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Tabu Von Herzen geliebt
Tabu Von Herzen geliebt
Tabu Von Herzen geliebt
eBook262 Seiten3 Stunden

Tabu Von Herzen geliebt

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Über dieses E-Book

Nachdem Katja das Geheimnis gelüftet hat, sind alle außer sich. Nur mit viel Mühe können die Wogen wieder geglättet werden.
Mit dem Mann ihrer Träume beginnt sie ein neues Leben, bis ein weiterer Schicksalsschlag alles verändert. Ist Katja dazu verdammt, auf der ewigen Suche nach der großen Liebe zu scheitern oder findet sie endlich ihr Happy-End?
Machen Sie sich ein allerletztes Mal mit Katja auf den Weg in ein turbulentes Abenteuer um ihr ganz persönliches Liebeschaos.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum30. Sept. 2017
ISBN9783742773982
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    Buchvorschau

    Tabu Von Herzen geliebt - Ute Dombrowski

    *

    Tabu

    Von Herzen geliebt

    Ute Dombrowski

    1. Auflage 2017

    Copyright © 2017 Ute Dombrowski

    Umschlag: Ute Dombrowski

    Titelfoto: Lisa Kabel

    Lektorat/Korrektorat: Julia Dillenberger-Ochs

    Satz: Ute Dombrowski

    Verlag: Ute Dombrowski Niedertiefenbach

    Druck: epubli

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors und Selbstverlegers unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Die Erde hatte aufgehört, sich zu drehen.

    So kam es Katja jedenfalls vor, nachdem sie das Ungeheuerliche ausgesprochen hatte. Sie blickte in die Runde, aber niemand wagte es, ihr in die Augen zu schauen.

    In dem Moment sprang Christian auf, der sich die Hand auf den Mund gepresst hatte. Ohne sich noch einmal umzudrehen, lief er in die Nacht hinaus, Ve­rena folgte ihm wortlos. Katja hatte sich nun kraftlos zu Benjamin gesetzt, der eine Hand auf ihre Schulter legte.

    „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?, meldete sich Bea als Erste zu Wort und sah Katja vorwurfsvoll an. „Was in aller Welt ist bei dir nicht richtig, dass du so etwas tust?

    Katja liefen stumme Tränen die Wangen hinunter.

    Bea rief empört: „Jetzt heule hier nicht herum! Warum hast du das getan? Rede, verdammt!"

    „Ich … ich … ich weiß, es klingt bescheuert, aber lass es mich erklären. Das ist gar nicht so einfach."

    Sie griff nach Benjamins Hand, wie um sich festzuhalten, denn sie hatte das Gefühl zu ertrinken.

    „Als wir damals den Vaterschaftstest gemacht haben, da war ich mir vollkommen sicher, dass Christian der Vater ist. Ich habe gesehen, wie verrückt er danach war! Christian hatte es sich so gewünscht und da kam mir ein grausamer Gedanke: Ich wollte, dass alles wieder gut wird, dass er mich wieder liebt und wir gemeinsam leben können. Aber ich hatte Angst, dass er nur wegen Nelly zu mir zurück kommt und nicht wegen mir. Das ist doch keine Basis für eine Beziehung. Wie viele Frauen bleiben bei ihrem betrügerischen Ehemann, nur weil sie ein Kind zusammen haben? Ich dachte, wenn er zu mir zurückkommt, auch wenn Benjamin der Vater ist, dann tut er das um meinetwillen, weil er mich wirklich liebt. Also habe ich gesagt, Benjamin ist der Vater. Eine Minute später wusste ich, dass es falsch war, aber ich konnte es nicht wieder rückgängig machen und da war ja Christian auch schon weggelaufen. Mit jedem Tag, der herum war, wurde es schlimmer. Ich habe es so sehr bereut, aber es ist nicht zu entschuldigen."

    „Da hast du recht, sagte nun Hannes, „es ist nicht zu entschuldigen.

    Arne hatte die ganze Zeit still daneben gesessen. Er überlegte, was er nun tun sollte, aber sein Kopf war vollkommen leer. Sein Herz sagte, er müsste nun zu Katja halten, aber sein Verstand war zu Stein er­starrt. Er dachte: Wie egoistisch muss man sein, um so eine Entscheidung zu treffen? Sie hatte beide Männer und auch ihr Kind belogen, dazu noch ihre besten Freunde.

    Konnte er mit so einer Frau leben?

    Arne stand langsam auf und ging ins Haus. Er setzte sich in der Küche an den Tisch, dann sprang er auf und holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Olivier schaute durch die offene Tür.

    „Geht dir gut? Kann ich helfen?"

    „Mir helfen? Danke, ich denke, das ist nicht nötig. Wie kann ein Mensch so etwas tun?"

    Olivier setzte sich zu ihm und sagte leise: „Ich habe ein bisschen Grund verstanden. Aber wie sagt man: ist naiv und dumm. So sind Frauen."

    „Ja, dumm, egoistisch, dämlich, naiv, verrückt … aber weißt du, was das Problem ist? Ich liebe dieses dumme, egoistische, dämliche, naive, verrückte Weib."

    „Non! Kein Problem. Liebe ist Liebe. Geh zu die Frau und sag ihr."

    Arne lächelte, denn Olivier hatte recht: Er musste jetzt zu ihr halten.

    Draußen hatte sich die Situation noch nicht verändert. Arne stellte sich hinter Katjas Stuhl und legte beide Hände auf ihre Schultern. Benjamin nickte ihm dankbar zu.

    „Bea, ich verstehe deine Erregung. Ich war auch erst vollkommen durcheinander, als der Arzt mir sagte, ich könne keine Kinder zeugen. Ich habe ihn gefragt, was mit Nelly sei. Er hat mir ausführlich erklärt, dass ich niemals der Vater sein konnte. Zuerst habe ich gedacht, dem ganzen Spiel ein schnelles Ende zu machen, aber ich war auch froh über jeden Moment, den ich mit Nelly hatte, also habe ich zuerst mit Katja geredet. Sie hat mir versprochen, reinen Tisch zu machen. Ich bin gerade froh, dass Verena bei Christian ist. Ihr habt ja seine Reaktion gesehen."

    „Wie konntest du ihm das antun?"

    Bea war immer noch außer sich.

    „Denkst du, so bekommst du ihn jemals wieder?"

    „Ich bekomme ihn sowieso nicht wieder! Er wird mich hassen und das habe ich auch verdient."

    Katja malte sich gerade die Reaktion der anderen aus, wenn sie ihnen noch sagen würde, dass sie mit Christian geschlafen hatte. Das wollte sie auch Arne nicht zumuten. Es tat ihm sowieso schon genug weh.

    Hannes war äußerlich ruhig, nun fragte er: „Wie willst du das Nelly erklären?"

    Oh, Mann, dachte Katja, Hannes hatte es auf den Punkt gebracht. Sie zuckte ratlos mit den Schultern und fiel zusehends in sich zusammen. Sie hatte das Schicksal herausgefordert und musste nun selbst sehen, wie sie alles wieder gutmachte.

    „Vielleicht fahren wir beide morgen früh erst einmal mit Nelly heim, bis sich alles beruhigt hat."

    Alle sahen Arne an, der Katja immer noch festhielt.

    „Das ist eine gute Idee, erwiderte Benjamin. „Ich rede morgen mit Christian und ihr fahrt heim. Bea, kannst du mir hier ein wenig helfen? Ursula Heunbach kann morgen nicht kommen, Christian wird auch zuhause bleiben und Hannes, kannst du mich morgen zu Christian bringen, ehe ich wieder ins Krankenhaus muss?

    Bea und Hannes sahen sich an und nickten. Arne zog Katja von der Bank hoch und schleppte sie mit ins Gästezimmer, wo sie erschöpft auf das Bett fiel. Bea und Hannes fuhren heim, Olivier brachte Benjamin in sein Zimmer. Dann legten sich alle zur Ruhe. Nelly schlief zusammengerollt in ihrem Bett und hatte von der ganzen Aufregung nichts mitbekommen.

    *

    „Was denkt diese blöde Kuh sich eigentlich?"

    Bea hatte sich zuhause immer noch nicht beruhigt. In einem neuen Wutanfall wollte sie sofort Cora anrufen, aber Hannes nahm ihr das Handy aus der Hand.

    „Schatz, beruhige dich erst einmal. Ich kann dich verstehen, denn das, was Katja getan hat, ist der Höhepunkt ihrer Blödheit. Aber du kennst sie und weißt, dass sie schon immer den Hang zu Fehlentscheidungen hatte. Du bist ihre beste Freundin, sie braucht jetzt deine besonnene Art, um ihr Leben zu ordnen. Wenn du ihr nun die Freundschaft kündigst, dann kann ich das verstehen, aber ich halte es nicht für den richtigen Weg."

    „Mann, ich könnte sie … rütteln und schütteln und … ach, was!"

    Hannes setzte sich auf die Couch und zog Bea auf seinen Schoß. Zärtlich küsste sie seine Stirn.

    „Danke, dass du da bist und vor allem, dass du so normal bist. Wenn ich das Cora erzähle, flippt die völlig aus. Weißt du, ich dachte vorhin: Wenn sich Christian nicht so dumm angestellt hätte mit seinem Stolz und so … aber dann fiel mir ein, dass es immer Katja war, die den Mist gebaut hat, den dann andere wieder ausbügeln mussten. Nein, im Moment hat sie meinen ganzen Zorn verdient. Hut ab vor Benjamin, dass er damit so entspannt umgeht. Jetzt hat er ein Bein und seine Tochter verloren und trotzdem hält er zu Katja."

    Im Weingut lag Katja im Bett und fand keinen Schlaf. Sie schämte sich und machte sich selbst die größten Vorwürfe. Was hatte sie sich nur gedacht, als sie damals den Brief geöffnet hatte? Unruhig wälzte sie sich hin und her.

    „Wie soll es nun weitergehen?", hörte sie Arnes sanfte Stimme.

    Er rutschte dicht an sie heran und nahm sie in den Arm.

    „Ich weiß es nicht. Warum bist du denn noch bei mir?"

    „Das fragst du mich wirklich? Katja, du bist manchmal echt dämlich, aber es sind gerade die Fehler, die dich so besonders machen. Ich hatte überlegt, ob ich gehe, aber du brauchst mich jetzt, darum werde ich dich nicht im Stich lassen. Wir schaffen das! Ich finde es furchtbar, was du getan hast, aber ich halte zu dir. Du kannst dich immer auf mich verlassen."

    Katja schmiegte sich in seinen Arm und spürte die Wärme und Nähe, die sie im Moment genoss. Sie empfand große Hochachtung für ihn.

    „Danke", murmelte sie und schloss die Augen.

    Benjamin lag auch noch lange wach. Tränen liefen seine Wangen herunter. Er hatte Nelly verloren, aber sie würde immer ein Teil seines Lebens bleiben. Es war doch auch egal, ob sie Onkel oder Papa sagte. Nelly war sein kleiner Sonnenschein, aber sie würde es schwer verstehen, dass nun Christian ihr Vater war. Benjamin hatte die Wahrheit eigentlich immer gespürt und sein bester Freund doch auch. Dazu kamen die Sache mit dem Trampolin und der Spaß am Fliegen – das konnte kein Zufall sein.

    Er musste morgen unbedingt zu Christian gehen und sehen, wie er damit klar kam. Vielleicht war es ja wirklich gut, dass es Verena gab. In diesem Augenblick wusste er, dass die Tür zur Versöhnung zwischen Katja und Christian nun endgültig verschlossen war. Katja hatte sie mit großem Schwung zugestoßen.

    Es würde kompliziert werden, wenn Christian seine Tochter sehen wollte, aber da würde Benjamin die beiden unterstützen. In dem Augenblick fiel ihm Luise ein und ein kalter Schauer lief über seinen Rücken. Sie würde sich mit Verena verbünden und dafür sorgen, dass der Keil zwischen Katja und Christian immer da sein würde.

    Seufzend wischte er sich die Tränen ab und rollte sich zusammen. Neben seinem Bett stand das Kunstbein.

    *

    Christian war direkt nach Hause gelaufen. Verena rannte hinterher, aber sie hatte Mühe, ihn einzuholen.

    „Jetzt warte doch bitte. Bleib stehen!", rief sie hinter ihm her.

    Als sie bei ihm angelangt war, griff sie nach seiner Hand, aber er schüttelte sie wütend ab. Unbeirrt eilte er weiter. Verena hielt so gut wie möglich Schritt.

    Daheim schloss er zitternd die Tür auf. Im Schein der kleinen Lampe über der Tür sah Verena, dass Christian weinte. Er ging ins Wohnzimmer, ohne Licht zu machen, und ließ sich auf die Couch fallen. In seinem Kopf war das blanke Chaos.

    Er war der Vater von Nelly. Eigentlich hatte er es immer gespürt, aber er hätte nie gedacht, dass Katja nicht die Wahrheit sagte. Was hatte sich die Frau dabei gedacht? Dass er mit ihr geschlafen hatte, verdrängte er vollkommen. Auch, dass Verena neben ihm saß, hatte er vergessen.

    Nun würde er ein Recht haben, Nelly zu sehen. Warum hatte Benjamin nichts gesagt? Christian wusste nicht mehr, wem er noch trauen konnte. Dann fiel sein Blick auf Verena. Er legte den Arm um sie und zog sie gierig an sich. Was soll‘s, dachte Christian, ich liebe sie zwar nicht, aber mit ihr ist alles unkompliziert. Vielleicht war sie die richtige Frau für ihn. Sie kam mit Kindern gut aus, also konnte sie sicher auch eine gute Ersatzmutter für Nelly sein.

    Christian nahm Verena auf den Arm und trug sie ins Bett, wo er über sie herfiel. Sie ließ ihn gewähren, aber ganz tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Christian nicht sie meinte. Er hätte jetzt mit jeder Frau geschlafen, nur um nicht an Katja denken zu müssen. In dem Augenblick war ihr klar, dass ihr Freund, der Mann, mit dem sie glücklich war, eine andere liebte und das würde sich nie ändern.

    Am nächsten Morgen wachte sie vom Klingeln an der Haustür auf. Christians Seite im Bett war leer. Verena stand auf, zog sich den Bademantel über und ging hinunter in Richtung Küche. Dort saß Benjamin mit Christian vor einer Tasse Kaffee. Sie blieb still stehen.

    „Katja kann mich mal!, hörte Verena Christian sagen. „Das ist eine Ungeheuerlichkeit. Sie hat uns betrogen. Ich verstehe gar nicht, warum du sie in Schutz nimmst. Aber ihr wart ja schon immer dicke Freunde, wenn es darum ging, mich zu bescheißen. Warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Verdammt, du bist mein bester Freund!

    „Mann, Christian, ich finde es doch genauso beschissen wie du. Der Arzt hatte mich vor kurzem in sein Zimmer gerufen. Er hatte wohl schon mit Katja geredet und wollte es mir so schonend wie möglich beibringen, dass ich nicht der Vater von Nelly sein kann. Ich habe es immer geahnt, aber es niemals wahrhaben wollen."

    Tränen liefen über sein Gesicht.

    „Ich kann verstehen, wenn du böse auf mich bist. Es ist sowieso alles egal. Die Frau, die ich mal geliebt habe, ist fort. Mein Bein wurde abgeschnitten und ich bin für immer ein Krüppel. Und nun habe ich auch keine Tochter mehr, die ich mehr liebe als mein Leben. Es tut mir leid, dass das so gelaufen ist, aber ich werde zu Katja halten, denn ich will Nelly wenigstens ab und zu sehen."

    Er wollte aufstehen und gehen, aber Christian hielt ihn fest. Verena hatte genug gelauscht. Nun trat sie zu den Männern an den Tisch.

    „Da hat euch die liebe Katja ja mal so richtig verarscht. Meine Herren, so eine böse Frau. Das hätte ich niemals gedacht, als ich sie damals kennenlernen durfte. Obwohl sie ja schon immer eine falsche Schlange war. Sie hatte mich ins offene Messer laufen lassen. Aber das ist ja nun Vergangenheit, nicht wahr, mein Schatz?"

    Verena hatte sich an Christian geschmiegt. Er schob sie ein Stück weg und sah sie verständnislos an.

    „Entschuldige, aber ich werde mit dir nicht über Katja reden. Wenn das mit uns funktionieren soll, dann halt dich bitte heraus."

    Jetzt schaute Verena verständnislos und ging ohne ein weiteres Wort ins Bad. Sie fragte sich, was diese Katja an sich hatte, dass die Männer bei ihr zu dummen Trotteln mutierten.

    Benjamin sah seinen Freund traurig an.

    „Darf ich Nelly ab und zu mal sehen?"

    „Natürlich. Ach Benni, unsere Freundschaft und Nelly sind das Wichtigste. Ich werde mit Verena zusammenbleiben, denn eigentlich klappt das ganz gut. Wir helfen dir auf dem Weingut und wenn Nelly bei uns ist, dann kannst du sie sehen, das ist doch wohl selbstverständlich. Warum wusstest du es?"

    „Es waren so Dinge, die ihr gemeinsam habt, wie das Fliegen, was Nelly liebt. Wenn sie zu Marie geflogen sind, hat sie immer nur vom Fliegzeug geredet. Und am Geburtstag warst du ja nicht mit, da sollte sie mit Bea aufs Trampolin und begann zu schreien. Irgendwie konnte es ein Blinder sehen, dass sie deine Tochter ist. Aber ich habe Katja vertraut, dass sie uns die Wahrheit gesagt hatte, ein Fehler, den wir nun alle ausbaden müssen. Wir hätten uns den Brief zeigen lassen sollen."

    „Wir waren ganz schön blauäugig."

    Die beiden Männer nahmen sich in den Arm, dann brachte Christian Benjamin zum Auto, wo Hannes gewartet hatte. Der würde ihn nun wieder zum Krankenhaus bringen. Er stand an die Tür gelehnt und half Benjamin beim Einsteigen.

    „Geht es euch einigermaßen gut?"

    „Hannes, sei froh, dass du die vernünftige Bea hast. Die würde dir nicht so eine Überraschung bereiten. Danke, dass du Benni hergebracht hast und ihn wieder ins Krankenhaus bringst. Was machen die anderen? Kann ich ohne Sorgen zum Weingut gehen oder muss ich damit rechnen, dass Katja noch da ist?"

    „Nein, sie und Arne sind heute in aller Frühe abgereist, gerade, als ich Benjamin abgeholt habe. Sei beruhigt, Olivier hat alles im Griff. Bea ist in der Vinothek. Du kannst hierbleiben und dir mit Verena einen schönen Tag machen. Bea und ich werden mit Katja besprechen, wie du Nelly sehen kannst. Oder willst du das lieber vor Gericht klären lassen?"

    „Um Himmels willen, nein!"

    Christian dankte Hannes für seine Umsicht und sah dem Auto hinterher, bis es um die Ecke war. In der Küche saß Verena und machte ein ernstes Gesicht.

    „Es tut mir leid, wenn ich eben ein bisschen grob war, aber es war mein voller Ernst, dass ich mit dir nicht über Katja reden möchte. Bitte akzeptiere das. Wir bleiben zusammen, Schatz."

    Christian schluckte und fügte ohne rot zu werden hinzu: „Ich liebe dich."

    Verena nickte und schwieg.

    *

    Katja hatte Benjamin umarmt und sich zu Nelly ins Auto gesetzt. Arne war im Sportwagen gerade vom Hof gefahren. Katja kurbelte die Fensterscheibe herunter und Benjamin legt ihr eine Hand auf den Arm.

    „Wir kriegen das schon hin, auch mit Christian. Lass ihm ein wenig Zeit, zu sich zu kommen und sich zu beruhigen. Du weißt, er liebt Nelly über alles. Finde dich damit ab, dass er Verena hat. Du bist ja mit deinem Arne gut dran. Ich mag ihn sehr und Nelly auch. Beginne dein Leben neu, alles andere bringt die Zeit."

    „Benjamin, ich habe großen Respekt vor dir. Du müsstest mich eigentlich hassen und zum Teufel jagen. Danke für deine Unterstützung."

    Dann fuhr Katja los. Arne war mit Katjas Sportwagen eine Weile vor ihr in Nennhausen und hatte den Wagen in den Hof gefahren. Er saß grübelnd unter dem Nussbaum.

    Als erstes, dachte er, muss sie es Nelly erklären. Damit zu warten, wäre unsinnig. Die Kleine würde sowieso durcheinandergeraten. Aber vielleicht spürte

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