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Umweg ins Glück: Freundschaft oder Liebe?
Umweg ins Glück: Freundschaft oder Liebe?
Umweg ins Glück: Freundschaft oder Liebe?
eBook257 Seiten3 Stunden

Umweg ins Glück: Freundschaft oder Liebe?

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Über dieses E-Book

Vor Nelly liegt das letzte Jahr in der Schule. Gemeinsam mit ihren Freunden schmiedet sie Pläne für die Zukunft.
Wird sie Deutschland verlassen und in Südfrankreich ein neues Leben beginnen? Oder gibt es Menschen, die sie aufhalten können?
Aber was ist mit der Liebe? Nelly sucht, findet, zweifelt und liebt. Menschen, die ihr wichtig sind, verlassen ihr Leben, doch andere kommen hinzu.
Freundschaft oder Liebe?
Wird Nelly ihr Happyend erleben und den richtigen Partner finden?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum26. Aug. 2017
ISBN9783742776952
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    Buchvorschau

    Umweg ins Glück - Ute Dombrowski

    Umweg ins Glück

    Freundschaft oder Liebe?

    Ute Dombrowski

    1. Auflage 2017

    Copyright © 2017 Ute Dombrowski

    Umschlag: Ute Dombrowski

    Lektorat/Korrektorat: Julia Dillenberger-Ochs

    Satz: Ute Dombrowski

    Verlag: Ute Dombrowski Niedertiefenbach

    Druck: epubli

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors und Selbstverlegers unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    „Es tut mir leid, dass ich anfangs zu dir so gemein war. Ich mag dich auch sehr, du bist mir ein guter Freund geworden. Das, was passiert ist, kommt gerade ganz langsam in meinem Kopf an. Marius, danke, dass du immer für mich da warst und im richtigen Augenblick …"

    Nelly kamen die Tränen und sie lehnte sich an die Schulter von Marius, der neben ihr auf der Bank unter der Kastanie saß. Sie war vor drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden, nachdem Ga­briel und Martin sie in der Gewitternacht in den Rhein geworfen hatten. So hatten die Ferien ganz anderes begonnen als geplant. Marius legte einen Arm um Nelly und hielt sie fest. Er hatte sie aus dem Wasser gezogen und war sehr froh, dass der Notarzt sie wiederbeleben konnte. Sie war nicht ertrunken, aber die KO-Tropfen hatten noch bis zum nächsten Mittag gewirkt.

    Am Nachmittag hatten Benjamin, Oliver und Ma­rius an Nellys Bett gesessen. Abends ging die Tür auf und Katja und Christian kamen eilig herein. Katja weinte noch immer, seit sie von Benjamin angerufen und über die Ereignisse informiert worden war. Sie waren mit dem ersten Flieger aus Südfrankreich zurückgekommen. Christian war bleich und schweigsam. Nachdem sie Nelly in die Arme geschlossen hatten, trat Katja zu Marius.

    „Danke, ich bin dir für den Rest meines Lebens etwas schuldig, Marius. Danke, dass du mein Kind gerettet hast. Wann immer du etwas brauchst, egal was, komm zu uns."

    Sie umarmte ihn weinend und auch Marius musste schlucken. Christian nahm ihn wortlos in den Arm. Dann waren die Polizisten gekommen und Nelly hatte alles gesagt, woran sie sich erinnerte. Die anderen warteten unterdessen auf dem Flur und Marius erklärte, was geschehen war. Christian hatte die Lippen zusammengepresst und die Fäuste geballt.

    „Die Typen können froh sein, wenn sie nie wieder aus dem Knast kommen. Ich werde sie finden und vernichten, so wahr ich hier stehe. Marius, danke für alles. Danke dafür, dass du auf mein Mädchen aufgepasst hast und dass du dein Leben riskiert hast, um sie zu retten. Wenn du magst, komm doch nachher mit zum Weingut. Wir können uns noch ein bisschen zusammensetzen. Wenn du aber nach Hause möchtest, ist das auch in Ordnung. Mein Haus und das von Benjamin stehen dir immer offen."

    „Zuhause bin ich diese Woche noch alleine und finde sowieso keine Ruhe, also komme ich gerne mit."

    Alle nickten zustimmend, dann ging Katja ohne die anderen ins Zimmer, nachdem die Polizisten mit ernsten Gesichtern herausgekommen waren. Sie fassten Nellys Aussage kurz zusammen und baten noch einmal Marius um ein Gespräch.

    Katja setzte sich an Nellys Bett und nahm ihre Hand.

    „Es tut mir so leid, dass wir dich alleine gelassen haben."

    „Mama, das muss dir nicht leidtun. Ihr könnt nichts dafür. Ich wollte doch nur um meine Liebe kämpfen und bin deswegen zu Martin gefahren. Er wollte mir helfen. Erst als ich mit ihm bei Gabriel in der Wohnung saß, waren die beiden vollkommen verändert. Ich habe noch versucht, da rauszukommen, aber es war zu spät. Wie gut, dass Marius in der Nähe war."

    „Ich wäre daran kaputtgegangen, wenn du gestorben wärst. Ich vermute mal, dass Marius mehr als nur Freundschaft für dich empfindet?"

    „Hm, keine Ahnung, als ich im Krankenwagen kurz zu mir gekommen bin, war er da. Oder habe ich das geträumt? Ich dachte, er hätte etwas zu mir gesagt, ich weiß nicht genau … ich war ziemlich platt. Aber Mama, selbst wenn ich ihn mag, im Moment habe ich die Nase voll von den Männern."

    „Lass dir Zeit. Das Wichtigste ist, dass du wieder auf die Beine kommst. Du lebst und das zählt. Wie kann man nur so abartig sein … ich darf gar nicht darüber nachdenken. Dich bewusstlos in den Rhein zu werfen! Die beiden werden hoffentlich lange ins Gefängnis gehen."

    „Mama, kann ich einem Mann je wieder vertrauen?"

    Nelly hatte erneut zu weinen begonnen. Katja nahm sie in den Arm und streichelte ihren Rücken.

    „Wenn es so weit ist, dass du die wahre Liebe triffst, wirst du das schaffen. Ich bin bis dahin immer für dich da, mir und Papa und Benjamin und auch Oliver kannst du vertrauen. Wir sind deine Familie. Ich denke, auch Marius wird an deiner Seite sein."

    Nun saß Nelly mit Marius, der jeden Morgen bei Benjamin auftauchte und ihm im Weinkeller half, um näher bei Nelly sein zu können, unter der Kastanie. Sie wurde immer wieder von diesem Gefühl der Ohnmacht heimgesucht, dass sie fühlte, seit ihr die Tat von Gabriel und Martin so richtig bewusst geworden war. Jetzt fiel ihr etwas ein.

    „Warst du in der Nacht, nachdem du mich aus dem Wasser geholt hast, bei mir im Krankenwagen und hast du da mit mir geredet? Oder habe das geträumt?"

    „Nein, als du wieder geatmet hast, durfte ich kurz zu dir und mich davon überzeugen, dass du lebst."

    „Gut, aber hast du etwas zu mir gesagt?"

    Marius dachte fieberhaft nach, ob er ihr die Wahrheit sagen sollte. Es war so schon schwer genug für Nelly ihre Gedanken zu ordnen. Er sah sie an und fühlte sein Herz schlagen wie verrückt. Dann hatte er eine Entscheidung gefällt. Sie ahnte sicher, dass er mit ihr zusammen sein wollte, aber er würde sie zu nichts drängen.

    „Ich habe nur gesagt, dass ich froh bin, dass du lebst, und habe mich beim Notarzt bedankt."

    Nelly runzelte die Stirn. War es das? Sie nickte mechanisch. Eine innere Stimme sagte ihr, dass es das nicht war, aber für heute gab sie sich mit der Antwort zufrieden. Sie rief nach Wuschel und machte sich mit ihm auf den Weg durch die Weinberge. Marius ging wieder an die Arbeit.

    Katja saß oft nachts an Nellys Bett, wenn sie schreiend aufgewacht war und wild um sich schlug. Sie schreckte jede Nacht aus ihren Träumen hoch.

    „He, alles gut, Kleine, alles gut. Sei ganz ruhig, ich bin es, Mama."

    „Mama, bitte bleib hier, bis ich wieder eingeschlafen bin. Ich denke immer, ich ertrinke und es ist dann so kalt."

    „Ich bin da, Engelchen. Du bist in deinem schönen warmen Bett. Alles ist gut. Es wird noch eine Weile dauern, bis du wieder ruhig schlafen kannst, aber es ist vorbei. Gabriel und Martin werden ihre Strafe bekommen."

    Nelly rollte sich zusammen und spürte die sanften Hände ihrer Mutter, die sie streichelten. Meist blieb Katja bis zum Morgen sitzen und nach einer Woche war sie müde und abgespannt. Das sah auch Chris­tian, der nun neben ihr auf der Bank saß und mit ihr auf Nellys Rückkehr vom Spaziergang wartete.

    „Liebes, begann er, „willst du nicht Nelly nehmen und für eine Zeit zu Marie fliegen? Da kommt ihr beide ein bisschen zur Ruhe.

    Katja sah ihren Mann an, der ein besorgtes Gesicht machte.

    „Vielleicht hast du recht. Ich werde ihr das gleich mal vorschlagen. Willst du nicht mitkommen?"

    „Ich bleibe hier und helfe Benni. Du hast die Erholung nötiger und Nelly sowieso. Da kommt sie. Frag sie!"

    Nelly kam mit Wuschel angerannt, der einen kleinen Ball gefunden und stolz zum Weingut getragen hatte. Sie ließ sich außer Atem auf die Bank fallen, wo Katja und Christian zur Seite gerutscht waren.

    „Das war gut! Ich bin wie verrückt mit ihm gerannt. Guckt mal, wie kaputt Wuschel jetzt ist."

    Der kleine Hund lag hechelnd unter der Bank, der Ball neben ihm.

    Katja legte einen Arm um Nelly und fragte nun sanft: „Was hältst du davon, wenn wir morgen zu Marie fliegen? Nur wir beide. Dort können wir uns ausruhen und auf andere Gedanken kommen."

    „Das hört sich gut an, Mama. Papa, kommst du auch mit?"

    „Ich bleibe und helfe den anderen."

    „Gut, dann nur wir beide, ja, Mama, das ist eine gute Idee. Zwei Wochen?"

    Katja nickte und griff nach ihrem Handy, um Marie anzurufen. Die freute sich und fragte voller Sorge, wie Nelly damit zurechtkam, dass sie beinahe gestorben wäre. Katja sagte nur, dass sie alles in Südfrankreich besprechen würden und Marie verstand. Katja konnte im Moment nicht reden. Die Frauen legten auf und Katja lief ins Büro, um nach einem Flug zu suchen. Christian ging an die Arbeit, die bis zum Abend fertig sein musste.

    Nach Feierabend saßen sie zusammen in der Küche und die Frauen berichteten von ihren Reiseplänen. Katja hatte für den kommenden Nachmittag einen Flug bekommen, also mussten sie nachher packen. Christian bot an, sie zum Flughafen zu bringen.

    Marius hatte Nelly still und traurig angeschaut. Sie bemerkte sein düsteres Gesicht und nickte ihm zu.

    „Es sind doch nur zwei Wochen. Ich komme wieder, wirklich."

    „Was soll ich denn ohne dich machen?"

    „Na, schaffen, sagte nun Benjamin mit einem freundlichen Lachen. „Du machst deine Sache gut und kannst hier gerne die ganzen Ferien arbeiten. Oliver freut sich auch über deine Gesellschaft, nicht wahr.

    Oliver nickte nur und kaute weiter. Nun atmete Marius auf und lächelte.

    „Gut, dann ist das ja geklärt, sagte Christian sachlich. „Und wer holt morgen die Brötchen? Lasst uns nochmal schön zusammen frühstücken, ehe ihr wegfliegt.

    Oliver meldete sich immer noch kauend. Christian nickte, damit war alles in Ordnung und sie verabschiedeten sich, um nach Hause zu laufen, wo Nelly und Katja je eine Tasche mit den nötigsten Sachen packten. In dieser Nacht schlief Nelly endlich mal ohne Träume. Auch Marius war heimgefahren und pünktlich zum Frühstück wieder im Weingut.

    Nachdem sie den Tisch gedeckt hatten, saßen beide unter der Kastanie und warteten auf Oliver und die Brötchen.

    „Ich habe … ich habe meinen Eltern noch gar nichts erzählt …", begann Marius.

    „Was?"

    „Dass Gabriel wieder in meinem Leben gelandet ist. Mir ging es damals nicht so gut. Und das mit dir. Meine Mutter wird entsetzt sein."

    „Was heißt, es ging dir nicht so gut?", fragte Nelly, die ahnte, dass er ihr auch nicht alles gesagt hatte.

    Marius stand auf und streckte sich. Er wollte nicht darüber reden und wechselte geschickt das Thema.

    „Hast du alles gepackt?"

    „Ja", sagte Nelly mit einem Stirnrunzeln, aber sie wollte nicht weiter nachfragen, nicht heute.

    Sie horchte in sich hinein und spürte eine große Sehnsucht, aber die Angst und die bösen Erinnerungen waren stärker und überdeckten alles. Wieder lief ein Schauer über ihren Rücken, wenn sie daran dachte, dass sie hätte tot sein können.

    Oliver war früh aufgestanden und hatte sich auf den Weg zum Bäcker gemacht. Er klemmte sich die Brötchen-Tüten unter den Arm und wollte gerade los, da stieß er vor dem Laden mit Simona zusammen.

    „Guten Morgen", grüßte er höflich.

    „Oh Oliver, dich habe ich hier nicht erwartet. Bist du wieder mal zum Arbeiten im Weingut?"

    „Ja, wie immer in den Ferien."

    „Sind die anderen im Urlaub? Dann kann ich dich ja mal besuchen."

    „Du weißt noch gar nichts, oder?"

    „Was soll ich wissen?"

    „Ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen darf, jetzt, wo ihr beide zerstritten seid."

    Simona starrte ihn an. Was war denn passiert? Hatte sie etwas Spannendes verpasst oder gar ein Unglück?

    „Ich muss los", hörte sie Oliver sagen.

    „Halt, warte mal! Bitte sag mir, ist etwas passiert? Du siehst so bedrückt aus."

    „Gabriel und Martin wollten Nelly umbringen."

    „Nein!"

    Mehr konnte Simona nicht sagen, sie sank auf die Treppenstufen des Ladens. Oliver setzte sich neben sie und stellte die Brötchen ab.

    „Scheiße. Oliver, bitte sag mir, ob es Nelly gut geht! Ist sie daheim? Oder im Krankenhaus?"

    „Sie ist im Moment im Weingut. Wir frühstücken gleich und dann fliegt sie heute mit ihrer Mutter nach Südfrankreich. Willst du mitkommen?"

    Oliver sah Simona mit seinen blauen Augen an und wartete auf eine Antwort.

    „Ich weiß nicht, ob sie mich sehen will, nach allem, was gewesen ist. Aber warum haben die Typen das denn gemacht?"

    „Komm mit und frage sie selbst. Ich denke, ihr habt euch etwas zu erzählen, oder?"

    Simona nickte und stand auf. Sie nahm Oliver eine Tüte ab und gemeinsam trabten die beiden schweigend nebeneinander her zum Weingut, wo Nelly mit Marius unter der Kastanie saß.

    „Simona? Du hier?"

    Nelly war aufgestanden und schaute ihre ehemals beste Freundin traurig an.

    „Ich habe Oliver eben getroffen. Er hat mir gesagt, was passiert ist. Es tut mir so leid."

    Oliver nahm Simona die Brötchen ab und nickte Marius zu, ihm zu folgen. Die beiden Männer verschwanden im Haus und die Mädchen setzten sich.

    „Simona, es war alles nur ein Spiel."

    „Was?"

    „Gabriel und ich."

    „Das verstehe ich nicht."

    „Es war alles geplant. Nachdem er mich auf dem Fest geküsst und Martin davon erzählt hatte, haben die beiden einen miesen Plan ausgeheckt und durchgeführt. Ich war so blind."

    „Was für einen Plan?"

    Nun berichtete Nelly ausführlich, was das Ziel der beiden Männer gewesen war und wie sich alles abgespielt hatte.

    „Und dann haben sie mich betäubt und einfach in den Rhein geworfen."

    Simona liefen die Tränen herunter und auch Nelly weinte wieder.

    „Das ist ja furchtbar. Wenn ich das gewusst hätte! Es tut mir so leid. Kannst du mir verzeihen? Wie bist du denn da wieder herausgekommen?"

    „Marius ist mir den ganzen Tag hinterhergefahren. Er hatte ein ungutes Gefühl. Er ist ins Wasser gesprungen und hat mich gerettet.

    „Oh, wie romantisch! Darum sitzt er hier bei dir. Seid ihr jetzt zusammen?"

    Das war wieder typisch Simona, aber nun musste Nelly lächeln. Ihre Freundin war noch die alte, die sich in erster Linie Gedanken um die Liebe machte.

    „Nein, wir sind nicht zusammen. Ich habe keine Lust auf neue Geschichten mit einem Mann. Wir sind nur Freunde."

    Das hörte Marius, der aus dem Haus gekommen war, um die Mädchen zum Frühstück hineinzubitten. Es war ein Stich ins Herz, aber er ließ sich nichts anmerken.

    „Der Kaffee wird kalt, Mädels. Komm, Simona, du sollst mit uns frühstücken."

    Simona erhob sich und drückte Marius die Hand.

    „Du bist ein Held, mein Lieber. Entschuldige, dass ich immer so blöd zu dir war. Nelly, kannst du mir verzeihen? Es wäre toll, denn so haben die blöden Kerle nicht ganz gewonnen, wenn auch Paolo weg ist."

    Die Mädchen umarmten sich und folgten Marius ins Haus. Dort lächelten sie alle an, Oliver zwinkerte Simona zu.

    „Siehst du, alles gut."

    „Aber …", begann Nelly zaghaft.

    „Aber?"

    Nelly sah Simona an.

    „Verzeihst du mir das, was ich über Noah gesagt habe?"

    Simona knabberte an ihrer Unterlippe und sah auf die Tischplatte. Dann schaute sie auf.

    „Nelly, ich muss dir nichts verzeihen. Ich finde es zwar doof, dass du ihm unterstellst, er würde mich betrügen, aber vergessen wir alles. In Ordnung?"

    Oh, dachte Nelly, sie glaubt es immer noch nicht, anscheinend ist ihr nicht zu helfen. Sie seufzte und lächelte.

    „Alles ist gut. Ich bin froh, dass wir geredet haben. Freunde?"

    Simona schlug in die hingehaltene Hand ein.

    „Glückwunsch!, rief Katja. „Wenigstens hast du deine Freundin wieder. So eine Mädchenfreundschaft verträgt auch mal ein paar blöde Tage. Das wussten nur Gabriel und Martin nicht.

    „Kommen die jetzt in den Knast?", wollte Simona wissen.

    Christian sah sie ernst an.

    „Wir hoffen das sehr. Die beiden sind in Untersuchungshaft. Bis zum Prozess wird es noch dauern. Aber bis dahin kommen sie nicht raus. Gemeinschaftlicher versuchter Mord, hat Leon gesagt."

    Er erklärte Simona die Zusammenhänge der Tat mit Leons Job und das Mädchen nickte.

    „Simona, ich fliege jetzt zwei Wochen zu Marie nach Südfrankreich. Sehen wir uns, wenn ich wieder da bin?"

    Nelly lächelte ihre wiedergewonnene Freundin an.

    „Klar, Nelly. Ich passe hier bis dahin auf die netten Männer auf."

    Nun lachten alle und nach der ganzen Aufregung war es ein befreites, fröhliches Lachen. Als sie das Frühstück beendet hatten, umarmten sich die Mädchen und Katja, Christian und Nelly machten sich auf den Weg zum Flughafen.

    Oliver sah Marius an und grinste.

    „Das kann ja heiter werden, wenn wir die kleine Schnatterente an der Backe haben."

    „Es ist doch super, dass sie sich wieder vertragen haben. Vielleicht kriegen wir ja raus, was mit Noah nicht stimmt."

    Die Zeit in Südfrankreich verging wie im Fluge. Marie hatte Nelly am Flughafen in Toulon-Hyères in den Arm genommen und sie hatten zusammen geweint.

    „Was sind das nur für Menschen, die so etwas tun? Meine liebe, kleine Nelly, wie gut, dass du lebst. Nicht auszudenken …"

    Katja lief ein Schauer über den Rücken, als sie wie so oft daran dachte, was alles hätte passieren können. Marie wischte sich nun energisch die Tränen ab und klatschte in die Hände.

    „So etwas darf nie wieder geschehen. Ich hoffe, die sperren die Kerle für immer ein. Kommt, Kinder, jetzt lassen wir es uns gut gehen."

    In der Villa war alles wie immer. Nelly und Katja sprangen in den Pool und am Abend saßen sie lange zusammen. Nelly berichtete und Katja ergänzte. Marie schüttelte immer wieder den Kopf.

    „Männer sind manchmal so dumm! Wie konnte Paolo denn einfach abhauen? Er hat dich im Stich gelassen, statt um dich zu kämpfen."

    „Ach Marie, ich kann ihn schon verstehen. Er war sicher sehr verletzt. Ich hätte mich an dem Abend von ihm getrennt, aber er ist mir zuvorgekommen. Da konnte ich leider nicht mehr ehrlich sein. Wer konnte denn ahnen, dass ich an solch einen bösen Menschen gerate? Ich war so verliebt,

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