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Vermächtnis der Toten: Emma Richi
Vermächtnis der Toten: Emma Richi
Vermächtnis der Toten: Emma Richi
eBook436 Seiten7 Stunden

Vermächtnis der Toten: Emma Richi

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Über dieses E-Book

Töten ist eine Sache, aber die Toten bringen immer etwas mit sich. Meine Oma und ich sind Killer und leiten ein Mafiaunternehmen.
In Amerika muss ich plötzlich auf eine Agentenschule und natürlich läuft nichts reibungslos. Ich hab zum ersten Mal richtige Freunde und habe mich sogar verliebt. Meine Killerausbildung hielft mir in dieser Schule natürlich weiter, vor allem, weil alle mich als kleines Mäuschen abtun.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum1. Feb. 2017
ISBN9783742797162
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    Buchvorschau

    Vermächtnis der Toten - Emma Richi

    Prolog

    Es war ein schreien das mich aus dem Bett holte. Es war dunkel und ganz komisch, aber ich wusste, dass meine Eltern und mein Cousin im Haus waren. Angst ist nur etwas für Dummchen, das sagte mein Vater immer, wenn ich mich fürchtete. Statt noch einmal darüber nach zu denken, schlich ich mich aus meinem Zimmer und noch sehr viel leiser die Treppe hinunter. Niemand hatte mich bemerkt, doch was ich sah beruhigte mich überhaupt nicht. Mein Cousin hielt ein Messer in der Hand. Blutverschmiert wischte er sich übers Gesicht. Ich konnte es nicht erkennen, doch da war noch jemand im Wohnzimmer und dieser Jemand hatte starke Schmerzen. Um etwas mehr sehen zu können, musste ich aus meiner Deckung kommen. Ohne daran was passieren könnten auch nur einen Gedanken zu verschwenden, trat ich hervor.

    Der Anblick wie meine Mutter meinen Vater festhielt war grausam. Er hatte Wunden am ganzen Oberkörper, als hätten sie mit einander gekämpft. Miles war hoch konzentriert, als er den nächsten Stich setzte. Ein lauter schrei ertönte. Ich spürte, das ich am ganzen Laib zitterte. Noch nie hatte ich gesehen, wie sich meine Mutter gegen meinen Vater wehrte. Wie ist das?, fragte sie und Miles lachte: Er kann nicht antworten, er muss erst seine Wunden lecken! Er war gehässiger als sonst, als mache es ihm Spaß. Doch meine Mutter, Claire Davidson, versuchte es noch einmal: Wie fühlt es sich an unterlegen zu sein Brant?! Seine antwort war ein keuchendes Husten. Er hatte mich erblickt, nicht jedoch meine Mutter. Sie war viel zu konzentriert auf ihre Grausamkeiten. Mir entging das flehende im Blick meines Dads nicht, weswegen ich mich durch die Haustür hinaus schlich und zu den Nachbarn rannte.

    Ich drückte ohne Pause auf die Klingel. Hallo mein Kind, was machst du denn so Spät noch auf der Straße?, fragte die nette Mrs. Daniels und sah mich besorgt an. Sie war eine wundervolle ältere nette Dame. Doch ich hatte in diesem Moment keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen, was sie von mir dachte, denn mein Vater würde wahrscheinlich sterben. Niemand verliert so viel Blut und überlebt. Sofort eilte ich an ihr vorbei und schnappte mir ihr Telefon. 112 war schon gewählt und als sich nach etlichen Sekunden jemand meldete machte ich brav meine Angaben und fügte hinzu, das ich ins Haus zurück gehen würde. Der Beamte, der am Telefon war versuchte mich in der Leitung zu behalten, doch das war mir jetzt nicht wichtig. Mrs. Daniels machte sich große Sorgen und begleitet mich zurück nach Hause.

    Dad lag jetzt auf dem Boden, in seinem eigenen Blut. Miles und Mom unterhielten sich, als würden sie über ein Kochbuch sprechen. Mom? Was machst du da?, es war der Schock, der mich dazu verleitet so unüberlegt zu handeln. Doch ihr Gesicht sah aus, als wäre sie zufrieden mit sich selbst: Liebling, dein Vater und ich hatte ein paar Differenzen, geh zurück in dein Bett. Es schien, als meine sie es wirklich ernst was sie da von sich gab. Um himmels Willen! Was haben sie nur angerichtet?!, Mrs. Daniels trat in Erscheinung und das machte es nur noch schlimmer. Es ging viel zu schnell, als das ich etwas hätte tun können, aber der Knall hallte in meinen Ohren wieder. Mom hatte geschossen, auf die liebenswürdige Mrs. Daniels! Remy Liebling, geh hoch auf dein Zimmer und hol dir etwas Warmes zum Anziehen, wir fahren gleich weg, es war, als wolle sie in den Urlaub. Ich tat wie mir geheißen und holte mir etwas von oben, doch es war nichts zum Anziehen. Es war meine Kuscheldecke. Ich wollte meinem Vater helfen und drückte sie auf seine größte Wunde. Miles versuchte mich von ihm wegzuziehen, aber ich krallte mich fest. Auch meine Mom konnte dran nicht viel ändern. Aber statt sofort abzuhauen, versuchte sie mich dazu zubekommen sie zu begleiten.

    Die Sirenen ertönten und Mom griff nach dem Messer. Sie zog es hoch und verursachte eine Schnittwunde an meinem Bauch. Sie rannte mit Miles nach draußen. Schüsse waren zu hören und dann kamen Männer und Frauen raingerannt. Gesichert!, sie schrieen es immer und immer wieder. Auch sie hatten Waffen in der Hand, doch sie ließen sie sinken, als ich sie ansah. Alles ging so schnell. Ich wurde weggezogen und Menschen wuselten um Dad rum. Niemand beachtete mich. Erst als er in einen Krankenwagen gehievt wurde, kam ein Mann mit meiner blauen Decke auf mich zu. Er hatte blonde Haare und lächelte, doch das ließ ihn viel ehr wie einen Psychopathen aussehen. Er kniete sich hin und fragte: Ist das deine Decke? Statt einer Antwort, nickte ich und schnappte meine Decke.

    Man führte meine Mutter und Miles in Handschellen zu den Krankenwagen. Beide waren unverletzt.

    Möchtest du mitfahren bei deinem Papa?, fragte der Psycho-Polizist. Wieder ein Nicken. Er führte mich zum Auto und setzte mich auf den Beifahrersitz. Dann fuhren wir los. Es war eine berauschende Geschwindigkeit und eine ziemlich harte Bremsung am Krankenhaus. Man holte ihn aus dem Krankenwagen und brachte ihn rein. Wie ein treuer Hund lief ich hinterher. In der Tür des Behandlungsraumes blieb ich stehen. Niemand schenkte mir Beachtung.

    Wieder wuselten viele Menschen umher. Ich beobachtete sie alle, was sie machten. Ich hörte was sie sagten, auch wenn ich nicht alles verstand. Bis er weg gebracht wurde, behielt ich sie alle im Auge. Allein bleib ich zurück in dem Raum. Mein Bauch tat weh und ich legte vorsichtig die Decke zur Seite. Der Schnitt war nicht so lang. Von dem silbernen Tablett nahm ich mir Nadel und Fade. Dann setzte ich mich auf einen Stuhl und begann den Schnitt zuzunähen, so wie Papa es mir an meinem Teddy gezeigt hatte. Plötzlich kam jemand herein, er schien etwas zu suchen, doch als er mich bemerkt schlug er Alarm. Mehrere Schwestern und Ärzte kamen angerannt. Alles schienen sie erwartet zu haben, nur keine Fünf jährige, die sich selber zusammen flickt. Ein Arzt entriss mir die Nadel, nahm mich auf den Arm und schleppte mich zu einer Liege. Dann sehen wir uns das doch mal an, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Bewundernd musterte er die Wunde. Ein anderer Arzt kommentierte grinsend: Sauber. Sein Kollege schickte ihn weg, er solle die Chefs holen. Er fragte plötzlich: Darf ich weiter machen? Mit Kopfschütteln machte ich ihm klar, dass ich es allein machen wollte. Er streckte mir die Nadel hin und mit einer schnellen Bewegung schnappte ich sie mir. Als der Faden wieder eingefädelt war, machte ich weiter.

    Wie kommt es das Ihre Patientin sich selber behandelt?!, der Arzt schien belustigt und aufgebracht, doch in erster Linie belustigt. Doch niemand antwortete ihm. Ein Knoten und dann war ich fertig. Nun klatschten einige, doch der Chef vertrieb sie schnell. Wütend wandte er sich an den Arzt der mich auf die Liege gesetzt hatte: Parello! Erklärung!! Dr. Parello schien sich plötzlich unsicher, doch es war mir egal. Wo ist Papa?, ich musste klingen wie ein verängstigtes Kind, doch der ältere Mann kam zu mir und setzte sich auf den Rand der Liege. Wie heißt du denn?, fragte er behutsam. Ich fragte mich, ob ich ihm den sagen sollte, oder nicht. Doch er war so nett, also antwortete ich ihm: Remy. Und weiter?, fragte er sanft. Es war ein Gefühl der Sicherheit weswegen ich weiter sprach: Davidson. Eine Krankenschwester rief ihm zu: Davidson ist in OP 4! „Wird er wieder?, fragte ich gefühllos. Die Menschen um mich herum sahen mich seltsam an, als wäre irgendetwas. „Es sieht ganz gut aus kleine Dame, sagte die Krankenschwester, doch der tadelnde Blick des Chefs verriet mir so viel mehr. „Also haben Sie keine Ahnung, stellte ich fest. Es war doch bescheuert, ich wollte doch eigentlich nur die Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger. E rief plötzlich durch die Notaufnahme: „Der Typ aus der Messerstecherei kommt durch! Seine Alte hat Ihn echt übel zu gerichtet! Er bekam Blicke, die tödlich waren. „Ich weis, seufzte ich und konnte mir gerade so ein grinsen verkneifen. Dieser verzweifelte Blick von dem Cheftypen war echt super witzig. Doch er blieb ernst: „Ich muss dich jetzt untersuchen. Dazu musst du dein Shirt ausziehen. „Nein", ich gab ihm klar zu verstehen, dass ich es nicht tun würde. Trotzdem zog er mein blutverschmiertes Shirt hoch. Ich schlug um mich, wehrte mich, doch nach einem Pieckser war alles schwarz.

    Kapitel 1.

    Es war ziemlich früh am Morgen und ich hatte nun wirklich keine Lust aufzustehen. Aber das kalte Nass auf meinem Gesicht verhinderte, dass ich wieder einschlief. Gequält stand ich dann doch auf. Kethe, meine Pflegeoma, kannte mich schon gut genug, um diesen Waschlappen immer parat zu haben. Kethie! Ich bin sofort da!!, wie der Chaot der ich eben bin hüpfte ich mit einem Bein in der Hose durch meine Zimmer und sammelte alles ein. Die Tasche hatte ich fast gepackt, als ich auch mit dem zweiten Bein in der Hose landete.

    Ich schlidderte bis zum Barhocker und setzte mich. Stolz verkündete ich laut: Fertig!! Das Frühstück stand schon da und der Kakao kam direkt hinterher. Wir werden weiter daran arbeiten junge Dame, lachte Kethie mich an. Ihr Lachen steckte mich wie immer mit an und es dauerte einen Moment, bis ich ihr eine Antwort lieferte: Wie schon in den letzten Elf Jahren, nicht wahr? Sie lächelte, denn wir wussten beide, ich würde niemals früh aufstehen.

    Es war mein letzter Schultag. Heute würde ich das erste Mal alleine verreisen, das erste Mal fliegen. Dieses Camp gibt mir die Möglichkeit Amerika zu sehen. New York City live zu erleben. Ein ganz anderes Leben. Mit ganz neuen Leuten. Zwar nur mit Mädchen, aber das war vielleicht nicht einmal schlecht. Normalerweise würde ich von anderen Mädchen Abstand nehmen. Eine Art Neuanfang ist das wohl, aber ich würde mich hoffentlich zu sehr verändern.

    Dann ab jetzt, ich bring dich nicht mit dem Auto zu Schule, Kethie wusste wie man mir Feuer unterm Hintern zu machen hatte. In die Sportschuhe geschlüpft rannte ich wie von der Tarantel gestochen zum Bus. Natürlich bekam ich ihn noch, aber es war knapp. Alle starrten mich an. Das Mädchen, das immer Sportschuhe anhat. Das eine Mädchen was keine Angst hat vor einem Stoffball. Das Mädchen, das heute, schon vor allen anderen in die Ferien durfte. Aber das sollte mich eigentlich nicht kümmern, denn die eingebildeten Teenies von dem Städtischen Gymnasium hatten eben nicht mein Talent: Vertrauen zu bekommen. Also stieg ich an der Schule grinsend aus und lief zu meinem Klassenraum. Mathe und Bio waren genauso langweilig wie immer, nur Spanisch toppte alles in der Kategorie Langeweile.

    Nach der ganzen Langeweile brachte Kethie mich zum Flughafen. Ich glaub ich hab irgendwas vergessen, zweifelte ich, aber Kethie meinte nur: Das ist jetzt nicht wichtig, ich hab alles durchgesehen, das wichtigste ist alles dabei. Also hab Spaß meine Kleine und komm etwas brauner zurück. Ich schenkte ihr ein Lächeln: Ich werd es versuchen. Ich hab dich lieb Oma Kethie. Ich dich mehr meine kleine Remy. Und jetzt los, der Flieger wird nicht auf dich warten, damit schickte sie mich weg. Durch die Kontrolle und dann saß ich mit gefühlt Tausenden von Leuten in der Wartehalle.

    Der Flug war der maßen langweilig, daran konnten nicht einmal die ganzen Filme etwas ändern. Das Essen war auch die Offenbarung und noch weniger die Getränke. Die Zeit zog sich wie ein Kaugummi immer länger und länger. Als der blöde Vogel endlich landete, hatte meine Langweile einen neuen Tiefpunkt erreicht. Eine junge Frau brachte mich zügig durch die Passkontrolle, doch mein Gepäck brauchte Ewigkeiten. Als ich endlich draußen war, suchte ich mir ein Taxi und dann begann mein Abenteuer. Die Stadt sah schön aus, aber bis jetzt noch nicht wirklich aufregend. Plötzlich beschleunigte der Typ total irre und bog dann ab, dann bremste er ganz plötzlich und sagte: Da sind wir. bezahlen sie mit Karte oder Bar? Ich streckte ihm die Karte hin und bezahlte.

    Das Hostel sah schön aus, die Außenfassade zumindest. Ich ging hinein und fragte nach meiner Gruppe, doch der Manager sagte nur, ich solle doch draußen auf die anderen warten, sie würden jeden Moment zurückkommen. Also stiefelte ich wieder nach draußen. Es vergingen ein paar Minuten, bis mich plötzlich jemand ansprang. Das war nicht nur unheilig, sondern auch anstrengen. Als mich die Person endlich freigab, starrten mich 18 Mädchen mit großen Augen an. Nummer 19 hatte mich gerade fast erwürgt in ihrer Umarmung. Die Leiterin tadelte die Mädchen und schickte uns alle hinein.

    Während die Mädchen das Essen kochten, setzte sich die Leiterin einen Moment mit mir an die Seite. Endlich sprach sie mit mir: Ich muss mich für Allie entschuldigen, sie ist nur sehr glücklich, dass wir jetzt komplett sind. Ich nickte. Dieses Mädchen war ein wenig irre, aber das schienen hier alle zu sein. Mein Name ist Karen. Ich bin deine Ansprechpartnerin für jegliche Probleme oder Sorgen. Aber wen du was Gutes zu erzählen hast, bin ich selbstverständlich noch viel lieber für dich da, sie zwinkerte mir zu und ich versuchte mich etwas zu entspannen.

    Das Essen kochten alle Mädchen hier zusammen. Natürlich war das mit vielen Pannen und lustigen Kreationen verbunden, aber es machte Spaß. Obwohl mein Englisch nicht so perfekt war wie das ihre, konnten wir zusammen lachen und Blödsinn machen. Es war wirklich lustig und dann gingen wir auf unsere Zimmer. Es gab zwei Zehner Zimmer und in meinem saßen wir alle zusammen. Ich hatte typisch deutschen Süßkram mitgebracht und darüber saßen wir jetzt. Leute, was machen wir Morgen?, ich grinste und die anderen Mädchen auch. Allie erzählte mir: Also morgen machen wir Fotos für unsere Bücher. Damit die nicht nur aus Portraits bestehen, fahren wir durch die Stadt. Lunch nehmen wir uns von hier mit.

    Es machte so viel Spaß, dass die Zeit wie im Flug verging.

    Kapitel 2.

    Das Camp war schnell vergangen. Wie heißt es: Je schöner etwas ist, je schneller Vergeht die Zeit.

    Es war der letzte Tag und mein Koffer schon gepackt. Wir hatten eine Menge Spaß und ich hatte mich doch allen Ernstes gut mit den anderen Mädchen verstanden. Wir spielten noch ein letztes Mal Pool. Ich verlor wieder Haus hoch, aber wir hatten unseren Spaß. Die anderen Mädchen wurden nach und nach abgeholt und ich blieb allein mit Allie und Karen zurück.

    Sie brachten mich zum Flughafen und dann warteten wir nur noch auf den Check-In. Der Nächste, die Frau war genervt und gestresst, eine echt bescheuert schlechte Kombi. Ich streckte ihr meinen Pass hin und stellte meinen Koffer auf das Band. Musternd starrte sie mich an. Was?, jetzt war ich genervt. Sie winkte einem Kollegen zu und der kam dazu: Was gibt es? Sehen Sie sich das an, Sir. Er musterte erst das Ticket, dann den Bildschirm und dann mich. Was ist los? Stimmt was mit dem Ticket nicht?, meine Geduld war langsam ausgereizt.

    Karen und Allie waren zu ihrem eigenen Terminal gegangen, denn auch sie wollten nach Hause. Es waren Neun Mädchen aus London gewesen, Zehn aus den USA und ich als Einzige aus Deutschland. Und eigentlich wollte ich nur noch nach Hause zu Kethie. Aber diese beiden Menschen machten es komplizierter als es ist. Kommen Sie schon, ich bin die Person auf dem Pass. Ich bin vor genau Zehn Tagen hier angekommen und würde jetzt gern zurück nach Hause. Doch die beiden interessierte nicht was ich sagte. Der Mann kam hinter dem Tresen hervor und bat mich ihm zu folgen. Das hieß nichts Gutes. Er brachte mich zu einem Büro. Wir befanden uns immer noch in der Flughafenhalle, doch sehr abseits jeglicher Türen.

    Setzen Sie sich Miss, es wird gleich jemand kommen um Sie abzuholen. Der Typ hatte Nerven mich hier allein sitzen zu lassen, aber das gab mir die Möglichkeit Kethie anzurufen. Ich wählte ihre Nummer und ließ es tuten. Sie hob einfach nicht ab. Nach mehreren Versuchen steckte ich mein Handy zurück in meine Tasche.

    Nach fast einer Stunde kam der Typ in Begleitung von zwei andern Typen wieder. Schwarze Anzüge und Piloten Sonnenbrille, die sahen aus wie von der Mafia. Ausgerechnet mich musste das treffen. Nun gut, dann sollten die Spiele beginnen.

    Miss Remington Gracia?, fragte der Typ mit der blau spiegelnden Brille. Es nervte mich wenn man mich mit meinem Vollen Namen ansprach, denn nur meine bescheuerten Lehrer machten das. Ein Pluspunkt für die richtige Aussprache, aber mein Name ist Remy.

    Gut, Miss Remy. Wir möchten... Natürlich unterbrach ich ihn. Es störte mich, dass er einen Vorteil hatte. Dieses Problem musste ich dringend lösen: Wie heißen Sie zwei denn? Meine Frage war gespielt höflich, ich war darin gar nicht mal schlecht. Mein Name ist Taavi und das ist mein Partner Elias. Wir sind hier um dich zur Schule abzuholen, gut, der zweite Mister war genauso unheimlich wie der Erste.

    Und wer hat Ihnen beiden das gesagt?, es war einfach nur ein schlechter Witz. Dieser Elias meldete sich wieder zu Wort: Ihre Mutter hat darum gebeten. Mir entfuhr ein bitteres Lachen. Ich habe keine Mutter, war meine kühle Antwort. Doch Taavi versuchte eine Erklärung: Oh doch, Ihre Mutter hat sie dort angemeldet. Das sind Sie seid ihrer Geburt. Okay Jungs, wenn ihr von Claire Davidson redet, die ist lange nicht mehr Teil meines Lebens. Es war solange her, dass mich jemand mit dieser Frau konfrontiert hatte. Statt die Klappe zu halten, machte dieser Idiot von Muskelprotz weiter.

    Ich rede von ihrer richtigen Mutter. Miss Haze, wir haben nicht besonders viel Zeit, Sie werden schon erwartet.

    Schön, meine richtige Mutter heißt Claire Davidson und ist eine Killerin. Mein Vater ist Brant Davidson und der ist ein Kinderschänder. Wollen Sie zwei noch mehr wissen? Oder darf ich jetzt endlich nach Hause?, ich war genervt und die beiden machten es nun wirklich nicht besser.

    Elias meldet sich schon wieder: Das sind Ihre Pflegeeltern gewesen vor Mrs. Ketherina James.

    Mein Gesicht schien wiederzugeben, was ich fühlte, denn ich war vollkommen durch einander. Ich bin mir sicher, ganz sicher, dass Sie die falsche Remy erwischt haben. Kethie ist meine Pflegeoma, aber die anderen beiden waren meine Eltern. Sie müssen uns begleiten. Daran führt kein Weg vorbei.

    Die Gesichter der beiden Genies waren Ausdruckslos. Warum sollte ich Ihnen beiden Vertrauen? Sie könnten mich anlügen oder Entführen. Vielleicht sollen sie mich ja sogar töten.

    Das Lachen der beiden klang nun wirklich ehrlich. Außerdem muss ich nach Hause zu Oma Kethie. Sie erwartet mich am Flughafen in ungefähr 10 Stunden.

    Nein das tut Sie nicht. Wir haben Sie davon unterrichtet, dass sie hierbleiben werden. Sie sagte uns, dass sie es ihnen gern schonend beigebracht hätte, doch dafür haben wir jetzt keine Zeit. Elias sah mich wirklich an, denn er hatte seine Brille abgenommen während er mir das gesagt hatte.

    Und wohin geht's?, wenigstens das wollte ich wissen. Das Mitleid in seinen Augen war vollkommen aufrichtig: Es ist eine besondere Schule, nur Vier Stunden von hier entfernt. Sie liegt in Upstate New York. Wir erklären Ihnen alles, wenn wir im Auto sitzen.

    Ich versuchte zu lächeln, aber ich konzentrierte mich viel zu sehr darauf einen Fluchtweg zu finden. Natürlich fand ich keinen. Es war als wären einfach alle verschwunden. Vor der Tür stand ein schwarzer Wagen mit getönten Scheiben.  Es sah aus wie in diesen ganzen FBI Filmen.

    In dem Ding lässt man mich abholen?! Die Schule muss ja was ganz Besonderes sein. Ich lachte, aber die beiden nicht.

    Als ich gerade einsteigen wollte, packte Taavi meinen Koffer ins Auto. Bist du ein Mädchen oder ein Alien? Was? Ich musste lachen. Aber als Elias seinen Partner seltsam, verwirrt ansah, da konnte ich einfach nicht mehr.

    Wir saßen schon ein paar Minuten im Auto, als ich dann doch wissen wollte, was Taavi da gesagt hatte: Wie kamst du auf diese Frage? Dein Koffer war ungewöhnlich leicht für ein Mädchen. Nehm ihr nicht eigentlich immer so viel wie möglich mit? Ich grinste ihn an. Ich brauchte eben nicht mehr für die zehn Tage, denn ein längerer Aufenthalt war nicht geplant.

    Dann musst du wohl shoppen gehen. Im Winter machen sich Shorts einfach nicht gut. Er schien meinen entsetzten Blick gesehen zu haben, denn er führte seinen Kommentar weiter aus: Du wirst deine letzten Vier Schuljahre bei uns verbringen.

    Ich muss aber nur noch zwei machen. Ich bin so gut wie fertig. Na super, jetzt wurden aus zwei Jahren Vier, das konnte ja nicht mehr besser werden.

    Zwei Stunden waren vergangen und mir war Sterbens langweilig. Nicht einmal Filme konnte ich mir ansehen oder einer Stewardess nerven. Es war wirklich zum todärgern, denn auch die beiden Supertypen redeten nicht mit mir. Und jetzt war auch noch mein Handy leer. Echt beschissen.

    Wir machen hier mal ‘ne Pause, verkündete Elias fröhlich und ich stieß entnervt die Tür auf. Taavi machte sie wieder zu. Es nervte ihn, aber zog es durch. Zwar hätte es mir auch gefallen, wenn er mich einfach ausgesetzt hätte, aber das würde wohl nicht passieren.

    Komm, wir zwei machen ein Rennen. Wer zuerst an dem Starbucks da vorn angekommen ist, der muss sein Getränk nicht bezahlen. Was sagst du?, fragte Elias. Er lächelte mich an und ich musste auch grinsen. Mit größtem vergnügen antwortete ich: Mit größtem Vergnügen Mister Elias.

    Doch ich rannte sofort los. Er hatte das natürlich gewusst und war mit mir losgerannt. Ich war schneller als er, doch kurz vor der Tür schnappte er mich. Seine Arme waren um meinen Bauch geschlungen und hob mich hoch. Es war wahnsinnig lustig. Wir lachten wie irre. Es war einfach wunderschön zu lachen, es ließ mich für einen Moment vergessen, was gerade passierte.

    „Elias, geh aufs Klo und komm zurück, wir haben eine Aufgabe zu erfüllen, Taavi war also der Spielverderber. Er zickte rum als hätte er seine Tage. Dem musste ich ein Ende setzten, denn er ging mir auf die Nerven: Wärst du so freundlich und ziehst deinen Kopf aus dem Arsch?! Denn du geht’s mir auf die Nerven, wie eine kleine Zicke." Elias hatte mich losgelassen und prustete jetzt auf einmal los. Taavi verzog sein Gesicht und stapfte an uns vorbei.

    Keine Sorge, er kriegt sich ein, sobald wir in der Akademie angekommen sind. Er grinste schon wieder. Was war denn bloß los mit dem. „Also, du hast geschummelt, das heißt, du bezahlst." Schon wieder ein grinsen. Also so langsam ging er mir auch auf die Nerven.

    Als er von der Toilette zurückkam, stellten ich mich an und bestellte unsere Getränke. Elias bezahlte und als wir unsere Getränke bekamen, sah ich unter meinem Namen eine Nummer. Der Typ der mir alles gegeben hatte, fügte noch hinzu: Meine Nummer, Süße, wenn du von den beiden Muskelprotzen mal genug haben solltest und Gefühl willst. Dafür bekam er einen bösen Blick von beiden, doch mein Blick war vernichtender. Denk nicht mal dran kleiner, meine Bodyguards sind der Horror. Vor allem gegenüber Jungs die mich anmachen.

    Als wir wieder im Auto saßen und unsere Getränke schlürften, drehte sich Elias zu mir um. In der Schule werden Jugendliche zu Agenten Ausgebildet. Wir sind schon etwas länger fertig, aber wir sind gut mit deiner Mom befreundet, also haben wir versprochen dich abzuholen. Es wird dir an der Schule gefallen, außerdem hast du die besten Anlagen.

    Kapitel 3.

    Wir fuhren noch knapp 90 Minuten. Das riesige Tor machte einen Eindruck von einem Hochsicherheitsgefängnis. Sag mir bitte, dass da keine Gitter an den Fenstern sind. Elias Lachen machte meine Sorge nicht ungeschehen. Doch als er mein Gesicht so ernst im Rückspiegel sah, verneinte er. Das Schloss was vor mir lag war riesig und wahnsinnig schön mit seinen Sandsteinen. Es lag im Sonnenuntergang und das machte es noch schöner.

    Trotzdem wollte ich nicht länger als nötig hierbleiben, den zu Hause wartete mein kuschliges Bett und Oma Kethie. Außerdem hatte ich vorgehabt eine Hollywoodschaukel an der großen Eiche anzuhängen. Wir wollten dieses Jahr nochmal versuchen Eis selber herzustellen. Irgendwie war es letzten Sommer eine Katastrophe. Aber genau deswegen freute ich mich ja so viel mehr darauf es noch mal zu Versuchen.

    Elias zerrte an meinem Arm, als wäre ich ein kleines Kind. „Komm schon, wir müssen uns beeilen, ich will noch was vom Abendessen abbekommen, meckerte Elias plötzlich. Er sah wie ich die Augen verdrehte und fügte noch hinzu: Du willst mich nicht erleben, wenn ich kein Essen bekomme!" Mit einem Schulterzucken lief ich weiter. Wir liefen durch leere Gänge und kamen bei einer hölzernen Flügeltür an. Vornehm klopfte Elias und machte dann die Tür auf.

    Eine hübsche Frau lehnte an einem noch viel schöneren Holztisch. Sie sah mich an, als wäre ich die Offenbarung ihres Lebens. „Schön, dass du heile angekommen bist Remington, ich bin Susann Green, die Direktorin dieser Akademie. Mein Ehemann ist der Direktor dieser Schule, er wird Morgenfrüh hier sein um dich willkommen zu heißen."

    Sie war ungefähr so groß wie ich. Unter dem Hosenanzug konnte ich Muskeln erkennen. Diese Frau konnte ich definitiv nicht allein überwältigen. Lächelnd strich sie sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und fragte: Hast du keine Fragen an mich?

    Ich zuckte nur mit den Schultern, denn irgendwie wollte ich gerade gar nichts mehr wissen, außer wo ich heute Nacht schlafen würde. Meinen Flug hatte ich verpasst, ich kann ihr ja morgen mal zeigen, mit wem sie sich anlegt. Sie stieß sich von Tisch ab und sagte dann: Ich schätze du hast Hunger, wenn du mir folgen würdest, dann zeige ich dir den Essenssaal. Ich würd gern Telefonieren, aber Elias und Taavi sind sicher hungrig, sie sollten Essen gehen. Ich komm gleich nach. Ich musste es einfach noch mal bei Kethie versuchen. Als meine beiden Bodyguards die Tür hinter sich geschlossen hatten, wählte ich ihre Nummer.

    Es ging wieder nur die Mailbox ran: Hier sind Kethie und Remy, wenn ihr ‘ne liebe Nachricht habt, dann sprecht sie drauf. Es war ein Moment nötig, nur zum Luft holen, dann kam der Piep und ich sprach: Egal warum du nicht abnimmst, ich brauch dich jetzt. … Also lass mich bitte nicht alleine, okay? Und denk daran alles fürs Eis einzukaufen, das werden wir nämlich zusammen machen, versprochen. Hab dich lieb Oma. Mein Handy verstaute ich in meiner Tasche. Die Tasche kannst du hierlassen, sie wird nach her auf dein Zimmer gebracht. Am besten gehen wir zwei jetzt Essen, sonst bekommen wir nichts mehr, sie lächelte mich mit einem leicht traurigen Blick an und ich folgte ihr.

    Es fühlte sich wie ein Verrat gegenüber Kethie an, aber jetzt würde ich erstmal das Beste draus machen. Was essen wollte ich zwar nicht, aber das würde schon irgendwie werden. Vielleicht würde ich morgen schon nach Hause fliegen und dieser Spuk wäre vorbei.

    Wir haben abends und morgens immer ein kaltes Buffet, mittags kann man zwischen vier Gerichten wählen. Es ist nichts aufregendes, aber es schmeckt immer gut. Sie sah immer noch fröhlich aus. Und genauso trat sie auch in den Speisesaal. Ich lief ihr nach. Ich nahm mir kein Tablett, da drückte sie mir selber eins in die Hand. Du solltest etwas essen, der morgige Tag wird sicher anstrengend. Wieder zuckte ich nur mit den Schultern.

    Ich nahm mir nur einen Joghurt und etwas zu trinken. Alle starrten mich an und so blieb ich noch einen Moment an dem Buffet stehen. Mrs. Green war schon zum Lehrertisch gegangen und ich drehte mich um. Wo soll ich mich nur hinsetzten? Auf jeden Fall nicht zu den Lehrern, obwohl Elias dort mit Taavi saß. Ich glaub, ich nehme den Tisch wo niemand sitzt.

    Angespannt setzte ich mich hin. Der Joghurt war fast leer, als mein Kopf nass wurde. Wie ich solche duschen hasste, aber da ich nun mal die neue war, wollte ich nicht gleich in den Angriff übergehen. Man kippte mir noch mehr über den Kopf und diesmal lief mir was übers Gesicht. Ich strich mir die Flüssigkeit aus dem Gesicht, stand auf und sah dem Mädchen ins Gesicht. Ihre braunen Augen glitzerten vor Vergnügen. Erfolg, den würde ich ihr nicht gönnen: Cola, nett, aber ich wasch meine Haare lieber mit Wasser und Shampoo. Mit diesen Worten nahm ich mir mein Tablett und brachte es zur Abgabe. Stehen gelassen hatte ich sie. Jetzt ruhten noch mehr Blicke auf mir. Ich stapelte meine Schüssel auf eine andere und legte meine Löffel in die Ablage.

    Dankeschön, ertönte eine Stimme und ich sah auf. Sie schien die Köchin zu sein, aber darauf würde ich nicht wetten wollen. Sie lächelte wie verrückt und sagte dann: Du bist sicher die Kleine Haze, nicht wahr? Ich heiße Remy. Aber danke, der Joghurt war sehr lecker. „Das freut mich. Ich stell dir morgenfrüh einen zur Seite." Obwohl sie so nett war, wollte ich nur raus hier. Echt jeder schien mich zu beobachten, also ging ich Richtung Tür. Ich ging raus.

    Den Weg zum Büro von Mrs. Green hatte ich wieder gefunden. Da abgeschlossen war, setzte ich mich vor die Tür. Die Tür war wirklich schön, die Maserung und der ganze Quatsch. Mir ging so viel Mist durch den Kopf, dass ich an meinem Verstand zweifeln musste.

    Mrs. Green kam mit zwei anderen Mädchen und sagte: Das sind Taylor und Cassandra, du wirst dir mit ihnen ein Zimmer teilen. Die beiden helfen dir mit dem Einleben hier an der Akademie. Meine Tasche auf der Schulter nahmen mich die beiden in die Mitte. Die Gänge waren voller Schüler die uns anstarrten. Es war nun wirklich nicht so, als hätten sie mich nicht schon beim Essen angestarrt. Zwar versuchten sie es etwas mehr zu kaschieren, aber die waren ja so schlecht darin. Ich dachte Elias hatte gesagt das hier wäre eine Agentenschule, aber unauffällig verhält sich hier ja wirklich niemand. Die beiden lachten und führten mich durch den Gemeinschaftsraum hoch zu unserem Zimmer. Es war wirklich schön. Es hatte einen Hochboden aus Holz. Eine Fensterbank mit einem extra breiten Fenster und einem Boxspringbett davor. An der danebenliegenden Wand stand auch ein Bett. Unter dem Hochboden, der echt krass aussah, waren noch zwei Betten und ein eingebauter Schrank. Das Bad war auch darunter eingebaut.

    Was ist da oben? Wir haben uns da ganzviele Matratzen hin gepackt, Tay hatte es mit einem Lächeln gesagt und Cassy warf ein: Und noch viel mehr Kissen und Decken. Es ist echt gemütlich, da können wir uns zum Lesen und so zurückziehen. Unser ganz privates Wohnzimmer. Cool, welches Bett soll ich denn heute Nacht belegen? „Die unterm Hochboden sind unsere, aber die beiden hier vorne sind nicht belegt. Mmh, dann nehm ich das am Fenster. Ich bleib ja auch nicht lang."

    Das grinsen der beiden machte mich irgendwie nervös. Was?, ich musste einfach lachen. Cassy und Tay drückten mich aufs Bett: Okay, wen findest du am coolsten? Ich meine von den Agenten und Agentinnen? Ich musste wahnsinnig doof aussehen, aber das war ja jetzt egal. Also Kent ist schon krass gut, aber nichts im Vergleich zu Haze! Die Frau ist der Wahnsinn…, ich unterbrach ich Taylor. Gibt es viele mit dem Namen Haze? Nein, also nicht, das ich wüsste. Warte, es hieß das sie wohl eine Tochter hätte, aber die kennt niemand. Tja, ich schätze ihr habt mich gerade kennen gelernt.

    Die beiden sahen mich mit Teller großen Augen an.

    Kapitel 4.

    Was meinst du damit?, fragte Tay und ich sah sie einfach an. Cassy schien es ebenfalls schwer zu fallen: Also bist du nicht nur die Neue, du bist DIE NEUE! Plötzlich konnte ich mich nicht mehr halten und lachte herzlich. Das konnte doch nur ein Witz sein, doch die ernsten Gesichter der beiden ließen mich dann doch fragen: Was genau soll das heißen? Die Augen wurden plötzlich noch größer. Gut, erklärt es mir oder nicht, aber fahrt eure Augen wieder ein, ich bin nicht der Weihnachtsmann. Cassandra lächelte und Taylor erzählte: Es hieß immer, dass eine Remington Haze kommen würde, aber…naja, du bist nie gekommen. Hier fangen wir eigentlich immer im Alter von Elf Jahren an. Eigentlich nehmen Sie niemanden auf, der älter ist als zwölf, auch wenn selbst die wahnsinnig hinterherhinken. Es ist ein kleines Wunder, dass sie dich überhaupt noch aufgenommen haben. Ich schätze, es liegt an deinen Anlagen. Ich meine bei deiner Mom, da musst du ja echt perfekt sein, mischte sich Cassy ein. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür.

    Mrs. Green kam herein: Ich müsste noch einen Moment mit Remington sprechen. Die anderen beiden verzogen sich in ihre „Höhle und machten die Schiebetür zu. Ich habe noch etwas für dich von deiner Mutter. Sie hat dich wirklich sehr lieb Remington. Den Brief nahm ich ihr ab. Mehr konnte ich jetzt nicht tun. Sie war nicht da, aber du hast immer einen Platz in ihrem Herzen. Ein Platz in Ihre Leben war wahrscheinlich zu viel, aber ich hatte ja Zwölf schöne Jahre mit Kethie. Du solltest diesen Brief lesen, vielleicht erklärt er dir vorerst was dich gerade beschäftigt. Ich denke, dass mich gerade sehr viel ehr beschäftigt, warum der zuverlässigste Mensch dieser Erde nicht den verdammten Telefonhörer abnimmt. Aber ich werde ihn lesen, wenn die Zeit ist. Susann Green lächelte mich mütterlich an, gab mir dann einen Kuss auf die Stirn und wandte sich noch einmal um, bevor sie das Zimmer verließ, sagte sie noch: Sag den beiden, dass ihr morgen erst um neun Unterricht habt. Schlaf gut kleine Dame. Danke Susann."

    Ich hatte schon seit einer Woche nicht mehr so ein Gefühl von Wärme gehabt. Kethie war mir immer wichtig gewesen, aber Claire und Brant hatten einfach ein großes Loch hinterlassen. Vielleicht würde ich sie ja mögen, vielleicht ist sie eine tolle Frau.

    Hey, alles okay? Taylor hatte sich einen Schlafanzug angezogen und auch Cassandra war bettfein. Ich denk schon. Mrs. Green hat gesagt, wir müssen erst um neun in den Unterricht. Natürlich freuten wir uns darüber, aber ich dachte andauernd an diesen Brief. Du musst ihn ja nicht sofort lesen, lass uns doch den morgigen Tag erst einmal überstehen, dann kannst du immer noch darüber grübeln, Taylor war wunderbar. Ich wurde fest umarmt. Cassy grinste: Schlaf dich schön aus, das wird nämlich nicht mehr oft vorkommen. Alles klar, dann gut Nacht ihr zwei. Schlaf gut in deinem neuen zu Hause.

    Lange lag ich noch wach, ich konnte einfach nicht einschlafen. In Gedanken schwebte immer Kahtie vor mir her. Ich war schon wieder am Zweifeln. Wer bin ich denn nun? Warum hat sie mich dahin gebracht? Warum verhält sich diese Susann so, als wäre sie meine Mom? Warum, warum, warum?

    Letzten Endes kuschelte ich mich unter der Decke in Kethies Pulli und schlief ein.

    Kaptel 5.

    Jemand rüttelte an mir. Komm schon! Steh auf! Sonst schmeißen die dich so in den See! Ich drehte mich wieder auf die andere Seite du verdrängte die nörgelnden Stimmen an meinem Ohr. Irgendwann müsste ich zwar aus diesem Bett raus, aber vorerst nicht. Ich nickte fast wieder weg, als mir plötzlich meine Decke geklaut wurde. Hör auf, ich kann ausschlafen heute, quengelte ich. Ohne Vorwarnung wurde ich aus dem Bett gezogen. Jemand trug mich, aber ich wollte weiterschlafen, aber in meinem Bett. Der erste Schlag saß sofort. Direkt ans Schlüsselbein. Boah! Scheiße! Auf die Beine hatte ich es geschafft, aber meine Augen wollte ich einfach noch nicht die Luken aufmachen. Ich wurde festgehalten und dann über jemandes Schulter geschmissen.

    Das war doch echt Scheiße!! Erst kann ich nicht nach Hause fliegen und jetzt werde ich aus meinem Bett entführt! Diese Schule hat doch echt nichts mehr mit Schule zu tun! Wenn ich richtig Wach bin, dann lernt dieser Vollidiot mich erstmal richtig kennen!

    Meine Füße werden vom Wind berührt, also war ich aus dem Gebäude gebracht worden. Wohin wollten die mich denn nur bringen? So viel gibt es hier doch gar nicht! Jetzt wollen wir mal unsere Schlafmütze aufwecken! Platsch! Echt jetzt?! Der See? Mein armer Pulli. Oh Scheiße! Kethie wird mich umbringen, wenn der jetzt im Arsch ist! Warum eigentlich immer ich?

    Kaum war ich aufgetaucht, sagte Tay plötzlich: Wir müssen auf Kommando zur Ein Kilometer Boje und zurück. So schnell wie möglich. Tut uns leid, aber wir wussten nicht, dass die das heute machen, Mrs. Green scheinbar auch nicht, sagte Cassy und deutete hinter sich. Nur zwei andere Lehrer waren da, wobei die Lehrerin echt sehr viel wacher aussah, als der etwas ältere Lehrer. Das sind unsere Haupttrainer. Mr. Cameron und Mrs. Monroe, sagte Taylor erklärend und dann rief dieser müde aussehende Mr. Cameron: Bereit machen Schüler! Und LOS!! Alle schwammen wir irre los.

    Die Wut in meinem Bauch war riesen groß. Aber ich war mir irgendwie nicht sicher, ob ich schwimmen wollte. Na LOS!, schrie der Trainer von hinten. Na gut, dann mach ich das wie im Schulwettkampf. Ich rannte durchs Wasser und dann schwamm ich los. Ich holte von hinten auf. In Windeseile hatte

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