Die Gräfin, der Tod und das Glück: Der kleine Fürst 305 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Wer ist der Mann, Sofia?«, erkundigte sich die junge Gräfin Carina von Schlitz bei Baronin Sofia von Kant. »Der große Schwarzhaarige da drüben – kennst du den?« Sofia von Kant schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich kann es dir nicht sagen, Carina, ich habe ihn noch nie gesehen.« »Er sieht gut aus, findest du nicht?« Sofia lächelte. »Doch, das finde ich auch – und er ist offenbar der Ansicht, dass auch du gut aussiehst. Womit er übrigens Recht hat, Carina.« Carina errötete. »Danke für das Kompliment, Sofia. Und du denkst wirklich, er hat mich bemerkt?« »Er sieht sich andauernd verstohlen nach dir um, das kann dir unmöglich entgangen sein. Wahrscheinlich verhindere nur ich seinen ersten Annäherungsversuch. Ich lasse dich also jetzt allein, und dann werden wir ja sehen, was passiert.« Carina umarmte sie. »Danke, Sofia«, flüsterte sie. Die Baronin machte sich auf die Suche nach ihrem Mann, den sie bald darauf auf der Tanzfläche entdeckte, mit der Braut – auf Burg Felseneck, wo sie sich gerade befanden, wurde nämlich eine glanzvolle Hochzeit gefeiert. Die Musik verklang, und Baron Friedrich geleitete die Braut zurück zu ihrem bereits sehnsüchtig wartenden Bräutigam.
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Buchvorschau
Die Gräfin, der Tod und das Glück - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 305 –
Die Gräfin, der Tod und das Glück
In ihrer Trauer durchschaut Carina endlich eine dreiste Lüge
Viola Maybach
»Wer ist der Mann, Sofia?«, erkundigte sich die junge Gräfin Carina von Schlitz bei Baronin Sofia von Kant. »Der große Schwarzhaarige da drüben – kennst du den?«
Sofia von Kant schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich kann es dir nicht sagen, Carina, ich habe ihn noch nie gesehen.«
»Er sieht gut aus, findest du nicht?«
Sofia lächelte. »Doch, das finde ich auch – und er ist offenbar der Ansicht, dass auch du gut aussiehst. Womit er übrigens Recht hat, Carina.«
Carina errötete. »Danke für das Kompliment, Sofia. Und du denkst wirklich, er hat mich bemerkt?«
»Er sieht sich andauernd verstohlen nach dir um, das kann dir unmöglich entgangen sein. Wahrscheinlich verhindere nur ich seinen ersten Annäherungsversuch. Ich lasse dich also jetzt allein, und dann werden wir ja sehen, was passiert.«
Carina umarmte sie. »Danke, Sofia«, flüsterte sie.
Die Baronin machte sich auf die Suche nach ihrem Mann, den sie bald darauf auf der Tanzfläche entdeckte, mit der Braut – auf Burg Felseneck, wo sie sich gerade befanden, wurde nämlich eine glanzvolle Hochzeit gefeiert.
Die Musik verklang, und Baron Friedrich geleitete die Braut zurück zu ihrem bereits sehnsüchtig wartenden Bräutigam. Dann sah er sich um, entdeckte seine Frau und eilte auf sie zu. »Wo hast du so lange gesteckt?«, fragte er. »Ich wollte mit dir tanzen, aber du warst ja nirgends zu sehen.«
»Ich habe ein wenig mit Carina geplaudert«, erklärte die Baronin. »Mit Carina von Schlitz.« Sie sah sich um und setzte dann etwas leiser hinzu: »Sie interessiert sich für einen sehr ansehnlichen schwarzhaarigen jungen Mann, dessen Namen ich ihr aber leider auch nicht sagen konnte.«
»Meinst du den, mit dem sie gerade spricht?«, erkundigte sich Friedrich.
Sofia lächelte. »Er hat sie also angesprochen«, stellte sie fest.
»Leider«, erklärte ihr Mann mit finsterer Miene.
»Leider? Was willst du denn damit sagen?«
»Das ist Robert von Wegeringhausen«, erklärte der Baron. »Dir wird der Name nichts sagen, aber wenn dieser Mann versuchen würde, mit unserer Tochter zu flirten, würde ich es mit allen Mitteln zu verhindern suchen.«
»Und warum?«
»Weil er nichts taugt«, erklärte Friedrich kurz und bündig.
Solche Urteile sahen ihm nicht ähnlich, und so fragte Sofia: »Dann weißt du also etwas über ihn?«
»Das meiste sind Gerüchte, bei denen man nicht weiß, ob sie einen wahren Kern enthalten. Darauf würde ich mich also nicht stützen. Aber ich hatte ein einziges Mal geschäftlich mit ihm zu tun, und dieses eine Mal hat genügt. Er ist windig, Sofia. Und wer im Geschäftsleben windig ist, der ist es meistens auch privat.«
»Dann sollten wir Carina warnen«, fand Sofia.
Die Musik hatte wieder eingesetzt, Robert von Wegeringhausen führte die junge Gräfin zur Tanzfläche. »Zu spät, fürchte ich«, murmelte der Baron. »Sieh sie dir doch an! Sie ist Vernunftgründen nicht mehr zugänglich, würde ich sagen.«
Sofia folgte dem jungen Paar mit den Augen. Die zarte blonde Carina schwebte in den Armen ihres attraktiven dunkelhaarigen Partners wie eine Elfe über den Tanzboden. Die beiden sahen einander in die Augen, sie wirkten wie verzaubert und schienen ihre Umgebung vergessen zu haben.
Die Baronin musste ihrem Mann Recht geben. »Aber dann sollten wir wenigstens Marie anrufen, Fritz. Sie hat einen guten Draht zu ihrer Großnichte – vielleicht hört Carina wenigstens auf sie.«
Gräfin Marie von Rittershagen war eine Schwester von Carinas Großmutter. Sofia und Friedrich standen in lebhaftem Kontakt zu der alten Dame. Marie von Rittershagen hatte sie in den vergangenen Jahren regelmäßig auf Schloss Sternberg besucht, jetzt allerdings klagte sie über allerlei gesundheitliche Beschwerden und hatte sich deshalb rar gemacht. Sie war eine liebenswürdige Frau von achtundsiebzig Jahren und auf Sternberg immer ein gern gesehener Gast.
»Ja, ruf sie gleich morgen an«, bat der Baron. »Das ist aber auch wirklich ein Unglück, dass dieser Mann mit einem Mal hier auftaucht. Er war lange im Ausland, weißt du? Ich hatte schon gehofft, er würde dort bleiben.«
»Was hat er dir denn eigentlich getan?«, fragte Sofia neugierig.
»Er hat versucht, mich zu betrügen«, erklärte der Baron. »Es waren ziemlich komplizierte Finanzmarktgeschäfte, und er hat versucht, einen Teil meiner Gewinne auf seine Konten umzuleiten. Um ein Haar hätte das auch geklappt – aber unser Buchhalter hat es dann doch noch gemerkt. Wir haben daraufhin die Geschäftsbeziehungen zu ihm sofort abgebrochen, obwohl er natürlich behauptet hat, es sei ein Versehen gewesen. Wir hätten ihm die böse Absicht vermutlich nicht einmal beweisen können, also haben wir die Sache auf sich beruhen lassen.«
»Aber das hört sich jetzt so an, Fritz, als handelte es sich eher um Vermutungen und nicht um Tatsachen. Wenn du keine Beweise für einen Betrugsversuch hast...«
Der Baron nahm seine Frau in die Arme und gab ihr einen Kuss. »Glaub mir, es war einer, auch wenn ich es nicht beweisen kann, Sofia. Sprich mit Marie über den Mann – sie hat vermutlich auch schon von ihm gehört.«
»Warum sollte sie? Ich kannte seinen Namen ja auch nicht.«
»Du tätigst auch keine Geschäfte auf den Finanzmärkten, Marie aber wohl. Frag sie, dann wirst du ja hören, ob sie mit dem Namen etwas anfangen kann.«
Sofias Blick kehrte zur Tanzfläche zurück, wo Carina und Robert von Wegeringhausen sich jetzt im Walzertakt bewegten. Noch immer sahen sie einander in die Augen – und es war für jeden klar ersichtlich, dass hier soeben eine neue Liebe entstand. »Das wird schwer«, seufzte sie. »Die beiden sitzen ja schon auf Wolke sieben. Vielleicht hat er sich ja auch geändert, Fritz, seit du mit ihm zu tun hattest. Hat er dich übrigens erkannt?«
Der Baron schüttelte den Kopf. »Nein, wir sind uns nie persönlich begegnet, was mir damals sehr lieb war. Das lief alles über die Banken und unsere Buchhaltung. Aber seinen Namen habe ich nicht vergessen. Und er ist auf einigen Pferdeauktionen aufgetaucht, daher wusste ich, wie er aussieht.«
Er lächelte seine Frau an. »Ich bin sicher, dass er keine Ahnung hat, wer ich bin. Diese Geschichte damals haben seine Anwälte für ihn geklärt: Da habe ein Buchungsfehler vorgelegen, haben sie gesagt – und wir haben unser Geld zurückbekommen. Auf eine Anzeige haben wir verzichtet, weil wir, wie schon erwähnt, vermutlich nichts hätten beweisen können. Das war alles sehr geschickt gemacht, ich bin sicher, er hat diese Masche noch öfter benutzt. Wenn es gut ging, hat er das Geld eingesteckt, wenn nicht, hat er sich entschuldigt. Aber offenbar ist ihm der Boden hier irgendwann doch zu heiß geworden, und er ist ins Ausland gegangen.«
Die Baronin hängte sich bei ihrem Mann ein, sie hatte genug gehört, und sie wollte sich nicht die gute Laune verderben lassen. »Lass uns tanzen, Fritz, schließlich sind wir hier, um uns zu amüsieren – und nicht, um uns über deprimierende Geschichten aus der Vergangenheit zu unterhalten.«