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Freaky Deaky
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eBook387 Seiten5 Stunden

Freaky Deaky

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Über dieses E-Book

Chris Mankowski ist es endgültig leid, für das Bombendezernat in Detroit zu arbeiten. Aber mit seiner Versetzung in die Abteilung für Sexualdelikte gehen die Probleme erst richtig los. Gleich am ersten Tag stolpert er in einen brisanten Fall hinein: Die junge Schauspielerin Greta Wyatt erstattet Anzeige gegen Woody Ricks. Der Millionär soll sie auf einer Party vergewaltigt haben. Doch nicht nur Mankowski hat Ricks im Visier: Auch die beiden ehemaligen Bombenbauer Robin Abbott und Skip Gibbs haben es auf den Millionär abgesehen, der sie an das FBI verraten haben soll. Wieder auf freiem Fuß planen Abbott und Gibbs, ihre explosiven Fähigkeiten erneut einzusetzen …
SpracheDeutsch
HerausgeberKampa Verlag
Erscheinungsdatum25. Mai 2023
ISBN9783311704164
Freaky Deaky
Autor

Elmore Leonard

Elmore Leonard wrote more than forty books during his long career, including the bestsellers Raylan, Tishomingo Blues, Be Cool, Get Shorty, and Rum Punch, as well as the acclaimed collection When the Women Come Out to Dance, which was a New York Times Notable Book. Many of his books have been made into movies, including Get Shorty and Out of Sight. The short story "Fire in the Hole," and three books, including Raylan, were the basis for the FX hit show Justified. Leonard received the Lifetime Achievement Award from PEN USA and the Grand Master Award from the Mystery Writers of America. He died in 2013.

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    Buchvorschau

    Freaky Deaky - Elmore Leonard

    Für meine Frau Joan,

    die mich auf den Titel brachte

    und mich immer mit einem bestimmten Blick

    ansieht, wenn ich zu weitschweifig schreibe.

    1

    Um zwei Uhr mittags an seinem letzten Arbeitstag, zwei Stunden bevor er endgültig aufhörte, bekam Chris Mankowski den Anruf, er müsse eine Bombe entschärfen.

    Ein Bursche namens Booker, fünfundzwanzig, zweimal verurteilter stadtbekannter Rauschgifthändler, saß im Whirlpool, als sein Telefon klingelte. Er rief seinem Leibwächter, Juicy Mouth, zu, er solle rangehen. »He, Juicy?« Sein Leibwächter, sein Fahrer und sein Hausangestellter mussten irgendwo herumlungern. »Geht jemand mal ans Telefon?«

    Das Telefon klingelte weiter. Es musste fünfzehnmal geklingelt haben, bevor Booker aus dem Whirlpool war, den grünen Satinbademantel übergezogen hatte, der genau zu dem Smaragd in seinem linken Ohrläppchen passte, und den Hörer abhob.

    »Wer ist da?«, fragte Booker.

    Eine Frauenstimme sagte: »Sitzt du?«

    Das Telefon stand auf einem Tisch neben einem grünen Ledersessel. Booker liebte grün.

    »Baby, bist du’s?«, sagte er. Es schien Moselle zu sein, seine Frau.

    »Sitzt du? Bei dem, was ich dir zu sagen habe, ist es besser, wenn du sitzt.«

    »Baby, deine Stimme klingt so komisch«, sagte Booker. »Was ist los?« Er setzte sich in den grünen Ledersessel, runzelte die Stirn und schob seinen Hintern ein Stück zur Seite, um es bequemer zu haben.

    »Sitzt du?«, fragte die Frauenstimme.

    »Ja, ich sitze«, sagte Booker. »Verdammt, ich hab mich gesetzt. Was willst du mir denn sagen?«

    »Ich will dir nur sagen, Schatz«, erwiderte Moselles Stimme, »wenn du jetzt aufstehst, wird das, was von deinem Arsch noch übrig ist, glatt durch die Decke fliegen.«

    Als Chris ankam, ließ ihn ein Beamter in Uniform herein. Vor dem Haus standen Streifenwagen des dreizehnten Reviers und ein Panzerwagen. Der Beamte erklärte Chris, Booker habe die Polizei angerufen. Die Zentrale habe ihn über Funk hierhergeschickt, und als er feststellte, um wen es sich handelte, habe er die Drogenfahndung angerufen. Die Jungs hätten sich nicht lange bitten lassen; sie hätten schon lange von der Chance geträumt, das Haus mal mit ihren Hunden zu durchstöbern.

    Ein Bursche von der Drogenfahndung, der wie ein junger Penner aussah, erklärte Chris, Booker sei der Erfolg nur so zugeflogen: Er habe sich bei den Organisationen hochgedient, die den Stoff auf der Straße verteilten, bei den Young Boys Incorporated und den Pony Down Boys, und stehe nun auf der dritthöchsten Ebene des Verteilerrings. »Sehen Sie sich doch mal um, ein Bursche von fünfundzwanzig Jahren und lebt in einem Haus am Boston Boulevard, einem wahren Landsitz, der früher mal einem der Automobil-Pioniere von Detroit gehört hat.« Welchem, wusste der Beamte von der Drogenfahndung nicht. »Sehen Sie doch mal, wie Booker das Haus verschandelt hat. All die schönen Eichentäfelungen hat er kackgrün angestrichen!« Er fragte Chris, wieso er allein gekommen sei.

    Chris sagte, die anderen Jungs der Abteilung seien unterwegs, um illegale Feuerwerkskörper einzusammeln, doch es würde noch ein Kollege kommen, Jerry Baker. »Wissen Sie, was heute für ein Tag ist?«, fragte Chris und wartete, bis der Beamte von der Drogenfahndung sagte: »Nein, was für einer?«

    »Heute ist mein letzter Tag in der Abteilung. Nächste Woche werde ich versetzt.« Und er wartete wieder.

    »Na, und?«, sagte der Bursche von der Drogenfahndung.

    Er kapierte nicht.

    »Es ist das letzte Mal, dass ich eine Bombe entschärfen muss, wenn es hier wirklich eine gibt, und ich hoffe bei Gott, dass ich keinen Fehler mache.«

    Der Bursche kapierte immer noch nicht. »Tja, Booker hat gesagt, es ist eine Bombe«, entgegnete er. »Er steht auf, und die Bombe geht los. Was für eine Bombe ist das?«

    »Das weiß ich erst, wenn ich sie mir angesehen habe«, sagte Chris.

    »Booker meint, es sind die verdammten Italiener, die ihm eine Warnung zukommen lassen wollen«, sagte der Bursche von der Drogenfahndung. »Klingt einleuchtend … sonst hätten sie das Arschloch ja gleich umlegen können. Bookers Leibwächter werden wir wohl auf irgendeinem Parkplatz in der Innenstadt finden. Im Kofferraum seines Wagens, mit zwei Löchern im Kopf. Booker ist ein verdammter Drogenschieber, Mann. Wenn es noch so was wie Gerechtigkeit auf der Welt gäbe, würden wir ihn einfach auf seinem Arsch sitzen lassen. Soll er doch sehen, wie er selbst damit klarkommt.«

    »Schaffen Sie Ihre Leute aus dem Haus«, sagte Chris. »Und wenn mein Partner hier eintrifft, halten Sie kein Plauderstündchen mit ihm, ja? Ich lasse Sie wissen, ob wir die Feuerwehr oder einen Krankenwagen brauchen oder ob wir auch die Häuser in der Nachbarschaft evakuieren müssen. Wo ist Booker?«

    Der Bursche von der Drogenfahndung führte Chris den Gang entlang zum hinteren Teil des Hauses. »Warten Sie mal, bis Sie sehen, was der Knallkopp mit der Bibliothek angestellt hat. Die sieht aus wie ein verdammtes Zelt.«

    Genauso sah sie aus. Grünweiß gestreifter, grober Stoff fiel von der Mitte der hohen Decke zu den Wänden hinab. Der Whirlpool blubberte in der Mitte des Zimmers vor sich hin, eingerahmt von grünen Fliesen. Booker saß hinter dem tiefer gelegten Becken in einem grünen Ledersessel. Er umklammerte mit gespreizten Fingern die abgerundeten Lehnen. Hinter ihm war eine Glastür, die auf einen Innenhof ging.

    »Ich warte auf Sie«, sagte Booker. »Wissen Sie, wie lange ich schon auf Sie warte? Ich habe keine Ahnung, wo die andern sind, ich hab nach ihnen gerufen … haben Sie Juicy Mouth gesehen?«

    »Wer ist Juicy Mouth?«

    »Angeblich mein Leibwächter. Mann, ich muss aufs Klo.«

    Chris trat zu ihm und musterte die Unterkante des Sessels. »Was hat die Frau am Telefon gesagt?«

    »Es war das Miststück, das mich angeblich liebt.«

    »Was hat sie gesagt?«

    »Dass ich in die Luft fliege, wenn ich aufstehe.«

    »Das ist alles?«

    »Ob das alles ist? Mann, das ist endgültig, das ist alles, was es noch gibt, sonst nichts mehr.«

    »Aha, und glauben Sie ihr?«, fragte Chris.

    »Du Arschloch, erwartest du etwa, dass ich aufstehe und es ausprobiere?«

    Chris trug einen beigen Tweedmantel, einen alten mit ausgebeulten Taschen. Er holte eine Mini-Mag-Taschenlampe aus der linken Seitentasche, legte sich flach auf den Boden und richtete den Lichtstrahl auf den zehn Zentimeter tiefen Raum zwischen Sessel und Boden. Da war nichts. Er richtete sich auf die Knie auf, legte die Taschenlampe auf den Boden, holte ein rostfreies Spider-Co-Taschenmesser aus der rechten Seitentasche und klappte die kurze Klinge mit einer schnellen, geübten Bewegung der rechten Hand auf.

    »He«, sagte Booker und grub sich tiefer in den Sessel.

    »Legen Sie sich was über«, sagte Chris. »Ich will Ihnen nicht aus Versehen was abschneiden.«

    »Mann, passen Sie ja auf«, sagte Booker und nahm die Arme von den Sessellehnen, um den Bademantel zwischen seinen nackten Beinen bis zum Zwickel zusammenzuraffen.

    »Fühlen Sie irgendwas unter sich?«

    »Als ich mich setzte, fühlte es sich … na ja, anders an.«

    Chris schlitzte den Polster des Sessels auf, zog die Ecken auseinander und sah hinein. »Hmmmmm«, sagte er.

    »Was meinen Sie, hmmmmm«, sagte Booker. »Sparen Sie sich Ihr Hmmmmmm. Verdammt, was ist da drin?«

    Chris sah zu Booker auf. »Zehn Stangen Dynamit«, sagte er.

    Booker umklammerte wieder die Lehnen, und sein Oberkörper ruckte steif hoch. »Holen Sie die Scheiße da raus, Mann«, sagte er zu Chris, »holen Sie sie raus, holen Sie sie raus!«

    »Irgendjemand mag Sie nicht, Booker«, sagte Chris. »Zwei Stangen hätten vollauf gereicht.«

    »Holen Sie diese Scheiße jetzt endlich raus?«, sagte Booker. »Machen Sie schon.«

    Chris kauerte sich auf die Fersen und sah zu Booker hoch. »Ich fürchte, wir haben da ein Problem.«

    »Was für ein Problem? Wovon reden Sie?«

    »Na ja, der größte Teil der Schaumfüllung wurde herausgenommen. Und jetzt liegt etwas auf dem Dynamit, das ganz nach einer ziemlich dünnen, leicht brennbaren Gummifolie aussieht.«

    »Nun ziehen Sie die Scheiße doch raus, Mann. Kapieren Sie nicht? Sie sollen sie rausziehen!«

    »Ja, aber ich sehe den Zünder nicht. Er muss im hinteren Teil sein, da, wo man den Reißverschluss des Kissens öffnen kann.«

    »Dann öffnen Sie das verdammte Ding.«

    »Das kann ich nicht, Sie sitzen drauf. Es ist wahrscheinlich ein beidseitig funktionierender Druckzünder oder so. Ich kann’s nicht genau sagen, aber ich vermute es.«

    »Sie vermuten es?«, sagte Booker. »Sie meinen, Sie wissen nicht genau, was Sie zu tun haben.«

    »Es gibt alle möglichen Arten von Zündern«, sagte Chris. »Ich muss ihn sehen, erst dann kann ich sagen, was für einer es ist … und ob ich ihn entschärfen kann oder nicht. Verstehen Sie?«

    »Jetzt warten Sie mal. Haben Sie gesagt, ob Sie ihn entschärfen können?«

    »Und ich komme nur an ihn ran«, sagte Chris, »wenn ich die Lehne des Sessels aufschneide.«

    »Dann schneiden Sie sie gefälligst auf! Der Sessel ist mir scheißegal.«

    »Tja, wenn wir die Lehne aufschneiden … all diese schwere Holzwolle und die Federn …« Chris hielt inne. »Ich weiß nicht«, sagte er und schüttelte den Kopf.

    »Hören Sie, Sie Arschloch«, sagte Booker. »Holen Sie diese Scheiße unter mir weg. Schneiden Sie den Sessel auf, machen Sie, was Sie wollen, aber holen Sie sie unter mir weg.«

    »Andererseits«, sagte Chris, »ist es vielleicht gar keine Bombe. Vielleicht ist nur Dynamit da drinnen. Verstehen Sie, um Ihnen Angst zu machen, damit Sie nicht aus der Reihe tanzen. Ich meine, hätte irgendwer einen Grund, Sie umzubringen?«

    »Sie meinen, die haben das bloß da reingestopft, wollen mich aber gar nicht wirklich in die Luft jagen?«

    »Ja.«

    »Nur, um mir zu zeigen, was passieren könnte?«

    »Vielleicht.«

    »Sie meinen, ich könnte einfach aufstehen, und das, was sie am Telefon zu mir gesagt hat, war nur Quatsch?«

    »Wäre möglich«, sagte Chris, »aber ich würde das Risiko nicht eingehen.«

    »Ach, würden Sie nicht?«

    »Mal sehen, was mein Partner davon hält, wenn er kommt.«

    »Mann«, sagte Booker, »ich muss dringend aufs Klo.«

    Chris sah, wie Jerry Baker die Größe des Hauses einzuschätzen versuchte, als er den Bürgersteig entlangkam, ein Stück abseits von den uniformierten Beamten und den blauen Streifenwagen der Polizei von Detroit, die beide Fahrbahnen der Straße blockierten. Jerry hatte heute seinen freien Tag. Er trug eine schwarze Popelinjacke und eine Baseballkappe mit dem Emblem der Detroit Tigers: ein großer Mann, größer und älter als Chris, seit fünfundzwanzig Jahren bei der Polizei, fünfzehn Jahre davon als Bombenentschärfer. Ihm fiel ein, was heute für ein Tag war, und er sagte zu Chris: »Du solltest nicht hier sein.«

    In der Tür berichtete Chris ihm von dem grünen Ledersessel, in dem Booker saß.

    Und Jerry sagte es noch mal und sah auf die Uhr. »Nein, du solltest nicht hier sein. In vierzig Minuten ist für dich Schluss.«

    Er schaute hinaus auf den Burschen von der Drogenfahndung, der auf der Veranda wartete, winkte ihn herbei und sagte ihm, er solle die Feuerwehr und einen Krankenwagen rufen und alle Leute aus der Nähe des Hauses fortschaffen. »Werdet ihr mit der Bombe nicht fertig?«, fragte der Bursche von der Drogenfahndung.

    »Wenn nicht, werden Sie’s schon hören«, entgegnete Jerry. »Was meinst du«, sagte er zu Chris, als sie durch den Gang zu dem Raum mit dem Whirlpool gingen, »wird dieses Arschloch es zu würdigen wissen, wenn wir ihm das Leben retten?«

    »Du meinst, ob er sich bedanken wird?«, sagte Chris. »Warte, bis du ihn gesehen hast.«

    Sie betraten das Zimmer. Jerry blickte zu dem grünweißen Zeltstoff hoch, und Booker sagte: »Habt ihr Arschlöcher euch endlich entschlossen, was zu unternehmen?«

    Chris und Jerry sahen einander in aller Ruhe an. Sie enthielten sich jedes Kommentars. Jerry bückte sich, um den aufgeschlitzten Polster zwischen Bookers muskulösen Beinen zu untersuchen, und machte »Hmmmmm«.

    »Noch einer, der nur hmmmmm macht«, sagte Booker. »Ich sitze hier auf Dynamit, und das Arschloch macht hmmmmm.«

    Jerry stand auf und sah Chris wieder an. »Na ja, der Bursche ist ganz cool. Das ist schon mal erfreulich.«

    »Ja, er ist ganz cool«, sagte Chris.

    Als Jerry zur Lehne des grünen Ledersessels trat, hob Booker den Kopf. »He, ich muss dringend aufs Klo, Mann.«

    Jerry griff über die Rückenlehne und legte Booker die Hand auf die Schulter. »Warte damit lieber. Ich glaube nicht, dass du’s bis dahin schaffst.«

    »Du bist gut, warte damit. Ich muss wirklich.«

    »Scheint ein flinker Junge zu sein«, sagte Jerry über Booker hinweg zu Chris.

    »Ist früher in seinen Joggingschuhen vor der Drogenfahndung abgehauen«, sagte Chris. »War bei den Pony Down Boys. Ja, kann mir vorstellen, dass er ziemlich flink ist.«

    Booker saß noch immer kerzengerade und mit erhobenem Kopf da. »Augenblick mal. Was soll das heißen, ob ich schnell bin? Mann, ich bin schnell, darauf kannst du wetten.«

    »Wir wollen nur nicht, dass Sie auf die Idee kommen, Sie könnten von Ihrem Sessel in Ihren kleinen Swimmingpool springen und es überleben.«

    »Der Whirlpool?«, sagte Booker. »Im Whirlpool kann mir nichts passieren?«

    »Das bezweifle ich«, sagte Chris. »Wenn das, worauf Sie sitzen, scharfgemacht ist und sich nicht einer Ihrer Freunde einen Scherz erlaubt hat …«

    »Oder wenn’s kein Blindgänger ist …« sagte Jerry.

    »Ja, und?«, sagte Booker.

    »Wenn’s nur ein Scherz ist …« sagte Chris. »Sie wissen schon, so eine Warnung … dann müssen Sie sich keine Sorgen machen. Aber wenn das Ding scharf ist, geht es in die Luft, wenn Sie aufstehen …«

    »Ich könnte nicht schnell genug in den Whirlpool springen?«

    »Das bezweifle ich.«

    »Könnte sein, dass seine Füße auf dem Boden bleiben«, sagte Jerry. »Hier im Haus.«

    »Tja«, stimmte Chris nickend zu. »Aber dass sein Arsch bis nach Ohio fliegt.«

    Jerry ging vom Stuhl zu der Glastür. »Wir sollten die Sache mal gründlich besprechen.«

    Bookers Kopf folgte Chris Bewegungen. »Wohin geht ihr? He, du Arschloch, ich rede mit dir!«

    Chris trat hinaus und schloss die Tür. Er ging mit Jerry zum Rand des Innenhofs und sah dann zu der Glastür zurück, die im Licht der Nachmittagssonne funkelte. Sie konnten Booker leise fluchen hören. Sie gingen über den Hof, und Jerry bot Chris eine Zigarette an. Er nahm sie, und sobald sie die Einfahrt erreicht hatten und neben der Garage für drei Autos standen, ganz allein auf dem Innenhof, gab Jerry ihm Feuer. Jerry sah zu den Ulmen hoch. »He, die fangen ja endlich zu knospen an«, sagte er. »Ich dachte schon, der Winter würde sich bis in den Mai halten.«

    »Das Haus gefällt mir gut«, sagte Chris. »Im englischen Tudorstil, bevor Booker es in die Finger bekam.«

    »Warum kauft ihr euch nicht eins, du und Phyllis?«, fragte Jerry.

    »Ihr gefallen Wohnungen besser. Die entsprechen ihrem Bild von meiner Karriere.«

    »Sie muss ja wahre Luftsprünge machen, wo sie endlich ihren Willen durchgesetzt hat.«

    Chris sagte nichts.

    »Ich meine, dass du das Dezernat verlässt.«

    »Ich weiß, was du meinst. Ich hab’s ihr noch nicht gesagt. Ich warte damit, bis ich weiß, wohin ich versetzt werde.«

    »Vielleicht kommst du zur Mordkommission, hm?«

    »Ich hätte nichts dagegen.«

    »Tja, aber Phyllis auch nicht?«

    Chris antwortete nicht. Während sie ihre Zigaretten rauchten, hörten sie, wie die Feuerwehr vorfuhr. »He, das war nur ein Witz«, sagte Jerry. »Sei doch nicht so bierernst.«

    »Ich weiß, wie du es gemeint hast«, sagte Chris. »Phyllis gehört zu den Menschen, die wirklich mal aufmucken. Wenn ihr irgendwas nicht passt, reißt sie den Mund auf.«

    »Ich weiß«, sagte Jerry.

    »Daran ist doch nichts auszusetzen, oder?«

    »Ich habe ja gar nichts gegen sie gesagt.«

    »Tja, Phyllis sagt eben manchmal Dinge, die Männer auch gern sagen würden, sich aber nicht trauen.«

    »Ja, weil sie eine Frau ist«, sagte Jerry. »Sie muss keine Angst haben, eins aufs Maul zu bekommen.«

    Chris schüttelte den Kopf. »Ich meine damit gar nicht, dass sie jemanden niedermacht oder beleidigt. Neulich waren wir mal auswärts essen, in einem dieser schicken Restaurants, in denen die Kellner sich vorstellen. Dieser Witzbold kommt zu uns an den Tisch und sagt: ›Guten Abend, ich bin Wally. Ich bin heute Abend Ihr Kellner. Möchten Sie vor dem Essen einen Aperitif?‹ Und Phyllis sagt: ›Wally, wenn wir gegessen haben, werden Sie uns dann in die Küche führen und uns den Tellerwäscher vorstellen? Uns ist es völlig egal, wie Sie heißen, solange Sie nur hier sind, wenn wir Sie brauchen‹, sagt sie.«

    Jerry grinste und schob seine Tiger-Baseballkappe zurecht. »Das ist gut, das gefällt mir. Diese Burschen gehen mir auch auf die Nerven.«

    Sie zogen an ihren Zigaretten. Chris blickte auf seine, wollte gerade etwas sagen, drehte den Filter zwischen Daumen und Zeigefinger, um die Kippe wegzuschnippen, als die Glastür und ein paar Fenster explodierten und graugelbe Rauchwolken herausquollen. Sie standen da und starrten auf den zertrümmerten Eingang, beobachteten, wie Rauch und Staub sich auf Glas- und Holzsplitter senkten, auf Bruchstücke verkohlter, grün-weiß gestrichener Bretter, und die Stille klingelte in ihren Ohren. Nach einem Augenblick gingen sie die Auffahrt hinab und sagten den Leuten, die vor dem Haus warteten, dass ihnen nichts passiert war.

    »Tja«, sagte Chris, »da kommt dieser Witzbold also an unsern Tisch und sagt, dass er unser Kellner ist. Aber versteh das richtig, Phyllis wollte keinen Witz reißen, sie hat es ernst gemeint. So ist sie eben.«

    2

    »Wenn’s nicht regnet«, sagte Skip zu Robin, »muss ich morgen oder übermorgen auf der Belle-Isle-Brücke einen Wagen in die Luft jagen. Dann bin ich fertig. Wir sagen Zssch-Aufnahme dazu, weißt du. Der Wagen fliegt von der Brücke und explodiert mitten in der Luft in einem großen Feuerball, und wenn er dann in den Detroit River stürzt, macht es Zssch, und jede Menge Rauch steigt auf.«

    »Irre«, sagte Robin. »Du magst deine Arbeit, was?«

    »Na ja, Kinderkram«, sagte Skip. »Du weißt ja, Filme. Aber es macht Spaß. Prima Sache, als Komparse zu arbeiten, den ganzen Tag in der Sonne zu stehen, während der Regisseur und der Star sich dauernd streiten.«

    »Heute stand eine Sache in der Zeitung, bei der ich an dich gedacht habe«, sagte Robin. »Über den Typ, der in die Luft gejagt wurde.«

    »Ja, hab ich auch gelesen. Jemand hat ihm ein paar Dynamitstangen untergeschoben. Aber ich war’s nicht. Ich hab gearbeitet.« Skip grinste und biss von einer Brotstange ab. »Ich habe seit … hm, ist schon eine Ewigkeit her … kein Dynamit mehr gezündet.«

    »Aber du weißt noch, wie man’s macht.«

    Skip grinste sie wieder an. »Worauf du wetten kannst. Aber wir haben nur selten so hochexplosives Zeug benutzt.«

    Sie saßen in Marios Restaurant in der Innenstadt von Detroit und warteten zwischen weißen Tischtüchern und Ölgemälden von süditalienischen Dörfern auf den Kellner. Skip trank Wodka und knabberte an den Brotstangen, wobei er bei jedem Bissen Butter auf die Stange strich, und Robin rauchte, nippte an ihrem Rotwein und beobachtete Skip durch getönte Brillengläser.

    »Bei Kriegsszenen, zum Beispiel, wenn Granaten explodieren, nehmen wir Schwarzpulver und zünden es elektrisch. Und bei der Zssch-Aufnahme, wenn ein Auto über eine Klippe rast und explodiert, schütten wir drei oder vier Gallonen Benzin in Plastikflaschen, binden Zündschnüre drum und lösen sie über Funk aus. Man drückt einfach nur einen Knopf, als würde man seine Garagentür öffnen.«

    »Ich parke immer auf der Straße«, sagte Robin.

    »Aber du hast mal eine Garage gehabt. Ich weiß noch, dass es früher mal Daddys Garagentür und Mammys Garagentür und Miss Robins Garagentür gegeben hat, nebeneinander in einem großen Haus in Bloomfield Hills.«

    »Hast du gewusst, dass Mutter mich zum Gefängnis gefahren hat?«

    »Wärst du etwa lieber allein gefahren?«

    »Den ganzen Weg nach Huron Valley. Sie hat sich ein graues Nadelstreifenkostüm für die Fahrt gekauft. Sie und der Richter hatten gehofft, ich müsste die Strafe in Alderson verbüßen – mein Gott, West Virginia! – doch Daddy hat mit jemandem in Justizministerium gesprochen.«

    »Nett von ihm«, sagte Skip. »Da warst du wenigstens nicht weit weg.«

    »Ich hatte auf Pleasanton in Kalifornien gehofft. Dort hätte ich wenigstens etwas Sonne gehabt.«

    »Hast du deine Eltern besucht?«

    »Daddy ist im Himmel. Herzinfarkt. Und Mutter sehe ich kaum; das kannst du sicher verstehen. Sie ist gerade auf einer Weltreise. Das ist jetzt ihre Lieblingsbeschäftigung. Reisen.«

    »Reichlich zynisch«, sagte Skip. »Du bist noch ganz die Alte.«

    »Vielen Dank«, sagte Robin. Sie blies ihm Rauch ins Gesicht und trank einen Schluck Wein.

    »Mich haben sie in einem Regierungsbus nach Milan gebracht«, sagte Skip. »Wo meine Mammy war, weiß ich nicht. Der Bus hatte Gitter vor den Fenstern, für den Fall, dass wir unsere Handschellen und Fußeisen aufbrechen würden. Ich und ein halbes Dutzend Hispanolas mit Einstichen in den Armen. Ich dachte, wie, zum Teufel, komm ich unter diese Junkies? Mann, ich war ein Politischer. Sie hätten mich in eins von diesen Country-Club-Häusern schicken müssen, in die sie diese Watergate-Arschlöcher gesteckt haben, aber sie haben mich wohl für einen ganz bösen Buben gehalten.«

    »Das warst du auch«, sagte Robin. »Als du dieses staatliche Gebäude in die Luft gejagt hast, hast du’s dir endgültig mit ihnen verscherzt.«

    »Ja, aber verdammt noch mal, das Geld, das sie einsackten, als wir die Kaution verfallen ließen, wird den Schaden doch wohl gedeckt haben, oder? Jedenfalls einen Teil.« Skip kaute an einer Brotstange; in seinem Bart hatten sich Krümel verfangen. »Mann, als sie uns zum zweiten Mal geschnappt haben … wenn sie da nur die Hälfte von dem gewusst hätten, was ich alles angestellt hatte … ich meine in diesen Jahren im Untergrund.«

    »Tja«, sagte Robin, »dieses Zusammenleben mit der großen schweigenden Mehrheit … Ich weiß, warum sie schweigt. Weil sie nichts zu sagen hat. Ich hab Ladendiebstähle begangen, bloß um irgendwas zu tun. Einmal hab ich sogar einen BH gestohlen.«

    »Ich hab in einer Kommune in der Nähe von Grants in New Mexico gelebt«, sagte Skip, »mit ein paar übrig gebliebenen Blumenkindern, die sich immer nur angemeckert haben, bis ich’s schließlich nicht mehr ertragen konnte. Ich ging nach Farmington und bekam einen Job als Fernsehmechaniker. Du weißt ja, ich hatte schon immer ein Faible dafür, Scheiße zu verdrahten. Und dann sagte ich mir eines Tages, Mann, wenn du schon ein gesuchter Verbrecher bist, wieso begehst du dann keine Verbrechen? Damals ging ich zum ersten Mal nach L.A.«

    »Siehst du dich manchmal in einem Postamt nach deinem Bild um?«

    »Ja, aber ich hab’s nie entdeckt.«

    »Ich meins auch nicht«, sagte Robin. Sie stützte sich mit den Armen auf den Tisch und beugte sich zu ihm vor. »Als ich schließlich deine Nummer bekam und der Auftragsdienst sagte, du bist in Detroit …«

    »Da konntest du’s nicht glauben, was?«

    »Weißt du, du hast dich überhaupt nicht verändert«, sagte sie.

    »Ich bin vielleicht eine Spur langsamer geworden, aber ich hab noch immer alle Haare. Wenn ich zu Hause bin und dran denke, hebe ich Gewichte.«

    »Dein Bart gefällt mir.«

    »Ich hab ihn auch schon öfter abgenommen. Zum ersten Mal hab ich mir einen wachsen lassen, als ich drüben in Spanien war. Ich bin sofort nach meiner Entlassung rübergeflogen. Fing als Statist beim Film an und hab mich hochgearbeitet, bis ich Special Effects und Stunts machen durfte. Dieser Sidney Aaronson hat da einen großen Spielfilm mit dem Titel The Sack of Rome gedreht. Aber der Streifen war eher ein Sack Scheiße. Weißt du, wie oft ich in diesem verdammten Film umgebracht wurde?«

    Robin sah, wie er dem Kellner winkte, der mit einem Tablett voller Teller an ihrem Tisch vorbeiging. Skip bestellte noch einen Drink und eine Flasche Valpolicella. »Eine Minute«, sagte der kleine, etwa fünfzig Jahre alte Kellner mit starkem Akzent, »eine Minute bitte«, und rannte weiter.

    Skip blinzelte ihr zu. »Nimm sie dir. Die Minute.«

    »Du hast dich überhaupt nicht verändert«, sagte Robin.

    Skip Gibbs lächelte; ein achtunddreißigjähriger Junge, das stumpfe blonde Haar mit einem Gummiband zu einem kurzen Pferdeschwanz zurückgebunden, Brotkrumen im Bart, der ihm bis über die Wangen wucherte; Skip der Werwolf, in einer schwarzen Sportjacke aus Satin, auf deren Rücken in roten Buchstaben das Wort Speedball stand, der Titel eines Films, für den er die Special Effects gemacht hatte: Schwarzpulver-Ladungen hochgejagt und kleine Sprengladungen gezündet, mit denen Einschüsse simuliert wurden. »Und du siehst noch immer umwerfend aus«, sagte er und kniff seine hellblauen Augen zusammen. »Mann, ein schlankes Mädchen mit großen Titten ist schon eine Wucht.« Er starrte auf ihren beigen Baumwollpullover, dessen drei oberste Knöpfe geöffnet waren. »Wie ich sehe, sind sie noch am richtigen Platz.«

    »Wenn ich Jane Fondas Aerobic-Video einlege«, sagte Robin, »dann brauch ich mich bloß vor den Fernseher zu setzen, um in Form zu bleiben.«

    »Irgendwie hast du dich auch verändert«, sagte Skip. »Sag bloß nicht, dass du eine vegetarische, lesbische Frauenrechtlerin geworden bist, hm? Ich hab wunderbare Erinnerungen an uns beide im Bett … und auf dem Fußboden und in Schlafsäcken und auf den Rücksitzen von Autos …«

    Nun lächelte Robin Abbott, ein freundliches Lächeln, ohne damit irgendetwas zuzugestehen; ruhige braune Augen, die durch die gefärbten Gläser vor einem bleichen, schmalen Gesicht schauten, das braune Haar zu einem Zopf zurückgeschlungen, den sie manchmal betastete und streichelte, ein Tau aus Haar, das auf ihre Brüste unter dem Baumwollpullover fiel.

    »Dein Haar ist anders«, sagte Skip, »aber sonst …« Er blinzelte ihr zu. »Als ich dich das erste Mal gesehen habe …« sagte er, »damals, im Lincoln Park in Chicago … Mann, ist das lange her. Wir waren damals … wie alt waren wir, neunzehn?«

    »Du«, sagte Robin. »Ich war erst achtzehn. Es war am Samstag vor dem nationalen Wahlkongress der Demokraten, am 24. August 1968.« Sie nickte, als ob sie’s vor sich sah. »Im Lincoln Park …«

    »Tausende von Leuten«, sagte Skip, »aber du bist mir sofort aufgefallen: Sieh an, eine kleine Studentin von der Universität Michigan. Dabei hatte ich dich nie zuvor in der Schule gesehen. Du hattest ein gestreiftes Top an und hieltst ein Schild hoch, auf dem in großen Buchstaben stand: SCHEISS AUF DIE EINBERUFUNG. Das hast du den Bullen hingehalten Ich hab dich dauernd angestarrt, deine kleinen Warzen waren deutlich unter dem dünnen Stoff zu sehen, und dein Haar war ganz lang, fiel bis auf den Rücken. Mann, dachte ich, da möcht ich mal drin kraulen.«

    »Dein Haar war auch länger«, sagte Robin. »Die Bullen zerrten immer dran und wollten dich festhalten. Danach hab ich’s dir zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.«

    »Meinst du, das weiß ich nicht mehr?«, sagte Skip und berührte sein Haar. »Normalerweise trag ich’s nicht so, nur an diesem Abend.«

    »Dich hätt ich mir in jedem Fall geschnappt«, sagte Robin. »Erinnerst du dich an die erste Nacht? Im Wagen deines Freundes?«

    »Wie die Bullen darauf gehämmert haben …« Skip grinste. »Ein ganzer Haufen mit diesen babyblauen Schutzhelmen. Ich schau raus, und diese Schweinsgesichter starren mich an und hämmern gegen das Fenster. ›Was machen Sie da drinnen?‹ – ›Was meinst du, was ich hier drinnen mach, Mann?‹, sage ich. ›Ich bumse!‹ Und dann fangen sie an, auf den Wagen einzuschlagen. Und dann kommt der Bursche angerannt, dem der Wagen gehört, weißt du noch? Er traute seinen Augen nicht. ›He, was macht ihr mit meinem verdammten Wagen?‹ Er geht auf die Bullen los, und sie brechen ihm fast alle Knochen und werfen ihn in die Grüne Minna. Oh, Mann.« Skip rieb sich mit den Knöcheln die Augen. »Ich könnt mich kaputtlachen, wenn ich dran denke.«

    »Weißt du noch, wie wir das letzte Mal hier gegessen haben?«, fragte Robin.

    Der Kellner erschien mit Skips Drink und der Flasche Wein, öffnete sie und goss einen Schluck in Skips Glas. Robin sah, wie Skip den Wein im Mund behielt und ihr zublinzelte, und einen Augenblick lang dachte sie, er würde ihn ausspucken und dem Kellner eine Szene machen. Skip liebte Szenen. Doch dann schluckte er ihn und lächelte verschmitzt.

    »Keine Angst, ich hatte nichts vor. Der Bursche ist ein echter Kellner – trägt einen Smoking und arbeitet wahrscheinlich schon sein Leben lang hier.«

    Robin versuchte es geduldig noch einmal. »Weißt du noch, wie wir das letzte Mal hier gegessen haben?«

    Skip überlegte. Er sah sich um, vielleicht, um sich besser erinnern zu können. »78 hat man uns geschnappt … Du meinst, nachdem sie uns wieder rausgelassen haben?«

    »Davor. Bevor wir in den Untergrund gingen.«

    »Mann, das ist aber lange her.«

    »Wir waren am 15. Dezember 1971 hier«, sagte Robin, »etwa eine Woche, nachdem wir aus New York zurückgekommen sind.« Sie wartete wieder, während Skip die Stirn runzelte und überlegte. »Wir sind wegen dieser Friedensveranstaltung nach New York gefahren.«

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