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Schmerz + Hoffnung = Glück
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eBook142 Seiten1 Stunde

Schmerz + Hoffnung = Glück

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Über dieses E-Book

Bei einem Autounfall kommen Chilas Mütter Hanna und Lea ums Leben. Von da an lebt Chila in einem Heim. Halt und Trost schenken ihr in dieser schweren Zeit ihre Hündin Kimba und ihre neue Freundin Carla. Die Zeit im Heim ist für Chila nicht leicht und ihr Leben ist gekennzeichnet von weiteren Schicksalsschlägen. Eines Tages taucht unerwartet eine weitere Verwandte in ihrem Leben auf. Wird nun alles gut?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum19. Nov. 2018
ISBN9783743886827
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    Buchvorschau

    Schmerz + Hoffnung = Glück - Michelle Zerwas

    Ein tragischer Unfall

    Es war ein Irrglaube, dass Tage, die schrecklich endeten genauso angefangen hatten. Oft waren es die schönsten Tage, die ins Unglück führten.

    Meine beiden Mütter Hanna und Lea hatten beide frei gehabt, deshalb waren wir zum Einkaufen gefahren. Wir hatten einen lustigen Tag miteinander verbracht, wahllos Klamotten und Schuhe anprobiert, Eis gegessen, hunderte Fotos geschossen, dabei viel gelacht und eine Menge Geld ausgegeben. Solche Tage waren selten, umso mehr genossen wir sie jedes Mal.

    Es war später Nachmittag, als wir uns auf den Heimweg machten. Ich saß mit unserem Hund Kimba auf der Rückbank, sah mir die neuesten Meldungen bei Facebook an und überlegte gleichzeitig, was ich von meinen neuen Klamotten am nächsten Tag in der Schule anziehen konnte.

    Es herrschte eine friedliche entspannte Stille im Auto, beinahe so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm.

    „Pass auf, Hanna! Da vorne sitzt eine Katze", hörte ich plötzlich Leas aufgeregte Stimme.

    Alarmiert lehnte ich mich ein Stück zur Seite und sah die schwarz-weiße Katze auf der Straße sitzen. Im selben Moment trat Hanna auf die Bremse, stellte aber fest, dass sie das Auto nicht rechtzeitig zum Stehen bringen konnte. Hanna hupte, um die Katze dazu zu bringen weg zu laufen, aber die Katze war offensichtlich so geschockt, dass sie wie gelähmt wirkte.

    Hanna, die nun keine andere Möglichkeit mehr sah, wich aus. Dabei übersah sie den LKW, der auf der anderen Straßenseite immer näher kam.

    Der LKW Fahrer konnte nicht mehr bremsen und mit einem gewaltigen Schlag prallten die Autos aufeinander. Unser Auto wurde von der Fahrbahn geschleudert, überschlug sich zweimal und blieb im Straßengraben liegen. Ich hatte mich die ganze Zeit an Kimba, unsere Kuvasz Hündin, geklammert.

    Sofort versammelten sich Schaulustige, doch davon bekamen wir nichts mehr mit. Wenig später traf der Krankenwagen ein, der von irgendjemandem verständigt worden war.

    Der LKW Fahrer war unverletzt. Er stand lediglich unter Schock, konnte aber nach einer Weile weiterfahren, nachdem er der Polizei den Unfallhergang geschildert hatte.

    Für Hanna kam jede Hilfe zu spät. Sie konnte nur noch tot aus dem Auto geborgen werden. Lea war noch am Leben, als der Krankenwagen eintraf, sie verstarb jedoch kurz darauf noch am Unfallort.

    Ich wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, bekam davon aber nichts mit, weil ich bewusstlos war.

    Die Einzige, die den Unfall unbeschadet überstanden hatte, war Kimba.

    Wahrheit

    „Ich glaube, sie wacht auf", hörte ich eine fremde Stimme ganz in meiner Nähe.

    Langsam öffnete ich die Augen, schloss sie aber schnell wieder, denn ich wurde von grellem Licht geblendet. Kurz darauf startete ich einen zweiten Versuch und musste feststellen, dass das Licht immer noch vorhanden war. Konnte das denn nicht mal jemand ausschalten? Offensichtlich kam niemand auf die Idee. Ich musste mich also wohl oder übel an das Licht gewöhnen.

    Als ich endlich richtig sehen konnte, blickte ich mich um. Neben meinem Bett standen mehrere fremde Menschen, einige von ihnen trugen weiße Kittel.

    „Wo bin ich?", flüsterte ich.         

    Eine junge Frau, die neben meinem Bett auf einem Stuhl saß, antwortete mir: „Du bist im Krankenhaus. Du hattest einen Unfall."

    „Wo sind Hanna und Lea?"

    „Sie sind..., setzte die Frau zu einer Antwort an, wurde allerdings von einem Mann unterbrochen. „Hanna und Lea geht es gut. Sie werden dich bestimmt bald besuchen, versicherte er. „Nun solltest du dich aber noch etwas ausruhen."

    Sie machten Anstalten das Zimmer zu verlassen, aber so leicht ließ ich mich nicht abspeisen. „Was ist mit Kimba?"

    Der Arzt wandte sich mir wieder zu und sah mich verwundert an. „Wen meinst du?"

    „Sie meint den Hund", half die Frau ihm auf die Sprünge.

    Er nickte verstehend. „Kimba geht es auch gut. Es ist alles in Ordnung. Du musst dir keine Sorgen machen."

    „Ich will Kimba sehen."

    „Das geht nicht. Tiere sind im Krankenhaus verboten."

    Nach diesen Worten verließ er rasch das Zimmer und scheuchte auch alle anderen hinaus. Er schloss die Tür hinter sich und merkte nicht, dass sie wieder aufsprang. Dadurch konnte ich das anschließende Gespräch auf dem Gang belauschen.

    „Wie konntest du das Mädchen nur anlügen?", hörte ich eine Frauenstimme.

    Ein Mann antwortete. „Glaub mir, es ist besser so. Sie wird die Wahrheit noch früh genug erfahren."

    „Du hättest es ihr jetzt schon sagen müssen."

    „Das ist viel zu früh."

    „An den Tatsachen ändert sich nichts, wenn du nur genügend Zeit vergehen lässt."

    Allmählich wurden die Stimmen leiser. Offensichtlich entfernten sie sich von meinem Zimmer. Sie konnten natürlich nicht ahnen, dass ich ihr Gespräch belauscht hatte. Doch nun hatte ich Gewissheit. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht.

    Den ganzen Tag grübelte ich und fragte mich, was man mir verschwieg. Waren Lea und Hanna doch verletzt oder hatten sie den Unfall nicht überlebt? Der Gedanke war unerträglich für mich. Tief in meinem Herzen spürte ich, dass etwas Schreckliches passiert war, aber mein Verstand wollte die Tatsache nicht wahrhaben. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Das wusste ich ganz genau. Es kam mir komisch vor, dass Lea und Hannah mich nicht im Krankenhaus besuchten.

    Bei der nächsten Gelegenheit wollte ich nachfragen, was los ist und ich nahm mir vor nicht eher locker zu lassen, bis man mir die Wahrheit gesagt hatte.

    Gegen Abend kam die junge Frau wieder in mein Zimmer. Sie kam nicht allein. Kimba war bei ihr.

    Am liebsten wäre ich aus dem Bett gesprungen und auf Kimba zu gerannt, aber es ging nicht. Kimba lief auf das Bett zu und mit einem Satz war sie bei mir. Sie schleckte freudig mein Gesicht ab und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Ich war so glücklich, dass ich Kimbas 48 Kilogramm, die nun auf mir lasteten, nicht bemerkte.

    Nachdem Kimba mich ausgiebig begrüßt hatte und sich im Bett neben mir niedergelassen hatte, konnte ich auch endlich meine zweite Besucherin begrüßen.

    „Hallo. Danke, dass Sie Kimba mitgebracht haben."

    „Gerne. Es war gar nicht so leicht den Oberarzt zu überzeugen. Du brauchst mich übrigens nicht zu siezen. Es ist in Ordnung, wenn du Carla zu mir sagst. Ich bin schließlich nur ein paar Jahre älter als du."

    „Wie alt bist du denn?", fragte ich.

    „Einundzwanzig."

    „Was ist wirklich mit Lea und Hanna?"

    Mein Herz wusste längst, dass die beiden nicht mehr am Leben waren, auch wenn mein Verstand es noch nicht wahrhaben wollte. Trotzdem versetzte mir Carlas bedauernder Gesichtsausdruck einen Stich ins Herz.

    „Die Rettungskräfte konnten nichts mehr für Hanna tun. Sie war sofort tot. Lea ist kurz nach dem Unfall noch am Unfallort verstorben. Man konnte sie nicht mehr retten. Es tut mir leid, Chila. Es ist ein Wunder, dass du und Kimba überlebt habt."

    Obwohl ich es ja bereits geahnt hatte, war ich so geschockt, dass ich nicht mal weinen konnte. Kimba spürte allerdings meine Gefühle und reagierte sofort darauf. Sie rieb ihren Kopf an meiner Schulter. Das hatte sie schon immer gemacht, wenn es mir schlecht ging.

    Carla streichelte meine Hand und redete beruhigend auf mich ein. Ich verstand nichts von dem, was sie sagte. Ihre Worte erreichten mich einfach nicht.

    „Was wird denn jetzt aus mir?"

    „Du wirst bei Verwandten wohnen."

    „Ich glaube nicht, dass mich jemand von denen aufnimmt."

    „Ja, ich habe schon gehört, dass es in deiner Familie einige Probleme gibt, aber wir sind dabei eine Lösung zu finden."

    „Wir?"

    „Meine Mutter und ich. Sie ist Psychologin und du wirst sie sicher noch kennenlernen. Ich bin angehende Psychologin und stecke gerade mitten im Studium."

    „Dann bin ich sozusagen dein Studienprojekt."

    Carla lachte. „Nein, keine Sorge. Wir sind altersmäßig nicht so ganz weit auseinander, deshalb dachte ich, wir könnten etwas Zeit miteinander verbringen, solange ich noch in Deutschland bin."

    „Heißt das, du gehst ins Ausland?"

    „Ja, heute Nacht noch. Ich fliege für zwei Monate nach Italien, weil ich dort mehrere Modeljobs habe, mit denen ich mein Studium finanziere. In dieser Zeit wird sich meine Mutter um dich kümmern."

    „Kannst du mich nicht mitnehmen?"

    „Von mir aus gerne, aber so einfach ist das leider nicht."

    „Na ja, ich komme schon klar", sagte ich und versuchte überzeugend zu klingen, obwohl ich etwas ganz anderes fühlte.

    Carla sah auf die Uhr. „Ich muss jetzt leider los, sonst verpasse ich mein Flugzeug."

    „Pass auf dich auf", sagte ich.

    „Du auch." Sie wollte gerade das Zimmer verlassen, als sie innehielt.

    „Oh man, beinahe hätte ich das Wichtigste vergessen. Sie wühlte in ihrer Tasche und zog ein Buch heraus, das sie mir reichte. „Vielleicht hilft es dir deine Gefühle aufzuschreiben. Ich schreibe regelmäßig Tagebuch und habe mir überlegt, dass das vielleicht etwas für dich ist.

    „Danke. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass es das Richtige für mich war, aber das behielt ich lieber für mich. Stattdessen sagte ich: „Ich werde es mal ausprobieren.

    Carla nickte zustimmend. „Kimba darf übrigens bei dir bleiben. Ich habe eine Sondergenehmigung für dich durchgeboxt. Zweimal am Tag wird eine Mitarbeiterin des Tierschutzvereins zu dir kommen und sich um Kimba kümmern."

    „Vielen Dank, Carla. Das werde ich dir niemals vergessen."

    „Ach, nicht der Rede wert, winkte Carla ab. „Mach`s gut, okay?!

    Sie winkte mir noch kurz zu zum Abschied, bevor sie das Zimmer verließ. Dann war ich wieder allein. Allerdings nicht mehr so allein wie zuvor, denn nun war Kimba bei mir, die inzwischen vor sich hin döste.

    Ganz allmählich sickerte die Wahrheit tröpfchenweise in mein Bewusstsein. Ich war nun ganz allein auf der Welt. Hanna und Lea waren nicht mehr da und kamen nie wieder zurück. Es war so endgültig und

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