Mitten im Leben: Die ungeplante Reise mit meinem demenzkranken Vater
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Über dieses E-Book
Im letzten Kapitel finden sich Lernprozesse, die ich durchgegangen bin, und praktische Tipps aus dem Alltag eines pflegenden Angehörigen vom Antrag auf Pflegegeld bis hin zu Hilfsmitteln.
Es ist ein sehr persönliches Buch, das viel mit mir und meinen Lebensumständen zu tun hat. Dennoch glaube ich, dass es eine Hilfe für manchen sein kann, der sich ähnlichen Problemen gegenübergestellt sieht.
Mir war wichtig, zu erzählen, wie ich mit dieser herausfordernden Situation umgegangen bin, eine Situation, die sehr schnell jeden betreffen kann.
Waltraud Schlittenhardt
Waltraud Schlittenhardt ist 1958 geboren, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder und fünf Enkelkinder. Sie wohnt in Süddeutschland und ist im sozial- christlichen Bereich tätig.
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Buchvorschau
Mitten im Leben - Waltraud Schlittenhardt
Tipps
Vorwort
Dieses Buch soll Verständnis und Wertschätzung für pflegende Angehörige wecken.
Pflegende sollen ermutigt werden, ihren Pflegeauftrag anzunehmen, aber auch ohne Scheu Grenzen zu setzen, wo es notwendig ist.
Es ist ein sehr persönliches Buch, das viel mit mir und meinen Lebensumständen zu tun hat. Dennoch glaube ich, dass es eine Hilfe für manchen sein kann, der sich ähnlichen Problemen gegenübersieht.
Mir war wichtig, zu erzählen, wie ich mit dieser herausfordernden Situation umgegangen bin, eine Situation, die sehr schnell jeden betreffen kann.
Ich bin Christin, ich folge Jesus nach, deshalb geht es in diesem Buch auch um meinen persönlichen Glauben an Jesus Christus. Ich hätte die Zeit der Pflege meines Vaters nie ohne die Beziehung zu Jesus überstanden. Jesus erfüllt mein Leben, daher kann ich kein Buch schreiben, ohne ihn zu erwähnen.
Verlust
1996 bekam ich einen Anruf, der für mich alles veränderte.
Meine Mutter war am Apparat und rief aufgeregt: „Ich blute, als ob ich gerade ein Kind geboren hätte!"
Die Diagnose lautete Gebärmutterkrebs.
Mama und Papa
Es ist nicht so, dass ich mir nie Gedanken gemacht hätte, völlig ahnungslos war ich nicht. Es gab Zeiten, in denen ich mich fragte: „Was wäre, wenn ...?" Was wäre, wenn meine Eltern so pflegebedürftig würden, dass sie nicht mehr alleine in ihrem Häuschen wohnen bleiben könnten? Was würde ich tun? Wäre ich bereit, sie bei mir aufzunehmen, sie zu pflegen? Könnte ich das überhaupt? Was würde mein Mann dazu sagen?
Dann aber packte ich diese Gedanken wieder ein wie einen Wintermantel, den man in den Schrank hängt – denn diese Fragen schienen unnötig. Meine Eltern waren quicklebendig und genossen ihr Rentnerleben, besuchten Verwandte in Amerika, empfingen gerne Besuch in ihrem gemütlichen, kleinen Zuhause.
Wer dachte da schon, dass sich diese Idylle irgendwann ändern würde?
Doch dann wurden wir grausam von Krankheit und Tod überrascht!
„Du weißt doch, jeder muss einmal sterben ..."
„Ja, aber jetzt doch noch nicht! Es ist noch viel zu früh!", wandte ich ein.
Es war zu früh, viel zu früh, meine Mutter war gerade erst 69 Jahre alt!
Es war Dezember und wir waren mitten in den Vorbereitungen für den siebzigsten Geburtstag meines Vaters. Es sollte ein schönes Fest werden: Das Gasthaus war ausgesucht, die Kuchen waren gebacken, eine Bilderschau über sein Leben war fertig und die Enkelkinder