Ein böser Verdacht: Der kleine Fürst 183 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Jonathan von Dennesen denkt, dass ich eine Affäre mit Herrn Wenger habe«, berichtete Bettina von Aahlen, nachdem sie das Büro betreten hatte, in dem Laura Koslik, ihre Noch-Sekretärin und baldige Partnerin bereits an der Arbeit saß. ›A&K – Private Ermittlungen‹ wollten sie ihre künftige gemeinsame Firma nennen. »Er hat uns öfter zusammen gesehen und seine eigenen Schlüsse daraus gezogen.«
Laura drehte sich auf ihrem Bürostuhl um. »Kein Witz?«, fragte sie.
»Kein Witz.« Bettina berichtete von ihrem letzten Gespräch mit Jonathan von Dennesen, der zurzeit, wie sie selbst auch, Gast auf Schloss Sternberg war.
»Du hast ihn hoffentlich ausgelacht«, sagte Laura.
Bettina lächelte. »Ich habe ihn geküsst«, entgegnete sie.
»Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst, Tina«, sagte Laura und wandte sich wieder ihrem Computer zu.
»Ich nehme dich nicht auf den Arm. Ich habe ihn wirklich geküsst.«
Erneut drehte sich Laura um, noch immer unsicher, ob Bettina sich einen Scherz erlaubte oder nicht. »Wieso denn? Du fandest ihn doch die ganze Zeit so unfreundlich. Wann immer du von ihm gesprochen hast, hieß es: ›Ich weiß überhaupt nicht, was ich ihm getan habe.‹ Und jetzt auf einmal küsst du ihn?«
»Ich weiß auch nicht, warum ich das getan habe«, gestand Bettina und strich sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn. Es tat ihr schon fast leid, den Kuss Laura gegenüber erwähnt zu haben. »Er geht mir auf die Nerven mit seiner Unfreundlichkeit, aber gleichzeitig finde ich ihn auch interessant, weißt du? Er ist ziemlich klug, er hat ein Gesicht, das ich gerne ansehe, und wenn ich ihn beobachte,
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Buchvorschau
Ein böser Verdacht - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 183–
Ein böser Verdacht
Allein Bettina durchschaut die ungeheure Intrige
Viola Maybach
»Jonathan von Dennesen denkt, dass ich eine Affäre mit Herrn Wenger habe«, berichtete Bettina von Aahlen, nachdem sie das Büro betreten hatte, in dem Laura Koslik, ihre Noch-Sekretärin und baldige Partnerin bereits an der Arbeit saß. ›A&K – Private Ermittlungen‹ wollten sie ihre künftige gemeinsame Firma nennen. »Er hat uns öfter zusammen gesehen und seine eigenen Schlüsse daraus gezogen.«
Laura drehte sich auf ihrem Bürostuhl um. »Kein Witz?«, fragte sie.
»Kein Witz.« Bettina berichtete von ihrem letzten Gespräch mit Jonathan von Dennesen, der zurzeit, wie sie selbst auch, Gast auf Schloss Sternberg war.
»Du hast ihn hoffentlich ausgelacht«, sagte Laura.
Bettina lächelte. »Ich habe ihn geküsst«, entgegnete sie.
»Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst, Tina«, sagte Laura und wandte sich wieder ihrem Computer zu.
»Ich nehme dich nicht auf den Arm. Ich habe ihn wirklich geküsst.«
Erneut drehte sich Laura um, noch immer unsicher, ob Bettina sich einen Scherz erlaubte oder nicht. »Wieso denn? Du fandest ihn doch die ganze Zeit so unfreundlich. Wann immer du von ihm gesprochen hast, hieß es: ›Ich weiß überhaupt nicht, was ich ihm getan habe.‹ Und jetzt auf einmal küsst du ihn?«
»Ich weiß auch nicht, warum ich das getan habe«, gestand Bettina und strich sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn. Es tat ihr schon fast leid, den Kuss Laura gegenüber erwähnt zu haben. »Er geht mir auf die Nerven mit seiner Unfreundlichkeit, aber gleichzeitig finde ich ihn auch interessant, weißt du? Er ist ziemlich klug, er hat ein Gesicht, das ich gerne ansehe, und wenn ich ihn beobachte, wie er mit den Teenagern umgeht, denke ich jedes Mal, dass er ganz anders ist, als er sich mir gegenüber gibt. Außerdem sind Sofia und Fritz mit ihm befreundet, also kann er kein unsympathischer Mensch sein.«
»Das sind doch alles noch längst keine Gründe, ihn zu küssen«, stellte Laura trocken fest. »Wenn ich jeden Mann küssen würde, den ich gerne ansehe und von dem ich vermute, dass er netter ist, als er sich gibt – also, da hätte ich viel zu tun.« Sie betrachtete Bettina prüfend. »Bist du in ihn verliebt?«
Sie hatte ein entschiedenes ›Nein‹ erwartet, doch das blieb aus. Stattdessen errötete Bettina und wich ihrem Blick aus. »Ich glaube nicht«, sagte sie. »Wie soll ich in jemanden verliebt sein, der beharrlich versucht, mir aus dem Weg zu gehen und möglichst wenig mit mir zu reden? Aber etwas an ihm zieht mich an, das gebe ich zu.«
»Vielleicht verhält er sich dir gegenüber so ablehnend, weil er denkt, du spielst ein bisschen mit dem armen Herrn Wenger herum.«
»Das habe ich mir auch schon gedacht, aber da liegt er ja nun wirklich völlig daneben.«
»Das weiß er aber nicht. Er hält dich vermutlich für eine leichtfertige Person, mit der er nichts zu tun haben will.«
»Glaubst du das?«
Laura zuckte mit den Schultern. »Ich kenne ihn ja nicht, also kann ich es nicht beurteilen, aber möglich wäre es. Wenn man einmal einen falschen Eindruck von jemandem hat, neigt man dazu, alles, was er sagt oder tut, in dieser falschen Richtung zu interpretieren.«
»Und was soll ich dagegen tun?«
»Nichts«, antwortete Laura nach kurzem Überlegen. »Herr Wenger hat dich engagiert, also bist du an die Schweigepflicht gebunden. Dass Herr Wenger einen Hirntumor hat und außerdem jemand versucht, ihn zu erpressen, musst du für dich behalten.«
Bettina blieb stumm, mit gerunzelter Stirn blickte sie vor sich auf den Tisch.
Laura betrachtete sie neugierig. »Wie bist du bloß auf die Idee gekommen, ihn zu küssen? Ich meine, er macht dir Vorwürfe, falsche auch noch, außerdem könnte man auch sagen, dass es ihn überhaupt nichts anginge, würdest du mit dem Sternberger Stallmeister flirten – und du küsst ihn? Ich hätte eher erwartet, dass du wütend wirst und ihn anschreist. Das jedenfalls hätte ich vermutlich gemacht.«
»Ich hatte auch große Lust dazu, ihm alle möglichen Unfreundlichkeiten an den Kopf zu werfen, das darfst du mir glauben. Das mit dem Kuss habe ich mir nicht überlegt, ich habe es einfach getan. Mir war plötzlich danach.«
»Was für ein Kuss war es denn?«, erkundigte sich Laura interessiert. »Einer auf die Wange, ganz freundschaftlich?«
»Nein, ich habe ihn auf den Mund geküsst.«
»Und?«
»Du willst es aber wirklich genau wissen, oder?«
»Du hast angefangen, mir davon zu erzählen, natürlich will ich es jetzt genau wissen«, erklärte Laura ungerührt. »Ihr hattet eure Münder beide fest geschlossen, er vor lauter Überraschung und du, weil es ja schließlich kein leidenschaftlicher Kuss zwischen Liebenden war – hat es sich so abgespielt?«
Wieder errötete Bettina. »Nein«, sagte sie. »So nicht, und jetzt will ich nicht mehr darüber sprechen.« Hätte sie doch nur ihren Mund gehalten, sie kannte doch Lauras Art, unklaren Sachverhalten genauestens auf den Grund zu gehen!
Laura lehnte sich entspannt auf ihrem Stuhl zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. »Das wird ja immer interessanter«, sagte sie lächelnd.
»Was hast du herausgefunden in Bezug auf die Erpressungsversuche?«, fragte Bettina, fest entschlossen, das Thema zu wechseln.
Laura zögerte nur noch kurz, dann tat sie ihr den Gefallen, darauf einzugehen, sie hatte Bettina schon genug in Verlegenheit gebracht. Sie schob ihr ein Blatt zu. »Ich habe mir die Liste der Angestellten des Gestüts angesehen, die du von Herrn Wenger bekommen hast. Die Namen der beiden Leute, von denen ich mir vorstellen kann, dass sie mit der Erpressung zu tun haben, sind rot eingekreist.«
Bettina lächelte, nachdem sie einen kurzen Blick darauf geworfen hatte. »Das sind auch meine beiden Kandidaten – und die von Herrn Wenger«, sagte sie. »Wir sind also alle drei zum selben Ergebnis gekommen. Das ist schon mal nicht schlecht.«
»Und jetzt müssen wir herausfinden, ob es eine Verbindung zwischen einer dieser beiden Personen und jemandem aus der radiologischen Praxis gibt, wo die ersten Aufnahmen von Herrn Wengers Kopf gemacht wurden«, murmelte Laura.
Das war die erste Vermutung gewesen, die Robert Wenger geäußert hatte, und sie war den beiden Frauen naheliegend erschienen: Nur jemand aus der Praxis hatte von seinem Tumor wissen und ihn daraufhin damit bedrohen können, seine Erkrankung öffentlich zu machen, sollte er nicht Baron von Kant gegenüber falsche Angaben über den wertvollen Zuchthengst Furioso machen.
»Meine Cousine Anja Mahler will mich übrigens für ein paar Tage besuchen, wenn ich wieder in der Villa am See bin. Mit ihr will ich auf jeden Fall über Herrn Wengers Fall reden. Sie hat ja oft so unkonventionelle Ideen …«
Laura kannte Anja Mahler und schätzte sie sehr. »Gute Idee«, sagte sie, »erinnerst du dich, wie sie uns damals bei der Sache mit den betrügerischen Zwillingen geholfen hat, wo wir ewig nicht weiterkamen, weil es immer so aussah, als hätte die Beschuldigte