warnte der Baron lachend. »Meine Frau sitzt im Vorstand des Vereins, der das hier heute organisiert hat.«

    Sofia lachte auch, als sie Casimirs verlegenes Gesicht sah. »Es war grauenhaft langweilig heute, oder?«, fragte sie vergnügt. »Ich habe den anderen schon bei der Planung gesagt, dass das zu viele Reden sind, aber auf mich wollte ja keiner hören. Sie haben alle behauptet, die Leute würden sich kurz fassen. Dabei fassen sie sich nie kurz. Wer einmal vorne steht und in einen vollen Saal blickt, der will offenbar das Gefühl auskosten, dass ihm jetzt alle zuhören müssen, ob sie wollen oder nicht.«

    »Wir wollten nicht«, gestand Casimir, der seine Verlegenheit bereits überwunden hatte. »Und so sind wir ins Gespräch gekommen, Ihr Gatte und ich, Baronin von Kant. Ein Glück, kann ich nur sagen. Darf ich Sie denn bei Gelegenheit noch einmal anrufen, Herr von Kant, um mir ein paar gute Ratschläge abzuholen, wenn ich mal nicht weiter weiß?«

    »Das können Sie natürlich jederzeit tun, aber wäre es nicht viel einfacher, Sie kämen einmal nach Sternberg, würden sich dort alles ansehen – und wir würden uns bei einem guten Glas Wein über Ihre Fragen unterhalten?«, schlug Baron Friedrich vor.

    »Wir haben gern Gäste«, setzte die Baronin hinzu, um ihren Mann zu unterstützen. Sie waren sich in der Beurteilung von Menschen meistens einig, so wie in diesem Fall offenbar auch. Casimir von Loedtke war einfach sympathisch, es würde schön sein, ihm Sternberg zu zeigen.

    »Aber wir kennen uns doch überhaupt nicht«, wandte Casimir ein. »Jetzt bringen Sie mich ernstlich in Verlegenheit – das wirkt ja so, als hätte ich es auf eine Einladung angelegt.«

    »Unsinn!«, entgegnete die Baronin resolut. »Wenn wir Sie nicht hätten einladen wollen, hätten wir es nicht getan. Sie sind uns herzlich willkommen, Herr von Loedtke, und Sie dürfen auch gern ein paar Tage

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