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Die Himmelspferde
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eBook112 Seiten1 Stunde

Die Himmelspferde

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Über dieses E-Book

Manchmal ist es Liebe auf den ersten Blick. Zumindest geht es Jasmin so mit der Stute Santa. Schon bald soll Santa an ihre Erzfeindin Valerie verkauft werden und Jasmin versucht den Verkauf zu verhindern. Leider erfolglos. Als Valerie während eines Springturniers von Santa abgeworfen wird, verkauft sie die Stute an einen Springreiter. Jasmin findet sich damit ab Santa verloren zu haben, aber oft hat das Schicksal andere Pläne.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum28. Jan. 2019
ISBN9783743894778
Die Himmelspferde

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    Buchvorschau

    Die Himmelspferde - Michelle Zerwas

    Eine neue Heimat

    Heimelshofen, so lautete der Name des Ortes, in dem ich von nun an leben sollte. Es war irgendwie ein komisches Gefühl umzuziehen und nichts von der neuen Stadt zu wissen. Ich kannte niemanden dort, musste eine neue Schule besuchen und ich musste mir einen neuen Reiterhof suchen, wo ich meinem liebsten Hobby, dem Reiten, nachgehen konnte. Es versteht sich von selbst, dass mich all das nicht gerade fröhlich stimmte. Wer verabschiedet sich schon gerne von all den Dingen, Menschen und Tieren, die einem wichtig sind?

    Das einzige Positive an unserem Umzug war das Haus, in das wir einzogen. Bisher hatten wir in einer kleinen Wohnung gewohnt. Immer musste man leise sein, damit unser Vermieter, ein alter, mit sich selbst unzufriedener Mann, sich nicht gestört fühlte. Ich durfte keine Musik hören und manchmal meckerte er sogar, wenn ich ganz normal die Treppe hinauf ging. Das war von nun an glücklicherweise vorbei. In Zukunft waren wir unsere eigenen Hausherren und konnten tun und lassen was wir wollten.

    Das Beste an dem Haus war der Pferdestall hinter dem Haus, in dem man vier Pferde locker unterbringen konnte. Ich träumte schon lange von einem eigenen Pferd, aber meine Eltern stellten sich konsequent stur. Ein Pferd war ihnen zu teuer und sie hatten Angst ich könnte früher oder später das Interesse verlieren. Ich konnte ihnen noch so oft beteuern, dass das niemals der Fall sein würde, aber meine Eltern waren nicht umzustimmen.

    Gerade befand ich mich auf dem Weg zur Schule. Ich war total aufgeregt. Mir war regelrecht schlecht, wenn ich daran dachte, was mich erwartete. Ob meine neuen Mitschüler wohl nett sind, fragte ich mich die ganze Zeit. In den letzten Wochen hatte ich jegliche Gedanken an die neue Schule verdrängt, aber nun musste ich mich der Realität stellen.

    Bevor ich dazu kam mir in den buntesten Farben auszumalen was alles schief gehen konnte, stand ich schon vor dem Eingang der Schule.

    Während ich über den Schulhof ging hatte ich das Gefühl, dass mich die anderen Schüler wie eine Schwerverbrecherin musterten, die geradewegs aus dem Gefängnis gekommen war. Vielleicht bildete ich mir die Blicke auch bloß ein, aber ich fühlte mich komplett fehl am Platz. Die Blicke der anderen ignorierend, machte ich mich auf den Weg zum Sekretariat.

    Die Sekretärin sah aus wie man sich eine Sekretärin immer vorstellte. Mit strengem Blick musterte sie mich von oben bis unten und ihr graues Kostüm war für mich ein Zeichen, dass die Dame wohl kein besonders spannendes Leben führte.

    Nachdem ich ihr meinen Namen genannt hatte, besaß sie allerdings die Güte mich zum Lehrerzimmer zu begleiten, wo sie kurz mit einer Lehrerin sprach.

    Besagte Lehrerin trat kurz darauf auf mich zu, reichte mir ihre Hand und sagte: „Hallo Jasmin, ich bin Frau Lennau, deine Klassenlehrerin."

    „Hallo", erwiderte ich lediglich und schüttelte ihr kurz die Hand.

    Nachdem es geklingelt hatte, begleitete Frau Lennau mich zu meinem Klassenzimmer. Ich war froh nicht allein gehen zu müssen und so erhielt Frau Lennau gleich einige Sympathiepunkte bei mir.

    Nach einem kurzen Gespräch mit dem anderen anwesenden Lehrer in besagtem Klassenzimmer, richtete sie das Wort an meine neuen Mitschüler. „Das ist Jasmin. Sie ist vor kurzem nach Heimelshofen gezogen und geht ab heute in eure Klasse. Ich möchte, dass ihr sie in die Klassengemeinschaft aufnehmt."

    Sie nickte ihrem Kollegen kurz zu und verließ den Raum. Anscheinend war ich geradewegs in die Mathestunde hineingeplatzt. Herr Kodinski war nicht sehr erfreut darüber. Er setzte mich neben ein Mädchen namens Valerie, die alleine an einem Tisch saß. Danach fuhr er mit dem Unterricht fort und ich konnte mich endlich ein wenig entspannen. Doch die Idylle sollte nicht lange anhalten, denn gegen Ende der Stunde schrieb Herr Kodinski eine Matheaufgabe an die Tafel.

    7(2x-4)-1=3x+4

    „Jasmin, kommst du bitte mal nach vorne und löst diese Aufgabe? Ich muss schließlich deinen Wissensstand überprüfen."

    Ich kannte derartige Aufgaben von meiner alten Schule, aber ich hatte sie noch nie kapiert.

    Während ich noch überlegte wie ich aus der Nummer rauskommen konnte, sprach der Mathelehrer mich erneut an.

    „Los, komm in die Gänge, Jasmin! Wir haben nicht die ganze Woche Zeit."

    „Ich kann das nicht", brachte ich mühsam hervor.

    „Habt ihr das in der alten Schule noch nicht durchgenommen?"

    „Doch, aber ich kann es trotzdem nicht."

    „Daran müssen wir dringend arbeiten", sagte Herr Kodinski, bevor er sich an Valerie wandte und sie aufforderte zur Tafel zu kommen.

    In Windeseile hatte sie die Aufgabe fehlerfrei gelöst.

    „So Jasmin, jetzt hast du eine Beispielaufgabe. Zuhause beschäftigst du dich bitte mit der Seite 16 im Buch, dort findest du auch weitere Beispielaufgaben. Gib dir Mühe, denn ich werde mir deine Ergebnisse anschauen. Alle anderen bekommen heute keine Hausaufgaben."

    Ich fand es sehr unfair, dass ich als Einzige Hausaufgaben machen musste und entschied auf der Stelle meinen Mathelehrer nicht zu mögen.

    Die nächsten beiden Stunden waren etwas besser. Der Deutschunterricht bei Frau Lennau machte Spaß und entschädigte mich für die miese Mathestunde.

    Die Pausen verbrachte ich allerdings ganz allein. Niemand beachtete mich. Ich blieb unauffällig in der Nähe einiger Mitschülerinnen und schnappte einige Gesprächsfetzen auf. Es ging um Pferde und einen Reiterhof. Gerne hätte ich mich an dem Gespräch beteiligt, um mehr herauszufinden, aber ich traute mich nicht. Deshalb beschloss ich nach der Schule Nachforschungen anzustellen, um etwas über besagten Reiterhof in Erfahrung zu bringen.

    „Wie war es in der Schule?", fragte meine Mutter beim Mittagessen.

    „Hm, es geht so", murmelte ich.

    „Das klingt ja nicht gerade begeistert. Wie sind denn die Lehrer?"

    „Der Mathelehrer ist doof, aber dafür ist meine Klassenlehrerin ganz nett."

    „Na siehst du, die neue Schule ist nicht so schlimm, wie du gedacht hast."

    „Du hast leicht reden, erwiderte ich. „Schließlich bin ich diejenige, die jeden Tag dorthin muss. Meine Gedanken schweiften zu Zauberfee. Vor einigen Jahren hatte ich auf ihr reiten gelernt. Es war mir schwer gefallen mich von ihr zu verabschieden. Für mich war sie das schönste und liebste Pferd gewesen, obwohl sie schon alt und manchmal ziemlich faul war. Doch ich hing sehr an ihr und vermisste sie schmerzlich.

    Nach dem Mittagessen machte ich mich auf den Weg. Ich war wild entschlossen und wollte den Reiterhof unbedingt finden.

    In einer Bäckerei fragte ich nach dem Weg und die freundliche Bedienung erklärte mir den Weg. Es war ganz schön weit und die ganze Zeit ging es nur bergauf, aber dann erreichte ich mein Ziel. Sonnenhof, las ich auf einem Holzschild am Straßenrand.

    Ein wenig unsicher lief ich auf den Stall zu. Außer mir waren noch einige andere Leute da, aber niemand beachtete mich.

    Ich ging von Box zu Box, betrachtete die Pferde, las die Schilder an den Boxen und versuchte mir so viele Namen wie möglich einzuprägen. Schließlich blieb ich vor einer der Pferdeboxen stehen. Ein braunes Pferd mit schwarzer Mähne, sein Name war Leeroy, ließ sich bereitwillig von mir streicheln.

    „Du bist aber süß", flüsterte ich.

    „Was machst du hier im Stall?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir, die mich aus meiner Versunkenheit riss.

    Ich zuckte erschrocken zusammen und wandte mich um. Valerie stand

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