Neue Zukunftspläne – überall: Toni der Hüttenwirt 383 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Britta stand am Fuß der Freitreppe. Mit einer Hand schirmte sie ihre Augen gegen die Morgensonne ab und schaute Julchen zu. Die Zehnjährige trat stehend in die Pedale. Es war ein altes Fahrrad, das lange im Schuppen gestanden hatte. Zenzi hatte es von Hansi instand setzen lassen. Dass sie hier in Waldkogel radeln konnte, gefiel dem kleinen Mädchen. Das war in München so nicht möglich gewesen, weil es ihre Mutter nicht erlaubte. »Guten Morgen, Britta!«, grüßte Zenzi. Britta drehte sich um, Zenzi stand in der Tür. »Guten Morgen, Zenzi, gut geschlafen?« »Ich schlafe immer gut, nun ja, meistens jedenfalls, und ich schlafe durch. Du siehst noch müde aus, Britta.« Britta gähnte. »Ich habe nur wenige Stunden geschlafen. Es war weit nach Mitternacht, als ich aus München zurückkam. Danach war ich sehr aufgekratzt. Aber es ist wirklich alles gut über die Bühne gegangen. Womit könnte ich Tim und Jenny eine Freude machen? Sie haben mir sehr geholfen.«
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Buchvorschau
Neue Zukunftspläne – überall - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 383 –
Neue Zukunftspläne – überall
Unveröffentlichter Roman
Friederike von Buchner
Britta stand am Fuß der Freitreppe. Mit einer Hand schirmte sie ihre Augen gegen die Morgensonne ab und schaute Julchen zu. Die Zehnjährige trat stehend in die Pedale. Es war ein altes Fahrrad, das lange im Schuppen gestanden hatte. Zenzi hatte es von Hansi instand setzen lassen. Dass sie hier in Waldkogel radeln konnte, gefiel dem kleinen Mädchen. Das war in München so nicht möglich gewesen, weil es ihre Mutter nicht erlaubte.
»Guten Morgen, Britta!«, grüßte Zenzi.
Britta drehte sich um, Zenzi stand in der Tür. »Guten Morgen, Zenzi, gut geschlafen?«
»Ich schlafe immer gut, nun ja, meistens jedenfalls, und ich schlafe durch. Du siehst noch müde aus, Britta.«
Britta gähnte.
»Ich habe nur wenige Stunden geschlafen. Es war weit nach Mitternacht, als ich aus München zurückkam. Danach war ich sehr aufgekratzt. Aber es ist wirklich alles gut über die Bühne gegangen. Womit könnte ich Tim und Jenny eine Freude machen? Sie haben mir sehr geholfen.«
»Das ist nicht nötig. Sie haben das gern getan. Hast du alles mitnehmen können, was du wolltest?«
»Ja, so ziemlich«, antwortete Britta Körner. Sie gähnt erneut.
»Madl, du kommst jetzt mit mir. Nach einem großen Becher Kaffee wirst du wieder munter.«
Sie gingen gemeinsam in die Schlossküche.
»Hinsetzen und bedienen lassen!«, befahl Zenzi lächelnd.
»Danke!«, murmelte Britta. »Ich gebe zu, ich gehe auf dem Zahnfleisch. Mir tut alles weh, als hätte ich Muskelkater. Dabei waren die Koffer und Kisten gar nicht so schwer. Aber ich kenne das von mir. Wenn ich aufgeregt bin und angespannt, tut mir alles weh.«
»Das verstehe ich. Da war die Angst, dass Jules Vater auftauchen könnte. Ich hätte dich gern begleitet, aber du wolltest das ja nicht.«
Britta nickte. »Ja, ich wollte das allein durchstehen. Du hast schon so viel für uns getan, Zenzi.«
»Weißt du, ich hätte mir gewünscht, dass der Unhold kommt, und ich dort gewesen wäre. Britta, ich sage dir, ich hätte dem Burschen eine unvergessliche Lektion erteilt und ihn mit dem Regenschirm vertrieben.«
Britta musste lächeln. »Das kann ich mir gut vorstellen. Aber es ging alles gut. Ich nehme an, er hat überhaupt nicht mitbekommen, dass ich in München war. Wobei man es nie wissen kann. Vielleicht lässt er weiterhin die Wohnung beobachten. Deshalb bin ich nachts hingefahren, um unsere Kleider und persönlichen Sachen zu holen. Es ist nur noch wenig dort. Meine alte Vermieterin hatte Tränen in den Augen. Sie hat mir angeboten, die Möbel stehen zu lassen. Sie macht sich Hoffnung, dass wir doch wieder zurückkommen. Sie will die Wohnung auch nicht mehr vermieten. Ich habe ihr versprochen, dass wir zu Besuch kommen. Sie hing sehr an Julchen.«
»Julchen ist auch ein herziges Madl. Sage deiner lieben Vermieterin, sie kann jederzeit zu Besuch kommen. Rufe sie an und richte ihr Grüße von mir aus. Oder gib mir ihre Telefonnummer, dann rufe ich sie an und lade sie ein, euch hier zu besuchen. Das ist sicherlich besser.«
Britta nickte.
Zenzi schenkte ihr Kaffee ein.
Britta fügte Zucker und Milch dazu und rührte lange um. Sie seufzte leise.
»Was hast du? Woran denkst du? Du machst dir doch um etwas Gedanken, Britta.«
»Die Sache mit Julchens Vater belastet mich noch sehr. Obwohl mein Leben eine neue Wendung bekam – durch dich. Seit ich jetzt in München war, sind die alten Ängste wieder da.«
»Ich kann das nachempfinden, Britta. Sie werden wieder abklingen. Und je mehr Zeit vergeht, desto weniger wirst du daran denken. Außerdem kümmern sich Magnus und sein Vater um die Angelegenheit. Ich denke, sie können dir Ruhe verschaffen.«
»Sie bemühen sich. Magnus sagte, wenn Jules Vater nicht freiwillig die Erklärung unterzeichnet, dass er sich in Zukunft von Julchen und mir fernhält, wird er verklagt. Aber das könnte bedeuten, dass ich und vielleicht auch Julchen befragt werden.«
»Mache dir mal keine Sorgen, Britta, und höre auf, immer das Schlimmste zu erwarten. Aber ich verstehe dich. Es soll kein Tadel sein. Du bist immer vor ihm auf der Hut gewesen und warst immer in Verteidigungshaltung. Dir fällt es schwer, an einen unkomplizierten Ausgang zu glauben. Aber auf Magnus und seinen Vater kannst du vertrauen. Die Rechtsanwaltskanzlei Moser hat nicht umsonst den besten Ruf in München.«
»Du hast recht, Zenzi. Wahrscheinlich bin ich zu müde, um gelassen zu sein.«
»Leg dich noch etwas hin! Du musst heute nicht arbeiten.«
»Ja, ich muss nicht ins Hotel. Beatus Seeberger hat mir freigegeben.«
»Das ist schön.«
»Ja, das ist es. Außerdem hat er mir ermöglicht, jeden Tag eine Stunde länger zu arbeiten und dafür öfter ein langes Wochenende zu nehmen. Er weiß, dass ich viel lernen muss für die Prüfung. Es ist zehn Jahre her, dass ich meine Nase in Lehrbücher gesteckt habe.« Britta seufzte. »Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell meine Prüfung ablegen kann. Als ich den Termin bekam, geriet ich in Panik. Ich fragte mich, wie ich das schaffen soll. Ich habe vorgestern mit Martin darüber gesprochen, als ich für die letzte Infusion bei ihm in der Praxis war. Er meinte, ich soll mich hüten, zu viel zu lernen. Das hatte ich nicht verstanden. Er hat es mir erklärt. Er sagte, ich solle mir den Stoff einteilen. Wenn ich mit einem Teil fertig sei, sollte ich nicht gleich weitermachen. Das Gehirn benötige Pausen.«
»Das klingt sehr vernünftig«, sagte Zenzi. »Du kannst mit Julchen Wanderungen machen. Mei, das Madl ist so begeistert von den Bergen.«
Britta lächelte. »Das stimmt. Sie macht an der Teppichstange Klimmzüge, um ihre Muskeln zu trainieren. Sie kann kaum abwarten, alt genug zu sein, um in den Bergen klettern zu dürfen.«
»Ja, sie hat mir erklärt, sie wolle später als Bergführerin arbeiten«, erzählte Zenzi.
Sie schmunzelten beide.
»Das hat sie mir auch gesagt«, sagte Britta. »Ich habe sie darin bestärkt, wie ich das immer getan habe. Sie wollte schon viele Berufe ergreifen, Lehrerin, Kinderärztin, Polizistin, Pilotin und jetzt Bergführerin.«
»Das ist bei allen Kindern so«, sagte Zenzi.
Britta hatte ihren Kaffee ausgetrunken. Sie schenkte sich nach. »Langsam werde ich munter. Ich will heute alle Kisten und Koffer auspacken. Julchen freut sich auf ihre Spielsachen, besonders auf ihre Stofftiere. Sie wird sie dir bestimmt alle vorstellen.«
Zenzi lächelte.
»Du sagst, du könntest jeden Tag eine Stunde länger arbeiten. Wie passt das zu den Zeiten des Tagesinternats? Kommt Julchen dann vor dir nach Hause?«
»Nein, ich fange einfach eine Stunde früher an. Es wird auf jeden Fall so sein, dass ich am späten Nachmittag Schluss machen kann, wenn Julchens Tag ebenfalls zu Ende ist.«
»Sie scheint sich in der Kloster-Schule gut eingelebt zu haben.«
»Oh ja, das hat sie. Am Nachmittag ist sie im Tagesinternat. Sie macht ihre Hausaufgaben und nimmt freiwillig an verschiedenen Kursen teil. Ich erkenne sie kaum wieder. Sie ist so fröhlich und blüht richtig auf.«
»Das ist mir auch aufgefallen, Britta. Aber du bist auch aufgeblüht.«
»Ich möchte den erleben, dem es in Waldkogel nicht gut geht«, sagte Britta mit Nachdruck. »Okay, manchmal habe ich noch einen kleinen Rückfall und komme ins alte Fahrwasser. Doch das wird vorbeigehen.«
»Mit Sicherheit wird es vorübergehen! Ach, da fällt mir etwas ein. Ich habe fast vergessen, es dir zu sagen. Magnus hat angerufen. Er kommt am Wochenende mit Charlotte und den Kindern auf die Berghütte. Moritz und Hedwig wollen unbedingt zu ihrem Urgroßvater. Charlotte und Magnus bleiben nur kurz. Magnus will zu einer Tagung und Charlotte fährt mit. Sie holen die Kinder am Sonntagabend wieder ab.«
»Da wird sich Alois freuen«, sagte Britta lächelnd.
»Verbringe doch