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How To Ruin Me
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eBook229 Seiten2 Stunden

How To Ruin Me

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Über dieses E-Book

So schmutzig. So böse. So gut.

Mein Plan, mich als Prostituierte auszugeben, war nicht gerade perfekt durchdacht – das weiß ich jetzt. Eigentlich hatte ich nämlich mit einem anderen Mann gerechnet.
Nicht mit ihm.
Deshalb wäre es verrückt, weiterzumachen. Geradezu absurd. Irrsinnig.
Aber diese wunderbar dreckigen Dinge … Die süßen Schmerzen … Was er mir währenddessen ins Ohr flüstert …
Nein. Ich kann ihn nicht wiedersehen. Es wäre wahnsinnig. Gefährlich. Seine Blicke sind Warnung genug, ganz zu schweigen von seinem obsessiven Verhalten und dieser unglaublichen Intensität.
Nur noch dieses eine Mal. Danach muss Schluss sein. Dann höre ich auf. Wirklich.
Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum7. Mai 2019
ISBN9783963704833

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    Buchvorschau

    How To Ruin Me - Mia Kingsley

    KAPITEL 1

    ADELLE

    Der Regen tropfte vom schwarzen Regenschirm, als ich unter das gläserne Vordach des teuren italienischen Restaurants trat, in dem ich mit meinen Eltern zum Mittagessen verabredet war. Ich kam direkt aus der Uni, mein Vater aus dem Büro und meine Mutter vom Museumskomitee, damit wir eine Aufführung des beliebten Theaterstücks »Die intakte Upperclass-Familie« geben konnten.

    Der Maître winkte einen Kellner heran, der mir den Regenschirm und den Mantel abnahm. Es war besser, sich um ein Mitglied der Familie Waterson gut zu kümmern – das wusste jeder. Immerhin war mein Vater ein großes Tier in der Immobilienwelt. Und – etwas, worauf ich wirklich nicht stolz war – ich hatte mehr Stiefväter als der weltweite Durchschnitt. Keiner von ihnen war jemand, mit dem man sich anlegen sollte, dazu war der Geschmack meiner Mutter zu exklusiv.

    Ich verzog das Gesicht zu einem bemühten Lächeln, denn in Gedanken war ich ganz woanders. In knappen zwei Stunden musste ich eine mündliche Prüfung bestehen und hätte die Welt gegeben, um in der Uni zu sein, statt jetzt vorzutäuschen, meinen Eltern etwas zu sagen zu haben.

    »Adelle«, sagte mein Vater und stand auf. Die Erleichterung war ihm anzusehen. Vermutlich saßen meine Mutter und er sich seit zwanzig Minuten eisig schweigend gegenüber. »Herzlichen Glückwunsch nachträglich.« Er reichte mir unter Mums missbilligendem Blick ein Kuvert.

    »Ihr Geburtstag war vor zwei Wochen«, belehrte sie ihn.

    Streng genommen war er vier Wochen her. Wer würde bei den eigenen Eltern pingelig sein?

    »Schon gut, Mum. Danke, Dad.« Ich setzte mich und ließ mir von dem eilig heranstürzenden Kellner die Serviette auf dem Schoß ausbreiten.

    Bis der Salat serviert wurde, hatten wir das Pflichtprogramm hinter uns gebracht. Ja, in der Uni lief es gut. Nein, ich hatte keinen neuen Freund, seit ich vor einem halben Jahr mit David Schluss gemacht hatte. Nein, ich hatte keine Wünsche. Ja, mein Leben war toll.

    Meine Wangen schmerzten bereits, als meine Eltern zu streiten begannen. Sie mussten beide masochistisch veranlagt sein, anders konnte ich mir nicht erklären, dass sie sich fünfzehn Jahre nach ihrer Scheidung noch immer trafen.

    Sie behaupteten, es für mich zu tun, aber ich war die Letzte, die auf diese Verabredungen scharf war. Ich hatte es mit zehn überlebt, als sie sich getrennt hatten, und damit war das Thema eigentlich abgeschlossen gewesen.

    »So, Patricia, mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich scheiden lassen willst. Mal wieder«, bemerkte mein Vater und griff nach seinem Weinglas.

    Mums Augen wurden schmal. »Und ich habe gehört, dass deine neue Geliebte erst einundzwanzig ist, womit sie nebenbei bemerkt jünger ist als deine eigene Tochter. Herzlichen Glückwunsch.«

    Ich sehnte ein Loch im Boden herbei. Stattdessen schnitt ich ein Stück vom Steak ab und gab vor, dass es einfach köstlich war. Immerhin wurden wir von mindestens zwanzig neugierigen Augenpaaren beobachtet.

    Hatte ich erwähnt, wie sehr ich mein Leben hasste?

    »Schatz, reichst du mir bitte das Olivenöl?« Mum lächelte mich an.

    »Selbstverständlich.«

    Sie schob hinterher: »Iss nicht so viel Brot.«

    Mein Vater schnaubte. »Lass sie in Ruhe, Patricia. Es reicht, dass du wie eine Magersüchtige aussiehst.«

    Wunderbar, wir hatten die zweite Runde erreicht. Die Beleidigungen wurden ausgepackt.

    Zwar wusste ich zu schätzen, dass mein Vater mich verteidigte, weil ich eher auf der kurvigen Seite war, aber streng genommen hatte er es nur getan, um bei meiner Mutter einen Treffer zu landen.

    »Wenn ihre Brüste noch größer werden«, erwiderte sie spitz, »bekommt sie später nur einen Mann wie dich. Vor diesem Schicksal möchte ich sie bewahren.«

    Knapp eine Dreiviertelstunde, dachte ich. Dann konnte ich mich entschuldigen und die Flucht ergreifen. Bis dahin würde ich den zwei Hyänen zuhören müssen.

    Das Merkwürdige war, dass beide auf die Treffen bestanden. Vielleicht war es so eine Art Jungbrunnen für sie, denn zumindest meine Mum wirkte danach immer vollkommen erfrischt. Jede Beleidigung perlte an ihr ab, solange sie selbst nur genug austeilen konnte.

    Ich war beim Nachtisch, den mein Vater natürlich bestellt hatte, während meine Mutter fleißig protestierte, als er das Besteck geräuschvoll auf seinen Teller legte und mit rotem Gesicht verkündete: »Ich muss zurück ins Büro. Viel Glück dabei, aus dem Ehevertrag herauszukommen.«

    Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ging. Ich hörte genau, wie er »Hexe« zischte, als er an meiner Mutter vorbeiging.

    »Welchen Ehevertrag? Wovon redet er?«, wollte ich wissen und bereute die Frage noch im gleichen Moment.

    Meine Mutter legte ihre Hand auf meine und ließ ihre Unterlippe zittern. »Charles hat mich ausgetrickst. Ich kann mich nicht scheiden lassen, solange ich keinen Grund finde, gegen den Vertrag anzugehen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und ich wusste sofort, dass sie im Begriff war, mich zu manipulieren.

    Trotzdem fragte ich: »Kann ich dir helfen?«

    Hoffnung flammte in ihrem Blick auf. »Ja. Aber eigentlich kann ich es nicht von dir verlangen.« Sie wandte den Kopf ab, presste ihre Serviette vor den Mund und blinzelte theatralisch. Alles an ihr schrie: »Frag mich! Frag mich! Jetzt frag mich endlich!«

    In mir stritten die Gefühle. Sie war meine Mutter und ich wollte ihr helfen. Doch ich ahnte bereits, dass es etwas vollkommen Lächerliches war, was mich in Schwierigkeiten bringen würde. Riesige Schwierigkeiten, wenn ich der Größe ihrer Krokodilstränen nach urteilen müsste.

    »Du weißt, dass ich dich liebe, Schatz. Nicht wahr?«

    Grundgütiger!

    »Was ist es, Mum? Ich helfe dir gern.«

    Sie beugte sich zu mir und tätschelte meine Wange. »Du müsstest dich nur einmal kurz als Prostituierte ausgeben …«

    KAPITEL 2

    ADELLE

    Es dauerte ein paar Wochen, bis ich bei Dirty Secrets unter Vertrag kam. Zwar fand ich den Namen ziemlich blöd, doch es war nicht so, als strebte ich tatsächlich eine Karriere in der Branche an. Ich würde meiner Mum helfen, aus dem Ehevertrag herauszukommen, und dann vergessen, dass ich mich jemals hier beworben hatte.

    Dabei war die Agentur selbst sehr geschmackvoll eingerichtet. Hätte das Schild an der Tür verkündet, eine Innenarchitektin oder eine Therapiepraxis zu beinhalten – ich hätte es sofort geglaubt.

    Begrüßt wurde ich von einer schlanken Blondine, die einen flüchtigen Blick auf mein Gesundheitszeugnis warf und mir dann ein Prepaidhandy über den Tresen zuschob.

    Geschäftsmäßig rasselte sie ein paar Regeln runter, wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich mich natürlich nicht ohne die Agentur als Mittelsmann mit einem der Kunden verabreden durfte. Wenn das rauskam, würde ich sofort wieder gefeuert werden. Ich war so nervös, dass ich ihr ohnehin nur mit einem halben Ohr zuhörte. Es war ja nicht so, dass ich wirklich in diesem Gewerbe arbeiten wollte.

    »Bist du vorbereitet?«, fragte die Platinblonde vom Empfang. »Der Kunde ist … sagen wir … intensiv.«

    Ich nickte abwesend, denn ich hatte ja nicht vor, überhaupt mit ihm zu schlafen. Allein von der Vorstellung bekam ich Magenkrämpfe. Ich musste Charles, besser bekannt als Ehemann Nummer sieben, lediglich konfrontieren, damit er bei der Trennung den Ehevertrag unter den Tisch fallen ließ, und dann würde ich verschwinden. Ich nannte es »konfrontieren«, um das Wort »Erpressung« zu vermeiden.

    Bei einigen Cocktails würde ich heute Abend verdrängen, dass dieser Tag jemals stattgefunden hatte.

    Da sie offensichtlich eine umfassendere Antwort erwartete, rang ich mir ein Lächeln ab. »Ich bin fünfzehn Minuten vor der verabredeten Zeit im Hotelzimmer, den Namen, auf den es reserviert ist, bekomme ich per SMS, sobald ich mich gemeldet habe, dass ich angekommen bin. Das Geld hole ich mir vorher, nichts ohne Kondom und danach melden, falls ich überlebt habe.« Ich war stolz auf meinen kleinen Witz, dem sie leider nichts abgewinnen konnte. Dabei streifte ich bereits die Folie von dem Karton, in dem sich das Handy befand.

    Sie verzog das Gesicht. »Ja. Viel Erfolg.«

    Nachdem wir das Handy in Betrieb genommen hatten, sah sie mich eindringlich an, bis ich begriff, dass es Zeit wurde.

    Meine Clutch unter den Arm geklemmt machte ich mich auf den Weg zum Oriental Veil Hotel. Von der Agentur aus waren es nur ein paar Minuten zu Fuß, und obwohl ich wusste, dass ich es später bereuen würde, die Strecke auf hohen Absätzen zurückgelegt zu haben, lief ich los. Ich musste dringend etwas gegen die Nervosität tun, denn ich war nicht gerade scharf darauf, meinen Stiefvater zu konfrontieren. Allein die erste Schrecksekunde, wenn er bemerkte, dass ich keine Nutte war, konnte ihn das Leben kosten. Er hatte vier Herzinfarkte hinter sich und ich wollte nicht für den nächsten verantwortlich sein. Genauso wenig konnte ich meine Mum hängen lassen.

    Mein Puls jagte, als ich das Hotel betrat und mit zittrigen Fingern die Textnachricht an die Agentur tippte. Die Antwort kam postwendend.

    Wilson.

    Ich fasste mir ein Herz und ging zur Rezeption. »Guten Tag. Für mich wurde ein Zimmer reserviert. Auf den Namen Wilson.«

    Der Concierge verzog keine Miene, ich musste nichts unterschreiben und bekam anstandslos eine Schlüsselkarte ausgehändigt. »Die Suite ist im 12. Stock, die Aufzüge finden Sie gleich am Ende der Halle auf der rechten Seite. Wir hoffen, Sie genießen Ihren Aufenthalt.«

    Ich war mir ziemlich sicher, dass mein Aufenthalt eine Katastrophe werden würde, aber dafür konnte der arme Mann nichts. Deshalb bedankte ich mich, wünschte ihm einen schönen Abend und ging zum Lift.

    Viel zu schnell war ich im richtigen Stockwerk und schaute misstrauisch in den Flur. Ich war allein und der weiche Teppichboden fühlte sich wie Treibsand an. Erst im dritten Anlauf bekam ich die Schlüsselkarte ins Schloss und konnte die Tür öffnen.

    Die Suite war atemberaubend schön, doch ich hatte keinen Nerv dafür übrig, die Einrichtung zu bewundern. Stattdessen durchquerte ich die großen Räume und zog die Vorhänge ein Stück zu, sperrte das helle Sonnenlicht aus. Ich wollte, dass er mich so spät wie möglich sah, damit er nicht direkt die Flucht ergriff.

    Auf dem runden Tisch in der Mitte des Salons stand ein Kübel mit Eiswürfeln und einer Flasche Champagner. Während ich die Lampe auf dem Nachttisch anschaltete, überlegte ich, ob ich mir ein Glas genehmigen sollte. Meinen Nerven würde es vermutlich guttun.

    Ich hatte die Hand schon an der Flasche, als die Tür hinter mir aufging. Bevor ich mich auch nur umdrehen konnte, fiel sie wieder ins Schloss. Für ein paar Sekunden fühlte ich mich einer Ohnmacht nah.

    Wahrscheinlich hatte er mich längst erkannt. Langsam wandte ich mich zu ihm. Die Flasche rutschte aus meinen Fingern; ehe sie auf dem Boden in unzählige Scherben zerspringen konnte, war er bei mir und fing sie auf.

    »Vorsichtig«, murmelte er.

    Statt sich wieder zurückzuziehen, blieb er direkt vor mir stehen, sperrte mich zwischen seinem großen Körper und dem Tisch ein.

    Ich hatte mich noch nicht wieder von dem Schock erholt, dass er nicht mein Stiefvater war. Verdammt! Wie konnte das sein? Es war Donnerstagnachmittag. Ein Stammkunde, hatten sie gesagt.

    Mir wurde schlecht.

    Die Stille dehnte sich zwischen uns aus und sein Blick lag die ganze Zeit auf mir. Tausend Gedanken schossen durch meinen Kopf. Ich musste etwas sagen. Ihn über den Irrtum aufklären und die Flucht ergreifen.

    »Wie ist dein Name?«

    »Adelle.« Ich antwortete einfach, ohne zu überlegen. Im gleichen Moment wollte ich mich ohrfeigen. Wie dumm musste man sein, um diese Frage in dieser Situation ehrlich zu beantworten? Hätte ich nicht Crystal, Candy oder Emanuelle sagen können? Nein, ich Idiotin nannte ihm meinen richtigen Namen.

    »Sieh mich an.«

    Ich schaute ihn an und wusste nicht, warum ich gehorchte. Seine Stimme hatte etwas an sich, was mich willenlos werden ließ. Innerlich herrschte ich mich selbst an, ihm zu sagen, dass es sich um ein riesiges Missverständnis handelte und ich nicht die war, für die er mich hielt. Doch meine Lippen waren versiegelt.

    »Braves Mädchen«, lobte er mich.

    Mir stockte der Atem. Die zwei kleinen Worte reichten, um mich feucht werden zu lassen. Scheiße. War es das gewesen, was die Empfangsdame der Agentur mit »intensiv« gemeint hatte?

    Seine grünen Augen hielten mich fest. Wie unfair es war, dass sie von dichten schwarzen Wimpern umrahmt wurden, für die ich getötet hätte. Sein Kiefer wirkte wie in Stein gemeißelt, ein dunkler Bartschatten bedeckte seine Wangen. Die vollen Lippen hoben sich zu einem Lächeln, weil ihm meine Musterung natürlich nicht entging.

    Er legte eine Hand um meine Wange und schockierte mich mit dieser intimen Berührung zutiefst.

    »Bist du freiwillig hier?«

    Ja. Nein. Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher. Grundgütiger. Warum sagte ich ihm nicht, was los war?

    Mit der Zungenspitze leckte ich mir über die Unterlippe. Sag es einfach, dann lacht ihr beide und geht getrennter Wege, dachte ich.

    Ich schwieg.

    Weil er der attraktivste Mann war, den ich seit Langem gesehen hatte. Weil der letzte Sex eine Ewigkeit her war. Weil er mich mit zwei Worten mehr erregt hatte als mein letzter Freund mit allen kümmerlichen Vorspiel-Versuchen zusammen.

    Mein Instinkt versicherte mir, dass es gut werden würde. Mit ihm.

    »Antworte mir, Adelle.« Er klang ungeduldig, sein Ton war jetzt noch unnachgiebiger, was mich nur heißer machte.

    »Ja.«

    »Ja, Sir«, verbesserte er mich.

    Am liebsten hätte ich gestöhnt. Stattdessen nickte ich. »Ja, Sir.«

    Völlig unerwartet beugte er sich vor und ich fuhr zusammen. Meine Regung rief ein sinnliches Lächeln bei ihm hervor, denn er hatte sich lediglich bewegt, um die Champagnerflasche auf den Tisch zu stellen, die mir entglitten war.

    »Hast du Angst?«

    Mein Puls raste dermaßen, dass ich fürchtete, es würde nur das Pochen zu hören sein, sobald ich den Mund aufmachte. »Ein wenig, Sir.«

    Es zog in meinem Unterleib, als er mich anfasste. Sanft streichelte er mein Gesicht, während ich unfähig war, auch nur einen Muskel zu rühren. Aber ich war mir ohnehin nicht sicher, ob er überhaupt erlaubt hätte, dass ich ihn anfasste. Es gab bestimmt ein paar Regeln, die ich zu befolgen hatte, und der Gedanke daran erhöhte meine Erregungskurve weiter.

    Er strich über meine Unterlippe und unwillkürlich öffnete ich den Mund. Eine Bitte. Eine Aufforderung. Ein Flehen, dem er nur zu gern nachkam. Sacht dippte er den Daumen in meinen Mund und ich saugte daran. Einfach so und instinktiv, ohne dass er es mir befohlen hätte.

    Sein Blick verdunkelte sich. »Wie überaus reizvoll.«

    Ich war wie hypnotisiert von der Leidenschaft in seinen grünen Augen, dass ich erschauerte, als er mit harter Stimme fortfuhr: »Du wirst meine Befehle befolgen. Jedes Zögern, jede Frage und jedes Widerwort wird bestraft.«

    Seine Anordnung basierte auf dem Irrtum, für mich bezahlt zu haben. Von daher nahm ich an, dass es in Ordnung war, wie er mit mir sprach. Es erklärte jedoch nicht, warum ich dermaßen stark darauf reagierte.

    Er zog seinen Daumen aus meinem Mund und packte stattdessen mein Kinn. Mein Speichel hinterließ eine feuchte Spur auf der Haut. »Hast du mich verstanden, Adelle?«

    Ich erahnte die letzte Chance, das Ganze zu beenden. Ein paar Worte nur, um seinen Fehler zu erklären – oder meine Anwesenheit, wie man es

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