Sie spielte die Rolle der Braut: Fürstenkrone Classic 59 – Adelsroman
Von Christel Förster
()
Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
Rechtsanwalt Dr. Günther erhob sich, als Sabine das Zimmer betrat. Ein paar Schritte ging er auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen. »Sabine. Nun ist es überstanden. Du warst sehr tapfer, Mädel.« »Tapfer?« wiederholte sie und zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß es nicht. Von dem ganzen Begräbnis habe ich kaum etwas wahrgenommen, aber ich bin froh, daß es vorüber ist, wenngleich daheim jetzt auch alles so leer, so unheimlich still ist. Mutti ging für immer fort, das ist so entsetzlich schwer zu begreifen, Onkel Hans.« »Ja, zu begreifen ist es auch kaum. Angela war noch so jung, kaum vierzig Jahre alt. Und doch sollten wir dankbar sein, Sabine. Sie hat unter ihrer Krankheit sehr leiden müssen, und es wäre schlimmer, immer schlimmer geworden. Das hat Gott ihr erspart.« »Guter Onkel Hans«, sagte das schöne Mädchen. »Ich weiß nicht, wie ich diese Tage durchgestanden hätte, wenn du nicht gewesen wärst.« Sabine wollte nicht weinen, aber zu groß war der Schmerz, der ihr einsames Herz erfüllte.
Mehr von Christel Förster lesen
Fürstenkrone Classic
Ähnlich wie Sie spielte die Rolle der Braut
Titel in dieser Serie (94)
Ein Märchenprinz mit kleinen Fehlern: Fürstenkrone Classic 18 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe, sanft wie der Abendwind …: Fürstenkrone Classic 1 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Fremde auf dem Schloss des Liebsten: Fürstenkrone Classic 9 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr schenkte ihr sein Schloss – und ging: Fürstenkrone Classic 7 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur du sollst meine Fürstin sein: Fürstenkrone Classic 12 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Traum, der sie zur Liebe führte: Fürstenkrone Classic 4 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarte auf mich!: Fürstenkrone Classic 25 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie große Liebe für Komtess Regina: Fürstenkrone Classic 13 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTanja, die Herrin von Schloß Meerseck: Fürstenkrone Classic 5 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriederikes arabischer Traum: Fürstenkrone Classic 14 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeues Glück im Frühling: Fürstenkrone Classic 10 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie spielte die Rolle der Braut: Fürstenkrone Classic 59 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAschenputtel im eigenen Schloss?: Fürstenkrone Classic 11 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau, die er liebt - einem anderen versprochen: Fürstenkrone Classic 2 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinsam und ein Herz voller Sehnsucht: Fürstenkrone Classic 35 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnelie wehrt sich gegen die Liebe: Fürstenkrone Classic 8 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schritt vom Wege: Fürstenkrone Classic 6 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Fürstenkrone für Alex: Fürstenkrone Classic 23 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeues Glück auf Montblanche: Fürstenkrone Classic 21 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKannst du mit mir glücklich werden?: Fürstenkrone Classic 16 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchon immer hab ich ihn geliebt: Fürstenkrone Classic 28 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir beide auf der Fahrt ins Glück: Fürstenkrone Classic 31 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls du in mein Leben kamst: Fürstenkrone Classic 34 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZärtliche Melodie einer jungen Liebe: Fürstenkrone Classic 3 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaskenball der Liebe: Fürstenkrone Classic 15 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBraut wider Willen: Fürstenkrone Classic 20 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Prinz flieht vor der Liebe: Fürstenkrone Classic 24 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas zählt, ist nur die Liebe: Fürstenkrone Classic 42 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFürstin meines Herzens: Fürstenkrone Classic 22 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarte auf mich!: Fürstenkrone Classic 25 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Engel, unsere kosmischen Begleiter: Und andere Phänomene aus unsichtbaren Welten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNoch ein Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei tapfer, Leontine!: Der kleine Fürst 314 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBis zur Hochzeit will ich schweigen: Dr. Brinkmeier Classic 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenER wartet schon: Zwei ermutigende Geschichten über die Endlichkeit des Seins! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeute kehrt das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRemembering Love: Erinnerungen an Hoffnung und Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHambilton: Reihe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitten im Leben: Die ungeplante Reise mit meinem demenzkranken Vater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau vom Land 1 + 2: mit Herz und Verstand (1) und die Tücken des Alltags (2) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKiller ohne Profil: Svenja Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneekugelzauber: Die Magie des Lebens und der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tiger: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas sie nicht zu schaffen wagte: Dr. Norden Extra 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTabu Von Herzen geliebt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Romanze mit Hindernissen - Unveröffentlichter Roman: Der neue Dr. Laurin 91 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe hat ihren Preis: Liebeskrimis und andere Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGay: Wie ich herauskam, um hineinzukommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein Glück für Elisa an Weihnachten?: Der kleine Fürst 292 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLetzte Ausfahrt: Liebe: Der neue Dr. Laurin 29 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Weinen der Blume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem richtigen Weihnachtsmann: Ein Weihnachtsmärchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGibt es denn kein Lächeln mehr?: Kurfürstenklinik 90 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Graf spielt falsch: Der kleine Fürst 274 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr liebt eine Prinzessin: Der kleine Fürst 323 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNathan Nilsen - Zeitlos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZartbittere Gefühle: Dr. Norden Extra 97 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZartbittere Gefühle: Dr. Norden Bestseller 447 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Sie spielte die Rolle der Braut
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Sie spielte die Rolle der Braut - Christel Förster
Fürstenkrone Classic
– 59 –
Sie spielte die Rolle der Braut
Christel Förster
Rechtsanwalt Dr. Günther erhob sich, als Sabine das Zimmer betrat. Ein paar Schritte ging er auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen.
»Sabine. Nun ist es überstanden. Du warst sehr tapfer, Mädel.«
»Tapfer?« wiederholte sie und zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß es nicht. Von dem ganzen Begräbnis habe ich kaum etwas wahrgenommen, aber ich bin froh, daß es vorüber ist, wenngleich daheim jetzt auch alles so leer, so unheimlich still ist. Mutti ging für immer fort, das ist so entsetzlich schwer zu begreifen, Onkel Hans.«
»Ja, zu begreifen ist es auch kaum. Angela war noch so jung, kaum vierzig Jahre alt. Und doch sollten wir dankbar sein, Sabine. Sie hat unter ihrer Krankheit sehr leiden müssen, und es wäre schlimmer, immer schlimmer geworden. Das hat Gott ihr erspart.«
»Guter Onkel Hans«, sagte das schöne Mädchen. »Ich weiß nicht, wie ich diese Tage durchgestanden hätte, wenn du nicht gewesen wärst.«
Sabine wollte nicht weinen, aber zu groß war der Schmerz, der ihr einsames Herz erfüllte. Aufschluchzend barg sie das Gesicht an der Schulter des Anwaltes. Der ließ sie gewähren, denn er wußte, daß Tränen auch erlösen können.
Es dauerte lange, ehe Sabine Rothe sich wieder aufrichtete. Mit dem Handrücken wischte sie sich über Augen und Wangen, und, noch immer schluckend, fragte sie dann:
»Du wolltest mich sprechen, Onkel Hans? Ich darf doch weiter deine Sekretärin sein, oder?«
»Welche Frage. Ich bin sehr froh, daß ich dich habe, und das sage ich weiß Gott nicht, um dir zu schmeicheln.«
»Ich werde gleich morgen früh wiederkommen, ja?« Der Anwalt nickte zwar, aber man sah ihm an, daß ihn ein anderer Gedanke sehr beschäftigte, und Sabine erriet ihn:
»Betrifft es Mutti, was du mir zu sagen hast?«
»Sie und dich, vor allem dich«, antwortete Günther zögernd. »Aber setzen wir uns doch zuerst einmal.«
Er schob ihr einen bequemen Sessel hin und nahm selbst wieder hinter seinem Schreibtisch Platz.
Gespannt beobachtete Sabine ihn. Einige Minuten ließ er vergehen, ohne zu sprechen. Offensichtlich fiel es ihm schwer.
»Du kannst mir alles sagen, Onkel Hans, das weißt du doch. Hat Mutti dir etwas aufgetragen?«
»Ich würde nicht die rechten Worte finden. Nein, nein, deine Mutter soll zu dir sprechen, aber du wirst tapfer sein, ja? Du wirst alles in Ruhe in dir aufnehmen, und wenn du dann noch Fragen hast, werde ich sie dir gern beantworten. Schau, hier ist der Brief.«
»Das ist ja ein Päckchen.«
»Deine Mutter hat sehr lange daran geschrieben. Am besten nimmst du es mit hinüber ins kleine Zimmer. Dort bist du allein, und niemand wird dich stören.«
Nur zögernd nahm Sabine dem Anwalt jenes Päckchen ab. Ihre Hände zitterten. Was würde sie erfahren? Was kam nun wieder auf sie zu?
Langsam erhob sie sich aus ihrem Sessel, und nachdenklich, Schritt für Schritt, verließ sie das Zimmer. Ihren Blick hielt sie starr auf das Päckchen gerichtet.
Und dann war sie allein. Niemand beobachtete Sabine, als sie den langen Brief der geliebten Mutter zu lesen begann. Ja, es war die zierliche Handschrift Angela Rothes, die viele, viele Briefbogen füllte.
Mein geliebtes Kind, heute spreche ich in ungewohnter Weise zu Dir. Wir können einander nicht mehr in die Augen sehen, Du und ich, aber Du darfst deshalb nicht traurig sein. Wenn Du diese Zeilen liest, sind meine Schmerzen überwunden, und ich werde Ruhe und Frieden haben. Weine nicht mehr, Sabine, ich wünsche es mir von ganzem Herzen.
Aber nicht das ist es, was ich Dir zu sagen habe. Ich möchte ein Geheimnis vor Dir ausbreiten, mein Leben. Ich schulde es Dir. Bitte, verzeih, daß ich es so lange wahrte.
Laß mich ganz von vorn beginnen, an dem Tag, an dem die achtzehnjährige Angela Bernhold dem Manne ihrer Liebe begegnete, Leopold von Alsleben. Als ich ihn zum ersten Mal sah, wußte ich: Dieser Mann wird dein Schicksal sein.
Ohne Bedenken wurde ich seine Frau und ging mit ihm. Er hatte mir sein Zuhause geschildert, aber die Wirklichkeit übertraf all meine Vorstellungen. Gut Alsleben schien mir das Paradies zu sein. Ich betrat es also mit den wunderbarsten Hoffnungen.
Daß man mich recht eisig empfing, empfand ich nicht einmal. Ich wußte, für so viel Glück hatte ich dankbar zu sein, und Gott ist mein Zeuge, daß ich es auch sein wollte.
Meine Wünsche sollten sich nicht erfüllen, mein Kind. Bald schon zeigte man mir, daß die bürgerliche Frau Leopold von Alslebens nicht auf das Gut gehörte. Die Mutter meines Mannes haßte mich, und Tag und Nacht sann sie darauf, wie sie mich wieder vertreiben konnte.
Sie sagte es mir offen, Leopold gegenüber aber spielte sie die gütige Mama. Er hing an ihr. Sollte ich es sein, die Zweifel in ihm erweckte? Ich hoffte weiter und schwieg, ich liebte meinen Mann und wollte ihn nicht verlieren.
Oft geschah es, daß man mich verleumdete, aber noch glaubte Leopold mir. Dann aber mußte er auf lange Zeit verreisen. Da ich ein Kind erwartete und es mir gar nicht gut ging, konnte ich ihn nicht begleiten. Mein Mann hatte das Gut kaum verlassen, als das Leben für mich zur Hölle wurde. Meine Schwiegermutter ließ nun ihrem Haß und ihren Launen freie Bahn. Böse, entsetzliche Worte hörte ich tagein, tagaus. Sie quälte mich unablässig, und ich konnte mich nicht wehren. Das Schicksal war auf ihrer Seite.
Kurz vor der Rückkehr meines Mannes spielte es ihr den wichtigsten Triumph in die Hand. Auf dem Gut arbeitete ein junger Mann, der mit seiner Mutter in einem kleinen Häuschen unweit des Gutes wohnte.
Eines Tages verunglückte er, und seine Mutter hatte allen Anlaß, sehr besorgt zu sein. Mit irdischen Gütern waren die beiden Menschen nicht gesegnet, und ich glaubte, Gutes zu tun, wenn ich ihnen hin und wieder heimlich etwas brachte. Dann kam jener Tag, der alles entschied.
Es ging ihm nicht schlecht an diesem Tag, und als er aufzustehen verlangte, half ich ihm. Er mußte sich auf mich stützen, und weil es gar so gut ging, umarmte er mich in seiner Freude. Just in diesem Augenblick ging die Tür auf, und Leopold stand da.
»Es ist also wahr!« Nur diese Worte sagte er und ließ sich nicht mehr davon abbringen. Böse Worte fielen zwischen uns, und ich begann zu zweifeln, daß er mich jemals wirklich geliebt hatte. Einzig mein Stolz blieb mir.
Die Scheidung war nunmehr nur noch eine Frage der Zeit. Das Recht stand auf seiner Seite, und schon bald sollte ich spüren, wie sehr er davon Gebrauch zu machen gedachte. Ich erwartete ein Kind, und Leopold verlangte, daß ich es hergab, sobald ich es geboren hatte.
Furchtbare Monate hatte ich auszuhalten. Natürlich war ich nicht auf dem Gut geblieben, sondern wohnte wieder in der Stadt. Mein Zimmer war klein, und ich besaß kaum etwas, um leben zu können. Sicher war dies die schwerste Zeit meines Lebens, Sabine, und heute begreife ich kaum noch, daß ich sie durchstand.
O doch, ich begreife es schon, denn da war jemand, der mir sehr half: Klaus Rothe. Er war Arzt, und ich kannte ihn von früher. Ausgerechnet ihn holte man, als ich eines Morgens wieder einmal ohnmächtig in meinem Zimmer lag. Ich nahm kaum wahr, was man mit mir anstellte, um mich ins Leben zurückzurufen.
Nur eines begriff ich: Mein Kind würde nun zur Welt kommen. Ich mußte Klaus all meine Angst bekannt und ihn um Hilfe angefleht haben. Erinnern kann ich mich nicht daran, aber er handelte für mich. Viele Tage später erst konnte er mir berichten, was geschehen war. Ich hatte nicht ein, sondern zwei kleine Mädchen geboren, Zwillinge, die man sofort nach der Geburt trennen mußte, weil eines gar zu schwach war. In dem Körbchen neben mir lag also nur Susanne, und Klaus Rothe entwickelte mir seinen Plan.
»Das Kind ist dem Vater zugesprochen, und wir dürfen nicht zweifeln, daß er es holen wird. Du mußt Susanne hergeben, Angela, aber da ist ja noch Sabine. Ich habe dafür gesorgt, daß die Alslebens nicht erfahren werden, daß es sie gibt«, sagte er.
Es hätte keinen Sinn gehabt, mich zu wehren. Ich kann nicht schildern, was ich empfand, als Leopold Susanne wirklich holen ließ. Ich habe nie so verzweifelt geweint wie an diesem Tag, und wäre Klaus nicht gewesen, ganz sicher hätte ich den Mut zum Leben verloren.
Aber er war da, und er beschützte Dich und mich, mein Kind. Ich war genesen, als er mich bat, seine