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Menschen sind super: Geschichten aus dem Leben
Menschen sind super: Geschichten aus dem Leben
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eBook98 Seiten1 Stunde

Menschen sind super: Geschichten aus dem Leben

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Über dieses E-Book

Menschen sind super, die meisten zumindest. Aber es gibt auch ganz einzigartige Exemplare, die einen zum Nachdenken bringen.
Und genau denen kann man in diesen Kurzgeschichten begegnen. Treffen Sie Gerlinde, Rudi und Georg und lesen Sie, wie man sich als Prinzessin fühlt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum26. Aug. 2020
ISBN9783752913644
Menschen sind super: Geschichten aus dem Leben

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    Buchvorschau

    Menschen sind super - Ute Dombrowski

    Inhalt

    Gebrauchsanweisung

    Gerlinde

    Morgens an einem ganz normalen Tag

    Henning

    Neulich am Himmelstor

    Mina

    Torsten

    Am Tag nach dem Weltuntergang

    Rudi

    Hannes

    Georg

    Die unbescheidene Ulla

    Festlich mal anders

    Ansprüche

    Ein Job fürs Leben

    Mama hat dich lieb

    Reisefieber

    Star-Leben leicht gemacht

    Nach dem Aufstehen

    Prinzessin für einen Augenblick

    Hausarrest

    Neulich an der Haustür

    Beim Mittagessen

    Diskussion

    Vor dem Einschlafen

    Ein Mars-Ehepaar am Fenster

    Gebrauchsanweisung

    Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Menschen. Sie haben ihn in Ihre Gemeinschaft aufgenommen und werden viel Freude mit ihm haben. Um Ihren Menschen in Gebrauch zu nehmen, sollten Sie die folgenden Schritte durchführen:

    1. Ist Ihr Mensch noch neu, halten Sie ihn sauber. Nach einem für jeden Menschen individuellen Zeitraum des Übens wird er die nötigen Schritte zur Sauberkeit selbst ausführen können. Nach der Reinigung sollten Sie Ihren Menschen angemessen kleiden. Achten Sie hierbei weniger auf die aktuelle Mode als auf einen individuellen Stil und eine Anpassung an die jeweiligen Wetterverhältnisse. In gegebenen Fällen ist es möglich, Ihren Menschen durch Schmuck oder Schminke zu verschönern.

    2. Bringen Sie Ihren Menschen so oft wie möglich an die frische Luft, damit er sich für lange Zeit in einem guten Zustand zeigen kann. Bei Störungen lassen Sie Ihren Menschen kurzzeitig im Haus. In besorgniserregenden Fällen stellen Sie ihn einem Arzt vor.

    3. Füttern Sie Ihren Menschen mit ausreichend gesunder Kost, um ihn vor Übergewicht und Krank­heiten zu schützen. Sollten Sie ihm ab und zu Süßigkeiten oder Alkohol verabreichen, kann es bei übermäßiger Anwendung zu Störungen kommen. In Maßen gegeben werden Leckereien aller Art jedoch das Wohlbefinden Ihres Menschen steigern. Das gilt auch für sportliche Aktivitäten.

    4. Fördern Sie die geistige Entwicklung Ihres Menschen durch ihm angepasste Aufgaben. Das kann sein a) lesen, b) rechnen oder c) singen. Zusätzlich können Sie ihn auch malen lassen. Zur Unterstützung stehen Ihnen öffentliche oder private Einrichtungen zur Verfügung, wie zum Beispiel die Schule.

    5. Fordern Sie Ihren Menschen immer wieder aufs Neue heraus, damit er sich entwickeln kann. Das funktioniert am besten, wenn Sie ihn mit anderen Menschen, Kulturen oder Gemeinschaften zusammenbringen. Auch ein Haustier ist gut für die Entwicklung eines sozialen Bewusstseins.

    6. Erstellen Sie für Ihren Menschen einen detaillierten Tagesplan. In diesem Plan sollte ausreichend Ruhezeit enthalten sein. In dieser Ruhezeit laden sich die Akkus Ihres Menschen automatisch wieder auf. Dazu legen Sie Ihren Menschen in einem abgedunkelten Raum in ein Bett. Sie benötigen keine zusätzlichen Energiequellen. Halten Sie in diesem Zeitraum jegliche Störungen von ihm fern.

    7. Um Ihren Menschen in Ihre Gemeinschaft zu integrieren, sollten Sie Ihn erziehen. Beginnen Sie in den ersten Jahren damit, ihn zu lieben, aber ihm trotzdem seine Grenzen aufzuzeigen. Kommunizieren Sie ständig mit ihm und halten Sie Maßnahmen bereit, falls Ihr Mensch sich nur schwer oder gar nicht in die Gemeinschaft einfügen lässt. Beachten Sie bitte, dass Strafen nicht zu den Maßnahmen gehören, die Ihren Menschen formen, sondern leben Sie ihm vor, wie man sich empathisch und freundschaftlich verhält. Sollten Sie dennoch strafen müssen, so sollten die Maßnahmen angemessen sein, sonst könnte es zum Zerbrechen seiner Seele führen.

    8. Sollte Ihr Mensch nach einem bestimmten Zeitraum Ihre Gemeinschaft verlassen, um eine eigene zu gestalten, überprüfen Sie die Funktionen gründlich, da auf spätere Reklamationen keine Rücksicht genommen werden kann.

    9. Lassen Sie Ihren Menschen nicht mit seinen Sorgen allein, da sich sonst Funktionsstörungen einstellen können. Wenden Sie sich bei größeren Problemen an Vertrauenspersonen, die Sie sicher gerne unterstützen werden.

    10. Kleinere Mängel an Ihrem Menschen können Sie mit Geduld und Toleranz akzeptieren, solange sie nicht der Gemeinschaft schaden. Bedenken Sie bereits vor der Anschaffung, dass Sie mit dem Erwerb Ihres Menschen eine lebenslange Verbindung eingehen, die nicht nur Spaß, sondern auch den Umgang mit Konflikten beinhaltet.

    Wenn Sie sich an alle Schritte halten, sollte einer angenehmen Zeit mit Ihrem Menschen nichts im Wege stehen.

    Gerlinde

    Es gibt Menschen, die haben stets die Augenbrauen hochgezogen. Gerlinde ist so jemand. Wenn ich sie anschaue, dann sehe ich in ihrem Gesicht immer einen Vorwurf und grüble darüber nach, was ich heute schon wieder falsch gemacht habe.

    Gerlinde ist Ende 60, schlank, fast schon hager, ihre Brillengläser lassen den Blick auf die Augenbrauen frei. Die Brille ist modisch, türkis mit randlosen Gläsern, sie sitzt auf der Nasenspitze. Wenn Gerlinde die Brauen hebt, legen sich Falten wie winzige Wellen auf ihre Stirn. Ihre Mundwinkel bewegen sich dabei in die entgegengesetzte Richtung. Nein, ich habe nichts falsch gemacht, denke ich gerade und frage Gerlinde, wie es ihr geht. Sie ist auf dem Weg zur Probe des Frauenchors. Das Stöhnen, das zwischen ihren Lippen herausfließt, lässt mich meine Frage sofort bereuen.

    „Frag lieber nicht. Es geht mir sehr schlecht, aber ich will dich damit nicht belasten."

    Entsetzt höre ich mich sagen: „Ach, Gerlinde, mir kannst du doch alles sagen. Erzähl!"

    Gerlinde holt tief Luft, zieht die Augenbrauen noch höher und seufzt. Dann geht ein wahrer Wortschwall auf mich nieder, er beginnt mit dem Auto, das kaputt ist, und endet mit der drückenden Zahnprothese. Ich blicke sie verständnisvoll an und nicke beiläufig, aber eigentlich möchte ich jetzt lieber am Südpol sein, ohne Jacke und nur mit Flipflops. In diesem Moment frage ich mich, ob Eisbären Pinguine fressen. Ich kann an nichts anderes denken.

    „… was meinst du?"

    Entsetzt stelle ich fest, dass ich die Frage nicht wahrgenommen habe. Was nun? Ist es besser, zuzugeben, dass ich nicht zugehört habe oder sollte ich einfach etwas sagen, in der Hoffnung, es passt zur Frage. Gerlinde schaut mich wehleidig an. Ich zucke mit den Schultern und setzte meinen traurigsten Blick auf.

    „Jaja, ihr jungen Leute interessiert

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