Der kleine Fürst 113 – Adelsroman: Liebe – die Wette gilt!
Von Viola Maybach
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Andromeda lag um eine halbe Kopflänge hinter ihrem ärgsten Konkurrenten Sputnik. Louisa von Cassellen war längst von ihrem Sitz aufgesprungen wie viele andere Rennbahnbesucher auch: Die braune Stute Andromeda galt als Wunderpferd der Saison. Sie hatte die letzten drei Rennen, zu denen sie angetreten war, gewonnen, aber jetzt wurde es knapp für sie. Sputnik lag noch immer vorn, und sie befanden sich bereits auf der Zielgeraden. Das letzte Hindernis lag hinter ihnen. Jetzt ging es darum, wer auf den letzten Metern die größten Kraftreserven hatte.
Zentimeter um Zentimeter schob sich die Stute nach vorn und gewann schließlich mit einem hauchdünnen Vorsprung. Die Rennbahn glich einem Hexenkessel. Entgeisterte Sputnik-Anhänger konnten es nicht fassen, während die Andromeda-Fans überschwänglich feierten.
"Was habe ich dir gesagt?" Louisa wandte sich strahlend ihrer Nachbarin Karolin von Kant zu. "Sie kann einfach nicht verlieren! Wenn jemand vor ihr ist, ärgert sie das so, dass sie unbedingt noch an ihm vorbei muss. Sie wird eine ganz Große."
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Der kleine Fürst 113 – Adelsroman - Viola Maybach
Der kleine Fürst –113–
Liebe - die Wette gilt!
Die schöne Louisa erlebt ein Chaos hoch zwei
Roman von Viola Maybach
Andromeda lag um eine halbe Kopflänge hinter ihrem ärgsten Konkurrenten Sputnik. Louisa von Cassellen war längst von ihrem Sitz aufgesprungen wie viele andere Rennbahnbesucher auch: Die braune Stute Andromeda galt als Wunderpferd der Saison. Sie hatte die letzten drei Rennen, zu denen sie angetreten war, gewonnen, aber jetzt wurde es knapp für sie. Sputnik lag noch immer vorn, und sie befanden sich bereits auf der Zielgeraden. Das letzte Hindernis lag hinter ihnen. Jetzt ging es darum, wer auf den letzten Metern die größten Kraftreserven hatte.
Zentimeter um Zentimeter schob sich die Stute nach vorn und gewann schließlich mit einem hauchdünnen Vorsprung. Die Rennbahn glich einem Hexenkessel. Entgeisterte Sputnik-Anhänger konnten es nicht fassen, während die Andromeda-Fans überschwänglich feierten.
»Was habe ich dir gesagt?« Louisa wandte sich strahlend ihrer Nachbarin Karolin von Kant zu. »Sie kann einfach nicht verlieren! Wenn jemand vor ihr ist, ärgert sie das so, dass sie unbedingt noch an ihm vorbei muss. Sie wird eine ganz Große.«
Karolin warf einen Blick auf die Uhr. Sie war nur auf Louisas Drängen mitgefahren, eine große Pferdefreundin war sie nicht, dafür fehlte ihr außerdem das Geld. »Du warst noch nie auf einer Rennbahn?«, hatte Louisa kürzlich entgeistert ausgerufen. »Also, das geht ja nun gar nicht …«
»Ich muss zurück, Lou«, sagte sie. »Sei mir nicht böse, aber ich habe keine Ruhe mehr.«
Louisa nickte, obwohl es ihr sichtlich schwerfiel, ihre Begeisterung abzuschütteln. Karolin und sie waren vom Typ her sehr unterschiedlich, nicht nur äußerlich. Die draufgängerische Louisa hatte den Kopf voll brauner Locken, lebhafte braune Augen, eine lustige Stupsnase und einen etwas aufgeworfenen Mund, der ihrem Gesicht einen besonderen Reiz verlieh. Karolin dagegen war zart und blond, ihr fehlte Louisas Verwegenheit. Sie machte sich eher zu viele Sorgen als zu wenig, und man sah ihr an, dass sie regelmäßig zu wenig Schlaf bekam.
»Du siehst völlig fertig aus«, stellte Louisa fest. »Du brauchst mal eine Pause, ohne deine Babys. Auch als junge Mutter muss man ab und zu mal an sich denken.«
»Würde ich ja gern, wenn ich zwei Omas und zwei Opas in der Nähe hätte oder Geschwister, die mir die Jungs regelmäßig abnehmen.«
Karolin hatte ein Jahr zuvor Zwillinge auf die Welt gebracht, zwei lebhafte Jungen: Thomas und Benjamin. Deren Vater hatte sich der Verantwortung nicht gewachsen gefühlt und war ins Ausland gegangen, ohne jemals wieder von sich hören zu lassen. Der Kummer hatte Karolin damals fast zerbrochen, aber sie war fest entschlossen gewesen, es allein zu schaffen. Sie liebte die beiden Jungen von ganzem Herzen, aber sie gestand mittlerweile freimütig ein, dass sie sich oft am Ende ihrer Kräfte fühlte.
Jetzt seufzte sie. »Ein Vater würde auch helfen.«
»Kommt Zeit, kommt Vater«, meinte Louisa. Karolin und sie kannten einander noch nicht sehr lange. Zunächst waren sie lediglich Nachbarinnen gewesen, aber mit der Zeit hatte sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen ihnen entwickelt.
»So einfach ist das nicht. Du bist die Einzige, die mir ab und zu hilft.«
Sie machten sich auf den Weg zu einem der Ausgänge. Louisa wäre gern noch geblieben, aber sie verstand Karolin. Zwar hatte sich die Babysitterin bereits als zuverlässig erwiesen, aber ein Rest an Unsicherheit blieb immer.
»Ich muss vielleicht demnächst umziehen, Lou«, sagte Karolin, als sie auf der Rückfahrt waren.
»Wieso das denn?«
»Auf Dauer ist die Wohnung einfach zu teuer. Seit ich die Jungs habe, kann ich nicht mehr so viel übersetzen, wie ich gern möchte. Ich komme gerade eben so über die Runden, und das Leben mit Kindern wird ja nicht billiger, im Gegenteil. Wenn sie größer werden, stellen sie auch größere Ansprüchen.«
Louisa, die am Steuer saß, warf Karolin einen Blick zu und erschrak über die Tränen in ihren Augen. »Wieso hast du denn nichts gesagt? Ich könnte dir Geld leihen …«
»Auf keinen Fall!« Karolins Stimme gewann an Festigkeit. »Damit fange ich gar nicht erst an. Ich bin so froh, dass wir Freundinnen geworden sind, das will ich nicht durch Geldgeschichten gefährden.«
»Aber ich will nicht, dass du umziehst!«, rief Louisa. »Ich will, dass du weiterhin meine Nachbarin bist und dass wir uns oft sehen können und …« Sie brach ab, als sie sah, dass sie Karolin mit ihren Worten nicht half, im Gegenteil. Jetzt kullerten Tränen über die Wangen ihrer Freundin. »Entschuldige, tut mir leid, ich bin blöd. Hier geht es schließlich nicht um mich.«
»Ich möchte doch auch bleiben«, schluchzte Karolin. »Denkst du etwa, mir macht das Spaß? Ich fühle mich wohl in dem Haus, ich mag dort alle, keiner beschwert sich, wenn die Jungs nachts weinen, aber was soll ich denn machen? Ich habe noch ein paar Reserven, und dann ist Schluss. Ich kann doch nicht warten, bis ich all meine Ersparnisse aufgebraucht habe.«
Sie waren beide freie Übersetzerinnen, das hatten sie an dem Tag festgestellt, als Louisa in das Haus gezogen war, in dem Karolin mit ihren Söhnen bereits wohnte. Es war ein schöner Altbau mit großzügigen, noch unrenovierten Wohnungen, weshalb die Mieten halbwegs erschwinglich waren.
Auch Louisa war von Haus aus nicht vermögend, aber ihre Situation war dennoch mit Karolins nicht vergleichbar: Sie arbeitete sehr viel, verdiente entsprechend und konnte das Geld ausschließlich für sich selbst verwenden.
»Außerdem bin ich wirklich am Ende«, fuhr Karolin mit leiser Stimme fort. »Ben hat die letzten Nächte fast durchgehend geweint. Natürlich ist Tom dann auch wach geworden und hat sich ihm angeschlossen. Ich bin so erschöpft, Lou, dass ich ständig heulen könnte.«
»Dann ruf deine Mutter an, bitte sie um ihre Hilfe und fahr mal zwei Wochen weg. Du musst dich ausruhen und wieder zu Kräften kommen.«
»Meine Mutter kommt nicht, da kann ich anrufen, so viel ich will. ›Du hast dir die Suppe eingebrockt, nun löffelst du sie auch allein wieder aus‹, hat mein Vater neulich noch gesagt. Meine Eltern haben Angst, dass ihr Ruf leidet, weil ihre Tochter Zwillinge zur Welt gebracht hat, ohne verheiratet zu sein. Das ist im einundzwanzigsten Jahrhundert immer noch ein Skandal, stell dir vor.«
Louisa zögerte, während sie im Kopf überschlug, wie viel Arbeit sie in den nächsten Wochen zu bewältigen hatte. Sie hatte die Übersetzung eines großen Romans fast abgeschlossen, aber das nächste Manuskript lag bereits auf ihrem Schreibtisch. Und sie wusste, dass sie den Ruf, den sie sich erarbeitet hatte, nämlich unbedingt zuverlässig zu sein, nicht aufs Spiel setzen durfte. Man war in diesem Geschäft schnell weg vom Fenster, wenn man nicht funktionierte. Trotzdem, hier ging es um Karolin. »Ich könnte ja ein paar Tage einspringen«, sagte sie zögernd.
»Nein, du nicht. Du tust genug für mich, außerdem weiß ich, wie viel Arbeit du hast. Was nützt es mir, wenn du auch noch in Schwierigkeiten gerätst? Irgendwann schlafen die Jungs nachts durch, und ich kann wieder mehr arbeiten und vielleicht sogar die Wohnung halten.«
Sie hatten das Haus erreicht,