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Sie spielte die Rolle der Braut: Fürstenkrone Classic 59 – Adelsroman
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eBook125 Seiten1 Stunde

Sie spielte die Rolle der Braut: Fürstenkrone Classic 59 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.

Rechtsanwalt Dr. Günther erhob sich, als Sabine das Zimmer betrat. Ein paar Schritte ging er auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen. »Sabine. Nun ist es überstanden. Du warst sehr tapfer, Mädel.« »Tapfer?« wiederholte sie und zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß es nicht. Von dem ganzen Begräbnis habe ich kaum etwas wahrgenommen, aber ich bin froh, daß es vor­über ist, wenngleich daheim jetzt auch alles so leer, so unheimlich still ist. Mutti ging für immer fort, das ist so entsetzlich schwer zu begreifen, Onkel Hans.« »Ja, zu begreifen ist es auch kaum. Angela war noch so jung, kaum vierzig Jahre alt. Und doch sollten wir dankbar sein, Sabine. Sie hat unter ihrer Krankheit sehr leiden müssen, und es wäre schlimmer, immer schlimmer geworden. Das hat Gott ihr erspart.« »Guter Onkel Hans«, sagte das schöne Mädchen. »Ich weiß nicht, wie ich diese Tage durchgestanden hätte, wenn du nicht gewesen wärst.« Sabine wollte nicht weinen, aber zu groß war der Schmerz, der ihr einsames Herz erfüllte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Juli 2020
ISBN9783740968670
Sie spielte die Rolle der Braut: Fürstenkrone Classic 59 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Sie spielte die Rolle der Braut - Christel Förster

    Fürstenkrone Classic

    – 59 –

    Sie spielte die Rolle der Braut

    Christel Förster

    Rechtsanwalt Dr. Günther erhob sich, als Sabine das Zimmer betrat. Ein paar Schritte ging er auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen.

    »Sabine. Nun ist es überstanden. Du warst sehr tapfer, Mädel.«

    »Tapfer?« wiederholte sie und zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß es nicht. Von dem ganzen Begräbnis habe ich kaum etwas wahrgenommen, aber ich bin froh, daß es vor­über ist, wenngleich daheim jetzt auch alles so leer, so unheimlich still ist. Mutti ging für immer fort, das ist so entsetzlich schwer zu begreifen, Onkel Hans.«

    »Ja, zu begreifen ist es auch kaum. Angela war noch so jung, kaum vierzig Jahre alt. Und doch sollten wir dankbar sein, Sabine. Sie hat unter ihrer Krankheit sehr leiden müssen, und es wäre schlimmer, immer schlimmer geworden. Das hat Gott ihr erspart.«

    »Guter Onkel Hans«, sagte das schöne Mädchen. »Ich weiß nicht, wie ich diese Tage durchgestanden hätte, wenn du nicht gewesen wärst.«

    Sabine wollte nicht weinen, aber zu groß war der Schmerz, der ihr einsames Herz erfüllte. Aufschluchzend barg sie das Gesicht an der Schulter des Anwaltes. Der ließ sie gewähren, denn er wußte, daß Tränen auch erlösen können.

    Es dauerte lange, ehe Sabine Rothe sich wieder aufrichtete. Mit dem Handrücken wischte sie sich über Augen und Wangen, und, noch immer schluckend, fragte sie dann:

    »Du wolltest mich sprechen, Onkel Hans? Ich darf doch weiter deine Sekretärin sein, oder?«

    »Welche Frage. Ich bin sehr froh, daß ich dich habe, und das sage ich weiß Gott nicht, um dir zu schmeicheln.«

    »Ich werde gleich morgen früh wiederkommen, ja?« Der Anwalt nickte zwar, aber man sah ihm an, daß ihn ein anderer Gedanke sehr beschäftigte, und Sabine erriet ihn:

    »Betrifft es Mutti, was du mir zu sagen hast?«

    »Sie und dich, vor allem dich«, antwortete Günther zögernd. »Aber setzen wir uns doch zuerst einmal.«

    Er schob ihr einen bequemen Sessel hin und nahm selbst wieder hinter seinem Schreibtisch Platz.

    Gespannt beobachtete Sabine ihn. Einige Minuten ließ er vergehen, ohne zu sprechen. Offensichtlich fiel es ihm schwer.

    »Du kannst mir alles sagen, Onkel Hans, das weißt du doch. Hat Mutti dir etwas aufgetragen?«

    »Ich würde nicht die rechten Worte finden. Nein, nein, deine Mutter soll zu dir sprechen, aber du wirst tapfer sein, ja? Du wirst alles in Ruhe in dir aufnehmen, und wenn du dann noch Fragen hast, werde ich sie dir gern beantworten. Schau, hier ist der Brief.«

    »Das ist ja ein Päckchen.«

    »Deine Mutter hat sehr lange daran geschrieben. Am besten nimmst du es mit hinüber ins kleine Zimmer. Dort bist du allein, und niemand wird dich stören.«

    Nur zögernd nahm Sabine dem Anwalt jenes Päckchen ab. Ihre Hände zitterten. Was würde sie erfahren? Was kam nun wieder auf sie zu?

    Langsam erhob sie sich aus ihrem Sessel, und nachdenklich, Schritt für Schritt, verließ sie das Zimmer. Ihren Blick hielt sie starr auf das Päckchen gerichtet.

    Und dann war sie allein. Niemand beobachtete Sabine, als sie den langen Brief der geliebten Mutter zu lesen begann. Ja, es war die zierliche Handschrift Angela Rothes, die viele, viele Briefbogen füllte.

    Mein geliebtes Kind, heute spreche ich in ungewohnter Weise zu Dir. Wir können einander nicht mehr in die Augen sehen, Du und ich, aber Du darfst deshalb nicht traurig sein. Wenn Du diese Zeilen liest, sind meine Schmerzen überwunden, und ich werde Ruhe und Frieden haben. Weine nicht mehr, Sabine, ich wünsche es mir von ganzem Herzen.

    Aber nicht das ist es, was ich Dir zu sagen habe. Ich möchte ein Geheimnis vor Dir ausbreiten, mein Leben. Ich schulde es Dir. Bitte, verzeih, daß ich es so lange wahrte.

    Laß mich ganz von vorn beginnen, an dem Tag, an dem die achtzehnjährige Angela Bernhold dem Manne ihrer Liebe begegnete, Leopold von Alsleben. Als ich ihn zum ersten Mal sah, wußte ich: Dieser Mann wird dein Schicksal sein.

    Ohne Bedenken wurde ich seine Frau und ging mit ihm. Er hatte mir sein Zuhause geschildert, aber die Wirklichkeit übertraf all meine Vorstellungen. Gut Alsleben schien mir das Paradies zu sein. Ich betrat es also mit den wunderbarsten Hoffnungen.

    Daß man mich recht eisig empfing, empfand ich nicht einmal. Ich wußte, für so viel Glück hatte ich dankbar zu sein, und Gott ist mein Zeuge, daß ich es auch sein wollte.

    Meine Wünsche sollten sich nicht erfüllen, mein Kind. Bald schon zeigte man mir, daß die bürgerliche Frau Leopold von Alslebens nicht auf das Gut gehörte. Die Mutter meines Mannes haßte mich, und Tag und Nacht sann sie darauf, wie sie mich wieder vertreiben konnte.

    Sie sagte es mir offen, Leopold gegenüber aber spielte sie die gütige Mama. Er hing an ihr. Sollte ich es sein, die Zweifel in ihm erweckte? Ich hoffte weiter und schwieg, ich liebte meinen Mann und wollte ihn nicht verlieren.

    Oft geschah es, daß man mich verleumdete, aber noch glaubte Leopold mir. Dann aber mußte er auf lange Zeit verreisen. Da ich ein Kind erwartete und es mir gar nicht gut ging, konnte ich ihn nicht begleiten. Mein Mann hatte das Gut kaum verlassen, als das Leben für mich zur Hölle wurde. Meine Schwiegermutter ließ nun ihrem Haß und ihren Launen freie Bahn. Böse, entsetzliche Worte hörte ich tagein, tagaus. Sie quälte mich unablässig, und ich konnte mich nicht wehren. Das Schicksal war auf ihrer Seite.

    Kurz vor der Rückkehr meines Mannes spielte es ihr den wichtigsten Triumph in die Hand. Auf dem Gut arbeitete ein junger Mann, der mit seiner Mutter in einem kleinen Häus­chen unweit des Gutes wohnte.

    Eines Tages verunglückte er, und seine Mutter hatte allen Anlaß, sehr besorgt zu sein. Mit irdischen Gütern waren die beiden Menschen nicht gesegnet, und ich glaubte, Gutes zu tun, wenn ich ihnen hin und wieder heimlich etwas brachte. Dann kam jener Tag, der alles entschied.

    Es ging ihm nicht schlecht an diesem Tag, und als er aufzustehen verlangte, half ich ihm. Er mußte sich auf mich stützen, und weil es gar so gut ging, umarmte er mich in seiner Freude. Just in diesem Augenblick ging die Tür auf, und Leopold stand da.

    »Es ist also wahr!« Nur diese Worte sagte er und ließ sich nicht mehr davon abbringen. Böse Worte fielen zwischen uns, und ich begann zu zweifeln, daß er mich jemals wirklich geliebt hatte. Einzig mein Stolz blieb mir.

    Die Scheidung war nunmehr nur noch eine Frage der Zeit. Das Recht stand auf seiner Seite, und schon bald sollte ich spüren, wie sehr er davon Gebrauch zu machen gedachte. Ich erwartete ein Kind, und Leopold verlangte, daß ich es hergab, sobald ich es geboren hatte.

    Furchtbare Monate hatte ich auszuhalten. Natürlich war ich nicht auf dem Gut geblieben, sondern wohnte wieder in der Stadt. Mein Zimmer war klein, und ich besaß kaum etwas, um leben zu können. Sicher war dies die schwerste Zeit meines Lebens, Sabine, und heute begreife ich kaum noch, daß ich sie durchstand.

    O doch, ich begreife es schon, denn da war jemand, der mir sehr half: Klaus Rothe. Er war Arzt, und ich kannte ihn von früher. Ausgerechnet ihn holte man, als ich eines Morgens wieder einmal ohnmächtig in meinem Zimmer lag. Ich nahm kaum wahr, was man mit mir anstellte, um mich ins Leben zurückzurufen.

    Nur eines begriff ich: Mein Kind würde nun zur Welt kommen. Ich mußte Klaus all meine Angst bekannt und ihn um Hilfe angefleht haben. Erinnern kann ich mich nicht daran, aber er handelte für mich. Viele Tage später erst konnte er mir berichten, was geschehen war. Ich hatte nicht ein, sondern zwei kleine Mädchen geboren, Zwillinge, die man sofort nach der Geburt trennen mußte, weil eines gar zu schwach war. In dem Körbchen neben mir lag also nur Susanne, und Klaus Rothe entwickelte mir seinen Plan.

    »Das Kind ist dem Vater zugesprochen, und wir dürfen nicht zweifeln, daß er es holen wird. Du mußt Susanne hergeben, Angela, aber da ist ja noch Sabine. Ich habe dafür gesorgt, daß die Alslebens nicht erfahren werden, daß es sie gibt«, sagte er.

    Es hätte keinen Sinn gehabt, mich zu wehren. Ich kann nicht schildern, was ich empfand, als Leopold Susanne wirklich holen ließ. Ich habe nie so verzweifelt geweint wie an diesem Tag, und wäre Klaus nicht gewesen, ganz sicher hätte ich den Mut zum Leben verloren.

    Aber er war da, und er beschützte Dich und mich, mein Kind. Ich war genesen, als er mich bat, seine

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