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Der kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe
Der kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe
Der kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe
eBook97 Seiten1 Stunde

Der kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe

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Über dieses E-Book

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Helena von Weiden sah auf, als ihre Tochter den abgedunkelten Raum betrat. Sie erhob sich und kam mit raschen Schritten auf Susanna zu. »Kannst du ein bisschen bei ihm bleiben?«, flüsterte sie. »Er ist jetzt ruhiger geworden. Ich will eine Kleinigkeit essen, dann werde ich den Arzt rufen.«


Susanna stockte der Atem. »Ist es … so weit?«


»Ich denke ja«, antwortete Helena. Sie war eine attraktive Frau von Anfang Fünfzig, eine schmale Blondine mit grauen Augen. Susanna hatte dagegen die dunklen Haare des Vaters und auch seine braunen Augen geerbt.


»Ach, Mama …« Die Augen der jungen Frau füllten sich mit Tränen, als sie ihre Mutter umarmte.


Helena hielt sie einen Moment fest an sich gedrückt und streichelte ihr liebevoll die Wange, bevor sie hinausging.


Susanna trat zögernd und ein wenig ängstlich an das Bett ihres Vaters, der an Krebs erkrankt war und seinen Kampf gegen die tückische Krankheit nun wohl verloren hatte. Sie wusste seit einiger Zeit, dass er sterben würde, dennoch fühlte sie sich unvorbereitet, jetzt, da sein Tod offenbar bevorstand.


Christoph von Weiden schien ihre Anwesenheit gespürt zu haben, denn er schlug die Augen auf und sah sie an. »Da bist du ja«, sagte er leise. »Ich muss mit dir reden, Susi.«


So hatte er sie schon immer genannt und war auch dann bei diesem Kosenamen geblieben, als sie ihm gesagt hatte, dass er ihr nicht gefiel. »Ich bin daran gewöhnt«, hatte er einfach erklärt, »ich bleibe dabei.«


Sie setzte sich zu ihm. »Du solltest lieber nicht reden, sondern dich ausruhen, Papa.«


»Wozu denn noch? Meine Zeit ist
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum20. Sept. 2016
ISBN9783740909154
Der kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe

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    Buchvorschau

    Der kleine Fürst 111 – Adelsroman - Viola Maybach

    Der kleine Fürst

    – 111 –

    Aus Lug und Trug wird Liebe

    Viola Maybach

    Helena von Weiden sah auf, als ihre Tochter den abgedunkelten Raum betrat. Sie erhob sich und kam mit raschen Schritten auf Susanna zu. »Kannst du ein bisschen bei ihm bleiben?«, flüsterte sie. »Er ist jetzt ruhiger geworden. Ich will eine Kleinigkeit essen, dann werde ich den Arzt rufen.«

    Susanna stockte der Atem. »Ist es … so weit?«

    »Ich denke ja«, antwortete Helena. Sie war eine attraktive Frau von Anfang Fünfzig, eine schmale Blondine mit grauen Augen. Susanna hatte dagegen die dunklen Haare des Vaters und auch seine braunen Augen geerbt.

    »Ach, Mama …« Die Augen der jungen Frau füllten sich mit Tränen, als sie ihre Mutter umarmte.

    Helena hielt sie einen Moment fest an sich gedrückt und streichelte ihr liebevoll die Wange, bevor sie hinausging.

    Susanna trat zögernd und ein wenig ängstlich an das Bett ihres Vaters, der an Krebs erkrankt war und seinen Kampf gegen die tückische Krankheit nun wohl verloren hatte. Sie wusste seit einiger Zeit, dass er sterben würde, dennoch fühlte sie sich unvorbereitet, jetzt, da sein Tod offenbar bevorstand.

    Christoph von Weiden schien ihre Anwesenheit gespürt zu haben, denn er schlug die Augen auf und sah sie an. »Da bist du ja«, sagte er leise. »Ich muss mit dir reden, Susi.«

    So hatte er sie schon immer genannt und war auch dann bei diesem Kosenamen geblieben, als sie ihm gesagt hatte, dass er ihr nicht gefiel. »Ich bin daran gewöhnt«, hatte er einfach erklärt, »ich bleibe dabei.«

    Sie setzte sich zu ihm. »Du solltest lieber nicht reden, sondern dich ausruhen, Papa.«

    »Wozu denn noch? Meine Zeit ist um. Dachtest du, ich wüsste das nicht?« Seiner Stimme war anzuhören, wie sehr ihn das Sprechen anstrengte, aber sie wusste, er würde sich von ihren Einwänden nicht beirren lassen. So war er schon immer gewesen: Er hatte getan, was er für richtig hielt.

    Sie nahm seine Hand. Zeit ihres Lebens hatte sie ihn vergöttert. Er war ihr strahlender Held gewesen – ein charmanter Mann, dessen Gesellschaft Frauen wie Männer gesucht hatten. Auf jeder Party war er der umschwärmte Mittelpunkt gewesen, und sie fragte sich erst jetzt manchmal, wie das wohl für ihre Mutter gewesen war. »Die spröde Helena«, hatte einmal ein Freund über sie gesagt, und damit war ihre Mutter ziemlich zutreffend beschrieben.

    »Sag das nicht, Papa«, bat sie. »Du warst doch immer ein Kämpfer.«

    »Jetzt nicht mehr.« Er drückte ihre Hand, aber der Druck war so schwach, dass man allein daran erkennen konnte, wie kraftlos er bereits war. »Ich muss dir etwas sagen – wenigstens du sollst die Wahrheit wissen.«

    Sie verspürte ein leises Unbehagen bei diesen Worten. »Was für eine Wahrheit denn?«

    »Deine Mutter ahnt nichts, und sie darf es auch niemals erfahren, es würde sie umbringen.« Seine Stimme klang jetzt drängend, sein Blick war fiebrig. Sie erkannte plötzlich, dass er es eilig hatte, weil er nicht sicher war, ob ihm für das Geständnis, das er plante, noch genügend Zeit blieb. Ihr Unbehagen wuchs. Sie wollte nicht hören, was er zu sagen hatte, denn etwas Angenehmes würde es nicht sein.

    »Dann sag es mir auch nicht«, bat sie.

    »Doch, wenigstens du musst es wissen. Ich …, ich habe noch eine Familie, Susi. Eine andere Frau, die ich natürlich nicht heiraten konnte, und zwei süße Kinder. Du hast zwei Halbgeschwister. Wenn …, wenn du es schaffst, fahr zu ihnen und lern sie kennen, ja? Ich habe mir so oft ausgemalt, wie gut ihr euch verstehen würdet, aber ich konnte es doch deiner Mutter nicht antun, ihr die Wahrheit zu sagen.« Seine Hand krampfte sich um Susannas Arm. »Sie heißt Charlotte von Howitz …« Er flüsterte ihr auch noch die Adresse zu, dann öffnete sich die Tür und Susannes Mutter kehrte zurück.

    »Du bist ja wach, Christoph«, sagte sie und strich ihrem Mann sachte über die Wange.

    Susanna stand auf und ging zum Fenster. Sie konnte ihrer Mutter jetzt nicht in die Augen sehen – und auch ihrem Vater nicht. Sie fühlte nichts, gar nichts, nur eine große Leere. Ihre Augen brannten, aber sie weinte nicht.

    »Susanna!«

    Es war die Stimme ihrer Mutter, die sie rief. Eine große Dringlichkeit lag darin. Sie drehte sich um. Langsam kehrte sie zum Sterbebett ihres Vaters zurück. Seine Augen waren jetzt geschlossen, er rang verzweifelt nach Luft – und dann war es ganz plötzlich vorbei. Er tat seinen letzten Atemzug, ein beinahe erstaunter Ausdruck lag danach auf seinem Gesicht. Er sah friedlich aus, als sei er mit sich im Reinen.

    Helena weinte lautlos, auch Susanna schossen jetzt Tränen in die Augen. Noch vor zwei Minuten hatte sie gedacht, sie werde um ihren Vater nicht weinen können, doch nun wurde sie von der Trauer um ihn beinahe überwältigt. Sie hätte ihm noch so viele Fragen stellen wollen, ihn um Erklärungen bitten – ihn vielleicht auch beschimpfen wegen des Doppellebens, das er offenbar geführt hatte. Das würde nun nicht mehr möglich sein. Er hatte sein Gewissen erleichtert und sie mit ein paar Informationsbrocken allein zurückgelassen.

    Der Arzt traf wenige Minuten später ein und konnte nur noch den Tod seines Patienten feststellen. Er sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus, stellte den Totenschein aus und benachrichtige einen Bestattungsunternehmer. Danach verabschiedete er sich.

    Helena schloss ihre Tochter in die Arme. Susanna klammerte sich an sie und fing wieder an zu weinen. Nie zuvor hatte sie sich so einsam gefühlt, so unglücklich und auch so verletzlich.

    *

    Dominik von Howitz war sofort zu seiner Cousine Charlotte gefahren, nachdem sie ihn angerufen hatte. Sie war ein paar Jahre älter als er. Für ihn war sie von jeher so etwas wie die große Schwester gewesen, die er nie gehabt hatte: eine warmherzige, attraktive Frau, die immer davon geträumt hatte, eines Tages eine große Familie zu gründen. Tatsächlich hatte sie zwei Kinder bekommen, aber von einem verheirateten Mann, der sich nicht scheiden lassen konnte oder wollte und der deshalb in der Öffentlichkeit nicht zu ihr gestanden hatte.

    In Dominiks Augen war es die Tragik ihres Lebens, dass es ihr nicht gelungen war, sich von diesem Mann zu lösen. Sicherlich, Christoph von Weiden war ein sehr charmanter und gut aussehender Mann gewesen, aber er hatte seine geliebte Cousine nicht so glücklich gemacht, wie sie es verdiente, und allein deshalb war Dominik nicht gut auf ihn zu sprechen.

    Und jetzt war er also gestorben. Dominik empfand nur Erleichterung darüber, denn damit war das unwürdige Versteckspiel beendet, das Charlottes Leben in den letzten acht Jahren bestimmt hatte. Ja, acht lange Jahre war sie mit dem bedeutend älteren Christoph von Weiden zusammen gewesen – und nach Dominiks Auffassung waren das genau acht Jahre zu viel. Charlotte selbst sah das freilich anders.

    Sie hatte geweint, natürlich, ihre Augen waren rot. Er schloss sie in die Arme und drückte sie an sich. Aus der Familie war er der Einzige, der wusste, wer

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