Ein Mann spielt falsch: Der kleine Fürst 221 – Adelsroman
Von Viola Maybach
()
Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Sag das noch einmal!«, bat Tanja Karolus. »Ich glaube, ich habe neuerdings Probleme mit den Ohren.« »Hast du nicht«, versicherte Sabrina von Havenbeeck. »Benjamin von Schönhausen hat Schloss Sternberg in der Nacht heimlich verlassen, und heute Morgen wurde sein Aktenkoffer im Vorratskeller gefunden, mit mehr als einer Million Euro darin. Was sagst du nun?« »Gar nichts mehr«, sagte Tanja. Sie hätte selbst ein paar unerhörte Neuigkeiten erzählen können, aber unter diesen Umständen verzichtete sie lieber darauf. Wenn sie von Harry Vollmer berichtete, sollte Sabrina ihr auch richtig zuhören und nicht wie jetzt vor allem mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt sein. »Weißt du«, fuhr Sabrina zögernd fort, »ich… ich mochte ihn.« Sie verbesserte sich eilig. »Ich mag ihn, wollte ich sagen.« »Du magst ihn«, wiederholte Tanja ein wenig begriffsstutzig, bevor ihr dämmerte, was Sabrina eigentlich hatte sagen wollen. »Du meinst, du hast dich in ihn verliebt?« »Ich weiß es nicht, Tanja, aber ich glaube schon. Da war von Anfang an etwas zwischen uns.
Mehr von Viola Maybach lesen
Fürstenkrone Classic
Ähnlich wie Ein Mann spielt falsch
Titel in dieser Serie (100)
Der kleine Fürst 100 – Adelsroman: Die schöne Helena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 103 – Adelsroman: Liebe, Neid und Eifersucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 101 – Adelsroman: Eine unlösbare Aufgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 114 – Adelsroman: Die Lüge der schönen Diana Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 113 – Adelsroman: Liebe – die Wette gilt! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 107 – Adelsroman: Die falsche Rolle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 104 – Adelsroman: Frage dein Herz, Stephanie! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 115 – Adelsroman: Wilde Florentine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 110 – Adelsroman: Ein Schatz zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 105 – Adelsroman: Eine Frau zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 108 – Adelsroman: Das hässliche Entlein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 125 – Adelsroman: Dein Auftrag, Constanze! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCosima in Gefahr!: Der kleine Fürst 130 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 123 – Adelsroman: Der falsche Schein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 106 – Adelsroman: Onkel gesucht – Liebe gefunden! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 109 – Adelsroman: Die Gräfin in Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 116 – Adelsroman: Spätes Geständnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast die Wahl, Isabella!: Der kleine Fürst 127 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 118 – Adelsroman: Zwei Kavaliere für Isabella! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 112 – Adelsroman: Die Frau mit den grünen Augen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 124 – Adelsroman: Der richtige Mann? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 137 – Adelsroman: Ein falscher Freund? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 120 – Adelsroman: Ein falscher Verdacht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 126 – Adelsroman: Gesucht: Eltern für Clementina! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 117 – Adelsroman: Baron Friedrich in Gefahr! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 119 – Adelsroman: Wer bin ich? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo ist Eberhard Hagedorn?: Der kleine Fürst 149 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ein böser Verdacht: Der kleine Fürst 183 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie erste Liebe in Gefahr: Der kleine Fürst 393 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie erste Liebe in Gefahr: Der kleine Fürst 198 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schutzengel: Der kleine Fürst 245 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne Maja – vom Kavalier getäuscht!: Der kleine Fürst 299 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gräfin, der Tod und das Glück: Der kleine Fürst 330 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gräfin, der Tod und das Glück: Der kleine Fürst 305 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei kleine Herzen brauchen Liebe: Dr. Brinkmeier Classic 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni der Hüttenwirt Extra 29 – Heimatroman: Liebe ist nicht kompliziert! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchattendasein - Der erste Teil der Schattenwächter-Saga Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe heilt alle Wunden: Der kleine Fürst 374 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTödliches Bangkok Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni der Hüttenwirt Extra 113 – Heimatroman: Liebe ist nicht kompliziert! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhre Flucht aus Liebe: Der kleine Fürst 290 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlbtraum in alten Mauern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Brief spielt Schicksal: Der neue Sonnenwinkel 70 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinsterbaum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo ist Anna?: Der kleine Fürst 218 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Unfall für die Liebe: Der kleine Fürst 278 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas verräterische Foto: Der kleine Fürst 307 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn das Herz nicht vergisst…: Der kleine Fürst 325 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDreamteam süßsauer: Krimikomödie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlte Freunde – frisch verliebt!: Die junge Gräfin 6 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDreimal Liebesglück: 3 Romantic Stories in einem Band: Cassiopeiapress Unterhaltung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas nun schöne Clara?: Der kleine Fürst 376 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Nein-Nummer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Schlüssel, aber kein Zuhause: Sophienlust 284 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moderner Froschkönig: Der kleine Fürst 195 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNaughty Daddies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Eine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Urlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ein Mann spielt falsch
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ein Mann spielt falsch - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 221–
Ein Mann spielt falsch
Doch Sabrina hört auf ihr Herz
Viola Maybach
»Sag das noch einmal!«, bat Tanja Karolus. »Ich glaube, ich habe neuerdings Probleme mit den Ohren.«
»Hast du nicht«, versicherte Sabrina von Havenbeeck. »Benjamin von Schönhausen hat Schloss Sternberg in der Nacht heimlich verlassen, und heute Morgen wurde sein Aktenkoffer im Vorratskeller gefunden, mit mehr als einer Million Euro darin. Was sagst du nun?«
»Gar nichts mehr«, sagte Tanja.
Sie hätte selbst ein paar unerhörte Neuigkeiten erzählen können, aber unter diesen Umständen verzichtete sie lieber darauf. Wenn sie von Harry Vollmer berichtete, sollte Sabrina ihr auch richtig zuhören und nicht wie jetzt vor allem mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt sein.
»Weißt du«, fuhr Sabrina zögernd fort, »ich… ich mochte ihn.« Sie verbesserte sich eilig. »Ich mag ihn, wollte ich sagen.«
»Du magst ihn«, wiederholte Tanja ein wenig begriffsstutzig, bevor ihr dämmerte, was Sabrina eigentlich hatte sagen wollen. »Du meinst, du hast dich in ihn verliebt?«
»Ich weiß es nicht, Tanja, aber ich glaube schon. Da war von Anfang an etwas zwischen uns. Ich wollte das nur nicht wahrhaben, wegen Albrecht und weil ich im Augenblick schon genug Probleme habe, da brauche ich nicht noch ein weiteres. Aber etwas war da…«
»Das wird ja immer schöner. Und dieser Mann verschwindet also in aller Stille, ohne sich von seinen Gastgebern zu verabschieden und hinterlässt ihnen ohne ihr Wissen über eine Million Euro.«
»Ja.« Das klang kleinlaut.
»Ich muss dir doch wohl nicht sagen, dass ein solches Verhalten nicht für den Grafen spricht, oder?«
»Nein«, erwiderte Sabrina niedergeschlagen. »Es wirkt nicht besonders vertrauenswürdig.«
»So kann man es auch ausdrücken«, bemerkte Tanja trocken.
»Er war auch sonst … seltsam«, berichtete Sabrina. »Ich habe Sofia und Fritz einmal zufällig über ihn reden hören. Sie fanden ihn offenbar gegenüber früher sehr verändert und machten sich Sorgen um ihn, mehr konnte ich nicht hören.«
»Mir gefällt das nicht«, sagte Tanja gerade heraus. »Halte dich zurück, Sabrina. Du bist durcheinander, weil du eine schwere Entscheidung treffen musst, konzentriere dich lieber darauf, statt dir noch ein weiteres Problem aufzuladen.«
Es blieb einen Moment lang still in der Leitung, bevor Sabrina mit unglücklicher Stimme fragte: »Meinst du, er ist … in etwas Kriminelles verwickelt?«
»Das lässt sich zumindest nicht ausschließen. Einen Grund muss er ja haben, eine Million in einem Aktenkoffer bei seinen Freunden zu deponieren, ohne sie zu informieren. Fair ist es jedenfalls nicht, finde ich.« Tanja schwieg einen Moment, bevor sie hinzusetzte: »Du hast aber auch ein Talent, dich in Schwierigkeiten zu bringen! Das Beste wäre, du kämst so schnell wie möglich nach Hamburg zurück.«
»Vielleicht tue ich das, aber ich muss wenigstens noch eine Nacht darüber schlafen. Abgesehen davon, dass ich ja morgen eigentlich in aller Ruhe mit Sofia über Albrecht sprechen wollte, wenn wir allein sind. In meinem Kopf herrscht ziemliches Chaos, ich kann nicht mehr klar denken.«
»Das kann ich mir gut vorstellen, es würde niemandem anders gehen. Vergiss, was ich gesagt habe, es wäre nicht gut, wenn du jetzt zurückkämst, weil du nämlich in Gedanken in Sternberg bleiben und dich die ganze Zeit fragen würdest, was hinter dieser Sache steckt.«
»Das fürchte ich auch.«
»Also nimmst du noch ein paar Tage Urlaube, bleibst, wo du bist, und versuchst, gemeinsam mit deinen Freunden, Licht in die Angelegenheit zu bringen.«
»Aber Albrecht…«
Tanja unterbrach sie. »Wenn du dich in den erstbesten Mann verliebst, der dir, sobald du einmal allein bist, über den Weg läuft, musst du meiner Meinung nach nicht länger darüber nachdenken, ob Albrecht der Richtige für dich ist. Die Antwort liegt doch auf der Hand. Du musst dir nur klar darüber werden, welches die beste Art und Weise ist, die Verlobung zu lösen. Du willst ihn ja weder verletzen, noch jede Menge Staub aufwirbeln, nehme ich an.«
»Nein, bloß das nicht!«, rief Sabrina erschrocken.
»Dann denk jetzt nicht länger darüber nach, das hat Zeit, bis du zurückkommst. Steh deinen Freunden bei, überleg dir, was das mit dir und dem Grafen ist – und mach dich mit dem Gedanken vertraut, dass du dich wieder in den Falschen verliebt hast.«
»Ach, Tanja! Ich weiß einfach nicht weiter.«
»Im Augenblick nicht, aber morgen wirst du schon klarer sehen, glaub mir. Ich nehme mal an, deine Gastgeber werden froh sein, dass du da bist. Für sie dürfte die Enttäuschung oder Fassungslosigkeit über ihren Freund noch viel größer sein als bei dir. Du kanntest ihn kaum, aber sie sind ja offenbar schon lange mit ihm befreundet. Wenn man dann feststellen muss, dass man einen Menschen möglicherweise völlig falsch eingeschätzt hat, ist das bitter. Wissen sie von deinen Gefühlen für ihn?«
»Nein, natürlich nicht, was denkst du denn? Ich… ich weiß es ja selbst kaum.«
»Und er?«
Zögernd rückte Sabrina mit einem Geständnis heraus: »Wir haben uns geküsst, draußen am Felsplateau. Das ist einfach so passiert, es waren sehr leidenschaftliche Küsse. Dann hat er sich losgerissen, sich auf sein Pferd geschwungen und ist zurück zum Schloss geritten. Danach hat er es vermieden, mit mir allein zu sein. Ich war abends an seiner Suite, um noch einmal mit ihm zu reden, aber er hat nicht geöffnet. In der Nacht ist er dann abgereist.«
»Das hört sich ja jetzt eher so an, als könnte er deinetwegen heimlich verschwunden sein. Als du das mit dem Koffer voller Geld erzählt hast, habe ich automatisch angenommen, dass er in eine krumme Geschichte verwickelt ist und deshalb die Flucht ergriffen hat.«
»Vielleicht stimmt beides.«
»Ja, vielleicht. Pass bloß auf dich auf, Sabrina. Das hört sich alles nicht gut an, finde ich.«
Als sie sich voneinander verabschiedet hatten, ging Tanja zum Fenster und sah hinaus in den trüben Morgen. Sie hatte noch etwas Zeit, bevor sie in die Praxis fahren musste. Ihre Gedanken wanderten zu Harry Vollmer und seiner Stute. Sie hätte Sabrina gern von ihm erzählt, aber das musste warten, bis ihre jüngere Kollegin den Kopf wieder frei hatte.
Sie setzte Kaffee auf und holte Brot aus dem Brotkasten, dann setzte sie sich an den Tisch, um zu frühstücken. Mit den Gedanken war sie weit fort.
*
In der Großen Pause machte sich Anna auf die Suche nach Christian und Konrad und berichtete ihnen aufgeregt, was sie gerade erst über das Internet erfahren hatte. »Die Polizei sucht Ben! Er soll Millionen an Steuern unterschlagen haben, und sein Geschäftspartner wusste nichts davon. Sie haben sein Bild überall veröffentlicht.«
Zuerst wollten die beiden Jungen ihr nicht glauben, doch sie zeigte ihnen die entsprechenden Meldungen.
»Auf dem Foto sieht er aus wie ein Verbrecher«, sagte Konrad. »Er guckt richtig böse. Aber das ist doch Quatsch, Ben würde so etwas niemals machen.«
»Das hätte ich bis gestern auch gedacht, aber jetzt wissen wir, dass er bei uns einen Aktenkoffer mit viel Geld versteckt hat«, erwiderte Christian