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Tristia, meine kleine Traurigkeit
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eBook60 Seiten32 Minuten

Tristia, meine kleine Traurigkeit

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Über dieses E-Book

"Ich glaube, du kannst eine Freundin gut gebrauchen." Eine sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Mein Name ist Tristia, ich bin deine kleine Traurigkeit." Ungläubig schaute ich sie an.
Ein zehnjähriges Mädchen sitzt, nachdem die Schule zu Ende ist, an einem schönen Frühlingstag allein auf dem Schulhof. Trotz des Glitzerns der Sonnenstrahlen auf der Oberfläche eines Flüsschens und des sprießenden Grüns um sie herum, empfindet sie eine seltsame Traurigkeit.
Was ist es, das diese Traurigkeit, inmitten von blühenden Blumen und wärmenden Sonnenstrahlen, so mächtig sein lässt, dass das Mädchen all das gar nicht wahrnimmt?
Warum sitzt sie allein dort auf dem Schulhof?

Die Ich-Erzählerin lässt uns in ihrer autobiografischen Geschichte Einblicke nehmen in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Kindes, welches sich als Außenseiter wahrnimmt, weil es anders ist als andere, nämlich dick und das aus diesem Grund von seinen Mitschülern gemobbt wird. Sie erzählt berührend und eindrücklich, wie eine anfangs kleine Traurigkeit in ihr langsam größer wird und nach und nach immer mehr Raum in ihrem Leben einnimmt schließlich irgendwann die Fähigkeit, Freude zu empfinden, gänzlich verdrängt.
Sie erzählt aber auch von der Möglichkeit, dies selbst zu überwinden und macht uns Mut, an diese innere Kraft zu glauben, es zu versuchen und niemals aufzugeben.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. Okt. 2020
ISBN9783752920369
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    Buchvorschau

    Tristia, meine kleine Traurigkeit - Katha Seyffert

    1

    Ich erinnere mich noch genau, wie mir Tristia zum erste Mal begegnete. Es war eine Zeit noch ohne Computer und Handy. Ich war 10, ging in die 5. Klasse, lebte mit meiner Mutter allein in einer mittelgroßen Stadt, und - ich war dick.

    Wie so oft saß ich nach dem Unterricht noch am Rand des Schulhofs auf meiner Lieblingsbank. Es war der erste warme Frühlingstag, einige Blumen blühten schon und die Bäume trugen zarte Blattspitzen. Normalerweise genoss ich das erste Grün, die ersten Farben des Frühlings und das Zwitschern der Vögel. Aber heute konnte mich nicht einmal das Glitzern der Sonne auf den Wellen des vorbeifließenden Flüsschens erfreuen, welches ich durch den Zaun sehen konnte.

    Eine seltsame Traurigkeit erfüllte mich. Seltsam, weil es zum traurig sein eigentlich keinen Grund gab.

    Es ist ein guter Schultag gewesen, einer, an dem mich meine Klassenkameraden in Ruhe gelassen hatten. Niemand hatte mich geärgert, gehänselt oder ausgelacht, ich hatte keine schlechte Note bekommen, und ich war am Nachmittag mit meiner Freundin Lisa verabredet. Warum also fühlte ich mich dann so betrübt?

    „Ich glaube, du kannst eine Freundin gut gebrauchen." Eine sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Neben mir saß plötzlich eine kleine dunkle Gestalt, die wie verschwommen wirkte. Ich rieb mir die Augen. Da formte sich die Gestalt zu einem Mädchen, einem Mädchen, das aussah wie ich, nur dass sie viel kleiner und ganz grau war. Es kam mir vor, als schaute ich in einen Spiegel, dem die Farben fehlten. Ihre Kleidung, Haare, Haut, Lippen - alles grau in grau und irgendwie halb durchsichtig. Einzig ihre Augen waren wie meine, blau. Merkwürdigerweise beunruhigte sie mich nicht. Im Gegenteil: Als sie leicht lächelte, spürte ich eine Vertrautheit, eine eigenartige Verbundenheit.

    chapter1Image1.jpeg

    „Mein Name ist Tristia, ich bin deine kleine Traurigkeit." Ungläubig schaute ich sie an.

    „Ich beobachte dich schon eine ganze Weile." Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie eine Reaktion erwartete.

    Verunsichert wich ich ihrem Blick aus und sah einem vorbeifliegenden Vogel nach.

    „Wenn du möchtest, können wir Freundinnen werden, beste Freundinnen, die alles miteinander teilen, die sich alles erzählen, die immer füreinander da sind." Ihre Stimme klang, als meinte sie es ernst.

    Tristias Worte versetzten mir einen Stich, und ich sprang auf.

    „Ich habe eine Freundin!" rief ich energisch, als wollte ich mich selbst davon überzeugen. Ich schnappte meine Schultasche und machte mich mit schnellen Schritten auf den Heimweg.

    „Bist du dir sicher? Warum sitzt du dann allein hier?" rief mir Tristia nach.

    Zu Hause angekommen, wärmte ich mir das vorbereitete Essen auf. Danach erledigte ich die Hausarbeiten, die meine Mutter mir per Zettel aufgetragen hatte. Sie schrieb, dass es am Abend wohl etwas später werden würde und:

    „Vielleicht kannst Du bei

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