Der kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht
Von Viola Maybach
()
Über dieses E-Book
"Auf Schloss Sternberg leben Sie?", rief der blonde junge Mann und strahlte über das ganze Gesicht. "Bis eben habe ich mich, ehrlich gesagt, fürchterlich gelangweilt, aber jetzt fange ich an zu glauben, dass dies mein Glückstag ist!" Baron Friedrich von Kant musste schmunzeln über diesen Überschwang, zumal ihm sein Gesprächspartner aus der Seele sprach: Diese Wohltätigkeitsveranstaltung, auf die er seine Frau begleitet hatte, war wirklich sterbenslangweilig.
Mehr von Viola Maybach lesen
Ähnlich wie Der kleine Fürst 102 – Adelsroman
Titel in dieser Serie (100)
Der kleine Fürst 124 – Adelsroman: Der richtige Mann? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 104 – Adelsroman: Frage dein Herz, Stephanie! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 108 – Adelsroman: Das hässliche Entlein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 101 – Adelsroman: Eine unlösbare Aufgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 100 – Adelsroman: Die schöne Helena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 118 – Adelsroman: Zwei Kavaliere für Isabella! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 112 – Adelsroman: Die Frau mit den grünen Augen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 103 – Adelsroman: Liebe, Neid und Eifersucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 107 – Adelsroman: Die falsche Rolle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 132 – Adelsroman: Das verhängnisvolle Foto Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 105 – Adelsroman: Eine Frau zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 106 – Adelsroman: Onkel gesucht – Liebe gefunden! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 109 – Adelsroman: Die Gräfin in Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 115 – Adelsroman: Wilde Florentine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 110 – Adelsroman: Ein Schatz zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 113 – Adelsroman: Liebe – die Wette gilt! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 114 – Adelsroman: Die Lüge der schönen Diana Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 122 – Adelsroman: Rivalen in der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 120 – Adelsroman: Ein falscher Verdacht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin schlimmer Verdacht: Der kleine Fürst 129 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast die Wahl, Isabella!: Der kleine Fürst 127 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCosima in Gefahr!: Der kleine Fürst 130 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 116 – Adelsroman: Spätes Geständnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 123 – Adelsroman: Der falsche Schein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 137 – Adelsroman: Ein falscher Freund? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrrtum: Liebe!: Der kleine Fürst 135 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Der kleine Fürst 117 – Adelsroman: Baron Friedrich in Gefahr! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie unglaubliche Philippa: Der kleine Fürst 283 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWetten, er liebt mich...: Der kleine Fürst 329 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der schönen Fremden: Der kleine Fürst 320 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas verbirgt der junge Graf?: Der kleine Fürst 220 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufruhr im Dorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz für Theodora: Der kleine Fürst 148 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnttäuschung in der Ballnacht: Der kleine Fürst 222 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHumoristische Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann meiner Freundin: Der kleine Fürst 337 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Hitzkopf mit Charme: Der kleine Fürst 190 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin schlimmer Verdacht: Der kleine Fürst 129 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie Feuer und Wasser: Der kleine Fürst 397 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie Feuer und Wasser: Der kleine Fürst 358 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Hitzkopf mit Charme: Der kleine Fürst 391 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Butler in Paris: Der kleine Fürst 285 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas größte Glück auf Erden: Der kleine Fürst 313 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Stücklein vom alten Dessauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gräfin, der Tod und das Glück: Der kleine Fürst 330 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 103 – Adelsroman: Liebe, Neid und Eifersucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gräfin, der Tod und das Glück: Der kleine Fürst 305 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Einzige u.a. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin kaltes Herz?: Der kleine Fürst 140 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schicksal mischt die Karten: Leni Behrendt Bestseller 9 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Todfeind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer geheimnisvolle Graf: Der kleine Fürst 410 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine wahre Liebe ohne Wahrheit: Der kleine Fürst 394 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schöne Theodor: Der kleine Fürst 353 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe auf den dritten Blick: Der kleine Fürst 319 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Heimat ist bei dir: Fürstenkrone 233 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Die Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht mit Hindernissen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Boss, der Milliardär (Teil 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei mein: Milliardär Liebesromane: Unwiderstehliche Brüder, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Der kleine Fürst 102 – Adelsroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der kleine Fürst 102 – Adelsroman - Viola Maybach
Der kleine Fürst –102–
Graf unter Verdacht
Roman von Viola Maybach
»Auf Schloss Sternberg leben Sie?«, rief der blonde junge Mann und strahlte über das ganze Gesicht. »Bis eben habe ich mich, ehrlich gesagt, fürchterlich gelangweilt, aber jetzt fange ich an zu glauben, dass dies mein Glückstag ist!«
Baron Friedrich von Kant musste schmunzeln über diesen Überschwang, zumal ihm sein Gesprächspartner aus der Seele sprach: Diese Wohltätigkeitsveranstaltung, auf die er seine Frau begleitet hatte, war wirklich sterbenslangweilig. Durch die geöffnete Saaltür hörten sie einzelne Sätze der vierten – oder war es schon die fünfte? – langen Rede, und ein Ende schien nicht absehbar zu sein. Er hatte sich die ganze Zeit über ein wenig abseits gehalten, in der Nähe der Tür, um gelegentlich, wenn er es gar zu ermüdend fand, den Saal wenigstens für einige Minuten verlassen zu können, natürlich so, dass es möglichst nicht auffiel. Bei einer dieser kleinen Fluchten jedenfalls war er auf den langen Blonden mit dem jungenhaften Gesicht und den lebhaften blauen Augen gestoßen und mit ihm ins Gespräch gekommen.
»Freut mich«, sagte er jetzt, »aber nun möchte ich natürlich gern erfahren, was Sie mit Sternberg verbindet. Sind Sie schon einmal dort gewesen?«
»Noch nie, aber es interessiert mich wegen des Gestüts. Das ist ja richtig berühmt geworden.« Der Blonde streckte die Hand aus. »Casimir von Loedtke«, sagte er.
»Friedrich von Kant«, erwiderte der Baron, während er den kräftigen Händedruck des jungen Grafen erwiderte. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr von Loedtke. Was verschlägt Sie denn hierher ins Sternberger Land?«
Der Andere lächelte ein wenig verlegen. »Ich will so schnell wie möglich alles über Pferdezucht lernen, was ich bisher noch nicht weiß«, antwortete er. »Mein Großvater hatte ein großes Gestüt in Ostdeutschland, das hat er verloren, durch eigene Fehler. Er hat sein Geld falsch investiert, und irgendwann war das Gut verloren. Das war für ihn und vor allem für die Familie ein Albtraum, er hatte nämlich sechs Kinder. Eins davon war mein Vater, der daraufhin beschlossen hat, Bankkaufmann zu werden und finanziell nichts mehr zu riskieren.«
»Und Sie wollen jetzt in die Fußstapfen Ihres Großvaters treten?«, fragte der Baron interessiert.
»Finanziell nicht!«, lachte Casimir von Loedtke. »Nur was die Pferde betrifft. Ich erinnere mich noch lebhaft an das Gut meiner Großeltern, von damals ist mir die Liebe zu Pferden geblieben, und ich habe immer davon geträumt, eine eigene Zucht aufzumachen. Ich verstehe auch einiges von Pferden, aber ein Züchter bin ich ja deshalb noch lange nicht.«
Im Saal brandete Beifall auf, offensichtlich war die Rede zu Ende. Normalerweise wäre Baron Friedrich jetzt eilig zurückgekehrt, um mitzuklatschen, aber was Casimir von Loedtke erzählte, fand er viel zu interessant, um das Gespräch an dieser Stelle abzubrechen. »Erzählen Sie mal, was Sie für Pläne haben!«, forderte er den jungen Mann auf.
»Ich suche nach einem geeigneten Gelände, denn das Gut meines Großvaters gehört schon lange einem internationalen Konzern, das ist für immer verloren. Ganz abgesehen davon, dass mir diese Gegend gefällt, hier würde ich mich gern niederlassen.«
»Wo leben Sie jetzt, wenn ich fragen darf?«
»In der Nähe von München.«
»Was für Pferde wollen Sie denn züchten?«
»Rennpferde!« Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Ich war vor einigen Jahren eine Zeit lang Jockey, bis ich mit Anfang zwanzig zu groß und zu schwer wurde. Noch heute beschleunigt sich mein Puls, sobald ich eine Rennbahn auch nur aus der Ferne sehe.«
Da die ersten Leute den Saal verließen und es um sie herum laut wurde, schlug der Baron vor, sich ein stilles Plätzchen zu suchen, wo sie in Ruhe weiter fachsimpeln konnten. Friedrich stellte bald fest, dass sein neuer Bekannter vielleicht unerfahren war, aber trotzdem über ein breites Wissen verfügte, das er sich nicht nur angelesen haben konnte.
»Sie haben wohl als Kind bei Ihrem Großvater gut aufgepasst«, bemerkte er lächelnd. »Wie ein Anfänger in Sachen Pferdezucht reden Sie jedenfalls nicht.«
»Nein?« Der junge Graf sah höchst erfreut aus. »Ich habe mich ja auch immer damit beschäftigt, also hat das vielleicht doch Früchte getragen.«
»Das hat es ganz sicher getan. Darf ich fragen, wo Sie jetzt tätig sind?«
»Ich bin Bankkaufmann geworden, wie mein Vater. Verrückt, nicht? Aber ich dachte, einen soliden Beruf zu erlernen, bevor man sich kopfüber ins Abenteuer stürzt, kann nicht schaden.«
Eine helle Frauenstimme rief: »Hier bist du, Fritz! Ich habe dich schon überall gesucht … Oh, entschuldige, ich wollte kein wichtiges Gespräch unterbrechen.«
Baronin Sofia von Kant war eine hübsche Frau von Anfang vierzig, fast einen Kopf kleiner als ihr Mann, mit schönen blauen Augen, blonden Haaren und einem Mund, dem man ansah, dass er gern lachte. Sie war ein wenig rundlich, was ihr außerordentlich gut stand.
»Sofia«, sagte der Baron, »dies ist Graf Casimir von Loedtke, der sich mit einer Pferdezucht selbstständig machen will. Herr von Loedtke, meine Frau Sofia.«
Casimir strahlte Sofia an wie zuvor ihren Mann. »Mein Glückstag, Frau von Kant! Dass ich mit jemandem reden kann, der so viel von Pferdezucht versteht – und das hier, bei dieser Veranstaltung …«
»Vorsicht!«, warnte der Baron lachend. »Meine Frau sitzt im Vorstand des Vereins, der das hier heute organisiert hat.«
Sofia lachte auch, als sie Casimirs verlegenes Gesicht sah. »Es war grauenhaft langweilig heute, oder?«, fragte sie vergnügt. »Ich habe den anderen schon bei der Planung gesagt, dass das zu viele Reden sind, aber auf mich wollte ja keiner hören. Sie haben alle behauptet, die Leute würden sich kurz fassen. Dabei fassen sie sich nie kurz. Wer einmal vorne steht und in einen vollen Saal blickt, der will offenbar das Gefühl auskosten, dass ihm jetzt alle zuhören müssen, ob sie wollen oder nicht.«
»Wir wollten nicht«, gestand Casimir, der seine Verlegenheit bereits überwunden hatte. »Und so sind wir ins Gespräch gekommen, Ihr Gatte und ich, Baronin von Kant. Ein Glück, kann ich nur sagen. Darf ich Sie denn bei Gelegenheit noch einmal anrufen, Herr von Kant, um mir ein paar gute Ratschläge abzuholen, wenn ich mal nicht weiter weiß?«
»Das können Sie natürlich jederzeit tun, aber wäre es nicht viel einfacher, Sie kämen einmal nach Sternberg, würden sich dort alles ansehen – und wir würden uns bei einem guten Glas Wein über Ihre Fragen unterhalten?«, schlug Baron Friedrich vor.
»Wir haben gern Gäste«, setzte die Baronin hinzu, um ihren Mann zu unterstützen. Sie waren sich in der Beurteilung von Menschen meistens einig, so wie in diesem Fall offenbar auch. Casimir von Loedtke war einfach sympathisch, es würde schön sein, ihm Sternberg zu zeigen.
»Aber wir kennen uns doch überhaupt nicht«, wandte Casimir ein. »Jetzt bringen Sie mich ernstlich in Verlegenheit – das wirkt ja so, als hätte ich es auf eine Einladung angelegt.«
»Unsinn!«, entgegnete die Baronin resolut. »Wenn wir Sie nicht hätten einladen wollen, hätten wir es nicht getan. Sie sind uns herzlich willkommen, Herr von Loedtke, und Sie dürfen auch gern ein paar Tage